Beliebter Touristenort

Hurrikan „Beryl“ nähert sich mexikanischer Halbinsel Yucatán – rund 100 Flüge gestrichen

Ein durch Hurrikan „Beryl“ umgestürzter Baum blockiert eine Straße Jamaika. Auf seiner Reise hat er sich bereits etwas abgeschwächt.

Ein durch Hurrikan „Beryl“ umgestürzter Baum blockiert eine Straße Jamaika. Auf seiner Reise hat er sich bereits etwas abgeschwächt.

Kingston. Wenige Stunden vor der erwarteten Ankunft des Hurrikans „Beryl“ werden in der beliebten mexikanischen Urlaubsregion auf der Halbinsel Yucatán rund 100 Flüge gestrichen. Der internationale Flughafen in Tulum wird geschlossen, wie die Gouverneurin des Bundesstaates Quintana Roo, Mara Lezama, mitteilte. Fast 350.000 Urlauber halten sich nach Behördenangaben in der Region auf.

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Der Atlantik-Wirbelsturm dürfte in der Nacht zum Freitag die Ostküste der Halbinsel voraussichtlich mit Hurrikanstärke 1 erreichen, wie die Leiterin des mexikanischen Katastrophenschutzes, Laura Velázquez, mitteilte. Experten erwarten starke Winde und Regenfälle sowie gefährliche Sturmfluten.

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Lezama kündigte Evakuierungen in mehreren Orten an. Der Alkoholkonsum wurde als Sicherheitsvorkehrung ab heute verboten. Schulen und archäologische Stätten bleiben geschlossen. Notunterkünfte stehen bereit. Die größeren Hotels richten eigene Sicherheitszonen für ihre Besucher ein. Laut Lezama entscheiden viele Touristen trotz „Beryl“, in der Region zu bleiben.

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Schwere Schäden auf Jamaika

Auf Jamaika, dessen Südküste das Sturmzentrum ab Mittwochabend streifte, warnen die Behörden weiter vor möglichen Sturzfluten. Im Nordwesten der Insel sei eine Frau gestorben, nachdem ein Baum auf ihr Haus gestürzt sei, sagte eine Sprecherin des Katastrophenschutzes dem US-Sender CNN.

Landwirtschaftsminister Floyd Green schrieb auf der Plattform X, der südwestliche Landkreis St. Elizabeth, für den er im Parlament sitzt, sei hart getroffen worden: „Eine bedeutende Anzahl an Dächern ist verloren, Häuser zerstört, Bäume entwurzelt, Lichtmasten umgestürzt, fast alle Straßen sind unpassierbar.“ Der Flughafen der Hauptstadt Kingston bleibt wegen Sturmschäden an einem Dach bis Freitag geschlossen.

„Beryl“, der erste Hurrikan der Anfang Juni begonnenen Saison im Atlantik, hatte sich vergangenes Wochenende innerhalb von weniger als 24 Stunden von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4 entwickelt.

Satellitenbild von Hurrikan "Beryl".

Satellitenbild von Hurrikan "Beryl".

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Mehrere Inseln verwüstet

Das Sturmzentrum traf am Montag erstmals auf Land. „Beryl“ verwüstete mehrere kleine Inseln im Südosten der Karibik, die zu den Staaten Grenada sowie St. Vincent und die Grenadinen gehören, und machte sich in weiteren Ländern bemerkbar. Insgesamt wurden bislang mindestens acht Todesopfer gezählt.

So früh in der atlantischen Hurrikan-Saison, die ein halbes Jahr dauert, war noch nie ein so starker Sturm registriert worden - nach Angaben des Experten Philip Klotzbach von der Colorado State University ist „Beryl“ der stärkste je erfasste Atlantik-Hurrikan im Juli. Zwischenzeitlich maß das NHC Windgeschwindigkeiten um die 270 Kilometer pro Stunde - ab 252 ist die Kategorie 5 erreicht. Im Zuge des Klimawandels macht wärmeres Meereswasser starke Wirbelstürme wahrscheinlicher.

„Beryl“ als Folge der Klimakrise

Grenadas Ministerpräsident Dickon Mitchell nannte den Hurrikan eine direkte Folge der Klimakrise. Er und sein Kollege in St. Vincent und den Grenadinen, Ralph Gonsalves, forderten mehr Klimagerechtigkeit: Kleine Inselstaaten sollen ihnen zufolge nicht übermäßig die finanzielle Last durch die Klimafolgen tragen müssen, die hauptsächlich größere Länder verursachen. Die UN sagten den von „Beryl“ betroffenen Ländern humanitäre Hilfe von vier Millionen US-Dollar (3,7 Mio Euro) zu. Die Europäische Union will 450.000 Euro schicken.

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Der Sturm soll den Vorhersagen zufolge später westwärts über die Halbinsel hinweg auf das Meer im Golf von Mexiko weiterziehen. In der Nacht zum Montag soll er als möglicher Hurrikan der Kategorie 1 im östlichen Bundesstaat Tamaulipas wieder auf Land treffen.

RND/dpa

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