Parlamentswahl in Frankreich

Welche Bevölkerungsgruppen welches Bündnis gewählt haben

Aktivisten demonstrieren bei einer Kundgebung der Nouveau Front Populaire auf dem Pariser Place de la Republique nach der ersten Runde der Parlamentswahlen.

Aktivisten demonstrieren bei einer Kundgebung der Nouveau Front Populaire auf dem Pariser Place de la Republique nach der ersten Runde der Parlamentswahlen.

Paris. Die Rechtsnationalen um Marine Le Pen haben in Frankreich besonders viele Stimmen unter Arbeitern und Menschen ohne höheren Bildungsabschluss bekommen. Das Institut Ipsos schrieb nach der ersten Runde der Parlamentswahl, das Rassemblement National habe bei seiner traditionellen Wählerschaft gepunktet, sein Stimmenlager aber insgesamt ausgebaut und auch von Frauen und Menschen unter 35 deutlich mehr Zuspruch erhalten. Insgesamt landeten die Rechtsnationalen und ihre Verbündeten mit 33,15 Prozent auf Platz eins.

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Das Mitte-Lager von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erhielt erneut vor allem Stimmen von Seniorinnen und Senioren sowie finanziell Bessergestellten. Macrons Kräfte kamen mit 20,04 Prozent der Stimmen nur auf Platz drei. Ipsos zufolge verloren sie in der gesamten Wählerschaft an Stimmen und nicht nur bei bestimmten Gruppen.

Mehrheitswahlrecht mit Folgen für kleine Parteien

Das neue Linksbündnis Nouveau Front Populaire, das mit 27,99 Prozent auf Platz zwei landete, wurde Ipsos zufolge vor allem von Jüngeren, Menschen in größeren Städten und Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen gewählt.

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Insgesamt gaben am Sonntag deutlich mehr Menschen ihre Stimme ab als bei einer ersten Runde der Parlamentswahl in den vorangegangenen Jahrzehnten. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,71 Prozent. Ipsos zufolge hat aber keines der Lager stärker als andere von dieser Mobilisierung profitiert.

Das Mehrheitswahlrecht bei der Parlamentswahl macht es kleinen Parteien schwer. Deren Kandidaten schaffen es oft gar nicht in die vielerorts entscheidende zweite Runde. Früher kam dieses System vor allem den großen Volksparteien zugute. Mittlerweile haben diese Parteien aber an Zuspruch verloren. Das Rassemblement National ist stärker geworden und ist vor Ort deutlich besser verankert. Daher ist das Wahlsystem inzwischen kein Hindernis für die Rechtsaußenpartei mehr.

RND/dpa

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