Fragen und Antworten

Was ist der Zensus und welche Ergebnisse liefert er?

Mithilfe der stichtagsbezogenen Datenerhebung wird unter anderem ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und wie sie arbeiten.

Mithilfe der stichtagsbezogenen Datenerhebung wird unter anderem ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und wie sie arbeiten.

Am 15. Mai 2022 wurde in Deutschland ein Zensus durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine statistische Datenerhebung, die unter anderem Aufschluss über Einwohnerzahlen, Angaben zur Erwerbstätigkeit sowie die aktuelle Gebäude- und Wohnungssituation im Land gibt. Als Mitglied der Europäischen Union ist Deutschland seit 2011 dazu verpflichtet, alle zehn Jahre eine sogenannte Volkszählung durchzuführen. Aufgrund der Pandemie wurde der Zensus auf 2022 verschoben. In Berlin werden nun die Ergebnisse präsentiert. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

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Was ist der Zensus und welchen Nutzen hat er?

Der Zensus hat einen praktischen Grund: Mithilfe der stichtagsbezogenen Datenerhebung wird unter anderem ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und wie sie arbeiten. Diese Bestandsaufnahmen sind wichtig, um eine repräsentative Datengrundlage für amtliche Statistiken zu haben. So werden etwa Wahlkreise auf Grundlage der Bevölkerungszahlen festgelegt. Auch für die Verteilung von Fördergeldern oder die Stimmenverteilung im Bundesrat werden verlässliche Einwohnerzahlen benötigt. Schließlich profitiert auch die Wissenschaft von den Ergebnissen des Zensus.

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Wann werden die Ergebnisse des Zensus verkündet?

Die Ergebnisse des Zensus 2022 werden ab dem 25. Juni 2024 schrittweise von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder veröffentlicht. Die Pressekonferenz zum Start der Veröffentlichung kann am Dienstag ab 10 Uhr per Livestream auf der offiziellen Website zum Zensus 2022 verfolgt werden.

Konkret werden im Zensus aktuelle Informationen zu den Bevölkerungszahlen, zur Bevölkerungsstruktur sowie zu Bildung und Erwerbstätigkeit bereitgestellt. Darüber hinaus umfasst der Zensus unter anderem Daten zur Wohnsituation von Familien, dem Wohnungsleerstand oder zu Nettokaltmieten in den Kommunen.

Wer führt den Zensus durch?

Zuständig für die Durchführung der Volkszählung sind die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Das Statistische Bundesamt und das Informationstechnikzentrum Bund leisten technische Unterstützung. Für die Koordination der Befragungen sind die Statistischen Ämter der Bundesländer verantwortlich. Die Kommunen übernehmen die Rekrutierung der Erhebungsbeauftragten. Dabei handelt es sich um Interviewerinnen und Interviewer, die Hausbesuche zur Personenerhebung durchführen.

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Wer wird im Zensus befragt?

Für die Volkszählung werden größtenteils Daten aus den Verwaltungsregistern des Bundes und der Länder verwendet. Das heißt, dass nicht alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland einzeln, wie in einer traditionellen Volkszählung, befragt werden müssen. Laut der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sollten für den Zensus 2022 „etwas mehr als 10 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Deutschlands“ direkt befragt werden. Das entspricht etwa 10,3 Millionen Menschen. Diese per Zufall ausgewählten Personen erhielten von dem zugehörigen Statistischen Landesamt per Post Informationen zur Teilnahme.

Auch Besitzerinnen und Besitzer von Eigentumswohnungen und Wohngebäuden sowie Wohn-, Pflege- und Altenheime wurden im Zensus direkt befragt. Insgesamt wurden beim Zensus 2022 somit bundesweit 30 Millionen Menschen befragt.

Welche Daten werden im Zensus erhoben?

Die erhobenen Daten wurden anonymisiert ausgewertet und verallgemeinert. Die Erfassung erfolgte über Fragebögen, die entweder online (mittels Login auf der Zensus-Website) oder in Papierform ausgefüllt werden konnten. Bei rund 400.000 der teilnehmenden Personen wurden zudem persönliche Interviews durchgeführt. In den vorab vereinbarten Gesprächen stellten die Erhebungsbeauftragten Fragen zu allen im Haushalt lebenden Personen, darunter Name, Geschlecht, Alter und Familienstand. Weitergehende Fragen, etwa zur Ausbildung oder Erwerbstätigkeit, wurden über den Fragebogen abgedeckt.

Kann man die Befragung im Zensus verweigern?

Wegen der Auskunftspflicht sind alle Personen zur Beantwortung der Fragen für den Zensus verpflichtet. Eine Verweigerung ist demnach ausgeschlossen. Die Befragungen per Interviewerin oder Interviewer vor Ort können an der Haustür erledigt werden. Rechtliche Grundlage für die Durchführung der Volkszählung ist das Gesetz zur Durchführung des Zensus im Jahr 2022 (Zensusgesetz 2022 oder ZensG 2022).

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Was ist der Mikrozensus?

Anders als der Zensus, der nur alle zehn Jahre stattfindet, wird der Mikrozensus jährlich durchgeführt. Da in ihm nur rund ein Prozent der Bevölkerung befragt wird, liefert er weniger regional aussagekräftige Ergebnisse. Der Mikrozensus liefert Informationen zu Themen wie Einkommen, Bildung, Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung oder Internetnutzung.

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