Italien

Geheimtipp Triest: Urlaub ohne Menschenmassen in Italien

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Die Stadt Triest bietet mancherorts sogar Venedig-Feeling.

Wenn es um eine Städtereise nach Italien geht, bleibt Triest meist unter dem Radar. Und das ist der große Pluspunkt der entspannten Stadt am Mittelmeer. Am östlichen Ende von Italiens Stiefel, nur wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt, liegt Triest mit seinen 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

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Über 500 Jahre war die Stadt habsburgisch-österreichisch, erst 1954 wurde Triest endgültig italienisch, aber die ehemalige Zugehörigkeit zu Österreich lässt sich an prächtigen Bauten, die an Wien erinnern, ablesen. Auch die Nähe zu Slowenien manifestiert sich im Alltag und ist beispielsweise bei den zweisprachigen Straßenschildern und gastronomischen Angeboten spürbar.

Dazwischen, in der bunten Altstadt, brodelt das italienische Lebensgefühl. Und mancherorts wird venezianisches Flair versprüht. Triest bietet schöne Architektur, zauberhafte Orte und spannende Wege durch die Geschichte. Der reisereporter stellt dir die Highlights von Italiens östlichster Stadt genauer vor.

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1. Piazza Unità d’Italia

Der Hauptplatz von Triest, die Piazza Unità d’Italia, ist zum Meer hin offen. Die prachtvollsten Gebäude, Paläste und das Rathaus der Stadt säumen die Piazza und der „Einheitsplatz“, wie der Platz übersetzt heißt, ist der optimale Ort, um einen Kaffee zu genießen und das Treiben von Triest zu beobachten.

Zur Auswahl steht etwa das berühmteste Kaffeehaus von Triest: Im Caffè degli Specchi von 1839, das im Stil der Wiener Kaffeehaustradition geführt wird und das sich direkt an dem großen Platz befindet. Hier verweilten schon Literaten wie James Joyce und Rainer Maria Rilke und tranken ihr Heißgetränk.

Die Piazza dell'Unità D'Italia ist der Vorzeigeplatz von Triest.

Die Piazza Unità d’Italia ist der Vorzeigeplatz von Triest.

Ein ganz besonderer Brunnen ziert die Piazza: die Fontana dei Quattro Continenti, was übersetzt so viel wie „Brunnen der vier Kontinente“ heißt. Die vier Tierstatuen am Becken repräsentieren jeweils einen Kontinent. Europa wird mit dem Pferd symbolisiert, Asien mit dem Kamel, Afrika mit dem Löwen und Amerika mit dem Krokodil. Über all dem schwebt der Engel des Ruhms.

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2. Borgo Teresiano und Venedig-Feeling am Canal Grande

Warum manche Triest als Alternative zu Venedig anpreisen, wird im Stadtteil Borgo Teresiano klar. Kleine Motorboote schaukeln hier auf dem Canal Grande und dekorativ steht die katholische Kirche Sant‘Antonio Nuovo in neoklassizistischer Anmutung am Ende des Kanals. Am Ufer empfangen Restaurants und Bars alle, die das venezianische Flair genießen möchten.

Am Canal Grande in Triest kommt ein Venedigstimmung auf.

Am Canal Grande in Triest kommt Venedig-Stimmung auf.

Das Viertel Borgo Teresiano, in dem sich der Kanal befindet, ließ die österreichische Kaiserin Maria Theresia Mitte des 18. Jahrhunderts erbauen und es ist durch rechtwinklig verlaufende Straßen gekennzeichnet. Vor allem reiche Händler ließen sich hier nieder und der Palazzo Carciotti am Canal Grande, einer der bemerkenswertesten Paläste des Viertels, wurde von einem griechischen Kaufmann in Auftrag gegeben. Das Bauwerk beherbergte 1816 – Sektfans aufgepasst! – für eine Weile den österreichischen Diplomaten Klemens Wenzel Lothar von Metternich, dessen Konterfei auf Sektflaschen prangt.

3. Schloss Miramare und Tauchgänge

Zauberhaftes Flair versprüht auch die Umgebung bei Triest. Wie ein Märchenschloss präsentiert sich das Schloss Castello di Miramare weiß leuchtend auf einem Felsvorsprung direkt am Golf von Triest etwa fünf Kilometer von der Stadt entfernt. Das historische Anwesen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und dient heute als Museum. Im Außenbereich bietet die ausgedehnte Parkanlage auf 22 Hektar mit teilweise exotischen Pflanzen einen Ort zum Verweilen.

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Weiß leuchtend und mit Traumblick auf den Golf von Triest: Das Schloss Miramare.

Weiß leuchtend und mit Traumblick auf den Golf von Triest: Das Schloss Miramare.

Im Inneren des Schlosses ist noch die originale Einrichtung erhalten und bemerkenswert ist, dass sich dort, wo sich heute der Park befindet, zu Zeiten des Schlossbaus eine nahezu vegetationslose Fläche erstreckte, die erst durch importierte Pflanzen zur grünen Oase wurde. Fichten aus Spanien, Zedern aus Nordafrika, Zypressen aus Kalifornien und Riesenmammut-Bäume wachsen hier Seite an Seite.

Parkanlage von Schloss Miramare mit herrlichen Blick auf den Golf von Triest.

Parkanlage von Schloss Miramare mit herrlichem Blick auf den Golf von Triest.

Der Blick auf das Mittelmeer ist vom Schloss Miramare grandios und ein besonderes Erlebnis wartet auch unter Wasser. Das Küstengebiet rund um das Schloss ist ein Naturreservat und bei geführten Schnorchel- und Tauchgängen werden der Meeresboden und die Unterwasserwelt samt Meeresbewohner erlebbar.

4. Das besondere Strandbad Bagno La Lanterna

Wer Triest besucht, kann auch ein ganz besonderes Strandbad erleben. „El Pedocin“ nennen die Einheimischen ihr Bagno La Lanterna, das 1903 eröffnet wurde und nur 500 Meter vom Zentrum von Triest entfernt liegt. Die Besonderheit: Eine Mauer zieht sich über den Strand in den Badebereich und teilt ihn in zwei Hälften. Eine Seite für die Frauen, eine Seite für die Männer. Das war schon immer so.

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Der Eintritt ist niedrig und die Frauen genießen das unverkrampfte Liegen in der Sonne. „90 Prozent der Frauen gehen hier oben ohne, und man sieht dort Zahnseiden-Tangas, so etwas würden sich die Frauen in einem gemischten Bad nie trauen“, heißt es etwa in der „Süddeutschen Zeitung“. Ein Treffen mit dem anderen Geschlecht ist trotz allem möglich. Nach ein paar Metern im Wasser endet die weiß gestrichene Mauer.

5. Die Kaffeekultur von Triest

Die Kaffeekultur wird in Triest großgeschrieben und überall duftet es nach dem schwarzen Gold. Klassische Kaffeehäuser und zahlreiche Espressobars gehören zum Inventar der Stadt. Es heißt, im Schnitt trinken Triestinerinnen und Triestiner 1500 Tassen Kaffee pro Jahr und damit etwa die doppelte Menge, die sonst in Italien getrunken wird.

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In Triest wird mehr Kaffee getrunken als in allen anderen italienischen Städten.

In Triest wird mehr Kaffee getrunken als in allen anderen italienischen Städten.

Die Einheimischen konsumieren das Heißgetränk auch in Eile, bestellen schon beim Betreten der Bar, das Geld schon in der Hand. Und für den geliebten Kaffee gelten ganz eigene Vokabeln. So zeigt sich in den Kaffeehäusern schnell, wer Reisende oder Reisender ist, denn ein Espresso wird in Triest als „un nero“ bestellt und der Cappuccino heißt „caffelatte“. Wer den Espresso im Glas statt in der Tasse genießt, wie es in Triest besonders beliebt ist, bestellt sich „un nero in b“, das „B“ steht für Glas, italienisch: bicchiere. Wie hoch der Stellenwert von Kaffee in Triest ist, demonstriert auch das Vorhandensein der „Università del Caffé“, an der die Kunst an der Espressomaschine gelehrt wird.

Die Auswahl der Kaffeehäuser ist groß. Da wäre zum Beispiel das Caffè San Marco, das als historischer Ort der Stadt Triest deklariert und im Jugendstil gehalten ist, den Nero bekommst du hier im gediegenen Ambiente an der dunklen Holztheke serviert. Und im Caffè Tommaseo, dem ältesten Kaffeehaus der Stadt, das an Wiener Kaffeehäuser erinnert, werden täglich von 9 Uhr bis 22.30 Uhr Bestellungen entgegengenommen.

6. Spaziergang vom Römischen Theater zur Burg

Mitten in Triest kommen Geschichtsfans bei einem Spaziergang auf ihre Kosten. Einen guten Ausgangspunkt bietet etwa das Teatro Romano di Trieste, die Ruinen des Römischen Theaters in Triest, die sich am Fuße des Stadthügels Colle di San Giusto im Zentrum der Stadt befinden. 6000 Personen fanden hier einst Platz und der Bau wird auf das Ende des ersten Jahrhunderts datiert.

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Einige Elemente des Römischen Theaters in Triest sind sehr gut erhalten und laden zur Reise in die Vergangenheit ein.

Einige Elemente des Römischen Theaters in Triest sind sehr gut erhalten und laden zur Reise in die Vergangenheit ein.

Von hier aus geht es über schmale Wege und Treppen und vorbei an Relikten des Mittelalters nach oben auf den Gipfel, auf dem sich das wichtigste katholische Bauwerk von Triest, die Kathedrale di San Giusto mit ihren Mosaikböden und dem quadratischen Glockenturm, befindet. Vom Turm aus lockt eine Panoramasicht über die Stadt.

Die Kathedrale di San Giusto thront über der Stadt.

Die Kathedrale di San Giusto thront über der Stadt.

Ein weiteres sehenswertes Bauwerk auf dem Hügel ist die Burg Castello di San Giusto, in der heutzutage ein Schloss- und Waffenmuseum untergebracht ist und deren Wehrgänge ebenfalls tollen Weitblick bieten.

7. Ausflugsziel Grotta Gigante

Etwa 15 Kilometer von Triest entfernt in der Nähe der Ortschaft Sgonico wartet ein Weltrekord. Hier, in der Karstlandschaft, die Triest umgibt, wartet die Grotta Gigante, die größte Schauhöhle Europas. An ihrem höchsten Punkt misst die Höhle 98,50 Meter und die unterirdischen Hohlräume sind 167,60 Meter lang und 76,30 Meter breit. Der tiefste Punkt liegt 101,10 Meter unter der Erde.

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Die Grotta Gigante bei Triest ist bei geführten Touren erkundbar.

Die Grotta Gigante bei Triest ist bei geführten Touren erkundbar.

Die Grotta Gigante ist auch als „Riesenhöhle von Triest“ bekannt und als „Größte Schauhöhle der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet. Wer sie bei Führungen erkunden möchte, läuft über ein beeindruckendes Treppensystem 500 Stufen ins Höhleninnere – und zurück.

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