Kampf um Verbot

Umfrage zeigt: Kärntner gegen Laborfleisch

Kärnten
08.07.2024 12:48

Neue Bürgerumfrage zeigt, dass sich die Mehrheit der heimischen Bevölkerung doch gegen Laborfleisch ausspricht. 

Das Market Institut befragte im Auftrag der Kärntner Landesregierung 807 Personen zum Thema Laborfleisch. Und das Ergebnis zeigt klar: 82 Prozent der Befragten wären für ein generelles Verbot. 90 Prozent würden das im Labor erzeugte Fleisch nicht regelmäßig kaufen und essen. 72 Prozent befürchten sogar eine Gefährdung durch das Fleisch. 

Umfrage steht mit Ergebnis im Widerspruch zu anderen Befragungen
„Diese Umfrage zeigt, dass sich doch mehr Leute gegen das Laborfleisch aussprechen, wenn sie auch wissen, wie die Herstellung funktioniert. Die Zustimmung zu Laborfleisch ist bei anderen Studien wahrscheinlich durch Suggestivfragen so hoch gewesen“, meint Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber und erklärt: „Wir haben die Befragten offen und transparent über die Herstellung dieses Fleisches informiert.“ 

So entsteht Laborfleisch

Wie das Laborfleisch – auch In-vitro-Fleisch genannt – entsteht, zeigte man den Befragten anhand einer Grafik. Einer lebenden Kuh wird Muskelgewebe entnommen, um daraus Stammzellen zu gewinnen. In einer Nährlösung aus Zucker, Aminosäuren und weiteren Zusatzstoffen wachsen die Stammzellen heran. In einem energieintensiven Prozess wachsen die Stammzellen in Bioreaktoren zu Muskelfasern heran. Die fehlenden Zusatzstoffe werden der Zellmasse vor der Weiterverarbeitung hinzugefügt. Daraus können dann unterschiedliche Produkte wie Burger-Patties entstehen.

Werner Beutelmeyer vom Market-Institut bezeichnet die Umfrage als „aufwendig, aber sie untermauert die Relevanz der Ergebnisse.“ Als Meinungsforschungsinstitut sollte man sich seiner Meinung Gedanken darum machen, wie die Informationen über Laborfleisch und seinen Herstellungsprozess im Rahmen der Befragung formuliert wird. „Üblicherweise führt mehr Information bei der Bevölkerung zu mehr Akzeptanz. Hier haben wir die genau gegenteilige Korrelation erlebt. Mehr Information über Laborfleisch führte zu einer noch deutlicheren Ablehnung.“ 

Gesundheitliche Bedenken
Was den Befragten noch Sorgen bereitet: die Bedrohung für die Gesundheit. „Rund drei von vier Kärntnern (72 Prozent) haben hinsichtlich Konsum von Laborfleisch auf alle Fälle (44 Prozent) oder eher schon (28 Prozent) gesundheitliche Bedenken. Verstärkt ist die Sorge bei Frauen, Menschen mit einfacher Bildung und sehr Ernährungsbewussten.“

Die Umfrage zeige außerdem, dass Befragte immer weniger Fleisch konsumieren würden, dafür aber auf qualitativ Hochwertiges aus der Region setzen. Und in der Alterskategorie 50+ und unter Ernährungsbewussten liegen die Bekanntheitsnennungen deutlich höher als bei den Jugendlichen und jüngeren Befragten. 

Unterschriftenaktion gegen Laborfleisch
Siegfried Huber, Landwirtschaftskammer-Präsident, verweist noch einmal auf die Petition, die noch bis Ende Oktober läuft: „Wir haben jetzt 12.000 Unterschriften. Mit dieser wollen wir die neue Bundesregierung auffordern, mit aller Kraft auf EU-Ebene Stimmung gegen das Laborfleisch zu machen.“ Gruber abschließend: „Auch das Land Steiermark setzt sich für die Bauern und gegen Laborfleisch ein. Wir kämpfen weiter gegen ein Verbot!“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele