Starkes Lebenszeichen

So wurde der 56. Carinthische Sommer eröffnet

Kärnten
07.07.2024 18:45

Bejubeltes Eröffnungskonzert des 56. Carinthischen Sommers im Congress Center Villach, wo unter neuer Intendanz von Nadja Kayali ein virtuoser Brückenschlag gelungen ist.

Musik, Literatur und Diskurs programmatisch in den Mittelpunkt zu stellen, war ihr Anliegen. Was Kayali darunter versteht, konnte man Samstag im ausverkauften CCV erhören. Hier brachte das ORF Radio-Symphonieorchester Wien als neues Festivalorchester (mit beeindruckender Bandbreite in Ausdruck wie Repertoire) Romantik und (klassische) Moderne ebenso virtuos zum Klingen wie das Feuer der Revolution zum Brennen.

Sympathieträgerin mit klarer Vision: Neue CS-Intendantin Nadja Kayali (re) (Bild: marygoodfoto)
Sympathieträgerin mit klarer Vision: Neue CS-Intendantin Nadja Kayali (re)
Portugiesisches Intermezzo: Ivan Cardoso, José Manuel Neto (Bild: Irina Lino)
Portugiesisches Intermezzo: Ivan Cardoso, José Manuel Neto

Den eindringlichen Appell, Demokratie und freies Wahlrecht nicht für selbstverständlich zu nehmen – Kunst als Menschenrecht wie ein Bollwerk zu begreifen, stellten sowohl Bundespräsident Alexander van der Bellen als auch LH Peter Kaiser der Eröffnung voran.

Gezeigt, „wie das Original klingt“
Und weil Demokratie, so Kayali, immer wieder aufs Neue auf dem Prüfstand stehe, erhob sich Portugal zum 50. Jahrestag der „Nelkenrevolution“ mit seiner heimlichen Hymne „Grandola, vila Morena“, von den Gitarristen José Manuel Neto und Ivan Ricardo Cardoso leidenschaftlich intoniert, um zu zeigen, „wie das Original klingt“.

Besagtes stand Pate für die Uraufführung „Azinheira“ von Hannah Eisendle, die den portugiesischen Geist antifaschistischer Revolution zwischen tonaler Rauheit und dramatischer Melodik einbettete – auch mit Hilfe des Orchesters in spielerischer (Blicke)Interaktion mit dem Publikum.

Kultur in Kürze:

Fiebriger Hit: Nach „My Fair Lady“ (Premiere 11. Juli, Publikumsansturm vorprogrammiert) setzt Mörbisch-Intendant Alfons Haider 2025 auf einen Musicalhit mit 1970er-Jahre-Beats, der John Travolta zum Star machte. Auch ohne ihn wird es heißer als heiß am Neusiedler See, tanzt doch „Saturday Night Fever“ mit den Hits der Bee Gees knallbunt und voll Glitzer an, samt hautenger Pants, Plateau-Schuhen, Hemden mit psychedelischen Mustern, funkelnden Overalls, extravaganten Föhnfrisuren. Man darf sich freuen.

Dieses bejubelte mit Fanny Hensel, Clara Schumann und Louise Farrenc Meisterinnen des 19. Jahrhunderts, denen der mächtige Klangkörper unter „tänzerischem“ Dirigat von Portugiesin Joana Carneiro das Leuchten der Romantik aufschlug. Pianistin Claire Huangci verbeugte sich vor Schumann mit fantastischer Virtuosität, die für Samuel Barber fingerbrecherische Formen annahm.

 Kärntner Krone
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