72 Stunden in Posen

Kurzurlaub in Posen: Was dich in der Studentenstadt erwartet

Vom Aussichtsturm des Königsschloss hast du einen tollen Ausblick über die Altstadt von Posen.

Vom Aussichtsturm des Königsschloss hast du einen tollen Ausblick über die Altstadt von Posen.

Viele Städte in Polen eignen sich hervorragend für einen Kurztrip aus Deutschland, denn das Nachbarland ist mit dem Zug, Auto oder auch Flugzeug gut erreichbar und vergleichsweise günstig. Gleichzeitig bieten etliche polnische Städte einen spannenden Mix aus moderner Metropole und geschichtsträchtigem Reiseziel.

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Zu diesen Städten zählt auch Posen, auf Polnisch Poznań. Posen ist eine Studentenstadt und beheimatet mit der Adam-Mickiewicz-Universität eine der wichtigsten Universitäten Polens. Du findest dort zahlreiche Bars und Restaurants, ein ausgeprägtes Nachtleben sowie vielfältige Einkaufsmöglichkeiten – die bekannteste Shoppingmall der Stadt ist Stary Browar, diese wurde in dem Gebäude einer historischen Brauerei errichtet.

Gleichzeitig ist Posen aber auch einer der wichtigsten Orte in der Geschichte Polens. Denn dort hat angeblich im Jahr 966 die Christianisierung Polens mit der Taufe von Mieszko I. begonnen. Zwar beansprucht der Nachbarort Gniezno, neben einigen anderen, diese Ehre ebenfalls für sich, in Posen sind sich die Menschen allerdings sicher, wo die Taufe Polens war, und genauso, dass Posen so etwas wie die erste Hauptstadt und der erste Bischofssitz Polens war.

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Ich war für drei Tage in Posen und zeige dir, was du bei einem Kurztrip in die Stadt alles erleben kannst.

Tag 1: Ankunft, Free Walking Tour und Piwna Stopa

Von Deutschland kannst du von Frankfurt, München oder Berlin direkt nach Posen fliegen, es gibt aber auch günstige Zugverbindungen von Berlin, die dich direkt und günstig zum Hauptbahnhof in Posen bringen. Der Bahnhof ist so gelegen, dass du die Altstadt in rund 20 Minuten zu Fuß erreichen kannst. Viele der touristischen Hotspots liegen innerhalb oder in der Nähe der Altstadt, weswegen es meistens sinnvoll ist, sich dort eine Unterkunft zu suchen. Du findest welche in allen Preiskategorien, also kein Grund zur Sorge, wenn deine Reisekasse gerade nicht so prall ist.

Posen ist eine Stadt, in der du relativ viele spannende Orte fußläufig erreichst, alternativ kannst du aber auch die Straßenbahn benutzen, eine einfache Fahrt kostet dich 4 Złoty, was umgerechnet unter einem Euro ist.

Blick in eine Straße von Poznan mit Häuser mit schönen verzierten Fassaden.

Wer vom Bahnhof zu Fuß in die Altstadt von Posen läuft, findet auf dem Weg schon einige schöne Ecken.

Wenn du dir eine Unterkunft in der Altstadt von Posen gesucht hast, hast du auf dem Weg dorthin vielleicht schon die ein oder andere wichtige Sehenswürdigkeit gesehen – denn die Stadt ist voll davon. Bevor du aber jede einzelne mühevoll selber erkundest, empfiehlt sich in Posen, wie in so vielen anderen Städten weltweit auch, eine Free Walking Tour zu machen.

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Lerne die Stadt und ihre Menschen kennen

Free Walking Touren sind geführte kostenlose Stadtführungen, die von Einheimischen durchgeführt werden. Meist gibt es die Touren auch auf Englisch, am Ende einer Tour entscheiden die Teilnehmenden dann, ob und wie viel Trinkgeld sie geben möchten. Eine Übersicht über die in Posen angebotenen Free Walking Touren bekommst du hier.

Dass sie kostenlos sind, ist nicht der einzige Vorteil einer Free Walking Tour. Sie eignen sich perfekt für den Start deines Trips nach Posen, denn so kannst du deinem Guide zum Beispiel Fragen zu Restaurant-Tipps stellen, lernst sofort, dich in der Stadt zurechtzufinden und mit etwas Glück auch nette Menschen kennen. Mit denen kannst du, falls du magst, dann auch etwas zusammen unternehmen. Ich habe auf jeden Fall noch nie eine Free Walking Tour gemacht, bei der ich keine anderen Reisenden kennengelernt habe.

Ja nachdem, wann du in Posen ankommst, ist es vielleicht schon zu spät für eine Free Walking Tour am ersten Tag. Darauf verzichten solltest du aber deswegen nicht, du kannst sie dann einfach am nächsten Tag machen.

Blick auf die Fassade des Doms von Poznan mit seinen zwei hohen Türmen.

Der Dom von Posen spielte bei der Christianisierung Polens eine wichtige Rolle.

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Die Touren werden dich an einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Posen vorbeiführen. Zum Beispiel an dem beeindruckenden Dom der Stadt, der bei der erwähnten Christianisierung Polens eine wichtige Rolle gespielt hat und als älteste Kathedrale Polens gilt. Auch das Rathaus Posens, das 1555 fertiggestellt wurde und als eines der wertvollsten Baudenkmäler der Renaissance in Mitteleuropa gilt.

Das Rathaus findest du am Stary Rynek, dem zentralen Marktplatz in Posen, der mit seinen bunten historischen Handelshäusern zu den schönsten Orten der Stadt zählt. Noch bis Anfang 2024 fanden dort aufwendige Restaurierungsarbeiten auf dem gesamten Marktplatz statt, mittlerweile sind die Arbeiten jedoch abgeschlossen und der Marktplatz erstrahlt in neuem alten Glanz.

Blick auf den Stary Rynek in Poznan mit dem Renaissance-Rathaus und den bunten Handelshäusern.

So schön sah der Stary Rynek aus, bevor die aufwendigen Renovierungsarbeiten dort begonnen haben.

Falls dich deine Tour nicht an der Kirche des heiligen Stanislaus vorbeiführen sollte (was eigentlich auf keiner Tour vorkommt), solltest du dieser auf jeden Fall auf eigene Faust einen Besuch abstatten. Die Kirche aus dem 17. Jahrhundert lohnt sich vor allem wegen ihrer pinken Fassade, aber auch das Innere ist sehr sehenswert. Hinter der Kirche gibt es einen Innenhof mit Bänken, der nur wenig besucht wird und ein angenehmer Ort für eine kleine Pause ist.

Lass den Abend im Piwna Stopa ausklingen

Essen und Trinken sind natürlich Geschmackssache und da ist eigentlich für jeden in Posen etwas dabei. Rund um den Stary Rynek gibt es tolle Lokale, die üblicherweise eine Außengastronomie mit fantastischem Blick auf den historischen Marktplatz mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten bieten. Wer den derzeitigen Bauarbeiten auf dem Platz aus dem Weg gehen will, findet aber auch in der Straße Wrocławska nur wenige Meter vom Stary Rynek entfernt vielfältige Restaurants und Bars.

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Wenn du auf der Suche nach etwas Ausgefallenem bist, kannst du dort ins Proletaryat gehen. Der Name ist Programm, denn es erwarten dich unter anderem Bilder von Karl Marx an den rot gestrichenen Wänden und günstige Preise für Bier und Essen.

Alternativ ist auch das Piwna Stopa zu empfehlen. Es ist nach Art eines Pubs aufgemacht, bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Biersorten, unter anderem jede Menge Craft Beer, sowie günstiges und reichhaltiges Essen. Wenn es nicht zu kalt ist, kannst du dich dort auch in einen bepflanzten und überdachten Biergarten setzen.

Tag 2: Markt, Ziegen von Posen, Croissant-Museum, Spaziergang am Wasser und Brovaria

Zum Start deines zweiten Tages in Posen solltest du dich mit einem ordentlichen Frühstück stärken, denn du hast heute viel vor. Wenn du nicht in deiner Unterkunft oder in den zahlreichen Cafés rund um den touristischen Stary Rynek frühstücken willst, empfiehlt sich das Kaferdam. Dort bekommst du einen der besten Kaffees in Posen und außerdem leckeres Gebäck sowie ein reichhaltiges Frühstück.

Über einen Freiluftmarkt schlendern

Vielleicht warst du in Deutschland schon mal auf einem sogenannten Polenmarkt oder hast den Begriff zumindest schon mal gehört. Solche Märkte haben ihren Namen nicht von ungefähr, auch in Posen findest du zahlreiche dieser Freiluftmärkte über die Stadt verteilt.

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Nach dem Frühstück lohnt sich ein Spaziergang über einen solchen Markt, auf dem du günstige Kleidung, Kleinkram und auch viele frische Lebensmittel kaufen kannst.

Was hat es mit den Ziegen von Posen auf sich?

Wie lange du dich auf einem der Märkte aufhältst, ist natürlich deine Sache (die meisten packen sowieso gegen Mittag zusammen), aber um 12 Uhr musst du spätestens wieder vor dem Rathaus auf dem Stary Rynek stehen. Am besten noch ein paar Minuten vorher, denn dann kann es dort voll werden.

Um Punkt 12 Uhr beginnt dort täglich eines der beliebtesten Ereignisse Posens. Dann fahren zwei mechanische Ziegen aus einem Turm des Rathauses und stoßen zum Klang der Musik mit ihren Hörnern gegeneinander. Wenn du das Schauspiel doch verpasst oder einfach nicht genug von Ziegen bekommst, nur ein paar Ecken weiter gibt es zwei Statuen der Stadtmaskottchen. An ihren Hörnern zu reiben bringt angeblich Glück!

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Hinter den Ziegen steckt eine amüsante Geschichte, die zu erzählen hier den Rahmen sprengen würde, falls du sie aber schon vor deinem Besuch in Posen erfahren möchtest, kannst du sie hier nachlesen.

Das Croissant-Museum in Posen

Zeit, wieder etwas zu essen oder sich zumindest mit Essen zu beschäftigen. Denn in Posen gibt es ein Museum, das sich mit den für die Region typischen Croissants beschäftigt – den sogenannten Posener Martinshörnchen. Während im Rest von Polen am 11. November Nationalfeiertag gefeiert wird, findet in Posen traditionell ein Martinsfest statt, dabei werden die typischen Posener Hörnchen überall in der Stadt gebacken, verteilt und verkauft.

Ein Tisch in einem Raum des Croissant-Museums auf dem Zutaten und Werkzeuge stehen.

Im Croissant-Museum siehst du, wie die originalen Posener Martinshörnchen hergestellt werden.

Zurück zum Museum, hier kannst du für 37 Złoty, etwa 8 Euro, lernen, wie die Posener Martinshörnchen hergestellt werden, und bekommst von Martin, ja so heißt einer der Angestellten dort, nebenbei noch allerlei spannende und unterhaltsame Anekdoten zum typischen Croissant und zu Posen erzählt. Natürlich gehören das Mithelfen bei der Produktion und die anschließende Verköstigung ebenfalls zum Programm im Museum.

Und falls du bis dahin noch nicht festgestellt hast, dass der polnische Dialekt, der in Posen gesprochen wird, noch recht viele Deutsche Wörter enthält, solltest du Martin auf jeden Fall nicht verschweigen, dass du aus Deutschland bist. Wahrscheinlich werden ein paar Witze auf deine Kosten gehen, aber dafür erfährst du einige deutsche Wörter, die dort bis heute noch verwendet werden – ein Beispiel: Brille heißt bryle.

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Reisereporter Fritz im Croissant-Museum mit Bäckermütze und einer Schürze.

Im Croissant-Museum bekommst du auch eine Bäckermütze und eine Schürze.

Das hängt unter anderem damit zusammen, dass viele Menschen aus Bamberg im 18. Jahrhundert in die Region um Posen umsiedelten und dort in Freundschaft mit ihren polnischen Nachbarn zusammenlebten. Auf dem Markplatz in Posen steht in Erinnerung an diese besondere Beziehung auch heute noch die Statue der sogenannten Bamberka.

Spaziergang am Wasser

Posen liegt direkt am Fluss Warthe, der in den letzten Jahren renaturiert und gesäubert wurde. Am gepflegten Ufer kannst du einen entspannten Spaziergang machen und die bisherigen Eindrücke des Tages mit Blick auf das Wasser auf dich wirken lassen. Das Warthe-Ufer ist fußläufig von der Altstadt erreichbar.

Blick über den Maltasee in Poznan.

Der Maltasee ist eines der Naherholungsgebiete in Poznan.

Alternativ bietet sich auch der Maltasee an, an dem es im Sommer auch ein Wassersportangebot sowie eine kleinen Touristenlokomotive gibt. Dorthin solltest du aber lieber die Straßenbahn nehmen, anstatt zu Fuß zu gehen, die Linien 7, 8 und 17 bringen dich aus der Altstadt dorthin.

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Lass den Abend im Brovaria ausklingen

Falls du dich nicht schon am ersten Abend für das Brovaria entschieden hast, solltest du dem Restaurant des Hotels direkt am Stary Rynek jetzt einen Besuch abstatten, denn das Lokal bietet regionales Essen und sogar verschiedene Sorten der eigenen Biermarke Brovaria. Wenn du gerne Bier trinkst, kannst du dir ein Probiertablett mit den verschiedenen Sorten bestellen.

Reisereporter Fritz mit einem Tablett mit drei unterschiedlichen Biersorten.

Im Brovaria kannst du ein Probiertablett der verschiedenen Sorten der hauseigenen Biermarke bestellen.

Tatsächlich ist das Restaurant im Vergleich zu anderen Bars oder Pubs in der Stadt nicht so günstig, im Vergleich zu den Preisen in anderen europäischen Ländern aber problemlos bezahlbar.

Tag 3: Posens Schlösser, zusätzliches Programm und Abreise

Je nachdem, wann es für dich wieder nach Hause geht, kannst du für den letzten Tag in Posen noch mehr oder weniger Aktivitäten einplanen. Da mein Zug Richtung Berlin den Bahnhof schon mittags verlassen hat, stand für mich nur ein abgespecktes Programm auf dem Plan.

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Posens Schlösser

Posen hat zwei Schlösser, die du dir bei einem Besuch in der Stadt auf jeden Fall anschauen solltest. Da ist zum einen das Königschloss, von dessen Aussichtsturm du einen tollen Blick auf die Altstadt von Posen hast. Außerdem ist in dem Gebäude das Nationalmuseum der Stadt untergebracht, in dem du Zeugnisse aus verschiedenen Epochen der Region sowie eine Kunst- und Münzsammlung findest. Der Eintritt für Aussichtsturm und Museum beträgt zusammen 31 Złoty, unter 7 Euro.

Blick auf das Königsschloss von Poznan.

Vom Aussichtsturm des Königsschlosses in Posen hast du eine tolle Aussicht auf die Altstadt.

Von dort kannst du in rund 15 Minuten zu Fuß zum nächsten Highlight, dem Königlichen Residenzschloss, laufen und unterwegs noch der sogenannten Fontäne der Freiheit einen kurzen Besuch abstatten. Du kannst dir das beeindruckende Schloss für 7 Złoty Eintritt anschauen (ca. 1,50 Euro), hinter dem Schloss befindet sich ein kleiner, aber feiner Schlossgarten mit Bänken – perfekt für eine kurze Pause. Außerdem ist die Fassade des Bauwerks aus dieser Perspektive wesentlich schöner als vom Haupteingang aus.

Blick vom kleinen Park hinter dem Residenzschloss in Poznan auf die spektakuläre Fassade des Bauwerks.

Vom kleinen Park hinter dem Residenzschloss in Poznan kannst du die spektakuläre Fassade des Bauwerks bestaunen.

Wenn du noch etwas mehr Zeit hast

Direkt neben dem Residenzschloss findest du auf der anderen Straßenseite die bereits erwähnte Adam-Mickiewicz-Universität, die Gebäude der Universität sind schon ein toller Anblick an sich, es gibt aber noch einen kleinen Park mit einer Fontäne, der sich hervorragend zum Schlendern eignet.

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Zur Universität gehört auch ein botanischer Garten, der, falls du noch Zeit hast, ein tolles Ausflugsziel ist. Allerdings liegt er etwas außerhalb des Stadtzentrums – mit der Straßenbahn sind es vom Residenzschloss etwa 25 Minuten. Wenn du den Weg auf dich nimmst, kannst du auch dem Rusalka See einen Besuch abstatten, er liegt in direkter Nähe zum botanischen Garten und ist neben dem Maltasee ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische.

Alternativ bietet sich auch noch der große Zitadellenpark von Posen an, bevor es dann wieder mit Zug, Flug oder Auto nach Hause geht.

Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim reisereporter.

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