Reul warnt vor linksextremistischen Störern beim AfD-Bundesparteitag
Herbert Reul (CDU), Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen.
Quelle: Fabian Strauch/dpa
Berlin. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat angesichts des bevorstehenden AfD-Bundesparteitages in Essen vor gewaltsamen Störungen gewarnt. Insgesamt rechne man mit circa 80.000 Gegendemonstranten, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Doch es werde „nicht nur zu friedlichem Protest aufgerufen“. Unter den Demonstranten befänden sich vielmehr voraussichtlich ebenso gewalttätige Störer aus dem Bereich der linksextremistischen Szene. „Wir gehen derzeit von mehreren Hundert aus.“ Diese hätten im Vorfeld bundesweit Aktionstrainings durchgeführt, in denen zum Beispiel Blockadeaktionen geübt worden seien. „Und genau da hört nicht nur das Verständnis auf, sondern da fängt auch die Strafbarkeit des Gegenprotestes an.“
Der CDU-Politiker betonte: „Die Chancengleichheit aller politischen Parteien ist ein wesentliches Element unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Deshalb werden alle nicht verbotenen Parteien rechtlich gleichbehandelt.“ Daraus folge für die Polizei die Aufgabe, sowohl den ungestörten Verlauf des Parteitags als auch die friedlichen Proteste zu schützen. Sie werde diesen Schutz bei Bedarf „sehr robust gewährleisten“.
Demos gegen AfD-Parteitag in Essen: Großproteste in der Ruhrgebietsstadt
Die AfD will am 29. und 30. Juni in der Grugahalle in Essen ihren Bundesparteitag abhalten. Voraussichtlich Zehntausende werden dagegen protestieren, es soll auch Blockadeaktionen geben. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Reul appelliert an Demonstranten
Allerdings könne die Polizei nicht überall sein. „Deshalb appelliere ich auch an alle friedlichen Demonstranten, sich von möglichen gewalttätigen Aktionen deutlich zu distanzieren und sich nicht mit Straftätern zu solidarisieren“, sagte er. Wer dagegen verstoße, der schade nicht nur sich selbst und seinem Ansinnen, „sondern er bestellt auch das Feld für andere“.