Verstörende Aufnahmen

Gruppe veröffentlicht neues Video von Geiselnahme durch Hamas am 7. Oktober

Gesamtansicht einer Kunstinstallation in Tel Aviv anlässlich der 100 Tage, in denen Israelis als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23.800 Menschen getötet worden sein.

Gesamtansicht einer Kunstinstallation in Tel Aviv anlässlich der 100 Tage, in denen Israelis als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23.800 Menschen getötet worden sein.

Jerusalem. In Israel ist ein bislang nicht bekanntes Video veröffentlicht worden, das die Geiselnahme dreier Männer beim Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober zeigt. Unter ihnen ist auch der israelisch-amerikanische Hersh Goldberg-Polin, von dem die Hamas ein Video aus der Gefangenschaft veröffentlicht hatte, auf dem zu sehen ist, dass ihm ein Teil des linken Arms amputiert wurde. Insgesamt tötete die Hamas zusammen mit anderen Extremisten bei ihrem Angriff auf Israel etwa 1200 Menschen und verschleppte rund 250 weitere als Geiseln.

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Das neue Video wurde von einer Gruppe in Umlauf gebracht, die die Familien israelischer Geiseln repräsentiert. Zuvor wurde es von der israelischen Armee freigegeben. Die Gruppe erklärte, sie hoffe, dass die Aufnahmen den Druck auf die israelische Regierung verstärkten, ein Waffenruhe-Abkommen mit der Hamas zu schließen, um die Geiseln zu befreien.

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Verstörende Bilder zeigen brutales Vorgehen der Hamas

In dem Video ist zu sehen, wie militante Palästinenser mit den Männern, darunter der 23-jährige Goldberg-Polin, in einem weißen Pickup-Truck durch den Süden Israels in Richtung der Grenze zum Gazastreifen rasen. Goldberg-Polin ist blutüberströmt, sein Unterarm verstümmelt. Goldberg-Polin und die zwei anderen Geiseln, der 26-jährige Eliya Cohen und der 33-jährige Or Levy, befanden sich auf dem Musikfestival „Tribe of Nova“, als die Hamas dort am 7. Oktober ein Massaker anrichtete. Es wird angenommen, dass sich alle drei Männer noch in der Gewalt der Hamas befinden.

Das Video beginnt mit Aufnahmen, die offenbar von Überwachungskameras aufgezeichnet wurden. Zu sehen sind Angreifer, einige davon in grünen Kampfanzügen, die sich einem Schutzraum nähern. Einer der Angreifer feuert viermal durch die Tür, durch die Rauch nach draußen dringt. Nach einem Schnitt ist ein Clip zu sehen, der von einem der Extremisten angefertigt wurde. Darin werden Goldberg-Polin und eine weitere Geisel auf die Ladefläche des Pickup-Trucks gestoßen. Einige Bilder sind unscharf gemacht. Nach Angaben der Gruppe, die die Familien der Geiseln vertritt, geschah dies, um besonders sensibles Material zu zensieren.

Der Extremist, der die Kamera hält, feiert die Gefangennahme und dankt Gott. „Hier sind die Hunde“, sagt er – und zeigt seine Opfer. Ein weiterer Extremist zerrt an Goldberg-Polins Haaren und der Kameramann sagt: „Ich will ein Selfie mit dir aufnehmen.“ Goldberg-Polin trägt einen Pressverband am Arm. Zeugen sagten, er sei verwundet worden, als die Angreifer Granaten in den Schutzraum geworfen hätten, in den er sich mit anderen zurückgezogen hatte.

Seine Mutter Rachel Goldberg-Polin sagte der Nachrichtenagentur AP am Montag, dass „viele Menschen diese Geiseln nach 262 Tagen nur als einen Haufen von Menschen betrachten, nicht als Individuen. Und wir persönlich fühlen, dass dies unser Sohn ist.“ Levy, der liegend in dem Truck zu sehen ist, hatte das Nova-Festival zusammen mit seiner Frau Einav besucht, die nach Angaben der Gruppe, die das Video veröffentlicht hat, von den palästinensischen Extremisten getötet wurde.

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Levys älterer Bruder Michael sagte, das Video anzuschauen sei schrecklich. „Am schrecklichsten Tag seines Lebens war ich nicht in der Lage, irgendetwas zu tun“, erklärte er. „Ich habe ihn noch nie in meinem Leben so verängstigt gesehen.“ Cohen hatte das Festival mit seiner Freundin besucht, die den Angriff unter Leichen in dem Schutzraum verborgen überlebte. In dem Video kniet einer der Angreifer auf Cohens blutigem Gesicht und drückt es in die Ladefläche des Trucks.

RND/AP

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