Automa­tisierung hilft beim Energie­sparen

Sonnenschutz: Die besten Schattenspender für Haus und Terrasse

Unterschiedliche Varianten von Vorhängen in bunten Farben, die als Sonnen­schutz dienen, sind in einem Wohnhaus im Berliner Stadtteil Hohen­schön­hausen zu sehen.

Unterschiedliche Varianten von Vorhängen in bunten Farben, die als Sonnen­schutz dienen, sind in einem Wohnhaus im Berliner Stadtteil Hohen­schön­hausen zu sehen.

Das sommerliche Wetter hat auch seine Schattenseiten: Wenn viel Sonnenlicht ins Haus dringt, heizen sich Räume stark auf. Auf der Terrasse oder dem Balkon kann es ebenfalls unangenehm warm werden. Allerdings gibt es viele Möglich­keiten, sich vor der Sonne zu schützen. „Das Angebot umfasst unter anderem klassische Rollläden und Raffstores, Klapp- und Schiebeläden sowie textilen Sonnenschutz wie Markisen“, sagt Ingo Plück, Haupt­geschäfts­führer des Bundes­verbands Rollladen und Sonnenschutz (BVRS). Auf dem Balkon oder der Terrasse können zum Beispiel Sonnensegel aufgespannt oder Pergolen und Markisen angebracht werden.

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„Am effizientesten ist außenliegender Sonnenschutz, dann tritt die Hitze gar nicht erst durch die Scheibe“, erklärt Plück. Befindet sich der Sonnenschutz innen, kann sich zwischen ihm und dem Fenster die Wärme stauen. Innenliegender Sonnenschutz hat allerdings den Vorteil, dass die Witterung ihm nichts anhaben kann. Helle und glatte Stoffe reflektieren das Licht besonders gut, noch besser wirken Thermovorhänge, in die Aluminiumfäden eingewebt sind.

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Sonnenschutz kann auch nachträglich installiert werden

Das vielfältigste Produkt seien Rollläden, sagt Plück: „Sie schützen vor Hitze, Licht, Kälte und Einbrüchen.“ Werden sie heruntergelassen, wirken sie allerdings fast wie eine Wand. „Da möchte nicht jeder gegen schauen“, so der Experte. Raffstores oder Lamellen hingegen seien filigraner und schicker. Sonnenschutz kann meist auch nachträglich angebracht werden, das gilt insbesondere für Rollos, Markisen und Raffstore­anlagen. Aufwändiger zu montieren sind unter anderem Fenster­läden, die mittlerweile häufig zugeschoben und nicht zugeklappt werden.

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Sind für den Sonnenschutz bauliche Maß­nahmen erforderlich, müssen Mieterinnen und Mieter diese mit ihren Vermieter absprechen. Allerdings zeigen verschiedene Gerichts­urteile, dass Vermieter dem Mietenden das Recht auf Sonnenschutz in der Regel nicht verweigern können. Im Gegenteil: „Der Vermieter muss selbst für entsprechenden Sonnen- und Wärme­schutz sorgen“, betont Plück. In Eigentümer­gemein­schaften müssen bauliche Veränderungen an der Fassade abgestimmt werden. Dann ist zwischen dem Anliegen Einzelner und dem Interesse der Gemeinschaft abzuwägen.

Automa­tisierung hilft beim Energie­sparen

Oft wird der Sonnenschutz automatisch gesteuert. Dann werden etwa Jalousien bei starkem Lichteinfall heruntergefahren. Eine stärkere Automa­tisierung könnte dazu beitragen, weniger Energie zu verbrauchen und damit die Umwelt zu entlasten, weil im Winter seltener geheizt und im Sommer weniger gekühlt werden müsse, erklärt Plück. Studien hätten ergeben, dass mit automatischen Steuerungen weltweit jährlich rund 117 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden könnten, in Deutschland allein seien es 22 Millionen Tonnen. Energetisch interessant sind auch Rollos und Jalousien, die mittels eingebauter Solarmodule die Energie für die automatische Steuerung selbst erzeugen.

Eine weitere Stellschraube für den Sonnenschutz ist das Fensterglas: Hochwertige Produkte können vor zu viel Sonnen­ein­strahlung schützen, indem sie die durch­gelassene Energie verringern, erklärt Frank Lange, Geschäfts­führer des Verbands Fenster und Fassade (VFF): „Es gibt sogar schaltbare Verglasungen, die per Knopfdruck auf blickdicht oder in mehreren Stufen auf eine dunklere Glasfarbe umschalten.“

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Dimmbare Gläser erhalten die Durch­sicht

Sonnenschutzglas mit Beschichtung reflektiert die infrarote Strahlung, die vor allem für die Erwärmung verantwortlich ist, um bis zu 80 Prozent. „Das Gute dabei: Das Glas lässt dennoch viel gesundes Tageslicht hinein“, erklärt Jochen Grönegräs, Haupt­geschäfts­führer des Bundesverbands Flachglas (BF). Schaltbare beziehungs­weise dimm­bare Verglasungen verändern sich unter Zugabe von elektrischem Strom von glasklar zu einem tiefen Blau. „Das reduziert den Energieeintrag der Sonne, erhält allerdings die Durchsicht“, so Grönegras weiter.

In mehrfach verglaste Fenster können Jalousien, Rollos und Plissees integriert werden, die mittels einer Fernbedienung oder via App auf dem Smart­phone gesteuert werden. Manche Fenster reagieren sogar von selbst auf die Licht­verhält­nisse: So­genanntes Smart Glass, also intelligentes Glas, besteht aus mehreren hauchdünnen transparenten Schichten. Sonneneinstrahlung führt zu einer Veränderung der Elektronen­zustände in den Lagen, sodass Ionen in die elektro­chrome Schicht wandern und die Farbe des Glases verändern. Die Ober­flächen­temperatur auf der Scheibe sinkt, der Innenraum heizt sich dadurch nicht weiter auf und bleibt kühl.

Der Hitze vorbauen

Sommerlicher Wärme­schutz wird im besten Fall schon bei der Planung eines Hauses berücksichtigt. Mit einem Sonnen­stands­diagramm kann dargestellt werden, zu welcher Zeit und in welcher Weise die Sonne auf ein Grundstück scheint. Falls baurechtlich möglich, kann das Gebäude dann entsprechend ausgerichtet werden – etwa dergestalt, dass die tief stehende Sonne abends in den Wohn­raum scheint. Konstruktiver Sonnen­schutz kann vor starker Sonnen­strahlung schützen, indem zum Beispiel Dach­überstände, Vordächer oder Balkone gebaut werden. Sie spenden vor allem auf der Südseite des Hauses Schatten, weil die Sonne dann besonders hoch steht.

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Dieser Text wurde am 30. Juni 2024 aktualisiert.

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