Carlos Marighela
Handbuch des Stadtguerillero

Was ist ein Stadtguerillero?
Persönliche Eigenschaften des Stadtguerillero
Wie lebt und erh�lt sich der Stadtguerillero?
Die technische Ausbildung des Stadtguerillero
Die Waffen des Stadtguerillero
   Das Schie�en: Die Existenzbasis
   Die �Feuergruppen�
Die Logistik der Stadtguerilla
Die Technik des Stadtguerillero
Merkmale der Technik des Guerillakampfes
Die urspr�nglichen Vorteile des Stadtguerillero
   Die �berraschungstaktik
   Die Kenntnis des Terrains
   Mobilit�t und Schnelligkeit
   Die Information
   Die Entscheidungsfreudigkeit
Aktionsziele des Stadtguerillero
Aktionsformen des Stadtguerillero
   �berf�lle
   Der Bank�berfall, popul�rste Art des �berfalls
   Eindringen in feindliche Objekte ("Invasionen")
   Besetzungen
   Hinterhalte
   Stra�enk�mpfe
   Streiks und Arbeitsunterbrechungen
   Desertion, Erbeutung von Waffen und Sprengstoffen
   Die Befreiung verhafteter Stadtguerilleros
   Die Hinrichtung
   Die Entf�hrung
   Die Sabotage
   Der Terrorismus
   Die bewaffnete Propaganda
   Der Nervenkrieg
Wie Aktionen durchzuf�hren sind
Einige Bemerkungen �ber die Methode
Die Rettung der Verwundeten
Die Sicherheit des Guerillero
Die sieben S�nden des Stadtguerillero
Die Unterst�tzung des Volkes
Die Stadtguerilla, Auswahlschule des Guerillero

Was ist ein Stadtguerillero?
Die chronische Strukturkrise, die die brasilianische Situation charakterisiert und die politische Instabilit�t hervorruft, hat das Entstehen des revolution�ren Krieges in unserem Land bestimmt. Der revolution�re Krieg �u�ert sich in der Stadtguerilla, im psychologischen Krieg und in der Landguerilla. St�tze der Stadtguerilla und des psychologischen Krieges in der Stadt ist der Stadtguerillero.
Der Stadtguerillero k�mpft bewaffnet gegen die Milit�rdiktatur und wendet dabei unkonventionelle Mittel an. Als revolution�ren Politiker und leidenschaftlicher Patriot k�mpft er f�r die Befreiung seines Landes, er ist ein Freund des Volkes und der Freiheit. Das Gebiet des Stadtguerillero ist das der gro�en brasilianischen St�dte. In diesen Ballungszentren sind aber auch die Banditen t�tig, die �blicherweise als Marginales bezeichnet werden. Oft werden die �berf�lle dieser Banditen f�r Aktionen der Stadtguerilleros gehalten.
Der Stadtguerillero unterscheidet sich dennoch radikal von den Marginales. Diese trachten in ihrer Aktivit�t nach einem pers�nlichen Vorteil und greifen an ohne Unterscheidung zwischen Ausgebeuteten und Ausbeutern. Unter ihren Opfern befinden sich daher auch M�nner und Frauen des Volkes. Der Stadtguerillero dagegen verfolgt ein politisches Ziel und greift nur die Regierung, die gro�en Kapitalisten und die ausl�ndischen Imperialisten, insbesondere die nordamerikanischen, an. Ein anderes Element, das ebenfalls in den st�dtischen Gebieten t�tig und nicht weniger sch�dlich als die Marginales ist, sind die Konterrevolution�re von rechts, die Verwirrung stiften, indem sie Banken �berfallen, Bomben legen, Entf�hrungen organisieren, morden und furchtbare Verbrechen gegen die Stadtguerilleros, die revolution�ren Priester , die Studenten und die antifaschistischen, freiheitsliebenden B�rger begehen. Der Stadtguerillero ist ein unerbittlicher Feind der Regierung und f�hrt daher systematisch Aktionen aus, die den Beh�rden und den M�nnern, die das Land beherrschen oder die Macht aus�ben, schaden. Die wichtigsten Aufgaben des Stadtguerilleros sind es, die Milit�rdiktatur und die Kr�fte der Repression abzulenken, sie aufzureiben und zu demoralisieren; ferner hat er die G�ter und Besitzt�mer der Nordamerikaner, anderer ausl�ndischer Unternehmer und die der brasilianischen Gro�bourgeoisie zu �berfallen und sie zu zerst�ren oder zu pl�ndern.
Der Stadtguerillero ist entschlossen darauf bedacht, das bestehende �konomische, politische und gesellschaftliche System Brasiliens zu entlarven und zu zerst�ren, sein Ziel ist es, die Landguerilla zu unterst�tzen und beim Aufbau einer neuen gesellschaftlichen Struktur im Land mitzuhelfen, an deren Spitze das bewaffnete Volk steht.
Der Stadtguerillero mu� sich ein Minimum an politischen Kenntnissen aneignen und daher versuchen, gedruckte oder in Form von Pamphleten abgezogene Arbeiten zu lesen, z. B. �Der Guerillakrieg� von Che Guevara.

Pers�nliche Eigenschaften des Stadtguerillero
Der Stadtguerillero ist durch seinen Mut und seine Entscheidungskraft gekennzeichnet. Er mu� ein guter Taktiker sein und gut schie�en k�nnen. Er mu� schlau und umsichtig sein, um damit die Tatsache zu kompensieren, da� er an Waffen, Munition und Ausr�stung nicht stark genug ist. Das Berufsmilit�r und die Polizei, die der Regierung dient, verf�gen �ber moderne Waffen und Fahrzeuge und k�nnen sich frei zu jedem beliebigen Ort bewegen, wobei sie alle Mittel der bestehenden Staatsmacht zur Verf�gung haben. Der Stadtguerillero verf�gt nicht �ber solche Mittel seine Praxis ist die des Untergrunds. Oft liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor, oder er ist schon verurteilt und daher gezwungen, gef�lschte Ausweise zu benutzen. Der Stadtguerillero hat dennoch einen Vorteil gegen�ber dem Berufsmilit�r und der Polizei. Milit�r und Polizei handeln auf der dem Volk verha�ten Seite des Feindes, w�hrend der Stadtguerillero eine gerechte Sache, n�mlich die des Volkes, vertritt. An Waffen ist der Stadtguerillero dem Feind unterlegen, vom moralischen Standpunkt aus besitzt er aber eine nicht zu leugnende �berlegenheit. Diese moralische �berlegenheit ist die St�tze des Stadtguerillero, mit der er seine wichtigste Pflicht erf�llen kann, n�mlich anzugreifen und zu �berleben.
Der Stadtguerillero ist gezwungen, die Waffen des Gegners zu erbeuten. Da seine Waffen enteignet oder unter anderen Umst�nden in seine H�nde gelangten, besitzt er keine einheitliche Bewaffnung und sieht sich vor dem Problem der Mannigfaltigkeit der Feuerwaffen und des Mangels an Munition. Er verf�gt au�erdem nicht �ber Ausbildungs- und �bungspl�tze, auf denen Schie�- und Treffsicherheit ge�bt werden k�nnen. Diese Schwierigkeiten m�ssen �berwunden werden und dazu mu� der Stadtguerillero auf seinen Erfindungsgeist zur�ckgreifen, jene F�higkeit, ohne die er nicht in der Lage w�re, seine revolution�re Rolle auszu�ben.
Die Eigenschaften des Stadtguerillero sind Initiative, Einfallsreichtum, Flexibilit�t Vielseitigkeit und Geistesgegenwart. Vor allem die F�higkeit zur Initiative mu� er in besonderem Ma�e besitzen. Es ist nicht m�glich, alle Situationen vorauszusehen; trotzdem darf es nicht vorkommen, da� der Stadtguerillero nicht wei�, was zu tun ist, nur weil ihm entsprechende Anweisungen fehlen. Es ist seine Pflicht, zu handeln, eine angemessene L�sung f�r jedes auftretende Problem zu finden und diesem nicht auszuweichen. Es ist besser, zu handeln und Fehler zu machen als nicht zu handeln, um Fehler zu vermeiden. Ohne Initiative gibt es keine Stadtguerilla.
Weiter notwendige F�higkeiten des Stadtguerillero sind die folgenden. er mu� ein guter L�ufer sein, mu� M�digkeit, Hunger, Regen und Hitze ertragen k�nnen, er mu� Wache halten und sich verstecken, sich verkleiden und jeder Gefahr ins Auge sehen k�nnen. Er mu� bei Tag und bei Nacht handeln, darf sich nicht �berhasten, mu� eine unbegrenzte Geduld haben. Er mu� stets die Ruhe bewahren und seine Nerven auch unter ung�nstigen Bedingungen und in ausweglosen Situationen kontrollieren k�nnen. Niemals darf er Spuren oder Hinweise hinterlassen. Vor allem darf er sich nicht entmutigen lassen.
Nicht selten desertieren oder entfernen sich Kameraden von der Stadtguerilla, wenn sie sich vor nahezu un�berwindbare Schwierigkeiten gesteIlt sehen.
Die Aktion der Stadtguerilla ist aber nicht das Gesch�ft einer Handelsgesellschaft, die T�tigkeit an einem gew�hnlichem Arbeitsplatz oder die Vorf�hrung eines Theaterst�cks. Die Stadtguerilla ist wie auch die Landguerilla eine Verpflichtung, die der Guerillero sich selbst gegen�ber auf sich nimmt. Wenn er nicht in der Lage ist, den Schwierigkeiten entgegenzutreten oder nicht �ber die notwendige Geduld verf�gt, um abwarten zu k�nnen, ohne die Nerven zu verlieren oder zu verzweifeln, dann ist es besser f�r ihn, von dieser Verpflichtung Abstand zu nehmen, fehlen ihm doch die in der Tat elementarsten F�higkeiten, um ein Stadtguerillero zu werden.

Wie lebt und erh�lt sich der Stadtguerillero?
Der Stadtguerillero mu� es verstehen, inmitten des Volkes zu leben, er mu� nicht als Fremder zu erscheinen oder sich vom normalen Leben Durchschnittsb�rgers zu unterscheiden. Er darf in seiner Kleidung nicht von der gew�nhlicher anderer Personen abweichen. Ausgefallene Kleidung und die neuste Mode f�r M�nner und Frauen sind oft unangebracht, wenn der Stadtgerillero beauftragt ist, in Arbeiterbezirke oder dorthin zu gehen, wo eine solche Mode nicht �blich ist. Das gleiche mu� beachtet werden, wenn der im Land von S�den nach Norden oder umgekehrt begibt. Der Stadtguerillero mu� von seiner normalen beruflichen Besch�ftigung leben. Wird er jedoch von der Polizei gesucht, ist er ihr bekannt, schon verurteilt oder liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor, so mu� er in den Untergrund gehen und oft versteckt leben. Auf keinen Fall darf der Stadtguerillero jemandem etwas �ber seine T�tigkeit mitteilen, zumal dies einzig und allein Sache der revolution�ren Organisation ist, in der er arbeitet.
Der Stadtguerillero mu� �ber eine gute Beobachtungsgabe verf�gen, mu� �ber alles gut informiert sein, vor allem �ber die Bewegungen des Feindes. Er mu� sich gut orientieren k�nnen und das Gebiet, in dem er lebt, sich befindet oder in welchen er sich bewegen mu�, genau kennen. Am wichtigsten und entscheidend f�r den Stadtguerillero ist aber, da� er mit der Waffe k�mpft, was ihm oft nicht erm�glicht, seinem normalem Beruf nachzugehen, ohne identifiziert zu werden. In diesem Zusammenhang wird die Rolle der Enteignung deutlich. F�r den Stadtguerillero ist es unm�glich, ohne den Enteignungskampf zu �berleben. Der bewaffnete Kampf des Stadtguerillero hat daher zwei wesentliche Ziele, die mit unaufh�rlicher Versch�rfung zu verfolgen sind:
a) die physische Beseitigung von F�hrern und untergeordneten Personen innerhalb der Streitkr�fte und der Polizei;
b) Enteignung der Regierung, der gro�en Kapitalisten, Gro�grundbesitzer und Imperialisten. Die kleineren Enteignungen dienen der individuellen Unterhaltung des Stadtguerillero, die gro�er der Unterhaltung der Revolution. Es ist klar, da� der bewaffnete Kampf des Stadtguerillero auch andere Ziele hat, aber hier beziehen wir uns nur auf die beiden wesentlichen, von denen das der Enteignung vorrangige. Bedeutung hat. Wichtig ist f�r jeden Stadtguerillero, sich jederzeit bewu�t zu sein, da� er nur �berleben kann, wenn er entschlossen ist, Polizisten und all jene zu t�ten, die der Repression als ausf�hrende Organe dienen, und wenn er entschlossen ist, wirklich entschlossen ist, die gro�en Kapitalisten, Gro�grundbesitzer und Imperialisten zu enteignen.
Eines der wichtigsten und wesentlichen Merkmale der brasilianischen Revolution ist, da� sie sich von Anfang an durch die Enteignung der Gro�bourgeoisie, der Imperialisten und Gro�grundbesitzer entwickelt hat, ohne Ausschlu� der reichsten und m�chtigsten Import- und Exporth�ndler. Die brasilianische Revolution versucht durch die Enteignung der gef�hrlichsten Feinde des Volkes diese in ihren lebenswichtigen Zentren zu treffen; sie greift daher vornehmlich und in systematischer Form das Banknetz an, d.h. sie versetzt dem Nervensystem des Kapitalismus ihre konzentriertesten Schl�ge.
Die von den brasilianischen Stadtguerilleros durchgef�hrten �berf�lle auf Banken haben die gro�en Kapitalisten, wie z. B. Moreira Salles, getroffen. Desgleichen wurden die ausl�ndischen Versicherungen und R�ckversicherungsgesellschaften sowie das Bankkapital, die imperialistischen Firmen, die Bundesregierung und die L�nderregierungen bis jetzt in systematischer Form enteignet. Die Einnahmen aus diesen Enteignungen wurden f�r die Schulung und technische Perfektionierung der Stadtguerilleros verwendet, f�r den Kauf, die Herstellung und den Transport von Waffen und Munition f�r das st�dtische Gebiet, f�r den Sicherheitsapparat der Revolution�re, f�r die t�gliche Unterhaltung der K�mpfenden und jener, die durch bewaffnete Aktionen aus den Gef�ngnissen befreit, die verwundet oder von der Polizei verfolgt wurden; desgleichen um solchen Problemen entgegenzutreten k�nnen, die entstehen, wenn einzelne Kameraden verhaftet, eingekerkert oder von der Polizei und den Milit�rs der Diktatur ermordet werden. Die erheblichen Ausgaben f�r den revolution�ren Krieg m�ssen auf die gro�en Kapitalisten, die Imperialisten und Gro�grundbesitzer abgew�lzt werden, gleichzeitig aber auch auf die Regierung, sowohl die Bundesregierung, als auch die L�nderregierungen, denn sie alle sind Ausbeuter und Unterdr�cker des Volkes. Die Regierungsagenten, die Agenten der Diktatur und des nordamerikanischen Imperialismus haben f�r die gegen das brasilianische Volk begangenen Verbrechen zu zahlen. Der Umfang und die Intensit�t der Aktionen, die von den Stadtguerilleros bereits durchgef�hrt und in deren Verlauf Menschen get�tet, Sabotage betrieben, Waffen, Sprengstoff und Munition erbeutet, Banken �berfallen und Gefangene befreit wurden, stellen ein bedeutendes politisches Gewicht dar und lassen keinen Raum f�r Zweifel an den tats�chlichen Zielen und der Entschlossenheit der Revolution�re. Die Hinrichtung des CIA-Spions Charles Chandler, jenes nordamerikanischen Milit�rs, der aus dem Vietnam-Krieg hierher kam, um sich bei den brasilianischen Studenten einzuschleichen, sowie die bei blutigen Zusammenst��en mit den Stadtguerilleros get�teten H�scher zeugen davon, da� wir uns inmitten des revolution�ren Krieges befinden und da� der Kampf nur mit gewaltsamen Mitteln durchgef�hrt werden kann. Dies ist der Grund daf�r, da� der Stadtguerillero zur bewaffneten Aktion �bergeht und sich nur erhalten kann, wenn er seine Aktivit�t auf die physische Beseitigung der Agenten der Repression konzentriert und sich 24 Stunden am Tag der Enteignung der Enteigner des Volkes widmet.

Die technische Ausbildung des Stadtguerillero
Niemand kann ein Stadtguerillero werden, der nicht seiner technischen Vorbereitung besondere Aufmerksamkeit widmet. Diese technische Vorbereitung reicht vom k�rperlichen Training bis zur Perfektionierung oder Erlernung von Berufen und F�higkeiten aller Art, vor allem einer handwerklichen Geschicklichkeit.
Der Stadtguerillero kann nur dann eine gute physische Widerstandskraft haben, wenn er systematisch trainiert. Er kann kein guter K�mpfer sein, wenn er nicht die Kunst des K�mpfens erlernt hat. Er mu� mehrere Formen des Kampfes, des Angriffes und der Selbstverteidigung erlernen und �ben. Weitere sinnvolle Formen physischen Trainings sind Wanderungen, Zelten, �bungen im Dschungel, Besteigen von Bergen, Rudern, Schwimmen, Tauchen, Training als Froschmann, Fischen, Tiefseejagd, Jagd von V�geln und anderer gr��erer und kleinerer Tiere. Wichtig ist, ein Auto fahren, ein Flugzeug f�hren und Schiffe steuern zu k�nnen, sowohl Motor als auch Segelschiffe; weiter Kenntnisse der Kraftfahrzeugmechanik sind der Elektrotechnik zu besitzen, um z. B. Radios und Telefone reparieren zu k�nnen.
Von gleicher Wichtigkeit sind elementare Kenntnisse der Topographie sowie die F�higkeit, sich mit Instrumenten und praktischen Mitteln orientieren, Entfernungen absch�tzen, Landkarten und Lagepl�ne herstellen, eine Skala benutzen, Zeitrechnungen herstellen, mit dem Kompa� usw. umgehen zu k�nnen. Kenntnisse der Chemie, die Mischung von Farben, die Herstellung von Stempeln, das Beherrschen der Schreibtechnik und Schriftf�lschung sowie andere F�higkeiten bilden einen Teil der technischen Vorbereitung des Stadtguerillero, der gezwungen ist, Dokumente zu f�lschen, um in einer Gesellschaft leben zu k�nnen, die er zerst�ren will.
Auf dem Gebiet der medizinischen Hilfe �bt nat�rlich ein Arzt eine fundamentale Rolle aus, dennoch sind Kenntnisse der Medizin, der Krankenversorgung, der Apothekerkunst, Kenntnisse �ber Drogen, �ber Elemente der Chirurgie und der Ersten Hilfe unerl��lich.
Das Wichtigste bei der technischen Vorbereitung des Stadtguerillero ist jedoch das Erlernen der Waffenhandhabung, z. B. des Maschinengewehrs, des Revolvers, der automatischen Gewehre, des FAL, der verschiedenen Typen von Gewehren, Stutzen und M�rsern. Die Kenntnis der verschiedenen Waffenarten und Sprengk�rper ist ein Punkt, der ber�cksichtigt werden mu�, erfordert doch der Gebrauch von Feuerbomben, Rauchbomben und Bomben anderer Art notwendig Vorkenntnisse. Unter den Sprengstoffen mu� besonders der Umgang mit Dynamit bekannt sein. Ein Stadtguerillero mu� Waffen herstellen und reparieren, Molotowcocktails, Granaten, Minen und Eigenbau-Plastikbomben bauen k�nnen. Er mu� Br�cken zerst�ren und Eisenbahnschienen entfernen oder unbrauchbar machen k�nnen, da er diese Arbeiten nicht auf eine untergebene Ebene delegieren kann.
Die erste Stufe der technischen Vorbereitung des Stadtguerillero wird im "Zentrum zur technischen Perfektionierung" vermittelt, aber zu diesem Zentrum kann nur derjenige zugelassen werden, der schon ein Vorexamen, geleistet, d.h. die Feuerprobe in einer revolution�ren Aktion, in der Auseinandersetzung mit dem Feind bestanden hat.

Die Waffen des Stadtguerillero
Die Waffen des Stadtguerillero sind leichte und leicht ersetzbare Waffen, die im allgemeinen vom Feind erbeutet, gekauft oder selbst hergestellt wurden. Leichte Waffen haben den Vorteil der schnellen Bedienung und des leichten Transports. Sie besitzen in der Regel einen kurzen Lauf, so wie viele automatische Waffen. Die automatischen oder halbautomatischen Waffen vergr��ern ganz erheblich die Feuerkraft des Stadtguerillero. Der Nachteil dieser Waffen ist f�r uns ihre relativ schwierige Kontrolle, was sich in der Verschwendung und dem �berm��igem Verbrauch von Munition ausdr�ckt. Dies kann nur durch eine hohe Treffsicherheit ausgeglichen werden. Wenig ge�bte M�nner verwandeln ein automatisches Gewehr in eine Munitionsm�lltonne.
Die Erfahrung hat gezeigt, da� die f�r den Stadtguerillero am meisten geeignete Waffe das leichte Maschinengewehr ist. Diese Waffe ist au�erordentlich wirkungsvoll, kann schnell in Stellung gebracht werden bei Aktionen innerhalb des st�dtischen Gebietes von unsch�tzbarem Wert und fl��t den Gegnern erheblichen Respekt ein. Der Stadtguerillero mu� die Handhabung des Maschinengewehrs, das jetzt ebenso popul�r wie unerl��lich in der brasilianischen Stadtguerilla geworden ist, genau kennen. Das ideale Maschinengewehr f�r den Stadtguerillero ist das "INA" mit dem Kaliber 45. Es k�nnen auch andere Maschinengewehre mit verschiedenen Kalibern verwendet werden, doch taucht hier das Problem der Munition auf. Es ist daher vorteilhaft, wenn die industrielle Logistik der Stadtguerilleros ein Maschinengewehr f�r die allgemeine Benutzung herstellt, so da� die verwendete Munition genormt werden kann. jede Feuergruppe der Stadtguerilleros mu� �ber ein Maschinengewehr verf�gen, das von einem guten Sch�tzen bedient wird. Die anderen Mitglieder der Gruppe sollten mit einem Revolver Kaliber 38 ausger�stet sein. Wir haben auch einen Revolver Kaliber 37 verwandt, doch ist das Kaliber 38 vorteilhafter, da diese Munition den Feind im allgemeinen au�er Gefecht setzt. Auch Handgranaten und konventionelle Rauchbomben k�nnen zu den leichten Waffen gez�hlt werden, da sie f�r die Defensivtaktik, bei der Deckung und beim R�ckzug der Stadtguerilleros Verwendung finden.
Langl�ufige Waffen sind schwerer zu transportieren und fallen wegen ihrer Gr��e auf. Wichtige langl�ufige Waffen sind das FAL, die Mausergewehre, Winchester-Jagdb�chsen und andere. Die Jagdb�chsen k�nnen auf kurze Entfernung gut verwendet werden, auch von einem wenig trainierten Mann; dies vor allem in der Nacht, wenn eine Pr�zisionswaffe wenig ausrichten kann. Ein Luftgewehr kann vorteilhaft beim �ben der Treffsicherheit angewandt werden. Die Benutzung von Bazookas und M�rsern erfordert es, entsprechende Bedingungen zu schaffen, da sie nur von ge�bten Leuten gehandhabt werden k�nnen.
Die Aktionen der Stadtguerilleros d�rfen aber nicht auf die Anwendung schwerer Waffen gest�tzt werden, da deren Nachteile zu gro� sind f�r eine Kampfart, in der wir durch Schnelligkeit unsere Mobilit�t und Bewegungsfreiheit sichern m�ssen. Eigenbauwaffen sind manchmal nicht weniger wirkungsvoll wie die besten einer spezialisierten Industrie, und selbst ein Gewehr mit abgek�rztem Lauf ist eine ausgezeichnete Waffe f�r den Stadtguerillero. Wenn dieser gleichzeitig Waffenschmied ist, stellt er die beste Kombination dar, die es gibt. Der Waffenschmied verwahrt die Waffen, er wei� sie zu reparieren und ist in vielen F�llen in der Lage, eine Werkstatt einzurichten, um wirksame kleinere Waffen herzustellen. Der Metallarbeiter und der Dreher sind deshalb wichtige Elemente der Stadtguerilla, und sie mu� sich ihrer innerhalb ihrer industriellen Logistik, d.h. bei der Herstellung von Waffen, bedienen.
Anfertigung von und Lehrg�nge �ber die Anwendung von Explosivwaffen m�ssen organisiert werden. Die Rohstoffe f�r die praktischen Arbeiten bei dieser Ausbildung m�ssen zuvor besorgt werden, um eine unvollst�ndige Schulung, d.h. einen Mangel an M�glichkeiten, selber zu experimentieren, zu verhindern.
Molotowcocktails, Benzin, Eigenbauwaffen, Katapulte, M�rser, Knallk�rper, aus Tuben und B�chsen hergestellte Granaten, Rauchbomben, Minen, konventionelle Sprengstoffe wie Dynamit und Kaliumchlorate, Plastikbomben, Gelatinekapseln und Munition aller Art sind f�r den Erfolg des Stadtguerillero unverzichtbare Requisiten.
Notwendige Materialien und Munition m�ssen durch den Kauf oder durch Anwendung von Gewalt in gut geplanten und entsprechend durchgef�hrten Enteignungsaktionen besorgt werden. Der Stadtguerillero mu� darauf achten, Explosivwaffen und andere Materialien, die Unf�lle verursachen k�nnen, nicht zu lange aufzubewahren; er mu� versuchen, sie sofort gegen die ins Auge gefa�ten Ziele anzuwenden. Die Waffen des Stadtguerillero, sowie seine F�higkeit, diese zu bedienen, bilden seine Feuerkraft. Indem er sich moderner Waffen bem�chtigt und Neuerungen bei der Bewaffnung und in der Anwendung bestimmter Waffen ber�cksichtigt, kann er oft die Taktiken der Stadtguerilla ver�ndern. Ein Beispiel hierf�r sind die von den brasilianischen Stadtguerilleros bei Bank�berf�llen eingesetzten Maschinengewehre. Wenn der massive Einsatz von gleichartigen Maschinengewehren m�glich ist, wird die Stadtguerilla in unserem Land neue Techniken anwenden k�nnen. Die Feuergruppe, die eine Vereinheitlichung ihrer Waffen und der entsprechenden Munition erreicht und gleichzeitig f�r eine vern�nftige Lagerhaltung sorgt, hat den gr��tm�glichen Wirkungsgrad. Der Stadtguerillero ist um so wirkungsvoller, je gr��er seine Feuerkraft ist.

Das Schie�en: Die Existenzbasis
Existenzbasis und unabdingbare Voraussetzung seines Handelns und seines �berlebens ist das Schie�en. Gut schie�en zu k�nnen ist die Notwendigkeit des Kampfes, in dem der Stadtguerillero sich befindet. Wird im konventionellen Krieg der Kampf in der Regel mit weitreichenden Waffen auf gro�e Entfernungen gef�hrt, so wird im unkonventionellen Krieg, der Kampfform der Stadtguerilla, auf kurze Entfernungen operiert, manchmal sogar im Nahkampf. Will er nicht selbst get�tet werden, so mu� der Stadtguerillero als erster schie�en, ohne das Ziel zu verfehlen. Dabei darf er weder Waffen leichtfertig aufs Spiel setzen noch Munition verschwenden, da er �ber beides nur in geringen Mengen verf�gen kann. Verlorengegangene Waffen und verschwendete Munition k�nnen bei den nur in kleinen Gruppen k�mpfenden Guerilleros nicht kurzfristig ersetzt werden, da jeder zun�chst auf sich zu achten hat. Der Stadtguerillero mu� ein gutes Reaktionsverm�gen haben und in der Lage sein, blitzartig zu schie�en.
Eine grunds�tzliche Regel, die wir nicht gen�gend betonen und in ihrer Wichtigkeit hervorheben k�nnen, ist die, da� der Stadtguerillero nicht durch fortw�hrendes Schie�en seine Munition ersch�pfen darf. Falls der Feind in einem solchen Fall das Feuer nicht erwidert und wartet, bis der Guerillero seine Munition verschossen hat, liegt dieser dann ohne die M�glichkeit, sich neu zu munitionieren in einem Kugelhagel des Feindes und kann get�tet oder verhaftet werden. Obgleich er sich manchmal der �berraschung bedient und daher seine Waffen meist nicht anzuwenden braucht kann sich der Stadtguerillero nicht den Luxus leisten, den Kampf aufzunehmen, ohne schie�en zu k�nnen.
W�hrend des Kampfgeschehens mu� er immer wieder einen Standortwechsel vornehmen, damit er kein ruhendes Ziel bietet, das leicht zu treffen ist. Das Leben des Stadtguerillero ist abh�ngig von seiner Schie�kunst, von seiner F�higkeit, die vorhandenen Waffen optimal einzusetzen und selbst nicht getroffen zu werden.
Wenn wir von Schie�en reden, so ist davon untrennbar die Treffsicherheit. Diese mu� so lange ge�bt werden, bis das Schie�en und das Treffen f�r den Stadtguerillero zu einer Reflexreaktion geworden ist. Um gut und treffsicher schie�en zu k�nnen, mu� er systematisch trainieren und dabei die verschiedensten Methoden anwenden. Er hat jede Gelegenheit zu Schie��bungen auszunutzen, auch auf Rummelpl�tzen und zu Hause mit einem Luftgewehr. Treffsicheres Schie�en ist f�r ihn so lebenswichtig wie Wasser und Luft. Die letzte Stufe der perfekten Schie�kunst stellt eine besondere Form des Stadtguerillero dar: den Heckensch�tzen einen einsamen K�mpfer, der unabl�ssig Einzelaktionen durchfuhrt. Er beherrscht das Schie�en auf kurze und lange Distanz, und seine Waffen sind f�r beides eingerichtet.

Die "Feuergruppen"
Um Aktionen durchfuhren zu k�nnen, mu� der Stadtguerillero in kleinen Gruppen organisiert sein. Sie umfa�t nicht mehr als 4 oder 5 M�nner und hei�t Feuergruppe. Mindestens zwei von ihnen, rigoros unterteilt und von ein oder zwei Personen organisiert und koordiniert, bilden eine Feuermannschaft. Zwischen den Mitgliedern einer Feuergruppe mu� unbedingtes Vertrauen herrschen. Wer die Schie�kunst am besten beherrscht und das Maschinengewehr am besten zu bedienen, wei�, liefert bei den Operationen letztlich die Deckung. Die Feuergruppe plant und f�hrt die Aktionen der Stadtguerilla aus, verschafft und versteckt ihre Waffen und studiert und korrigiert die angewandten Taktiken. Sind Aufgaben zu erf�llen, die vom strategischen Kommando entwickelt worden sind, so haben diese unbedingten Vorrang. Damit ein Maximum an Initiative f�r die einzelnen Feuergruppen gew�hrleistet ist, ist es notwendig, jede rigide Organisationsform zu vermeiden.
Die alte Hierarchie und der Stil der traditionellen Linken ist in unserer Organisation liquidiert. Das bedeutet, da� mit Ausnahme der den strategischen Interessen untergeordneten und deshalb vorrangigen Aufgaben jede Feuergruppe einen Bank�berfall, eine Entf�hrung, eine Hinrichtung sei es die Entf�hrung eines Agenten der Diktatur, einer genau identifizierten Person der Reaktion oder eines nordamerikanischen Spions beschlie�en und durchf�hren und jede Art von Propaganda und Nervenkrieg gegen den Feind f�hren kann, ohne vorher das strategische Kommando zu konsultieren. Eine Feuergruppe darf nie in Erwartung von Befehlen passiv bleiben. Ihre Pflicht ist es, zu handeln. Jeder einzelne Stadtguerillero, der eine Feuergruppe bilden und in die Organisation eintreten will, kann dies tun und in die Organisation integrieren. Diese Form des Vorgehens beseitigt die Sorgen dar�ber, von wem Aktionen durchgef�hrt werden, denn die Initiative ist frei. Was z�hlt ist der wachsende Umfang der Guerilla-Aktivit�t, die die Regierungsmacht aufreibt und sie zwingt, sich in eine Defensivstellung zur�ckzuziehen.
Die Feuergruppe ist das Instrument der organisierten Aktion. In ihr werden die Unternehmungen und Taktiken der Guerilla geplant, und durch sie wird es m�glich, sie erfolgreich auszuf�hren. Das allgemeine Kommando mu� allerdings auf die Feuergruppen f�r die Ausf�hrung strategisch wichtiger Aufgaben in jedem Teil des Landes zur�ckgreifen k�nnen. Auf der anderen Seite hilft das Kommando den Feuergruppen bei der �berwindung ihrer Schwierigkeiten und bei der Befriedigung ihrer Bed�rfnisse. Die Organisation, ist ein unzerst�rbares Netz von Feuergruppen, sie funktioniert auf einfache und praktische Weise mit einem allgemeinen Kommando, das ebenfalls am Kampf teilnimmt, denn was nicht reine und einfache revolution�re Aktion ist, wird in einer solchen Organisation nicht geduldet.

Die Logistik der Stadtguerilla
Die konventionelle Logistik kann durch die Formel ausgedruckt werden NKAM, d. h. Nahrungsmittel - Kraftstoff - Ausr�stung - Munition. Die konventionelle Logistik bezieht sich auf Versorgungsprobleme eines Heeres oder regul�rer Streitkr�fte und verf�gt �ber Fahrzeuge mit festen Basen und eine industrielle Logistik.
Der Stadtguerillero dagegen verf�gt nicht �ber ein Heer, sondern �ber kleine bewaffnete Gruppen und eine kleine Organisation, die bewu�t fragmentarisch ist. Er besitzt weder Fahrzeuge noch feste Basen. Seine industrielle Logistik ist mangelhaft und wenig entwickelt. Sie kann, selbst wenn es notwendig sein sollte, nicht immer aufgebaut werden, nicht einmal unter dem rudiment�ren Aspekt einer Waffenindustrie innerhalb eines Hauses.
W�hrend die konventionelle Logistik zum Ziel hat, Mittel f�r den Krieg gegen die Guerilla zu beschaffen, Mittel, die f�r die Unterdr�ckung der st�dtischen und l�ndlichen Rebellion ben�tigt werden, ist die Logistik des Stadtguerillero dazu bestimmt, Operationen und Taktiken zu unterst�tzen, die einem nichtkonventionellen, von der Milit�rdiktatur ausgel�sten und gegen die nordamerikanische Herrschaft im Land gerichteten Krieg inh�rent (d.h. ihm innewohnend, Anm. d. Hrsg.) sind.
Die Logistik des Stadtguerillero, der bei Null anf�ngt und zun�chst �ber keine St�tze verf�gt, kann mit der Formel MGWMS beschrieben werden: Motorisierung - Geld - Waffen - Munition - Sprengk�rper/Sprengstoff. Eine der S�ulen revolution�ren Logistik ist die Motorisierung, die aber ihrerseits untrennbar ist vom Fahrpersonal. Der Stadtguerillero, der ein Auto fahren kann, ist deshalb genauso wichtig wie der, der ein Maschinengewehr bedient. Ohne einen von beiden haben die Maschinen keine Funktion, Auto und Maschinengewehr werden zu toten Gegenst�nden. Da man nicht von heute auf morgen aus einer unerfahrenen Person einen Kraftfahrer machen kann, ist es notwendig, fr�h mit der Ausbildung, zu beginnen. Jeder gute Stadtguerillero ist gezwungen, ein guter Kraftfahrer zu sein.
Das ben�tigte Fahrzeug selbst wird der Stadtguerillero notwendigerweise enteignen m�ssen. Verf�gt er schon �ber Mittel, so kann er die Enteignung mit anderen Arten von Beschaffungsmitteln kombinieren.
Der Zwang zur Enteignung von Geld, Waffen, Munition, Explosivwaffen und Fahrzeugen bedeutet f�r den Stadtguerillero, Banken und Waffenlager zu �berfallen und sich der Munition und Explosivwaffen zu bem�chtigen, wo immer er sie findet.
Keine dieser Operationen beschr�nkt sich auf nur einen Zweck. Bei der Beschaffung von Geld m�ssen auch die Waffen der Wachen mitgenommen werden. Die Enteignung ist die erste Stufe in der Organisation unserer Logistik, sie hat einen bewaffneten Charakter und setzt st�ndige Mobilit�t voraus. Der n�chste Schritt des Stadtguerillero ist die Stabilisierung und Erweiterung seiner Logistik, er wendet Hinterhalte und T�uschungsman�ver an, um den Feind zu �berraschen und seine Waffen, Munition, Fahrzeuge und anderes zu erbeuten. Verf�gt er �ber gr��ere Mengen von Waffen, Munition und Sprengstoffen, so tritt in der Logistik des Guerillero das ernsteste Problem auf, n�mlich jederzeit und �berall Verstecke f�r sein Material sowie Transportmittel zu finden, um es dort zu lagern, wo es ben�tigt wird. Dies mu� sogar dann m�glich sein, wenn der Feind schon aufmerksam geworden ist und die Wege blockiert.
Die Kenntnis des Terrains und der benutzten und benutzbaren Verstecke sowie die hierf�r speziell ausgebildeten und rekrutierten F�hrer bilden die Grundelemente f�r die L�sung dieses immer wiederkehrenden Problems der Logistik des Revolution�rs.

Die Technik des Stadtguerillero
Im allgemeinsten Sinne ist Technik die Zusammenfassung aller Mittel, deren der Mensch sich zur Durchf�hrung irgendwelchen Aktivit�ten bedient. Die Aktivit�t des Stadtguerillero ist die des psychologischen Krieges in der Stadt, und daher ist seine Technik die der Stadtguerilla und die des psychologischen Krieges.

Diese Technik umfa�t f�nf wichtige Komponenten:
a) jenen Teil, der die besonderen, die Technik beinhaltenden Merkmale umfa�t;
b) einen Teil, der sich auf die mit solchen Merkmalen harmonisierenden Merkmale bezieht, n�mlich solche, die durch eine Reihe von urspr�nglichen Vorteilen repr�sentiert werden, ohne die der Stadtguerillero nicht erfolgreich handeln kann;
c) einen Teil, der sich auf die bestimmten und definierten Ziele der von den Stadtguerilleros unternommenen Aktionen bezieht;
d) einen Teil, der sich auf die Typen und die Natur der verschiedenen Aktionsformen des Stadtguerilleros bezieht;
e) einen Teil, der sich mit den Durchf�hrungsmethoden dieser Aktionen besch�ftigt;

Merkmale der Technik des Guerillakampfes
Die Technik der Stadtguerilleros zeigt die folgenden Merkmale:
1. Sie ist eine aggressive Technik, d.h. sie hat offensiven Charakter. Es liegt jedoch auf der Hand, da� die Offensive der offenen Feldschlacht mit dem Feind f�r uns den sicheren Tod bedeuten w�rde, da wir dem Feind an Feuerkraft und Ausr�stung unterlegen sind und einem konzentrierten Angriff der Gorillas nicht begegnen k�nnten. Dies ist auch der Grund daf�r, da� unsere Technik nicht die der Einrichtung und Verteidigung fester Basen sein kann, auch nicht die, an einem bestimmten Ort die Umzingelung der Reaktion abzuwarten, um diese dann zu durchbrechen.
2. Es ist eine Technik, die Angriff und R�ckzug kombiniert und so unsere Kr�fte schont.
3. Es ist eine Technik zur Entfaltung der Stadtguerilla, deren Funktion darin besteht, feindliche Kr�fte aufzureiben, zu demoralisieren und auseinanderzurei�en. Damit erm�glicht sie den Aufbau und die Erhaltung der Stadtguerilla, die berufen ist, innerhalb des revolution�ren Krieges eine entscheidende Rolle zu �bernehmen.

Die urspr�nglichen Vorteile des Stadtguerillero Die Dynamik der Stadtguerilla besteht im gewaltsamen Zusammensto� mit milit�rischen und polizeilichen Kr�ften der Diktatur. Bei einem solchen Zusammensto� liegen die Vorteile zun�chst auf seiten der Polizei, die Nachteile auf seiten der Stadtguerilleros. Die Paradoxie liegt in der Tatsache, da� der schw�chere Stadtguerillero den Angriff ausf�hren mu�. Die Kr�fte der Polizei und des Milit�rs beantworten diesen Angriff, indem sie erheblich gr��ere Mittel in der Verfolgung der Stadtguerilleros mobilisieren und konzentrieren. Einer Niederlage kann er nur entgehen, wenn er urspr�ngliche Vorteile auf seiner Seite buchen und diese bis zum Ende ausnutzen kann und damit seine materielle Schw�che und Unterlegenheit ausgleicht.

Urspr�ngliche Vorteile sind:
i die �berraschung des Feindes;
ii die bessere Kenntnis des Gebietes, in dem die Aktion durchgef�hrt wird;
iii eine gr��ere Beweglichkeit und Schnelligkeit als die Polizei und die �brigen Kr�fte der Repression;
iv ein Informationsapparat, der besser ist als der des Feindes;
v eine Entschlossenheit und Geistesgegenwart, die alle auf unserer Seite K�mpfenden stimuliert und nicht schwanken l��t, die feindliche Seite entmutigt und paralysiert, damit zur Gegenwehr unf�hig macht.

Die �berraschungstaktik. Um seine allgemeine Schw�che und seine Unterlegenheit an Waffen gegen�ber dem Fend auszugleichen, bedient sich der Stadtguerillero der �berraschungstaktik. Dem hat der Feind nichts entgegenzusetzen, er ergibt sich ohne Gegenwehr oder wird vernichtet. Seit Beginn des bewaffneten Stadtkampfes in Brasilien zeigt sich, da� der Stadtguerillero immer die �berraschungstaktik angewandt, hat, um erfolgreich zu sein. Die Technik der �berraschung ist gegr�ndet auf vier wesentliche Voraussetzungen:
1. W�hrend wir die Situation des anzugreifenden Feindes im allgemeinen durch umfassende Information und gr�ndliche Beobachtung genau kennen, wei� der Feind nichts �ber den bevorstehenden Angriff und die Situation des Angreifers. 2. W�hrend uns die Kr�fte des anzugreifenden Feindes bekannt sind, bleiben ihm unsere eigenen unbekannt.
3. Durch den �berraschungsangriff sparen und erhalten wir unsere Kraft, w�hrend der Feind diese M�glichkeit nicht hat und den Ereignissen ausgeliefert ist.
4. Wir bestimmen Zeitpunkt und Ort des Angriffes , seine Dauer und seine Ziele. Der Feind befindet sich dar�ber in Unkenntnis.

Die Kenntnis des Terrains.Der Stadtguerillero hat im Terrain seinen besten Alliierten und ist daher bestrebt, dieses genau kennenzulernen. Als Alliierter mu� das Terrain intelligent in seinen Unebenheiten, H�henunterschieden und Unregelm��igkeiten, in seinen normal zug�nglichen und geheimen Orten, verlassenen Gegenden, Buschwerken usw. bei der Aktion eingesetzt werden. All diese Dinge sind mit Nutzen f�r den Erfolg der bewaffneten Aktion, f�r die Flucht, den R�ckzug, die Deckung und die Tarnung heranzuziehen. Verengungen, Sackgassen, Stra�enarbeiten, Polizeikontrollen, Milit�rzonen, Sperrzonen, vom Feind schlie�bare Tunneleing�nge, unbedingt zu benutzende Stra�en und von Polizei oder Ampel kontrollierte Kreuzungen m�ssen in allen Einzelheiten bekannt und studiert sein, damit fatale Fehler vermieden werden.
Unsere Aufgabe ist es, einen Weg zu finden und genau zu wissen, wohin und wie wir uns zur�ckziehen k�nnen, um dabei den Feind in ein Gebiet zu locken, dessen Gel�ndeverh�ltnisse er nicht kennt. Indem der Stadtguerillero sich mit Alleen, Gassen, Stra�en, Kurven und Kreuzungen der St�dte mit all ihren Br�cken, der Kanalisation usw. vertraut macht, ist er sp�ter in der Lage, sich in unwegsamen und schwierigem Gel�nde sicher und ohne Schwierigkeiten zu bewegen, das der Polizei nicht bekannt ist und wo diese in einen Hinterhalt oder eine Falle gelockt werden kann. Beherrscht der Stadtguerillero das Terrain, so kann er sich dort zu Fu�, mit dem Fahrrad, in Auto, Jeep oder Lastwagen bewegen, ohne jemals ertappt zu werden. Da er in einer kleinen Gruppe handelt, kann er diese jederzeit an vereinbarten Orten treffen und neue Guerilla-Aktionen vorbereiten oder aus der Umzingelung der Polizei entkommen und diese mit einer f�r den Feind unfa�baren K�hnheit demoralisieren. F�r die Polizei ist es im Labyrinth der gro�en St�dte ein unl�sbares Problem, zu fangen, was nicht zu sehen ist, zu unterdr�cken, was nicht zu fangen ist und zu umzingeln, was nicht zu finden ist.
Die Erfahrung lehrt, da� der ideale Stadtguerillero der ist, der innerhalb seiner eigenen Stadt mit der genauen Kenntnis ihrer Stra�en, Vororte, Verkehrsprobleme und �brigen Eigent�mlichkeiten agiert. Der von au�erhalb in eine Stadt kommende Guerillero ist, wenn er die dortigen Verh�ltnisse nicht kennt, ein schwacher Punkt und kann, wenn er neu an einer, bestimmten Operation teilnimmt, diese in Gefahr bringen. Um schwerwiegende Fehler zu vermeiden, ist es notwendig, die Stadt genau kennenzulernen und �ber die Verkehrsdichte auf den Stra�en zu den verschiedenen Tageszeiten genau im Bilde zu sein.

Mobilit�t und Schnelligkeit. Um eine Mobilit�t und Schnelligkeit zu erreichen, der die Polizei nichts entgegenzusetzen hat, mu� der Stadtguerillero die folgenden Voraussetzungen schaffen:
1. Motorisierung;
2. Kenntnis des Gebietes; 3. Vernichtung oder St�rung der Kommunikations- und Transportmittel des Feindes;
4. leichte Bewaffnung.

Der Stadtguerillero mu� sich nach den systematischen, nur wenige Minuten dauernden Operationen sofort mit Kraftfahrzeugen vom Ort entfernen und beim R�ckzugskampf die Verfolgung verhindern. Er mu� den einzuschlagenden Weg in allen Einzelheiten kennen und den vorher vereinbarten Zeitablauf genau trainieren, um zu verhindern, da� er in Sackgassen, Stra�enstockungen oder von Ampeln aufgehalten wird. So bleibt der Polizei sein Fluchtweg unbekannt, und sie verfolgt ihn blind; w�hrend der Stadtguerillero sich schnell von dem Ort entfernen kann, da er das Gel�nde genau kennt, verliert die Polizei die Spur und mu� die Verfolgung aufgeben.
Der Stadtguerillero f�hrt seine Aktionen weit entfernt von den logistischen Basen der Polizei durch. Diese Form der Operation hat den urspr�nglichen Vorteil, da� wir uns in optimaler Entfernung von den Basen der Verfolger befinden und leichter fliehen k�nnen. �ber diese Vorsichtsma�nahme hinaus mu� das Kommunikationssystem des Feindes ber�cksichtigt werden. Das Telefon ist dabei erstes Zielobjekt der Technik, die Kommunikation des Feindes zu verhindern. Auch dann, wenn der Feind �ber die Guerilla-Aktion informiert wurde, h�ngt seine logistische Unterst�tzung in hohem Ma�e von den modernen Transportmitteln ab, die im dichten Stra�enverkehr bewu�t aufgehalten werden k�nnen. Es ist klar, da� eine Verkehrsst�rung sowohl f�r den Feind als auch f�r uns nachteilig sein kann, wenn wir uns nicht gleichzeitig einen Vorsprung verschaffen. Wenn wir einen gr��eren Sicherheitsfaktor ben�tigen und bleibende Spuren vermeiden wollen, k�nnen wir folgende Mittel anwenden:
1. die Polizei mit anderen Kraftfahrzeugen bewu�t aufhalten, technische M�ngel oder Pannen vort�uschen doch d�rfen in diesem Fall die verwendeten Fahrzeuge keine echten Nummernschilder tragen;
2. den Weg mit umgest�rzten B�umen, mit Steinen oder durch Gr�ben und falsche Verkehrszeichen versperren oder umleiten andere Mittel m�ssen in der jeweiligen Situation mit viel Phantasie entwickelt werden; 3. den Weg der Polizei verminen oder mit versch�ttetem Kraftstoff oder Molotowcocktails die Fahrzeuge in Brand setzen;
4. mit Maschinengewehren und anderen Waffen, z. B. dem FAL auf Motor und. Reifen der verfolgenden Fahrzeuge schie�en.

Entsprechend der typischen Arroganz und Feigheit der Polizei und der faschistischen Milit�rbeh�rden versucht der Feind, uns mit schweren Waffen und Ausr�stungen sowie mit bis an die Z�hne bewaffneten M�nnern zu bek�mpfen. Dies mu� der Stadtguerillero durch leichte und einfach zu transportierende Waffen ausgleichen, damit er stets mit gr��ter Schnelligkeit fliehen kann, ohne jemals den offenen Kampf aufnehmen zu m�ssen. Der Stadtguerillero hat keine andere Aufgabe als anzugreifen und sich zur�ckzuziehen.
Wir w�rden eine schreckliche Niederlage riskieren, wenn wir uns mit schweren Waffen und dem furchtbaren Gewicht ihrer Munition �berladen, denn damit verlieren wir unsere wertvolle Beweglichkeit. Sind wir motorisiert, so haben wir gegen�ber einem mit Kavallerie verfolgenden Feind keinen Nachteil. Ein Auto ist schneller als ein Pferd. Zudem k�nnen wir den berittenen Polizisten vom Fahrzeug aus beschie�en und ihn mit dem Maschinengewehr, dem Revolver oder durch Molotowcocktails oder Granaten zum Sturz bringen. Auch ein Stadtguerillero, der zu Fu� ist, kann ohne M�he auf einen berittenen Polizisten schie�en. Murmeln, Kronenkorken und �ber die Stra�e gespannte Seile sind ebenfalls sehr wirksam und bringen Pferd und Reiter zu Fall. Der gro�e Nachteil der Kavallerie ist, da� sie dem Stadtguerillero zwei hervorragende Ziele bietet: Pferd und Reiter.
Obgleich ein Hubschrauber schneller als die Kavallerie ist, bietet er bei der Verfolgung keine gr��eren Vorteile. Im Vergleich zum Auto ist das Pferd zu langsam und der Hubschrauber zu schnell. Da er sich mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h bewegt, ist er nicht in der Lage, ein sich innerhalb der Massen und Fahrzeuge auf der Stra�e verlierendes Ziel zu treffen. Er kann auch nicht in mitten der Stra�e landen, um irgend jemanden zu verfolgen. Zudem ist er beim Versuch eines Niedrigfluges den Sch�ssen der Stadtguerilleros ausgeliefert.

Die Information.
Die M�glichkeit der Regierung, Stadtguerilleros zu entdecken und zu vernichten, ist um so geringer, je gr��er und konzentrierter das Potential von Feinden der Diktatur in den Volksmassen ist. Diese Konzentration der Opposition gegen die Diktatur erf�llt eine au�erordentlich wichtige Rolle bei der Beschaffung von Informationen �ber die Schritte der Polizei und Regierungsagenten und verhindert die Bekanntgabe unserer Aktivit�t an diese. Dar�ber hinaus kann der Feind durch falsche Informationen irregef�hrt werden, was f�r ihn wegen des gro�en Verschlei�es besonders nachteilig ist. Auf jeden Fall sind die potentiellen Informationsquellen der Stadtguerilleros gr��er als die der Polizei. Der Feind wird beobachtet, wei� aber nicht, da� jemand aus dem Volke dem Stadtguerillero Informationen liefert. Milit�r und Polizei sind wegen ihrer gegen das Volk begangenen Ungerechtigkeit und Gewaltt�tigkeiten verha�t, und dies erleichtert es, Informationen aus dem Volk zu erhalten, mit denen man den Aktivit�ten der Regierungsagenten schaden kann. Die Information aus dem Volk, die f�r den Feind praktisch nicht ins Gewicht f�llt, da er keine bekommt, bedeutet ein unsch�tzbares Potential in den H�nden der Stadtguerilleros.
Dennoch ist es f�r uns wichtig, einen Informationsapparat zu schaffen und zu organisieren. Dem Stadtguerillero mu� das N�tige �ber die Pl�ne und Bewegungen des Feindes, seinen Aufenthaltsort, die Transporte der Bankmittel, die Kommunikationsmittel und geheimen Ma�nahmen der Regierung bekannt sein. Die zuverl�ssigen Informationen, die den Stadtguerillero erreichen, erm�glichen ihm sichere Schl�ge gegen das System der Diktatur. Diese kann gegen solche Informationen, durch die, ihre Interessen gesch�digt und unsere vernichtenden Angriffe erleichtert werden, nichts unternehmen. Der Feind versucht nat�rlich, Erfahrungen �ber unsere Schritte zu sammeln, und uns zu vernichten oder unsere Handlungsf�higkeit einzuschr�nken. In diesem Zusammenhang ist die Gefahr des Verrats st�ndig vorhanden, der Feind unterst�tzt ihn fortw�hrend und schleust Spione in die Organisation ein. Diese Technik des Feindes beantwortet der Stadtguerillero mit der Denunzierung der Verr�ter, Spione, Informanten und Provokateure gegen�ber dem Volk.
Da unser Kampf den Massen bekannt ist und man mit ihrer Sympathie rechnen kann, w�hrend der Feind wegen seiner Grausamkeit, Korruption und Unf�higkeit unbeliebt ist, werden Verr�ter, Polizeispitzel und anderer Informanten vom Volk bek�mpft, sie erhalten keine Unterst�tzung und werden dem Stadtguerillero ausgeliefert; in vielen F�llen erhalten sie die verdiente Strafe. Der Stadtguerillero darf sich nicht seiner Pflicht entziehen, Spione und Informanten, die bekannt geworden sind, physisch zu beseitigen. Dieses Vorgehen ist gerecht, wird vom Volk begriffen und unterst�tzt und vermindert erheblich die Gefahr der Infiltration und der feindlichen Sabotage. F�r einen vollst�ndigen Sieg im Kampf gegen Spione und Denunzianten ist es notwendig, einen Apparat der Gegenspionage und Gegeninformation aufzubauen. Das Problem der Information beschr�nkt sich aber nicht nur auf die Kenntnis der feindlichen Vorhaben und die Verhinderung der feindlichen Infiltration. Die Information mu� weitreichend sein und selbst scheinbar unbedeutende Dinge umfassen. Der Stadtguerillero mu� die vorhandenen M�glichkeiten, an Informationen zu gelangen, beherrschen. Die Technik besteht darin, jemanden auf vollkommen nat�rliche und unverf�ngliche Weise auszuhorchen so, als ob man ein ganz normales Gespr�ch f�hrt. Da der Stadtguerillero sich inmitten des Volkes befindet und bewegt, hat er auf alle m�glichen Unterhaltungen und menschlichen Beziehungen zu achten, dabei aber mit viel Phantasie und Geschicklichkeit seine eigenen Interessen zu verbergen.
Am Arbeits-, Studien- und Wohnort kann er unz�hlige Informationen �ber Zahlungen, Gesch�fte, Pl�ne, Standpunkte, Meinungen, pers�nliche Stimmungen, Reisen, Geb�ude, Gesch�ftsr�ume, S�le, Operationszentren usw. sammeln. Beobachtungen, Nachforschungen, Aufkl�rungsaktionen und Gel�ndeuntersuchungen sind weiter ausgezeichnete Informationsquellen. Ein Stadtguerillero wird niemals unaufmerksam und ohne die Wachsamkeit des Revolution�rs irgendeinen Ort passieren, er ist immer auf der Suche nach M�glichkeiten f�r eine Aktion. Sein Ged�chtnis nimmt alles, was f�r die Aktivit�t des K�mpfers sofort oder zuk�nftig wichtig sein kann, auf, er hat st�ndig offene Augen und Ohren und hellwache Sinne.
Die genaue Lekt�re der Zeitungen, das Verfolgen der �brigen Massenkommunikationsmittel, das Ordnen der gesammelten Daten, die Weiterleitung von Nachrichten und alles, was Aufmerksamkeit erregt, st�ndige Eigeninformation und die Information anderer Revolution�re dies alles umfa�t der riesige und schwer durchschaubare Komplex der Informationstechnik, der dem Stadtguerillero einen entscheidenden Vorteil verschafft.

Die Entscheidungsfreudigkeit.
Es gen�gt f�r den Stadtguerillero nicht, die �berraschung, Schnelligkeit, Gel�ndekenntnis und Informationen auf seiner Seite zu wissen. Er mu� zus�tzlich Entscheidungsfreude und -f�higkeit besitzen, denn ohne diese sind die anderen Vorteile wertlos. Selbst eine gut geplante Aktion kann nicht durchgef�hrt werden, wenn sich der Guerillero unentschlossen, unsicher und wankelm�tig verh�lt. Auch eine anf�nglich erfolgreiche Aktion kann scheitern, wenn w�hrend der praktischen Durchf�hrung pl�tzlich Entscheidungswille und -f�higkeit ausfallen; ist beides nicht vorhanden, dann wird die entstandene Leere gew�hnlich durch Wankelmut und Angst gef�llt. Der Feind wird diese Schw�che nutzen und uns vernichten.
Das Geheimnis der erfolgreichen Aktion, einer leichten oder schwierigen, einfachen oder komplizierten, besteht darin, da� man auf entschlossene M�nner z�hlen kann. In der Tat gibt es keine leichten Aktionen, denn jede mu� mit den gleichen Vorkehrungen durchgef�hrt werden, die man bei den schwierigsten trifft, angefangen bei der Wahl der teilnehmenden Personen. Diese m�ssen entscheidungswillige und f�hige Leute sein, die ihre Eigenschaften einmal unter Beweis gestellt haben. Es kann schon vorher gesagt werden, ob eine Aktion erfolgreich sein wird oder ob nicht, wenn man in der Vorbereitungszeit die Verhaltensweisen der ausf�hrenden Personen beobachtet. Wenn sie zu sp�t kommen, Kontakte verlieren, leicht zu verwirren sind, Dinge vergessen und niedrigste Arbeitsnormen nicht erf�llen, handelt es sich m�glicherweise um wenig entschlossene Menschen, die Schaden anrichten k�nnen. Es ist besser, sie nicht in die Aktion einzubeziehen. Sich entscheiden zu k�nnen, bedeutet Entschlossenheit, K�hnheit und nicht zu ersch�tternde Standfestigkeit bei der Durchf�hrung des vorgesehenen Plans.

Aktionsziele des Stadtguerillero
In seiner entwickelten Technik st�tzt sich der Stadtguerillero bei den Aktionsformen auf den Angriff, der seinerseits im brasilianischen Fall zum Ziel hat:
1. das Lebensdreieck des brasilianischen staatlichen Systems und der nordamerikanischen Herrschaft in Brasilien zu ersch�ttern, ein Dreieck, dessen Ecken Rio, Sao Paulo und Belo Horizonte sind und dessen Basis die Achse Rio Sao Paulo ist und in dem sich ein gigantischer industrieller, finanzieller, �konomischer, politischer, kultureller, milit�risch-polizeilicher Komplex befindet, der die ganze Entscheidungsmacht des Landes in sich vereinigt;
2. das lokale und nationale Sicherheitssystem zu schw�chen, indem wir die Gorillas angreifen und sie in die Verteidigung dr�ngen, wodurch die Regie-rung in eine Defensivposition ger�t und ihre Truppen aus Angst vor einem Angriff auf ihre nervlichen und strategischen Zentren, auf die Verteidigung dieses nationalen Lebenskomplexes konzentrieren mu�, ohne jemals zu wissen, woher, wie und wann ein solcher Angriff kommen wird;
3. von verschiedenen Seiten mit einer gro�en Zahl von bewaffneten Gruppen anzugreifen, die untereinander nur eine lose oder �berhaupt keine Verbindung aufweisen mit dem Ziel, die Kr�fte der Regierung bei der Verfolgung einer fragmentarischen Organisation auseinanderzurei�en, statt ihr die M�glichkeit zu bieten, ihren Repressionsapparat auf die Zerschlagung einer geschlossenen Organisation auf nationaler Ebene zu konzentrieren;

4. Proben unserer Kampfbereitschaft, Entschlossenheit, Beharrlichkeit, Zielstrebigkeit und Ausdauer im Angriff gegen die Milit�rdiktatur zu geben, damit alle Unzufriedenen die M�glichkeit sehen, unserem Beispiel folgend die Taktik des Stadtguerillero anzuwenden; die Regierung verliert dadurch Zeit und Energien und wird st�ndig in Atem gehalten, denn sie ist unf�hig, die Guerilla-Aktionen in der Stadt zu unterbinden und so gezwungen vor den Banken, Industrieanlagen, Waffenl�den, Garnisonen, Gef�ngnissen, �ffentlichen B�ros, Radio und Fernsehstationen, nordamerikanischen Firmen, Gaswerken, Raffinerien, Schiffen, Flugzeugen, H�fen, Flugh�fen, Krankenh�usern, Blutbanken, Kaufh�usern, Garagen, Botschaften, Wohnungen hoher Pers�nlichkeiten des Regimes und der Minister und Gener�le, Polizeistationen sowie anderen Stationen der offiziellen Organe ihre Truppen zu postieren;

5. graduell die Aktivit�t der Stadtguerilla in einer unabl�ssigen Folge unvorhersehbarer Aktionen so zu verst�rken, da� die Truppen der Regierung das st�dtische Gebiet nicht zur Verfolgung der Guerilla im Innern des Landes verlassen k�nnen, ohne die Gefahr ungesch�tzter St�dte und wachsender Rebellion im K�stengebiet und im Innern auf sich zu nehmen;

6. durch einen st�ndigen Alarmzustand und eine wachsende nervliche Spannung in Erwartung eines Angriffs bzw. bei der Suche nach Spuren, die wie Rauch verschwinden, dem Heer und der Polizei, eingeschlossen die Kommandanten und untergeordneten F�hrer, den relativen Komfort und die relative Ruhe der Garnisonen und Routinefreizeiten nicht genie�en zu lassen;

7. offene K�mpfe und entscheidende Schlachten mit der Regierung zu vermeiden, indem wir uns auf kurze und schnelle Angriffe beschr�nken und dabei blitzartig Erfolge erzielen;

8. dem Stadtguerillero eine maximale Bewegungsfreiheit zu verschaffen, ohne da� wir dabei jemals auf die Anwendung bewaffneter Gewalt verzichten, weiter mit Entschlossenheit an der Entfaltung der Guerilla auf dem Land zu arbeiten und sie bei der Bildung eines nationalen Befreiungsheeres zu unterst�tzen.

Aktionsformen des Stadtguerillero
Damit er die vorher aufgez�hlten Ziele erreichen kann, ist der Stadtguerillero gezwungen, Aktionsarten unterschiedlichster Natur und m�glichst vielseitiger Art anzuwenden. Es ist nicht Sache der willk�rlichen Entscheidung, ob zu dieser oder jener Art der Aktion gegriffen wird. Einige der Aktionen sind einfach, andere sind komplizierter. Der unerfahrene Stadtguerillero mu� bei Aktionen und Operationen eingesetzt werden, die zun�chst einfach sind und dann immer schwieriger werden. Er beginnt mit kleinen Missionen und Aufgaben und wird nach und nach zu einem erfahrenen und willkommenen Stadtguerillero.
Vor dem Beginn jeder Aktion hat der Stadtguerillero an die Mittel und die Mannschaft zu denken, die er f�r die Durchf�hrung ben�tigt. Operationen und Aktionen, deren Ausf�hrung einer technischen Vorbereitung bed�rfen, k�nnen niemandem �bertragen werden, dem diese Vorbereitung fehlt. Wenn dies beachtet wird, k�nnen wir die folgenden Aktionsarten des Stadtguerillero aufz�hlen: �berf�lle; Eindringen in feindliche Objekte; Besetzungen; Hinterhalte; Stra�entaktiken; Streiks und Arbeitsunterbrechungen; Desertionen, Waffenumleitung, Fang und Enteignung von Waffen, Munition und Explosivwaffen; Befreiung von Gefangenen; Hinrichtungen; Entf�hrungen; Sabotage; Terrorismus; bewaffnete Propaganda; Nervenkrieg.

�berf�lle.
Der �berfall ist ein bewaffneter Angriff mit dem Ziel, Mittel zu enteignen, Gefangene zu befreien, Explosivwaffen, Maschinengewehre und andere Waffen und Munition zu erbeuten. �berf�lle k�nnen am hellichten Tag und in der Nacht durchgef�hrt werden; am Tage jene, deren Ziel zu anderen Zeitpunkten nicht erreicht werden kann, wie z. B. bei Geldtransporten der Banken, die nachts nicht stattfinden. Nacht�berf�lle k�nnen bei anderen Objekten f�r den Stadtguerillero vorteilhafter sein. Der �berfall bei Nacht ist ideal, da das �berraschungsmoment st�rker zur Wirkung kommt und die Dunkelheit bei der Flucht und der Tarnung hilft. Der Stadtguerillero mu� dennoch darauf vorbereitet sein, in jeder Situation bei Tag und bei Nacht zu handeln. Bei folgenden Objekten f�hren �berf�lle am ehesten zum Erfolg: Kreditinstitute; Handels- und Industrieunternehmen, einschlie�lich der Waffen und Sprengstofflager; Milit�ranlagen; Polizeistationen; Gef�ngnisse; Regierungsgeb�ude; Anlagen der Massenkommunikationsmittel; nordamerikanische Firmen und ihr Eigentum; Fahrzeuge der Regierung, des Milit�rs, der Polizei und zwar auch Lastwagen, gepanzerte Fahrzeuge, Geldtransporte, Z�ge, Schiffe und Flugzeuge. �berf�lle auf Geb�ude sind immer gleicher Natur, da wir uns vor Anlagen befinden, die feste Angriffsziele bieten. Solche �berf�lle werden als Guerilla-Operationen geplant und den Erfordernissen entsprechend vorbereitet, je nachdem, ob es sich um Banken, Handelsh�user, Industrieanlagen usw. handelt. �berf�lle auf Fahrzeuge, Z�ge, Schiffe, Flugzeuge sind wegen der beweglichen Ziele anderer Natur. Die Natur der Operation hat sich der jeweiligen Situation und Gegebenheit anzupassen, d.h. je nachdem, ob der �berfall einem fahrenden oder einem station�ren Objekt gilt. Gepanzerte Fahrzeuge, auch die des Milit�rs, sind durch Minen verwundbar. Hindernisse auf den Wegen, Hinterhalte, Fallen, Aufhalten durch andere Fahrzeuge, Molotowcocktails, Einsatz schwerer Waffen all das sind wirksame Mittel bei �berf�llen auf Fahrzeuge, schwere Fahrzeuge, Flugzeuge am Boden und Schiffe vor Anker k�nnen �bernommen werden, die Besatzung und die Wachen �berrumpelt werden. Flugzeuge in der Luft k�nnen zur Kurs�nderung gezwungen werden, sowohl durch Gruppen- als auch durch Einzelaktionen. Schiff und Z�ge in Fahrt k�nnen Gegenstand von Guerilla-Operationen werden, um uns der Waffen und der Munition zu bem�chtigen oder den Transport von Truppen zu verhindern.

Der Bank�berfall, popul�rste Art des �berfalls. Bank�berf�lle sind zu der popul�rsten Art von �berf�llen geworden. In Brasilien hat die Stadtguerilla damit begonnen, den Bank�berf�llen als einer ihrer Operationen organisierten Charakter zu verleihen. Diese �berfallart wird heute weitestgehend benutzt und dient dem Stadtguerillero als eine Art "Vorexamen", in dem die Technik des revolution�ren Krieges erlernt werden kann. Die Technik des Bank�berfalles hat inzwischen bedeutende Verbesserungen erfahren, durch die Flucht, Erbeutung des Geldes und unerkanntes Entkommen garantiert werden. Dazu hat insbesondere beigetragen die Zerst�rung der Fahrzeugreifen, um die Verfolgung zu verhindern; die Personen einzusperren oder sie zu zwingen, sich auf den Boden zu setzen; die Bankwachen zu fesseln und zu entwaffnen, sie zu zwingen, Geldkassetten und Panzerschr�nke zu �ffnen; die Benutzung von Verkleidungen auf unserer Seite.
Versuche, Alarmanlagen in den Banken zu installieren, sie mit Wachen und nordamerikanischen elektronischen Ger�ten auszur�sten, f�hren zu keinem Erfolg, wenn es ein politischer �berfall ist und dieser entsprechend der Taktik des Stadtguerillero ausgef�hrt wird. Dieser versucht mit neuen Mitteln die technischen Verbesserungen des Feindes aufzuheben und ihnen, zu begegnen. Diese Technik wendet eine t�glich wachsende, arglistiger werdende und mehr wagende Feuerkraft an und setzt jedesmal eine gr��ere Anzahl von Revolution�ren ein. Dadurch wird der Erfolg von bis ins kleinste Detail geplanten Aktionen gesichert.
Der Bank�berfall ist eine typische Enteignungsaktion, bei der wie bei jeder Enteignungsaktion der Revolution�r mit einer doppelten Konkurrenz zu rechnen hat:
1. die des Marginale;
2. die des rechten Konterrevolution�rs.

Diese Konkurrenz ist ein Faktor, der das Volk verunsichert. Um dies zu verhindern, mu� der Stadtguerillero zwei Dinge beachten:
1. Er mu� auf die Technik der Marginales verzichten, d.h. er darf nicht unn�tige Gewalt anwenden und die G�ter und Sachen des Volkes nicht antasten.
2. Der �berfall mu� schon w�hrend der Ausf�hrung als Mittel der Propaganda genutzt werden, und zwar durch das Verteilen von Flugbl�ttern, die �ber Ziele und Zwecke der Aktionen des Stadtguerillero und den Sinn der Enteignung aufkl�ren.

Eindringen in feindliche Objekte("Invasionen").Die Invasion ist eine Art von schnellem Angriff auf Anlagen in Vororten und auch im Stadtzentrum, auf kleinere milit�rische Stationen, Polizeistationen, usw. mit dem Ziel, Schaden anzurichten, Waffen zu erbeuten, den Feind zu terrorisieren oder gefangene und unter Polizeiaufsicht stehende Personen zu befreien. Diese Aktion wird auch mit dem Ziel durchgef�hrt, in Garagen und Depots Fahrzeuge und Anlagen zu zerst�ren, vorwiegend die der nordamerikanischen Firmen. Sie ist ebenso auf Autobahnen und Landstra�en in entfernten Gebieten sinnvoller um den Feind zu kostspieligen Bewegungen, zu zwingen, die f�r ihn v�llig nutzlos sind, da er dort niemanden mehr finden wird, den er bek�mpfen k�nnte. Wird sie gegen bestimmte Wohnungen, Archive und �ffentliche B�ros angewendet, so dient sie der Entwendung geheimer Dokumente und Papiere zur Aufdeckung von Betr�gereien, Abmachungen und Korruption der Regierungsbeamten sowie dazu, ihre schmutzigen Gesch�fte und kriminellen Transaktionen mit Nordamerikanern nachweisen zu k�nnen. Erfolgversprechend ist ein Eindringen in feindliche Objekte bei Nacht.

Besetzungen. Besetzungen werden als Angriffsart von den Stadtguerilleros durchgef�hrt und angewandt, um bestimmte Anlagen und Orte zur Durchf�hrung einer Propagandaaktion in die Hand zu bekommen. Dem Feind wird dabei nur f�r die Zeit der Besetzung Widerstand geleistet. Fabriken und Schulen werden bei den Streiks und in anderen Situationen besetzt, um zu protestieren oder die Aufmerksamkeit des Feindes von anderen Aktionen abzulenken. Rundfunkstationen werden zum Zwecke der Propaganda besetzt. Die Besetzung hat als Aktion gro�e Bedeutung; damit aber in unseren Reihen keine pers�nlichen und materiellen Verluste auftreten, ist stets eine R�ckzugsm�glichkeit offenzuhalten, die entsprechend zu planen und im gegebenen Augenblick durchzuf�hren ist. Besetzungen haben immer nur vor�bergehenden Charakter. je �berraschender sie erfolgen, desto besser sind sie.

Hinterhalte.Beim Hinterhalt, einem typischen �berraschungsangriff, wird der Feind, w�hrend er eine Landstra�e �berquert, bei einer Polizeirazzia oder beim Umzingeln eines Hauses oder eines gr��eren Grundst�cks �berfallen. Der Feind kann mittels einer falschen Nachricht in eine Falle gelockt werden und so in den Hinterhalt geraten.
Sein wichtigstes Ziel ist die Erbeutung von Waffen und die Vernichtung des Feindes, doch k�nnen in einem organisierten Hinterhalt auch Personenz�ge zu Zwecken der Propaganda angehalten werden; handelt es sich aber um einen Truppentransportzug, so sind die Truppen zu vernichten und ihre Waffen zu erbeuten. Der zum Heckensch�tzen ausgebildete Stadtguerillero ist f�r diese Kampfart besonders geeignet, da er sich in den Gel�ndeunebenheiten, auf D�chern, Baugel�nde und in Zimmerfluchten leicht verstecken und von dort das ausgesuchte Zielobjekt sicher treffen kann. Im Hinterhalt werden dem Feind schwere Sch�den zugef�gt, er wird entnervt, verunsichert und ver�ngstigt.

Stra�enk�mpfe. Stra�enk�mpfe werden angewandt, um die Massen mit in den Kampf einzubeziehen. 1968 haben brasilianische Studenten solche Taktiken hervorragend gegen Truppen und Polizei eingesetzt, z. B. als die Demonstranten entgegengesetzt der Verkehrsrichtung liefen und gegen die Kavallerie Schleudern und Murmeln als Waffen benutzten. Andere Stra�entaktiken bestanden darin, Barrikaden zu bauen, Pflastersteine aus der Stra�e zu rei�en und mit ihnen die Polizei zu bewerfen, Gegenst�nde wie Flaschen, Ziegelsteine, M�lleimer und �hnliche Projektile aus Fenstern von Geb�uden und B�ros auf die Polizei zu werfen. Im Bau befindliche Geb�ude k�nnen f�r die Flucht, als Versteck, Nachschubbasis f�r Wurfmaterial und St�tzpunkt f�r �berraschungsangriffe benutzt werden.
Wir m�ssen den Taktiken des Feindes antworten k�nnen. Sch�tzt die Polizei sich mit Schildern gegen Wurfgeschosse, dann m�ssen wir in zwei Gruppen, eine von vorn und eine von hinten, angreifen. Tritt eine von beiden dann in Aktion, hat sich die andere zur�ckzuziehen, damit sie nicht selbst getroffen wird. Ebenso wichtig ist es, der Einkesselung durch die Polizei zu begegnen. Sind einige Polizisten beauftragt, in die Menge einzudringen, um Demonstranten zu verhaften, m�ssen sie von einer gr��eren Gruppe Stadtguerilleros umzingelt, entwaffnet und bestraft werden; gleichzeitig erh�lt der zu Verhaftende Zeit zur Flucht. Diese Operation der Stadtguerilleros nennen wir, Umzingelung innerhalb der Umzingelung.
Wenn die Polizei Lehranstalten, Fabriken, Versammlungsorte und andere Punkte umstellt, darf sich der Guerillero nicht �berraschen lassen und sich nicht ergeben. Der Feind ist hierbei darauf angewiesen, Polizisten in Privatfahrzeugen zu transportieren und strategisch wichtige Punkte einzunehmen, um in das Geb�ude oder in das Versammlungslokal einzudringen. Ein Stadtguerillero darf aber niemals ein Geb�ude oder Lokal betreten oder sich dort mit anderen treffen, ohne vorher zu wissen, wie der Fluchtweg aussieht, wie der Umzingelung zu entkommen ist, welche strategisch wichtigen Punkte von der Polizei besetzt werden k�nnen, und welche Wege unweigerlich in einer Umzingelung enden; er mu� andere strategisch wichtige Punkte besetzen k�nnen, von denen aus er den Feind schlagen kann. Wege und Parkpl�tze, die von der Polizei benutzt werden m�ssen, sind zu verminen, damit die Fahrzeuge in die Luft gesprengt werden. Den Polizisten m�ssen verlustreiche Fallen gestellt werden, in denen sie Opfer eines Hinterhalts werden. Die Einkreisung mu� durch Fluchtwege umgangen werden k�nnen, die der Polizei unbekannt sind. Die alles umfassende Planung des R�ckzuges ist die beste Garantie, um Einkreisungsversuche des Feindes zu verhindern. An Orten, die nicht den Bedingungen des Fluchtplanes entsprechen, m�ssen Versammlungen und Zusammenk�nfte vermieden werden, da der vom Feind versuchten Umzingelung vielleicht nicht zu entkommen ist.
Bei diesen Stra�entaktiken hat sich der Typ des neuen Stadtguerillero herausgebildet, der an Massendemonstrationen teilnimmt, und ihn nennen wir den demonstrierenden Stadtguerillero. Er nimmt an M�rschen und anderen Demonstrationsarten des Volkes mit spezifischen und genau definierten Aufgaben teil. Diese bestehen darin, Steine und andere Projektile zu werfen, mit Benzin Feuer zu legen, auf Polizisten zu schie�en und ihre Waffen zu erbeuten, Agenten des Feindes und Provokateure zu entf�hren, daneben mit absoluter Treffsicherheit auf H�scher, Folterknechte und Polizeichefs, die, um nicht erkannt zu werden, in Privatwagen mit falschen Nummern fahren, zu schie�en. Er hat weiter die Taktik der Umzingelung in der Umzingelung anzuwenden, Regierungs- und Polizeifahrzeuge nach Waffen und Geld zu durchsuchen und solche Dinge sich anzueignen, die Fahrzeuge umzust�rzen und anzuz�nden. Heckensch�tzen �ben in Zusammenarbeit mit den demonstrierenden Stadtguerilleros eine wichtige Funktion aus. An strategisch wichtigen Punkten versteckt, setzen sie den Feind mit Jagd und Maschinengewehren usw. au�er Gefecht.

Streiks und Arbeitsunterbrechungen. Der Streik als Aktionsform wird vom Stadtguerillero in Fabriken und Lehranstalten angewandt, um durch Arbeits- und Studienunterbrechungen den Feind zu sch�digen. Der Streik ist eine der gef�rchtetsten Waffen der Ausgebeuteten und Unterdr�ckten und daher wendet der Feind gegen sie eine gro�e Feuerkraft und abscheuliche Gewalttaten an. Streikende werden in Gef�ngnisse gesteckt, brutal mi�handelt und oftmals ermordet. Ein Streik ist daher so vorzubereiten, da� niemals Spuren die F�hrer dieser Aktion verraten k�nnen. Er ist dann am erfolgreichsten, wenn er �ber kleine Gruppen organisiert wird, die darauf achten, ihn geheim und mit gr��ter Vorsicht vorzubereiten.
Waffen, Munition, Molotowcocktails, Eigenbauwaffen das alles mu� vorhanden sein, bevor dem Feind entgegengetreten werden kann. Eine gleichzeitig durchgef�hrte, gut geplante Sabotage-Aktion richtet �berall gro�en Schaden an, der dem Feind aber auch schon durch kurze Arbeits- und Studienunterbrechung zugef�gt wird. Dabei gen�gt es, an verschiedenen Orten gleichzeitig aufzutreten, das t�gliche Leben zu st�ren und nach Guerillataktik st�ndig die Standorte zu wechseln.
Bei Streiks und einfachen Arbeitsunterbrechungen kann der Stadtguerillero Lokale besetzen oder in sie eindringen. Dabei kann er Geiseln fangen und feindliche Agenten entf�hren, die gegen verhaftete Streikende ausgetauscht werden k�nnen. Streiks und Arbeitsunterbrechungen dienen auch der Vorbereitung von Fallen und Hinterhalten, in denen Polizisten physisch beseitigt werden, die wegen ihrer grausamen Foltermethoden bekannt sind. Wichtig ist, da� dem Feind materielle und moralische Sch�den zugef�gt werden und er sich dadurch abnutzt.

Desertion, Waffenumleitung, Erbeutung von Waffen, Munition und Sprengstoffen. Desertion und Waffenumleitung werden gegenw�rtig in Kasernen, Milit�rkrankenh�usern, auf Schiffen usw. praktisch durchgef�hrt. Ein Stadtguerillero, der gleichzeitig Milit�rangeh�riger ist, mu� im geeigneten Augenblick desertieren und dabei moderne Waffen und Munition mitnehmen, die der brasilianischen Revolution zur Verf�gung gestellt werden. Ein solcher Augenblick ist gegeben, wenn er einen Guerillakameraden verfolgen und bek�mpfen soll. Statt den Befehlen der Gorillas zu folgen, schlie�t er sich den Revolution�ren an und �bergibt ihnen die in den Kasernen vorgefundenen Waffen und Munition. Diese Methode hat den Vorteil, da� die Revolution�re Waffen und Munition von Heer, Marine, Luftwaffe, Milit�rpolizei oder Zivilpolizei in die H�nde bekommen und das noch mit den Transportmitteln der Regierung.
Der Guerillero mu� stets auf alle m�glichen Situationen in den Kasernen gefa�t sein. Im Falle von Nachl�ssigkeit der Befehlsst�be, von b�rokratischem und l�ssigem Dienst seitens des untergeordneten und inneren Personals mu� der Milit�rguerillero sofort die Organisation in Kenntnis setzen und allein oder begleitet desertieren. Dabei hat er alles mitzunehmen, was ihm in die H�nde f�llt. Auf Grund der Information und Teilnahme durch den Milit�rguerillero kann zwecks Waffenerbeutung in Kasernen und milit�rische Anlagen eingedrungen werden. Wenn bei der Desertion keine M�glichkeit vorhanden ist, Waffen und Munition mitzunehmen, mu� er durch Sabotage Waffen und Munitionslager anz�nden und zur Explosion bringen. Diese Technik der Desertion unter Mitnahme von Waffen und Munition, das Eindringen und die Sabotage in Kasernen ist eine wirksame Methode, um die Gorillas zu verwirren, zu demoralisieren und in Verzweiflung zu bringen. Der Waffenfang wird vom Stadtguerillero durchgef�hrt, um sich der Waffen zu bem�chtigen, die vom Feind individuell mitgef�hrt werden. Sie sind meist im Besitz von Wachen und Personen mit �hnlichen Aufgaben und werden durch Gewaltanwendung, eine Arglist oder eine Falle erbeutet. Nach der Entwaffnung ist der Feind immer gr�ndlich nach weiteren Waffen zu durchsuchen, sonst wendet er eine nicht gefundene Waffe gegen den Stadtguerillero an. Die Methode des Waffenfangs erm�glicht es, uns die wichtigste Waffe der Stadtguerilla, das Maschinengewehr, anzueignen. Die Ausbeute kleinerer Aktionen kann f�r den pers�nlichen Gebrauch, die Bewaffnung und Versorgung der Feuergruppen verwandt werden.
Wegen der unbedingten Notwendigkeit, den Stadtguerillero zu bewaffnen, sind wir gezwungen, einzelne Waffen zu kaufen oder bei Aktionen zu erbeuten. Unsere Kraft basiert auf unserer Entschlossenheit und K�hnheit und wird durch den Waffenbesitz multipliziert. Bei Bank�berf�llen m�ssen die Waffen der Wachen, die aus den Panzerschr�nken und die des Kassierers oder Bankdirektors mitgenommen werden. Um weitere Waffen zu erhalten, k�nnen wir auf die Taktik des Hinterhalts, in den Polizisten mit ihren Fahrzeugen gelockt werden, zur�ckgreifen, sowie in Polizeistationen eindringen. Der Milit�rguerillero kann Waffen, Munition und Sprengstoff enteignen, indem er Waffengesch�fte, Industrien und Waffenfabriken �berf�llt.

Die Befreiung verhafteter Stadtguerilleros.Verhaftete Stadtguerilleros werden durch eine bewaffnete Aktion befreit. Die Gefahr einer Verhaftung und Verurteilung zu vielen Jahren Zuchthaus ist beim t�glichen Kampf gegen den Feind vorhanden. Das Gef�ngnis beendet aber nicht den revolution�ren Kampf des Guerillero, er bereichert seine Erfahrung, die er auch in seinem Kerker anwendet. Der verhaftete Stadtguerillero betrachtet das Gef�ngnis als ein Gel�nde, das er zwecks einer befreienden Guerillaoperation genau kennen mu�. Auf keiner Insel und in keiner Stadt gibt es ein Gef�ngnis, das nicht mit K�hnheit, Arglist und Feuerkraft der Revolution�re eingenommen werden k�nnte. F�r den freien Stadtguerillero ist das feindliche Zuchthaus ein Terrain, in dem unvermeidlich bewaffnete Aktionen durchgef�hrt werden m�ssen. Die Aktion der Gefangenenbefreiung ist gekennzeichnet durch die Kombination freier Stadtguerillero, und verhafteter Stadtguerillero.
Zur Befreiung k�nnen die folgenden Guerillaoperationen durchgef�hrt werden: 1. Aufst�nde in den Zuchthausanstalten der sogenannten Rehabilitierungskolonien und -inseln sowie an Bord der Gefangenentransporte;
2. �berf�lle auf Stadt und Landgef�ngnisse, Polizeistationen, Gefangenenlager und andere Zuchth�user, in denen sich die Gefangenen vor�bergehend oder st�ndig aufhalten;
3. �berf�lle auf Z�ge und andere Fahrzeuge, die dem Gefangenentransport dienen;
4. Eindringen in Geb�ude, in denen man Gefangene festh�lt;
5. Hinterhalte auf dem Weg der Gefangenentransporte.

Die Hinrichtung. Durch die Hinrichtung werden nordamerikanische Spione, Agenten der Diktatur, Polizisten, die wegen ihrer Foltermethoden bekannt sind, faschistische Pers�nlichkeiten der Regierung, die Patrioten verfolgt und ermordet haben oder daran beteiligt waren, Verr�ter, Polizeiinformanten und Provokateure get�tet. Alle, die aus eigenem Antrieb bei der Polizei Guerilleros anzeigen, denunzieren oder Hinweise geben, die zur Erkennung von Guerilleros f�hren, m�ssen vom Stadtguerillero hingerichtet werden, sobald sie in seinen H�nden sind. An der immer geheimen Aktion einer Hinrichtung nehmen nur die unbedingt notwendigen Stadtguerilleros teil. Oft gen�gt ein einziger Heckensch�tze, der einsam und unbekannt, aber geduldig und kaltbl�tig im Untergrund wartet und handelt.

Die Entf�hrung. Bei der Entf�hrung werden Polizeiagenten, nordamerikanische Spione, politische Pers�nlichkeiten und notorische und gef�hrliche Feinde der revolution�ren Bewegung gefangengenommen, an einen geheimen Ort gebracht und bewacht. Ziel ist, sie gegen gefangene revolution�re Kameraden auszutauschen oder deren Folterungen in den Kerkern der Milit�rdiktatur ein Ende zu setzen.
Die Entf�hrung bekannter, aber unpolitischer Pers�nlichkeiten des �ffentlichen Lebens, des Sports und anderer Berufe kann der Propaganda f�r die patriotischen und revolution�ren Ziele des Stadtguerillero dienen, jedoch hat sie unter besonderen Umst�nden zu erfolgen und mu� vom Volk begriffen und verstanden und gut aufgenommen werden. Die Entf�hrung von Nordamerikanern, die hier wohnen oder sich zu Besuch aufhalten, stellt einen Protest gegen das imperialistische Eindringen und Beherrschen unseres Landes durch die Vereinigten Staaten dar.

Die Sabotage.Die Sabotage hat einen zerst�renden Charakter und kann von wenigen Personen, manchmal von einer einzigen, durchgef�hrt werden. Die erste Phase beim �bergang zur Sabotage ist die isolierte Sabotage, der die Phase der verallgemeinerten, vom Volk ausgef�hrten Sabotage folgt. Soll sie erfolgreich sein, so erfordert sie ein genaues Studium, eine detaillierte Planung und eine sehr sorgf�ltige Ausf�hrung. Charakteristische Formen der Sabotage sind Dynamitexplosionen, Br�nde und Verminungen. Etwas Sand im Getriebe, kleine Lecks im Kraftstofftank, falsche �lung, entfernte Schrauben, Kurzschl�sse, Holz und Eisenst�cke k�nnen nicht zu reparierende Sch�den anrichten.
Durch die Sabotage werden lebenswichtige Anlagen des Feindes besch�digt, zerst�rt und unbrauchbar gemacht.

Zielobjekte k�nnen sein:
l. die Wirtschaft des Landes;
2. die landwirtschaftliche oder industrielle Produktion;
3. das Transport und Kommunikationssystem;
4. das Milit�r und Polizeisystem einschlie�lich der Anlagen und Lager;
5. das Unterdr�ckungssystem von Milit�r und Polizei;
6. Unternehmen und Besitz der Nordamerikaner, die sich im Land befinden.
Der Stadtguerillero mu� die Wirtschaft des Landes vor allem unter dem finanziellen Aspekt sch�digen, dabei u.a. das innere und �u�ere Handelsnetz, Banksystem, das Devisengesch�ft, die Steuereinnahme.
Leichte Sabotageobjekte sind �ffentliche B�ros, Dienstleistungsbetriebe und Lager der Regierung. Wenn der Guerillero gut �ber die lokale Situation informiert ist, kann die landwirtschaftliche und industrielle Produktion vor seinen Sabotageaktionen nicht gesch�tzt werden. Stadtguerilleros erf�llen als Industriearbeiter hervorragend die Bedingungen der Sabotage. Sie sind es, die im Gegensatz zu einem nicht Eingeweihten genau wissen, welche Industrieanlagen, Maschinen und Maschinenteile zu zerst�ren sind, um einen ganzen Wirtschaftszweig lahmzulegen. Das Transport- und Kommunikationssystem des Feindes ist, angefangen beim Eisenbahnnetz, systematisch zu sabotieren. Doch d�rfen dabei keine Passagiere get�tet werden, vor allem nicht bei den Stadt und den Landz�gen. Die gro�en Sabotageziele sind Lastwagen und das �brige fahrende und stehende Material, um Milit�rtransporte zu verhindern. Dazu k�nnen Schienen und Schwellen besch�digt oder entfernt werden; durch Explosionen versch�ttete Tunneleing�nge der Eisenbahn sowie durch entgleiste Wagen blockierte Tunnel verursachen gro�e Sch�den. Durch die Entgleisung eines Zuges, der Kraftstoff transportiert, wird der Feind an einer wunden Stelle getroffen. Das gleiche erreicht man mit gesprengten Br�cken. Wegen Gr��e und Gewicht des rollenden Materials dauert die Wiederherstellung Monate. Landstra�en k�nnen mit umgest�rzten B�umen, quergestellten Fahrzeugen, Gr�ben, durch Explosionen gelockerte Sockel und zerst�rte Br�cken blockiert werden. Flugzeuge k�nnen auf dem Boden durch Sabotage, zerst�rt werden. Telefonleitungen k�nnen systematisch durch Umlegen der Stangen und Besch�digen der Kabel unbrauchbar gemacht werden. Transport- und Kommunikationsmittel m�ssen von jetzt an sabotiert werden, denn der revolution�re Kampf hat in Brasilien schon begonnen, und der Feind mu� daran gehindert werden, Truppen, Waffen und Munition frei zu bewegen.
�lleitungen, Kraftstofftanks, Bomben und Munitionslager, Pulvermagazine und Arsenale, Kasernen und Polizeistationen m�ssen zu den beispielgebenden Sabotageobjekten werden; Fahrzeuge der Polizei und des Milit�rs, vor allem Lastwagen, m�ssen �berall dort, wo sie gefunden werden, zerst�rt werden. Die polizeilichen und milit�rischen Unterdr�ckungszentren sowie deren spezifische Organe sind vom sabotierenden Stadtguerillero genau und sehr aufmerksam zu beobachten. Unternehmen und Besitzt�mer der Nordamerikaner m�ssen mit einer Aktivit�t sabotiert werden, die die Aktionen gegen die anderen lebenswichtigen Punkte des Feindes bei weitem �bertrifft.

Der Terrorismus. Bei der Aus�bung des Terrorismus werden Bomben und andere Sprengk�rper dort zur Z�ndung gebracht, wo ihre Wirkung nicht mehr gutzumachende Sch�den anrichtet. Der Terrorismus erfordert vom Stadtguerillero theoretische und praktische Vorkenntnisse bei der Herstellung von Sprengk�rpern. Obwohl er scheinbar leicht durchzufahren ist, unterscheidet er sich nicht von den �brigen Aktionen, deren Erfolg von der genauen Planung abh�ngt. W�hrend der Aktion mu� sich der Stadtguerillero au�erordentlich kaltbl�tig, ruhig und entschlossen verhalten: Wird der Terrorismus zun�chst mit Bomben und Explosionen in Verbindung gebracht, so kann dennoch auch die Hinrichtung und die Brandstiftung in Anlagen, Besitz und Lagern der nordamerikanischen Firmen usw. eine seiner Formen sein. Die Wichtigkeit von Br�nden, der Herstellung von Brandbomben und der Benutzung von Kraftstoff f�r die revolution�re Technik des Terrorismus mu� betont werden. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Pl�nderungen, zu denen der Stadtguerillero die durch die Gewinnsucht der gro�en Firmen verarmten und in Not geratenen Massen verleiten kann. Auf den Terrorismus als Waffe kann der Revolution�r niemals verzichten.

Die bewaffnete Propaganda.Jede einzelne und die Gesamtheit der bewaffneten Aktionen des Stadtguerillero sind Formen der bewaffneten Propaganda. Die Berichterstattung �ber die mit genau festgelegten Zielen durchgef�hrten Aktionen in den Massenkommunikationsmitteln wird unweigerlich zur Propaganda, wie auch Bank�berf�lle, Hinterhalte und, Desertionen, Waffenumleitungen, Gefangenenbefreiung, Hinrichtungen, Entf�hrungen, Sabotage, Terrorismus und der Nervenkrieg. Flugzeugentf�hrung und �berfallene und unter Kontrolle gebrachte Schiffe k�nnen manchmal reine Propagandaaktionen der Revolution�re sein.
Dennoch kann der Stadtguerillero nicht auf eine Untergrunddruckerei, Vervielf�ltigungsmaschinen und �hnliches zur Herstellung von kleinen Untergrundzeitungen, Pamphleten, Flugbl�ttern und anderem Propagandamaterial gegen die Diktatur verzichten. Der als Drucker arbeitende Stadtguerillero erleichtert in erheblichem Ma�e die Einbeziehung von Teilen des Volkes in den revolution�ren Kampf, die nicht als revolution�ren Einzelk�mpfer ihr Leben aufs Spiel setzen, dennoch aber in der revolution�ren Propaganda st�ndig mitarbeiten wollen.
Dem Erfindungsgeist des Stadtguerillero ist die Entwicklung von Katapulten, M�rsern und anderen Ger�ten �berlassen, mit denen das Propagandamaterial an bestimmte Orte geschleudert werden kann. Andere Formen der Propaganda sind Tonbandaufnahmen, Besetzung von Radiostationen und Lautsprecherzentralen, Bemalen von Hausw�nden und anderen, kaum zu erreichenden Fl�chen. Ihre Anwendung verlangt den Charakter einer bewaffneten Aktion. Mit Briefen, die an bestimmte Anschriften gerichtet sind und die Ziele der bewaffneten Aktionen erkl�ren, kann auf bestimmte Bev�lkerungsgruppen Einflu� genommen werden. Unsere Anstrengungen k�nnen jedoch nicht erreichen, da� durch Propaganda f�r die Aktionen der Stadtguerilleros die Unterst�tzung aller gewonnen werden kann. Es gen�gt, durch die Popularisierung der folgenden Losung die Unterst�tzung eines Teils zu gewinnen: "Wer nichts zugunsten der Revolution�re unternehmen will, soll nicht gegen sie arbeiten."

Der Nervenkrieg. Der Nervenkrieg oder psychologische Krieg ist eine aggressive Technik, bei der durch die Massenkommunikationsmittel und m�ndlich weitergegebene Nachrichten die Regierung demoralisiert werden soll. Beim psychologischen Krieg ist die Regierung von vornherein im Nachteil. Sie �bt bei den Massenkommunikationsmitteln die Zensur aus und befindet sich in der Defensive, wenn sie verhindern will, da� eine f�r sie sch�dliche Nachricht die Zensur umgehen will. Diese Defensive l��t sie verzweifeln und widerspr�chlich werden. Sie verliert Ansehen, Zeit und Energien bei der entnervenden Kontrolle, die jederzeit durchbrochen werden kann. Ziel des Nervenkrieg es ist es durch L�gen �ber Beh�rden f�lsche Informationen zu geben. Wenn dies die ganze Bev�lkerung tut, wird in der Regierung ein nerv�ser Zustand der Diskreditierung, der Unsicherheit, der Ungewi�heit und der Beunruhigung geschaffen.

Der Stadtguerillero kann im Nervenkrieg auf die folgenden Mittel zur�ckgreifen:
1. �ber Telefon und Post an Polizei und Regierung falsche Hinweise �ber die Stadtguerilla geben, einschlie�lich der Bomben und Terrordrohungen an �ffentliche B�ros und Lokale, Entf�hrungs- und Morddrohungen usw. indem die Beh�rden diesen falschen Informationen Glauben schenken, werden sie abgenutzt;
2. falsche Pl�ne in die H�nde der Polizei kommen lassen, um sie abzulenken;
3. durch Verbreitung von Ger�chten innerhalb der Regierung Unruhe ausl�sen;
4. durch die verschiedensten Mittel die Irrt�mer, Entgleisungen und Korruptionen der Regierung ausbeuten, um sie zu zwingen, durch Selbstdarstellungen und Berichtigungen in den Massenkommunikationsmitteln sich selbst zu demaskieren;
5. bei ausl�ndischen Botschaften, der UNO, dem apostolischen Nuntius (diplomatische Vertretung des Vatikan, Anm. d. Hrsg.), den internationalen Menschenrechts- und Pressefreiheitskommissionen Anklage erheben gegen jeden tats�chlichen Gewaltakt und jede Verletzung internationaler Rechte, dabei klarstellen, da� der revolution�re Krieg fortschreiten und vor keinem Feind des Volkes haltmachen wird.

Wie Aktionen durchzuf�hren sind
Der Stadtguerillero, der seine Ausbildung durchlaufen hat und nun zum Handeln �bergeht, mu� bei der Aktion der Durchf�hrungsmethode gro�e Aufmerksamkeit widmen, ihm darf bei ihr kein Fehler unterlaufen. jede Nachl�ssigkeit bei der Erlernung und Anwendung der Methode bedeutet ein sicheres Unheil, wie die t�gliche Erfahrung zeigt. Die Marginales machen wegen der von ihnen angewandten Methode oft Fehler; der Stadtguerillero mu� sich daher stets bem�hen, die revolution�re Technik und nicht die der Banditen anzuwenden. Es hat niemand den Namen Stadtguerillero verdient, der die revolution�re Handlungsmethode nicht kennt oder darauf verzichtet, sie bei der Planung und Ausf�hrung der Aktion genau zu beachten. Den Riesen erkennt man an seinen Fingern. Gleiches k�nnen wir vom Stadtguerillero sagen, den man von weitem durch die korrekte Anwendung der Methode und die Zuverl�ssigkeit seiner Mittel erkennen kann. Die revolution�re Vorgehensweise bei der Aktion verlangt zwangsl�ufig die obligatorische Aneignung und Anwendung der folgenden Elemente: Nachforschungen und Information; Beobachtung und Wachsamkeit; Durchsuchung und Aufkl�rung des Gebietes; Studium und Probemessung des geplanten Zeitablaufes; Planung; Motorisierung; Auswahl und notfalls Abl�sung des Personals; Auswahl der Feuerkraft; Studium und �bung der Ausf�hrung; An�bung; Deckung; R�ckzug; Zerstreuung; Befreiung; Beseitigung von Spuren; Rettung der Verwundeten.

Einige Bemerkungen �ber die Methode
Wenn Aktionen nicht auf Grund von Informationen erfolgen, so k�nnen Beobachtungen, Nachforschungen und Nachrichten von beobachtenden Leuten die Grundlage sein. Auch diese Methode zeigt gute Ergebnisse. In allen F�llen ist es notwendig, die Objekte sorgf�ltig zu �berwachen, auch dann, wenn schon eindeutig Informationen vorliegen die dann �berpr�ft werden k�nnen. Aufkl�rung und Erforschung des Gel�ndes, Studium und Aufstellung von Zeitpl�nen sind sehr wichtig, ohne sie w�rde man gleichsam einen Sprung in die Dunkelheit riskieren. Im allgemeinen wird die Bedeutung der Motorisierung f�r die Durchf�hrung von Aktionen untersch�tzt und oft leichtsinnig an den Schlu� der Vorbereitungen gestellt. Die Motorisierung mu� ernsthaft bedacht und lange vor Beginn der Aktion gesichert werden; sie erfordert eine rigorose Planung, und dies beginnt bereits mit den ersten Beobachtungen und �berwachungen, damit sie mit Sorgfalt und Vorsicht durchgef�hrt werden kann. Das Verbergen, Reparieren, �berpr�fen und Umfrisieren der enteigneten Fahrzeuge sind wesentliche Bestandteile der Motorisierung. Gelingt sie nicht planm��ig, dann ist damit die wichtigste Aktion gef�hrdet, was schwerwiegende materielle und moralische Konsequenzen f�r den Stadtguerillero nach sich zieht. Bei der Auswahl des Personals ist sorgf�ltig darauf zu achten, da� Unentschlossene und Schwankende nicht eingesetzt werden, denn ihr Verhalten k�nnte sich auf die anderen Teilnehmer �bertragen.
Der R�ckzug ist mindestens ebenso wichtig wie die Operation an sich. Das geht sogar so weit, da� er auch f�r einen m�glichen Fehlschlag geplant werden mu�. Dabei ist zu verhindern, da� Rettungsaktionen oder das Umsteigen auf bestimmte Fahrzeuge durch die Mitnahme von Kindern oder auff�lligen Dingen erschwert werden empfiehlt sich, Umsteigeaktionen mit gr��ter Selbstverst�ndlichkeit durchzuf�hren, und zwar an Stellen, an denen das Gel�nde schwer eingesehen und durch sehr schmale Engp�sse das Begegnen mit anderen Fahrzeugen vermieden werden kann. Spurenbeseitigung ist eine zwangsl�ufige Notwendigkeit; dabei sind vor allem Fingerabdr�cke und andere f�r den Feind wichtige Hinweise zu beseitigen. Mangelhafte Spurenbeseitigung ruft in unseren Reihen Nervosit�t hervor und ist oft vom Feind ausgenutzt worden.

Die Rettung der Verwundeten
Das Problem der Verwundeten in der Stadtguerilla verdient besondere Beachtung. W�hrend der Aktionen der Stadtguerilla kann es schon einmal vorkommen, da� einer unserer Kameraden von der Polizei verwundet oder angeschossen wird. Wenn sich innerhalb einer Feuergruppe ein Guerillero mit Kenntnissen in Erster Hilfe befindet, so kann dieser den Verwundeten sofort behandeln. Der verwundete Stadtguerillero darf unter keinen Umst�nden am Kampfort oder in den H�nden des Feindes zur�ckgelassen werden.
Wir m�ssen daher darauf achten, da� wir kleinere Kurse in Erster Hilfe f�r M�nner und Frauen durchf�hren, in denen der Stadtguerillero die elementare Technik der Ersten Hilfe erlernt. Der Stadtguerillero, der zugleich entweder Arzt oder Medizinstudent, Krankenhelfer, Pharmazeut ist oder einfach sonst Kenntnisse �ber Erste Hilfe besitzt, ist eine der Notwendigkeiten des modernen revolution�ren Kampfes. Von denen, die auf Grund ihrer Kenntnisse dann in der Lage sind, ist ein Handbuch der Ersten Hilfe f�r den Stadtguerillero zu verfassen, das dann in hektographierten Bl�ttern verteilt wird.
Bei der Planung und Ausf�hrung der bewaffneten Aktion darf der Stadtguerillero auf keinen Fall die Organisation der �rztlichen Logistik vergessen. Dieses Problem kann durch ein bewegliches Poliklinikum gel�st werden, desgleichen kann eine ambulante Behandlungsstelle in einem Kraftfahrzeug von Nutzen sein. Eine andere L�sung ist die, da� Kameraden und Kameradinnen, die Krankenhelfer sind, in einem bestimmten Haus oder an einem bestimmten Ort mit ihren Instrumenten warten und die Verwundeten dann dorthin zu ihrer Behandlung gebracht werden. Das Ideale w�re, wenn wir eine gut ausger�stete Klinik bes��en, aber dies w�rde sehr viel Geld kosten, es sei denn, wir k�nnten enteignetes Material verwenden.
Wenn die obengenannten Mittel nicht ausreichen, dann ist es oft notwendig, auf legale Kliniken zur�ckzugreifen, und daf�r m�ssen eventuell die Waffen angewandt werden, um die �rzte zu zwingen, unsere Verwundeten zu behandeln. F�r den Fall, da� auf Blutbanken zur�ckgegriffen werden mu�, um Blut oder Plasma zu kaufen, d�rfen keine richtigen Adressen, und noch weniger jene Adressen hinterlassen werden, unter denen die Verwundeten, die sich in unserer Obhut befinden, tats�chlich gefunden werden k�nnten. Es d�rfen auch niemals sonstige Adressen von Mitgliedern der Organisation, die sich bereits durch ihre Untergrundarbeit kompromittiert haben, an die Krankenh�user und Krankenanstalten gegeben werden, in die wir unsere Verwundeten zur Pflege bringen. Diese Vorsichtsma�nahmen sind unerl��lich, wenn wir auch die kleinste Spur und den geringsten Hinweis beseitigen wollen.
Die H�user, in denen die Verwundeten untergebracht werden, d�rfen niemanden bekannt sein mit Ausnahme der kleinsten Gruppe von Kameraden, die die Aufgabe hat, sie zu verpflegen und zu transportieren. Laken, blutige Verb�nde, Arzneien und irgend ein anderer Hinweis auf die Behandlung der im Kampf gegen die Polizei verwundeten Kameraden m�ssen anschlie�end unbedingt von dem Ort, an dem diese Kameraden �rztlich behandelt worden sind, weggeschafft werden.

Die Sicherheit des Guerillero
Der Stadtguerillero lebt in st�ndiger Gefahr, weil immer die M�glichkeit besteht, entdeckt oder angezeigt zu werden. Das wichtigste Problem der Sicherheit ist, die Garantie zu haben, da� wir gut versteckt und gut gesch�tzt sind und mit Sicherheit verhindert werden kann, da� die Polizei bis zu unserem Unterkunftsort oder unserem Aufenthaltsort kommt. Der schlimmste Feind des Stadtguerillero und die gr��te Gefahr, der er ausgesetzt ist, ist die Unterwanderung der Organisation durch Spione oder andere Personen, die der Polizei Hinweise �ber uns geben. Der Spion, der innerhalb unserer Organisation gefa�t wird, mu� mit dem Tod bestraft werden. Das gleiche geschieht mit jenen, die desertieren und der Polizei erz�hlen, was sie wissen. Ein gutes Sicherheitssystem gibt das Bewu�tsein, da� der Feind keine Agenten und Spione innerhalb unserer Mitte hat und da� er keine Informationen �ber uns erhalten kann, auch nicht auf indirektestem und entferntestem Wege. Die wichtigste Ma�nahme, um dies sicherzustellen, ist die sorgf�ltige Pr�fung von neuen Mitgliedern bei ihrer Aufnahme in die Organisation.
Es kann auch nicht zugelassen werden, da� sich alle gegenseitig kennen und jeder alles wei�. jeder darf nur das kennen, was sich auf seine Arbeit bezieht. Diese Regelung ist ein wesentlicher Punkt f�r die Sicherheit des Stadtguerillero. Unser Kampf gegen den Feind ist ein schwerer und schmerzlicher Kampf, denn es handelt sich um einen Klassenkampf. jeder Klassenkampf ist eine Sache von Leben und Tod, wenn die Klassen antagonistische Klassen sind. Der Feind m�chte uns vernichten, und er sucht hartn�ckig, uns zu entdecken und uns niederzuschlagen, da unsere gro�e Waffe gegen ihn darin besteht, da� wir uns vor ihm verstecken und ihn �berraschend angreifen. Besonders �rgerlich ist es, wenn ein Stadtguerillero sich aus mangelnder Vorsicht selbst verr�t oder sich durch fehlende Aufmerksamkeit entdecken l��t. Es ist daher unzul�ssig, da� der Stadtguerillero seine eigenen oder irgend eine andere Untergrundadresse dem Feind gibt oder da� er ganz allgemein zuviel spricht. An den Rand von Zeitungen geschriebene Bemerkungen, vergessene Dokumente, Visitenkarten, Briefe oder Geldscheine sind Spuren, die die Polizei niemals verachten wird. Die Adressenb�cher und die Terminkalender, in denen Adressen und Telefonnummern aufgeschrieben werden, m�ssen abgeschafft werden, und es d�rfen keine Papiere geschrieben oder aufgehoben werden. Aufstellungen von legalen oder illegalen Namen, biographische Hinweise, Stadtpl�ne, Stra�en, Lagepl�ne oder Landkarten d�rfen ebenfalls nicht aufgehoben werden. Die Treffpunkte d�rfen nicht aufgeschrieben, sondern nur im Ged�chtnis aufgehoben werden. Der Stadtguerillero, der diese Normen nicht einh�lt, mu� von dem ersten, der die �bertretung bemerkt, darauf hingewiesen werden, und im Falle der Wiederholung ist die weitere Zusammenarbeit mit ihm zu meiden.
Die Notwendigkeit f�r den Stadtguerillero, sich st�ndig zu bewegen, und zwar in relativer N�he zur Polizei, da diese die Stadt an strategischen Punkten umzingeln kann, bedingt die Einf�hrung von flexiblen Sicherheitsma�nahmen, die von den Bewegungen des Feindes abh�ngen. Hierzu ist es notwendig, ein t�gliches Informationssystem �ber die beobachtbaren Bewegungen des Feindes zu besitzen, also �ber pl�tzliche Razzien und Umzingelungen der Polizei und �ber die Punkte und Engp�sse, die von dieser kontrolliert werden. Die t�gliche Lekt�re der Polizei berichte in den Zeitungen ist daf�r eine optimale Informationsquelle. Das oberste Prinzip f�r die Sicherheit des Guerillero ist, da� wir unter keinen Umst�nden auch nur die geringsten Anzeichen von Nachl�ssigkeit oder Tr�gheit bei der Erf�llung der Sicherheitsma�nahmen und der Wachsamkeitsregeln zulassen d�rfen.
Die Sicherheitsma�nahmen des Stadtguerillero m�ssen gerade auch im Fall einer Festnahme eingehalten werden. Der verhaftete Guerillero darf der Polizei nichts verraten, was die Organisation sch�digen k�nnte. Er darf nichts sagen, was die Festnahme von anderen Kameraden, die Entdeckung von Adressen und Verstecken, den Verlust von Waffen und Munition usw. zur Folge haben k�nnte.

Die sieben S�nden des Stadtguerillero
Auch dann, wenn der Stadtguerillero mit gro�er Exaktheit die revolution�re Technik anwendet und die Sicherheitsregeln genau erf�llt, ist er nicht vor Fehlern gefeit. Es gibt keinen perfekten Stadtguerillero. Das einzige, was getan werden kann, ist, sich zu bem�hen, den Spielraum der Fehler m�glichst klein zu halten, denn die Perfektion kann nicht erreicht werden. Ein Mittel, das wir bei der Einengung des Fehlerspielraums anwenden k�nnen, besteht darin, die sieben S�nden des Stadtguerillero zu kennen und sie zu bek�mpfen.

Die erste S�nde des Stadtguerillero ist die Unerfahrenheit. Der Stadtguerillero, der diese S�nde begeht, glaubt, da� der Feind dumm ist, untersch�tzt seine Intelligenz, glaubt, da� die Aktionen einfach durchzuf�hren sind und hinterl��t Spuren mit katastrophalen Folgen. Infolge seiner Unerfahrenheit kann der Stadtguerillero die Kr�fte des Feindes auch �bersch�tzen und ihn daher f�r st�rker halten, als er tats�chlich ist. L��t er sich von dieser Annahme irreleiten, dann kann er sich leicht einsch�chtern lassen und wird unsicher und unentschlossen, gel�hmt und ohne Initiative.
Die zweite S�nde des Stadtguerillero ist die, mit den von ihm ausgef�hrten Aktionen anzugeben und sie in alle vier Himmelsrichtungen auszuposaunen.
Die dritte S�nde des Stadtguerillero ist die, da� ihm der Kamm schwillt. Der Stadtguerillero, der dieser S�nde erliegt, versucht die Probleme der Revolution dadurch zu l�sen, da� er Aktionen in der Stadt ausl�st, ohne sich dabei um den Beginn und das �berleben der Guerilla auf dem Land zu k�mmern. Von den erreichten Erfolgen geblendet, organisiert er eine Aktion, die er f�r entscheidend h�lt und in der er alle Mittel und Kr�fte der Organisation aufs Spiel setzt. Da die Stadt ein Gebiet innerhalb der strategischen Umzingelung durch die Kr�fte der Repression ist, die wir verhindern oder durchbrechen k�nnen, wenn die Landguerilla noch nicht entfaltet oder f�r den Sieg stark genug ist, wird dann der Fehler begangen, der dem Feind den entscheidenden Angriff auf uns erlauben wird.
Die vierte S�nde des Stadtguerillero ist es, seine eigenen Kr�fte zu �bersch�tzen und daher Aktionen durchfuhren zu wollen, deren Voraussetzungen er noch nicht erf�llen kann, da er noch nicht �ber eine geeignete Infrastruktur verf�gt.
Die f�nfte S�nde des Stadtguerillero ist die Voreiligkeit. Der Stadtguerillero, der dieser S�nde erliegt, verliert die Geduld, wird nerv�s, kann nicht abwarten und wirft sich daher st�rmisch in die Aktionen, in denen er notwendigerweise unerwartete R�ckschl�ge erwarten mu�.
Die sechste S�nde des Stadtguerillero ist, den Feind dann anzugreifen, wenn dieser gerade besonders gereizt und w�tend ist.
Die siebte S�nde des Stadtguerillero besteht darin, die Aktionen nicht genau zu planen und sich auf die Improvisation zu verlassen.

Die Unterst�tzung des Volkes
Es mu� eine st�ndige Sorge des Stadtguerillero sein, sich mit der Sache des Volkes zu identifizieren, um dessen Unterst�tzung zu gewinnen. Wo sich die Handlungsweise der Regierung als korrupt entpuppt, darf der Stadtguerillero mit seinem Auftreten nicht z�gern, und er mu� zeigen, da� er die Regierung bek�mpft, um so die Sympathien der Massen zu gewinnen. Die jetzige Regierung erlegt dem Volk schwere finanzielle Forderungen auf und verlangt die Zahlung von hohen Steuern. Der Stadtguerillero mu� das System der Steuereinziehung angreifen und die Aktivit�t der Finanzbeh�rden behindern, indem er gegen sie das gesamte Gewicht der revolution�ren Gewalt richtet. Aber der Stadtguerillero wendet sich nicht nur gegen die Steuern und das Einziehungssystem. Es ist genauso wichtig, da� die revolution�re Gewalt auch die f�r die Erh�hung der Preise zust�ndigen Organe der Regierung, der f�r diese Organe verantwortlichen Personen wie auch die reichsten in und ausl�ndischen H�ndler und Grundst�cksbesitzer erreicht; die Gewalt mu� also gegen alle angewendet werden, die riesige Gewinne aus der Verteuerung der Lebenshaltung, durch die Hungerl�hne und durch die Mieterh�hungen scheffeln.
Die ausl�ndischen Trusts, wie z.B. die Besitzer von K�hlanlagen, und die nordamerikanischen Unternehmen, die die Herstellung und Verteilung der Nahrungsmittel monopolisieren, m�ssen vom Stadtguerillero systematisch angegriffen werden. Die Rebellion des Stadtguerillero und seine st�ndige Parteinahme in den Angelegenheiten des Volkes sind die besten Mittel, die Unterst�tzung des Volkes f�r unsere Sache zu gewinnen. Wir wiederholen und betonen nochmals: Es ist die beste Form, die Unterst�tzung des Volkes zu gewinnen. Von dem Augenblick an, von dem ein angemessener Teil der Bev�lkerung ernsthaft an den Aktionen des Stadtguerillero teilzunehmen beginnt, ist der Erfolg gesichert.
F�r die Regierung gibt es keine andere Wahl als ihre Unterdr�ckungsma�nahmen zu verst�rken. Polizeirazzien, Hausdurchsuchungen, Verhaftungen von Unschuldigen und Verd�chtigen, Absperren von Autobahnen und Landstra�en machen das Leben in der Stadt unertr�glich. Die Milit�rdiktatur beginnt eine massive politische Verfolgung. Die politischen Morde und der Polizeiterror werden zu einer Routineerscheinung. Trotzdem scheitert die Polizei st�ndig. Die Kr�fte des Heeres, der Marine und der Luftwaffe werden mobilisiert, um von nun ab die Polizeifunktionen zu �bernehmen. Aber dennoch gelingt es ihnen nicht, Spuren zu finden, die Operationen der Stadtguerilleros zu unterbinden oder die revolution�re Organisation zu zerschlagen, da diese in kleine Gruppen unterteilt ist, die sich innerhalb des nationalen Gebietes st�ndig bewegen und den Brand st�ndig weiter entfachen.
Das Volk weigert sich, mit den Beh�rden zu kollaborieren, und es entsteht ein allgemeines Gef�hl der Emp�rung �ber die Ungerechtigkeit der Regierung und ihre Unf�higkeit, den Schwierigkeiten nicht mit anderen Mitteln beikommen zu k�nnen als dadurch, ihre Opponenten physisch zu liquidieren. Die politische Situation des Landes verwandelt sich in eine milit�rische, in der die Gorillas sich immer mehr als die Verantwortlichen f�r die Fehlschl�ge und die Anwendung von Gewalt herauskristallisieren, w�hrend gleichzeitig die Verschlechterung der Lebensbedingungen des Volkes katastrophale Ausma�e annimmt.
Aber jetzt tauchen die Beschwichtiger auf, die es immer in den herrschenden Klassen gibt, und die rechten Opportunisten, die f�r den friedlichen Kampf sind. Sie sehen die Milit�rs und die Diktatur am Rande des Abgrunds und f�rchten nun die Folgen des revolution�ren Krieges, der sich dann schon auf einer entwickelten und nicht mehr r�ckg�ngig zu machenden Stufe befindet. Hinter den Kulissen beginnen sie mit ihren Machenschaften und bitten die Henker um Wahlen, um eine Re-Demokratisierung, um Verfassungsreformen und andere Zutaten, die die Massen betr�gen und den revolution�ren Kampf der St�dte und des Landes bremsen sollen. Aber das Volk hat jetzt seinen Blick auf die Revolution�re gerichtet, und es versteht nun, da� es eine Farce ist, an Wahlen teilzunehmen, deren einziges Ziel es ist, das Weiterleben der Milit�rjunta zu garantieren und ihre Morde zu sanktionieren. Mit dem offenen Angriff auf die Wahlfarce und die sogenannte "politische �ffnung", die den Opportunisten so sehr gef�llt, mu� der Stadtguerillero noch aggressiver und gewaltt�tiger werden und unaufh�rlich auf Sabotage, Terrorismus, Enteignung, �berf�lle, Entf�hrungen, Hinrichtungen usw. zur�ckgreifen. Dies vereitelt jeden Versuch, die Massen durch die �ffnung des Kongresses und durch die Reorganisierung von Parteien der sowohl die Regierung als auch die Opposition zustimmt zu betr�gen, zumal gerade das Parlament und diese Parteien dazu berufen sind, nur im Rahmen von Gnade und Erlaubnis der Milit�rdiktatur zu funktionieren, ein grandioses gemischtes Spektakel aus Marionettentheater und dressierten Hunden. Um das Volk zu gewinnen, mu� der Stadtguerillero weiter k�mpfen und dabei die inneren Interessen der Massen ber�cksichtigen; gleichzeitig mu� er die Umst�nde f�r die Regierung immer unertr�glicher machen. Diese f�r die Diktatur ausweglose Situation erlaubt den Revolution�ren, die Guerilla auf dem Lande zu entfalten, w�hrend in der Stadt die Rebellion f�r die Gorillas immer weniger kontrollierbar wird. Der Stadtguerillero f�hrt die revolution�re Aktion zugunsten des Volkes aus, sucht durch sie Massen f�r den Kampf gegen die Milit�rdiktatur und f�r die Befreiung des Landes vom Joch der USA zu gewinnen. Indem wir von der Stadt ausgehen und die Unterst�tzung des Volkes dort gewinnen, wird die Stufe der Landguerilla schnell erreicht und deren Infrastruktur sorgf�ltig aufgebaut, w�hrend in den St�dten die Rebellion weitergeht.

Die Stadtguerilla, Auswahlschule des Guerillero
Die Revolution ist ein gesellschaftliches Ereignis, das von Menschen, Waffen und Material abh�ngt. Waffen und Material sind im Lande vorhanden und k�nnen erbeutet werden, aber dazu ist man auf Menschen angewiesen. Ohne sie haben weder Waffen noch irgendwelches Material irgendeinen Sinn. Die Menschen m�ssen ihrerseits in jedem Fall zwei wesentliche Voraussetzungen erf�llen:
1. sie m�ssen eine politisch-revolution�re Handlungsmotivation haben;
2. sie m�ssen eine geeignete technisch-revolution�re Ausbildung besitzen. Wir finden M�nner mit politisch-revolution�rer Handlungsmotivation im riesigen unverkennbaren Kontingent der Feinde der Diktatur und der Herrschaft des US-Imperialismus �berall im Land. Diese M�nner kommen fast t�glich in die Stadtguerilla, und das ist der Grund daf�r, da� die Reaktion nicht mehr t�glich die Vernichtung der revolution�ren Gruppen meldet, um am n�chsten Tag nicht erneut zugeben zu m�ssen, da� sie gegen sie k�mpfen mu�. Die besttrainierten und erfahrensten M�nner, die gleichzeitig an der Stadt- und an der Landguerilla teilnehmen, bilden das R�ckgrat des revolution�ren Krieges und somit der brasilianischen Revolution. Aus diesem R�ckgrat entwickelt sich der Kern des revolution�ren Heeres der Nationalen Befreiung, das aus der Guerilla hervorgeht.
Es ist dies ein innerer Kern, in dem B�rokraten und Opportunisten, die sich in den Apparaten verstecken, leere Schw�tzer und Schreiberlinge von Resolutionen, die auf dem Papier bleiben, keinen Platz finden. Dieser Kern besteht aus K�mpfern. Er besteht aus den M�nnern und Frauen, die vom ersten Moment an zu allem entschlossen und bereit waren, die pers�nlich an den revolution�ren Aktionen teilnehmen, die weder schwanken noch leere Worte machen. Es ist ein geschulter und disziplinierter Kern, der eine gro�e strategische und taktische �bersicht besitzt, die sich auf die Anwendung der marxistischen Theorie, der Theorie des Leninismus und der Theorien von Castro und Che Guevara auf die konkreten Verh�ltnisse der brasilianischen Realit�t gr�ndet. Dieser Kern f�hrt die Rebellion durch die Etappe der Guerilla. Aus ihm werden M�nner und Frauen mit einer politisch-milit�rischen Bildung, die von nun an eine unzertrennliche Einheit bildet, hervorgehen, und sie werden in der Zukunft die Aufgabe �bernehmen, nach dem Sieg der Revolution den Aufbau der neuen brasilianischen Gesellschaft zu f�hren.
Unter den Frauen und M�nnern, die die Stadtguerilla von nun an ausw�hlt, sind Arbeiter, Campesinos , die die Stadt als Arbeitskr�fte angezogen hat, und die sowohl in politischer als auch technischer Hinsicht vorbereitet aufs Land zur�ckkehren, Studenten, Intellektuelle und Geistliche. Dies ist das Material, mit dem, ausgehend von der Stadtguerilla, die bewaffnete Allianz von Arbeitern und Bauern, Studenten, Intellektuellen und Geistlichen aufgebaut wird. Die Arbeiter besitzen die notwendigen Kenntnisse �ber die industrielle Sph�re, und sie sind daher f�r revolution�re Aufgaben in der Stadt optimal geeignet. Der Arbeiter-Stadtguerillero nimmt am jetzigen Kampf durch die Herstellung von Waffen teil, durch die Sabotage und die Vorbereitung von Sabotage und Dynamitaktionen, durch die pers�nliche Teilnahme an den bewaffneten Aktionen oder durch die Organisierung von Streiks und Arbeitsniederlegungen mit Anwendung von Gewalt auf der Seite der Massen in Fabriken, Werken oder anderen Arbeitsst�tten.
Die Campesinos besitzen eine hervorragende Intuition f�r das Terrain, die Schlauheit, dem Feind zu begegnen und die Verfassung und Einstellung, die notwendig ist, mit den Massen der Gedem�tigten zu kommunizieren. Der Campesino-Guerillero nimmt schon an unserem Kampf teil, und er ist es, der die Guerillaachsen darstellt, der St�tzpunkte auf dem Land errichtet, Verstecke f�r Personen, Waffen und Munition sowie Nahrungsmittel ausfindig macht, die Saat und die Einbringung von Getreide f�r den Bedarf der Guerillas organisiert, der die Orte ausw�hlt, an denen das Vieh gez�chtet und die Reittiere ausgebildet und einsatzbereit gemacht werden, der die F�hrer f�r die Guerilleros aus der Stadt aussucht und der ein Informationssystem auf dem Land herstellt.
Die Studenten bringen schon von sich aus gen�gend politische Schroffheit und Rohheit mit, um s�mtliche Tabus zu zerst�ren. Wenn sie sich der Stadtguerilla anschlie�en, wie es jetzt in gro�em Ma�e der Fall ist, dann zeigen sie spezielles Talent f�r die Aus�bung der revolution�ren Gewalt, und sie erreichen gew�hnlich einen hohen politisch-milit�rischen Ausbildungsstand. Die Studenten verf�gen �ber viel Freizeit, da sie systematisch durch die Diktatur von ihren Schulen getrennt, zeitweilig oder ganz relegiert (d. h. verwiesen, Anm. d. Hrsg.) werden, und diese Zeit kann in sehr vorteilhafter Weise der Revolution zur Verf�gung gestellt werden.
Die Intellektuellen stellen die zentrale S�ule des Widerstandes gegen die Willk�r, gegen die gesellschaftliche Ungerechtigkeit und gegen die unmenschliche Inkongruenz der Gorilladiktatur. Sie geben der Revolution st�ndig neue Impulse, und sie haben ein riesiges Kommunikationspotential und einen gro�en Einflu� auf das Volk. Der intellektuelle Stadtguerillero oder der K�nstler-Stadtguerillero sind die neuesten Bereicherungen des revolution�ren Krieges in Brasilien.
Die Geistlichen, d. h. die Pfarrer und Priester der verschiedensten Hierarchien und Konfessionen, stellen einen Sektor mit einer besonderen Kommunikationsf�higkeit zum Volk dar, insbesondere zu den Arbeitern, den Bauern und den Frauen. Der geistliche Stadtguerillero ist ein sehr aktives Mitglied des brasilianischen revolution�ren Krieges, und er stellt eine m�chtige Waffe im Kampf gegen die milit�rische Macht und die Macht des nordamerikanischen Imperialismus dar. Die Teilnahme der brasilianischen Frauen am revolution�ren Krieg und haupts�chlich ihre Teilnahme an der Stadtguerilla ist durch un�bertreffliche Kampfbereitschaft und Ausdauer gekennzeichnet, und daher ist es nicht zuf�llig, warum so viele Frauen wegen ihrer Teilnahme an Guerilla-Aktionen an Banken, Kasernen usw. angeklagt worden sind, sich viele von ihnen in den Kerkern befinden und viele von der Polizei gesucht werden.
Die Stadtguerilla ist eine Schule der Selektion, und sie bildet sowohl M�nner als auch Frauen aus beide m�ssen in ihr die gleiche Verantwortung und das gleiche Effizienzniveau erreichen; sie m�ssen die gleichen Gefahren teilen, indem sie f�r die Versorgung der Stadtguerilla sorgen, indem sie als Kuriere, als Kraftfahrer, Matrosen oder Flugzeugf�hrer agieren, indem sie geheime Informationen beschaffen, indem sie Propagandaarbeit leisten und an der politischen Schulung teilnehmen.

Carlos Marighela, Juni 1969



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