Zweifel an Geschäftsbedingungen

EU-Kommission leitet Untersuchung gegen Apple ein

ARCHIV - 16.09.2023, USA, New York: Das Logo von Apple, aufgenommen am Apple Store in der 5th Avenue in Manhattan. Apple wird nach der von der EU erzwungenen Öffnung des App-Marktes für das iPhone die Entwickler von Anwendungen nicht im ursprünglich geplanten Umfang mit einer «Kerntechnologiegebühr» zur Kasse bitten. (zu dpa: «Apple bessert bei Gebühren für App-Entwickler nach») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 16.09.2023, USA, New York: Das Logo von Apple, aufgenommen am Apple Store in der 5th Avenue in Manhattan. Apple wird nach der von der EU erzwungenen Öffnung des App-Marktes für das iPhone die Entwickler von Anwendungen nicht im ursprünglich geplanten Umfang mit einer «Kerntechnologiegebühr» zur Kasse bitten. (zu dpa: «Apple bessert bei Gebühren für App-Entwickler nach») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Brüssel. Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen Apple wegen möglicher Verstöße gegen neue Regeln für große Online-Plattformen eingeleitet. Es soll geprüft werden, ob der amerikanische Konzern der Verpflichtung nachkomme, Nutzer zu Software-Angeboten außerhalb der hauseigenen Vertriebsplattform App Store gebührenfrei leiten zu lassen, wie die Brüsseler Behörde am Montag mitteilte.

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„Die Entwicklergemeinschaft und die Verbraucher sind sehr daran interessiert, Alternativen zum App Store anzubieten. Wir werden die Angelegenheit untersuchen, um sicherzustellen, dass Apple diese Bemühungen nicht untergräbt“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

USA verklagen Apple wegen Kartellverstößen

Apple entscheide sich immer wieder dafür, seine Produkte für Verbraucher schlechter zu machen, um Wettbewerb zu verhindern, hieß es in der Klageschrift.

Seit Anfang März müssen sich Firmen an das Gesetz über digitale Märkte (DMA) halten. Es soll für mehr Wettbewerb bei digitalen Diensten und bessere Chancen für neue Rivalen sorgen. Die Grundannahme dabei ist, manche große Plattformbetreiber seien so mächtig geworden, dass sie ihre Marktposition zementieren könnten. Der DMA soll dies mit Regeln für die sogenannten Gatekeeper (Torwächter) aufbrechen. Darunter sind die US-Schwergewichte Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet und Meta.

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Zweifel an Verhältnismäßigkeit von Apple-Geschäftsbedingungen

Die EU-Kommission hat zudem Zweifel daran, dass Apples sogenannte Kerntechnologiegebühr verhältnismäßig ist. Der Konzern führte im März mit neuen Geschäftsbedingungen unter anderem diese jährliche Gebühr ein. Sie beträgt 50 Cent für jede Erstinstallation einer App nach Überschreiten der Schwelle von einer Million Downloads in einem Zwölfmonatszeitraum. Zugleich können Entwickler auch in dem bisherigen Modell bleiben, bei dem sie ihre Anwendungen weiterhin nur über den App Store von Apple vertreiben. Dann zahlen sie wie bisher eine Abgabe von 15 oder 30 Prozent von digitalen Erlösen innerhalb der App.

Apple weist Vorwürfe zurück

Apple widersprach den Vorwürfen der Kommission: In den vergangenen Monaten habe man eine Reihe von Änderungen vorgenommen, um dem DMA zu entsprechen. „Wir sind zuversichtlich, dass unser Plan dem Gesetz entspricht.“ Man schätze, dass mehr als 99 Prozent der Entwickler mit den neuen Geschäftsbedingungen gleich viel oder weniger Gebühren an Apple zahlen werden. Alle Entwickler, die in der EU im App-Store tätig seien, könnten die von Apple eingeführten Funktionen nutzen, darunter die Möglichkeit, App-Nutzer zum Abschluss von Käufen „zu sehr wettbewerbsfähigen Bedingungen“ ins Internet weiterzuleiten. „Auch weiterhin werden wir der Europäischen Kommission zuhören und mit ihr zusammenarbeiten.“

Sollte die Kommission zu dem endgültigen Schluss kommen, dass Apple gegen den DMA verstößt, drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des jährlichen Umsatzes – und bis zu 20 Prozent im Falle wiederholter Verletzungen. Als letzte Option steht auch eine Zerschlagung der Unternehmen im Raum. Am Ende könnten Gerichte über mögliche Strafen entscheiden.

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RND/dpa

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