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Katja Diehl Katja Diehl is an Influencer

Zwei SPIEGEL-Bestsellerbücher, über fünf Jahre Podcast, unzählige Lesungen und Keynotes - aber nur ein Ziel: Eine klima- und sozial gerechte Mobilität für alle - Anfragen als Speakerin bitte an: backoffice@katja-diehl.de

Fahrrad fahren ist gesund, schont das Klima und den Geldbeutel, so dass statistisch erwiesen die Kasse im Einzelhandel öfter klingeln kann. So viele Vorteile, wie das Rad für unsere Gesellschaft hat, so viele Hemmnisse werden politisch gewollt oder zumindest billigend in Kauf nehmend buchstäblich vor die Räder gelegt. Jeden Tag sterben acht Menschen im Straßenverkehr, 1.000 werden zum Teil schwerstverletzt. Dieses alltägliche Sterben verdrängen wir (so meine Vermutung), um 1. nicht dran denken zu müssen, wenn wir ins Auto steigen, WIE hoch unsere Verantwortung als stärkste Person auf der Straße ist und 2. weil die Toten anonym bleiben und wir uns daher an das Sterben wie an eine Begleitmusik im Film der deutschen Mobilität gewöhnt haben. Auch ich schaffe es manchmal nur mit Verdrängung, diese für mich enorm hohe mentale und emotionale Belastung in meinem Leben zu haben. Denn immer wieder kontaktieren mich verzweifelte Angehörige von Kindern (alle 20 Minuten verunglückt ein Kind in Deutschland) und Erwachsenen, die starben, ob sich nicht für andere nach ihnen die Gefahr mindern lässt. Dabei sind wir sogar trotz mangelnder Radinfrastruktur sicher aufgestellt, wenn - Abstandsregeln eingehalten werden (1,50 Meter innerorts - 2 Meter außerorts) - Autofahrende den Unterschied zwischen benutzungspflichtigen und "freien" Radwegen - und den "holländischen Griff" kennen, der beim Ausstieg aus dem Auto die rechte statt die linke Hand nutzen und somit über die Schulter schauen lässt, ob da ein:e Radfahrer:in vorbeifährt. Das sind nur drei von vielen gesetzlich fixierten oder in anderen Ländern ausgeübten Verhaltensweisen, die viele Kollisionen vermeiden ließen. Anfang des Jahres starb der Radaktivist #Natenom genau dort, wo er Polizei und Behörden immer wieder auf das Gefährdungspotential hingewiesen hatte: Auf einer Landstraße nahe Pforzheim. Und ich sehe schon Ihre Augenbrauen noch oben wandern: Auf einer Landstraße?! Ja! Das ist nicht nur erlaubt, sondern für Menschen im ländlichen Raum auch sehr oft die einzige gebotene Möglichkeit, mit dem Rad mobil zu sein. Andreas Mandalka wollte wie alle, die täglich mit dem Fahrrad unterwegs sind, eigentlich etwas ganz Simples: Sicher unterwegs sein. Das Bedrückende: Er hatte seinen Tod vorausgesehen und seine Familie und Freund:innen, mit denen ich im Austausch stehe, gebeten, diesen zu thematisieren. Das habe ich heute getan, mit Stimmen aus der Radcommunity, mit einem Herrn, der eine Kollision wie der von Andreas überlebte, und mit Ansgar Hegerfeld vom ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.. Denn das Bitterste an diesem Verlust ist: Er hat bisher nichts verändert. Link zur Folge im ersten Kommentar.

  • Ich halte mit ernstem Gesicht das Schild:
Rad frei.
Katja Diehl

Zwei SPIEGEL-Bestsellerbücher, über fünf Jahre Podcast, unzählige Lesungen und Keynotes - aber nur ein Ziel: Eine klima- und sozial gerechte Mobilität für alle - Anfragen als Speakerin bitte an: backoffice@katja-diehl.de

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Viktor Zagreba

Sustainable mobility, Vision Zero, green transition. Ukraine and Germany.

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Liebe Katja. Ich lebe seit 2022 in Deutschland und fahre viel Fahrrad. Wir besitzen kein Auto und wollen auch keins. Aufgrund meiner Hunderten von Stunden an Beobachtungen, theoretischen Kenntnissen und der Auswertung von Unfalldaten halte ich die drei von Ihnen genannten Punkte für unvollständig. Wenn ich zum Beispiel an einer roten Ampel anhalte, rasen sehr oft 3, 4 oder so 6-8 Radfahrer an mir vorbei und überqueren die Kreuzung. Das ist ihre Gewohnheit. Sie halten das für sicher und in Ordnung. Einmal sah meine Frau, wie ein Mädchen fast von einem Touristenbus getötet wurde, als sie das tat. Sie entkam dem Tod dank der Notbremsung des Busfahrers. Sogar meine Frau hat durch diesen Anblick ein psychisches Trauma erlitten. Meine Diskussionsfrage lautet: Wie lösen wir solche Verhaltensprobleme? Gesetzesänderungen helfen nicht immer, und die Verantwortung sollte nicht immer bei den Bundesbehörden liegen.

Hannes Neupert

Working in Light Electric Vehicles since 1982

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RIP #Natenom Opfer einer Autozentrischen Verkehrsplanung der letzten 50 Jahre... und der Ignoranz der Behörden heute. Die es immer noch als selbstverständlich annehmen, dass dem Autoverkehr alles andere unterzuordnen ist, dass Radfahrer ja selber schuld sind wenn Sie sich auf einer Landstraße mit dem Rad bewegen. Eigentlich hatten wir immer eine Menschenzentrierte Mobilität bis auf den kurzen Zeitschnipsel von rund 100 Jahren in denen dei Öl und Automobillobby Ihre Interessen aus Profitgier gegen die Interessen der Menschen durchgesetzt hat. Doch aus meiner Sicht ist sie schon vorbei, aber es gibt noch zu viel Menschen auch in wichtigen Ämtern wie beispielsweise Herrn Volker Wissing die alles in Ihrer Macht stehende versuchen, dass Zeitalter des Autofetischismus noch ein wenig zu verlängern... echt traurig das wir für eine menschliche Mobilität so kämpfen müssen. Danke Katja, dass du dich hier so einsetzt... das gibt mir immer wieder Hoffnung, die Gewissheit nicht alleine zu sein im täglichen Bemühen um eine Mobilitätswende.

Christian Klass

Product Manager 3DMark, UL Futuremark

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Frei nach Wissing: „Aber Fahrräder können nicht fliegen!“ Für Flugautos für Reiche hat er Geld, für Fahrradverkehr nicht. Ich bin ein Fan von Flugautos. Aber die Prioritäten sind soetwas von gesellschaftsfern, dass Deutschland nur noch kurzsichtig sehr willkürlich Industrie-Lobby-getrieben ist. Das bedeutet, dass auch die Industrie letztlich immer mehr am immobilen Standort leiden wird. Und das Fahrrad gehört nun mal zu den wichtigsten, günstigsten und sozial gerechtesten lokalen Verkehrsmitteln.

Marc Haunschild

mit barrierefreien Webseiten erreichen Sie endlich alle Menschen

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Was erwartest du? Wenn 200.000 Corona-Tote so vielen egal sind, wieso sollten diese Leute dann im Auto plötzlich am Leben anderer interessiert sein? Hauptsache man hat es bequem…

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Isabel Gebien

Gemeinsam für soziale Gerechtigkeit | Founder »Equality 365 Podcast« & »Equity Academy« | Brückenbauerin | brand eins Podcast Netzwerk | Keynote Speakerin | Miss Germany TOP 10 24 | Business Punk Watchlist 23

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Du hast total recht. Es ist so logisch und doch so unlogisch. Ich frage mich manchmal, wieso wir immer so viele Argumente pro liefern müssen, wenn es doch so offensichtlich ist, wieso Fahrrad fahren, die bessere, gesündere, zukunftsfähigere Alternative ist? Katja Diehl 🙏☀️

Alexandra Helmgens 🌱

Inhaberin Bureau SoSo® • Nachhaltiges Grafikdesign für mehr Glaubwürdigkeit am Markt • GWÖ-bilanziert • Freelance Senior Art-Direktorin für Agenturen • gerne per Du

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Ja, es ist oft echt eine Herausforderung, gesund ans Ziel zu kommen. 🙈

Tobias Potz

#TheBuildingSWATTeam - The special unit for great normal projects and projects in critical phases ✅ Expert in Design Building Automation ✅ Fire control matrix & ✅Commissioning management

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Fahrradfrei klingt gut

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