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Definition

Begriffsbestimmung Künstliche Intelligenz

Eine einzige allgemeingültige bzw. von allen Akteuren konsistent genutzte Definition von Künstlicher Intelligenz (KI) gibt es nicht. Der KI-Strategie der Bundesregierung liegt folgendes Verständnis von KI zugrunde.
Sehr abstrakt ordnen sich KI-Forscher zwei Richtungen zu: der „schwachen“ und der „starken“ KI. Die „starke“ KI formuliert, dass KI-Systeme die gleichen intellektuellen Fertigkeiten wie der Mensch haben oder ihn darin sogar übertreffen können. Die „schwache“ KI ist fokussiert auf die Lösung konkreter Anwendungsprobleme auf Basis der Methoden aus der Mathematik und Informatik, wobei die entwickelten Systeme zur Selbstoptimierung fähig sind. Dazu werden auch Aspekte menschlicher Intelligenz nachgebildet und formal beschrieben bzw. Systeme zur Simulation und Unterstützung menschlichen Denkens konstruiert.
Die Bundesregierung orientiert sich bei ihrer Strategie an der Nutzung der KI für die Lösung von Anwendungsproblemen und damit an den Positionen der „schwachen“ KI:

  1. Deduktionssysteme, maschinelles Beweisen: Ableitung (Deduktion) formaler Aussagen aus logischen Ausdrücken, Systeme zum Beweis der Korrektheit von Hardware und Software;
  2. Wissensbasierte Systeme: Methoden zur Modellierung und Erhebung von Wissen; Software zur Simulation menschlichen Expertenwissens und Unterstützung von Experten (ehemals: „Expertensysteme“); zum Teil auch verbunden mit Psychologie und Kognitionswissenschaften;
  3. Musteranalyse und Mustererkennung: induktive Analyseverfahren allgemein, insbesondere auch maschinelles Lernen;
  4. Robotik: autonome Steuerung von Robotik-Systemen, d.h. autonome Systeme;
  5. Intelligente multimodale Mensch-Maschine-Interaktion: Analyse und „Verstehen“ von Sprache (in Verbindung mit Linguistik), Bildern, Gestik und anderen Formen menschlicher Interaktion.

Aktuelles

Pressemitteilung des Bundesforschungsministeriums | 07.11.2023

Stark-Watzinger: Wir geben mit unserem KI-Aktionsplan neue Impulse

Förderprogramme

KMU-innovativ: Informations- und Kommunikationstechnologien

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Antragsfrist: Jeweils zum 15. April und 15. Oktober

KMU-innovativ: Produktionsforschung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Antragsfrist: Jeweils zum 15. April und 15. Oktober

Projekte im Rahmen der europäischen EUREKA-Cluster

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Antragsfrist: Laufend bis 2024

Praxisbeispiele

Künstliche Intelligenz ist ein technologischer Megatrend. Welchen konkreten Nutzen KI-Anwendungen für den Menschen und die Wirtschaft schaffen, zeigen verschiedene Anwendungsbeispiele:

 
 
 
 
 

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Schlüssel zur Welt von morgen.

Die Bundesregierung forciert mit ihrer Nationalen Strategie den Weg von Künstlicher Intelligenz Made in Germany an die Weltspitze. Es geht um individuelle Freiheitsrechte, Autonomie, Persönlichkeitsrechte, die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. Um Hoffnungen, Ängste, Potenziale und Erwartungen. Es geht aber auch um neue Märkte für deutsche Unternehmen, den weltweiten Wettbewerb, vor allem mit den USA und China, und um die Zukunft Deutschlands als Industriestandort. Die Bundesregierung ist sich dieser enormen Verantwortung bewusst: Die KI-Strategie für Deutschland entstand in einem umfassenden demokratischen Prozess. Viele Experten beteiligten sich daran. Mit Mut und Gestaltungswillen und immer mit dem Fokus auf eine Künstliche Intelligenz im Dienste und zum Wohle der Menschen!

Die Nationale Strategie Künstliche Intelligenz der Bundesregierung gibt vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklungen der Technologie die wesentlichen Rahmenbedingungen vor. Die KI-Strategie ist als lernende Strategie angelegt, die es kontinuierlich gemeinsam durch Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft neu zu justieren gilt.

Ziele der KI-Strategie

„Artificial Intelligence (AI) made in Germany“ soll zum weltweit anerkannten Gütesiegel werden.

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Ziele der KI-Strategie

Deutschland soll seine starke Position in der Industrie 4.0 ausbauen und führend bei KI-Anwendungen in diesem Bereich werden. Von KI-Anwendungen soll auch unser starker Mittelstand profitieren.

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Ziele der KI-Strategie

Deutschland soll zum attraktiven Standort für die klügsten KI-Köpfe der Welt werden.

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Ziele der KI-Strategie

Im Fokus soll immer der Nutzen von KI für die Bürgerinnen und Bürger stehen.

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Ziele der KI-Strategie

Daten sollen in Deutschland ausschließlich zum Wohle von Gesellschaft, Umwelt, Wirtschaft und Staat genutzt werden.

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Ziele der KI-Strategie

Mit einer neuen Infrastruktur zur Echtzeit-Datenübertragung soll die Basis für neue KI-Anwendungen geschaffen werden.

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Ziele der KI-Strategie

KI in Deutschland soll von einem hohen Niveau an IT-Sicherheit flankiert werden.

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Ziele der KI-Strategie

Wir wollen eine europäische Antwort auf datenbasierte Geschäftsmodelle und neue Wege der datenbasierten Wertschöpfung finden, die unserer Wirtschafts-, Werte- und Sozialstruktur entspricht.

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Ziele der KI-Strategie

Auch in der Arbeitswelt soll es immer um KI zum Wohle aller Erwerbstätigen gehen.

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Ziele der KI-Strategie

Die Potenziale von KI sollen Lebens- und Arbeitsbereiche sicherer, effizienter und nachhaltiger gestalten.

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Ziele der KI-Strategie

KI soll die soziale Teilhabe, Handlungsfreiheit und Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger fördern.

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Ziele der KI-Strategie

Die Potenziale von KI sollen für die nachhaltige Entwicklung genutzt werden und damit einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 leisten.

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Ziele der KI-Strategie

Für KI-Anwendungen werden Rahmenbedingungen gesetzt, die Vielfalt schaffen und erhalten und den gebotenen Raum für die Entfaltung der kulturellen und medialen Freiheiten garantieren.

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Die zwölf Handlungsfelder der Nationalen KI-Strategie der Bundesregierung im Blick: Seit Bekanntmachung der Nationalen KI-Strategie der Bundesregierung wurden ressortübergreifend Förderprogramme, Initiativen, Kooperationen etc. gestartet, um Deutschland zu einem führenden Standort für Künstliche Intelligenz zu machen.

 
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Umriss einer blau gepunkteten Deutschlandkarte auf grünem Hintergrund

KI-Strategien von Bund und Ländern

Mit ihrer 2018 verabschiedeten nationalen KI-Strategie will die Bundesregierung Deutschland zu einem führenden Standort für die Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien machen und die globale Wettbewerbsfähigkeit sichern. Auch die Bundesländer haben flankierend dazu strategische Ziele und konkrete Maßnahmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz definiert.

  • Nationale KI-Strategie

  • Baden-Württemberg

  • Bayern

  • Brandenburg

  • Berlin

  • Bremen

  • Hamburg

  • Hessen

  • Mecklenburg-Vorpommern

  • Niedersachsen

  • Nordrhein-Westfalen

  • Rheinland-Pfalz

  • Saarland

  • Sachsen

  • Sachsen-Anhalt

  • Schleswig-Holstein

  • Thüringen

Nationale KI-Strategie

Die Bundesregierung präsentierte im November 2018 eine nationale Strategie Künstliche Intelligenz. Sie zielt darauf, „KI Made in Germany" zu einem internationalen Markenzeichen für moderne, sichere und gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen auf Basis des europäischen Wertekanons zu etablieren. Bis 2025 stellt der Bund dafür etwa fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Die Plattform Lernende Systeme wird die Umsetzung der KI-Strategie begleiten und dafür zu einer Plattform für Künstliche Intelligenz ausgebaut werden.

Politische Ziele

Deutschland soll, ausgehend von einer guten Forschungsbasis, ein weltweit führender Standort für die Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz werden.

  • Technologieführerschaft und Qualitätssiegel „AI Made in Germany“
  • Verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI
  • Entwicklung von KI-Lösungen als Beitrag für Umwelt und Klimaschutz
  • Breiter gesellschaftlicher Dialog
  • Aufbau eines europäischen KI-Ökosystems, das die Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Forschung ausbaut, vielfältige KI-Anwendungen im Interesse der Gesellschaft fördert und auf europäischen Werten basiert

Handlungsfelder

Ausbau der KI-Forschung

  • Aufbau eines nationalen Netzwerks von mindestens zwölf Zentren und Anwendungshubs
  • Aufbau eines weltweit führenden europäischen KI-Netzwerkes unter der Dachmarke „KI – Made in Europe“
  • Einrichtung von mindestens 100 zusätzlichen KI-Professuren und Stärkung der Lehre und Nachwuchsförderung im Bereich KI
  • Binden und Gewinnen der besten Köpfe durch attraktive Arbeitsbedingungen und Vergütungen
  • Aufbau eines deutsch-französischen Forschungs- und Innovationsnetzwerkes („virtuelles Zentrum“)
  • Stärkung der interdisziplinären Forschung zu KI
  • Durchführung von KI-Challenges und Etablierung eines Deutschen Preises für „KI Made in Germany“


Wissenstransfer, Anwendung und Entrepreneurship

  • Schnellerer Transfer von Forschung in konkrete KI-Anwendungen durch Testfelder, Reallabore, Modellversuche, regionale Cluster und neuartige Förderformate
  • Bessere Zugangsmöglichkeiten für Unternehmen zu KI-Technologien, insbesondere von mittelständischen Unternehmen über die Kompetenzzentren Mittelstand 4.0
  • Förderung der Gründungsdynamik für KI-Start-ups durch Förderprogramme (z.B. EXIST) und Wagniskapital
  • Erstellen einer KI-Landkarte zu Anwendungen und Akteuren; KI-Monitoring und Vernetzung der Unternehmen und Institutionen
  • Gründung einer Agentur für Sprunginnovationen mit KI als einem der Schwerpunkte
  • Bildung eines europäischen Innovationsclusters zu KI und Durchführung von Innovationswettbewerben
  • Öffentlichkeitswirksame Darstellung von Best Practices (insbesondere mit Hilfe der Plattform Lernende Systeme)


Deutsch-Französische Zusammenarbeit

Deutschland und Frankreich unterzeichneten am 16. Oktober 2019 eine gemeinsame KI-Roadmap („Erklärung von Toulouse“). Der Fahrplan sieht Folgendes vor:

  • den Aufbau eines virtuellen Netzwerks zu KI (u.a. Kooperation der deutschen und französischen KI-Kompetenzzentren)
  • die stärkere Vernetzung deutscher und französischer Wirtschaftsakteure
  • einen gemeinsamer Ansatz für eine sichere, souveräne Dateninfrastruktur
  • ein abgestimmtes Vorgehen bei der KI-Standardisierung
  • einen gemeinsamer Ansatz bei Rechtsfragen zu KI
  • sowie einen Diskurs über Sprunginnovationsprojekte.

Wandel der Arbeit

  • Ganzheitlicher und menschengerechter Ansatz basierend auf der selbstbestimmten Entfaltung von Fähigkeiten und Talenten, sozialer Sicherheit und der Gesundheit der Beschäftigten
  • Gründung regionaler Kompetenzzentren für Arbeitsforschung und -gestaltung
  • Fachkräftemonitoring und nationale Weiterbildungsstrategie zur Kompetenzförderung von Erwerbstätigen, insbesondere in Hinblick auf den digitalen Wandel und KI
  • Untersuchung der Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz in betrieblichen Experimentierräumen und frühzeitige Einbindung der Betriebsräte bei der Einführung von KI-Anwendungen
  • Qualifizierung von Personalverantwortlichen, Personal- und Betriebsräten (z.B. in Zukunftszentren)
  • Aufbau eines KI-gestützten Online-Einstiegsportals für berufliche Weiterbildung


Datennutzung, Datensicherheit, Recht und Ethik

  • Förderung der Forschung zur Kontrolle und Nachvollziehbarkeit von algorithmischen Prognose- und Entscheidungssystemen sowie zu Verbraucherschutz und Privatsphäre
  • Daten verfügbar machen, z.B. durch potenzielle Datenpartnerschaften zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen und durch die Einrichtung von Anreizen und Rahmenbedingungen für das freiwillige und datenschutzkonforme Teilen von Daten (auch aus öffentlich finanzierten Forschungsprojekten)
  • Anpassung des Wettbewerbs- und Urheberrechts, um die Menge an nutzbaren Daten zu erhöhen, ohne persönliche Daten oder betriebliches Knowhow preiszugeben (Kommission Wettbewerbsrecht 4.0)
  • Anpassung des Arbeitsrechts und Beschäftigtendatenschutzgesetzes
  • Schaffen eines rechtssicheren Ordnungsrahmens für KI-Akteure


Internationale und gesellschaftliche Dialoge

  • Europäischer und transatlantischer Dialog zum menschenzentrierten Einsatz von KI in der Arbeitswelt
  • Breiter gesellschaftlicher Dialog über die ethische, rechtliche, kulturelle und institutionelle Gestaltung von KI – die Plattform für Künstliche Intelligenz wird hier eine Schlüsselrolle einnehmen
  • Entwicklung eines Ökosystems für gemeinwohlorientierte KI unter dem Label „Civic Coding ‒ Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl“, inklusive Umsetzung der Projekte Civic Innovation Platform, Civic Data Lab und KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz

Baden-Württemberg

In seiner 2020 aktualisierten Innovationsstrategie benennt die baden-württembergische Landesregierung Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 als eines von fünf Zukunftsfeldern zur Erschließung neuer Wertschöpfungspotenziale. Strategische Ziele und Maßnahmen hatte sie bereits 2018 in der landesweiten Digitalisierungsstrategie digital@bw festgelegt. Baden-Württemberg will weltweite Leitregion des digitalen Wandels werden, als Standort die besten Köpfe anziehen und Daten für Wirtschaft und Wissenschaft als Grundlage für die Entwicklung von KI-Anwendungen bereitstellen. Seine Stärken in der Spitzenforschung sowie entlang der gesamten Wertschöpfungskette will das Land als strategischer Partner der Bundesregierung in die Umsetzung der nationalen KI-Strategie einbringen.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Ökosystems für KI

  • Ausbau des Cyber Valley als Exzellenzzentrum zur Stärkung der Grundlagenforschung und Entwicklung von KI-Sprunginnovationen sowie als attraktiver Standort für internationale Spitzenkräfte und junge Talente
  • Ausbau des de:hub Artificial Intelligence zu einer Plattform für die Anwendung und Kommerzialisierung von KI und verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Partnern
  • Format Reallabor KI zur gemeinsamen Erarbeitung von KI-Anwendungen durch Wissenschaft, Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft

Forschung und Transfer

Vernetzung

  • Beteiligung an der Konsultation der EU-Kommission zu Ethik und KI
  • Vernetzung im Rahmen der Internationalen Bodensee-Konferenz sowie mit Donauraum-Staaten

KI für den Mittelstand

  • Aufbau von 19 regionalen  KI-Labs als Anlaufstellen für KMU mit Informations-, Erprobungs- und Experimentierräumen
  • Fortschrittszentrum „Lernende Systeme“ als zentrale Anlaufstelle für KMU im Cyber Valley
  • Innovationswettbewerb KI für KMU zur Förderung innovativer Einzelvorhaben und Verbundforschungsprojekte
  • Aufbau des KI-Fortschrittszentrums „Lernende Systeme“ durch das Land und die Fraunhofer-Gesellschaft, um KMU durch anwendungsnahe Forschung und Technologietransfer beim Einsatz von KI zu unterstützen
  • Machbarkeitsstudie für einen Innovationspark KI als Innovations- und Wertschöpfungszentrum für KI-basierte Produkte und Dienstleistungen
  • Auszeichnung vorbildhafter KI-Unternehmen und -Forschungseinrichtungen (KI Champions Baden-Württemberg)
  • Ausbau der Kooperation von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften mit KMU im Bereich KI

Förderprojekte zur Entwicklung von KI-Anwendungen (Auswahl)

  • Nachhaltigkeit: Einsatz von KI im Bereich Energie-/Materialeffizienz und Elektromobilität; KI-basierte Umweltsuchmaschine
  • Bildung: Digitale Lernangebote für den Kompetenzerwerb bei Sprachen/Kommunikation; KI-Weiterbildungsangebote in der Breite
  • Gesundheit: KI-basiertes Diagnostiksystem für Hauttumore
  • Verwaltung: KI-basierter Chatbot zu Steuerfragen; Einsatz von KI in der Fernerkundung
  • Kriminalitätsbekämpfung: Einsatz von KI zur Erkennung gefälschter Dokumente, zur Auswertung polizeilicher Sachverhalte, zur Bewertung von DNA-Proben und zur Video-Überwachung

Bayern

Im Oktober 2019 stellte die Landesregierung die Hightech Agenda Bayern vor, die im September 2020 durch die Hightech Agenda Plus ergänzt wurde. Bis zum Jahr 2023 sind Investitionen von 3,5 Milliarden Euro in den Kompetenzausbau im Bereich neuer Technologien vorgesehen.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Forschung und Lehre

  • Aufbau eines bayerischen KI-Netzwerks, das im Hochschulbereich vier thematisch ausgerichtete Knotenpunkte mit 50 neu bereitgestellten KI-Professuren enthält: München (Intelligente Robotik), Würzburg (Data Science), Ingolstadt (Mobilität) und Erlangen (Gesundheit)
  • Wissenschaftsgeleiteter Wettbewerb zur Vergabe von 50 weiteren neuen KI-Professuren
  • Stärkung regionaler KI-Kompetenzen: Amberg-Weiden (Digitaler Campus), Aschaffenburg (Medizintechnik), Deggendorf (KI für KMU und den ländlichen Raum) und Kempten (Pflege Digital)
  • Förderung des Munich Center for Machine Learnung (MCML) der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München als eines von sechs KI-Kompetenzzentren bundesweit
  • Ausbau des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum informationstechnischen Kompetenzknoten für Big Data und KI (Supercomputing, Quantencomputing, Machine Learning)
  • Stärkung der Informatik als Fach an allen Hochschulen
  • Ausbau der außeruniversitären KI-Forschung insbesondere bei Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft (z. B. Neugründung Fraunhofer Institut für Kognitive Systeme IKS in München)

Anwendungsorientierter Transfer

  • Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis; z.B. mit durch die „KI-Fabrik“ (angebunden an das Munich Institute of Robotics and Machine Learning (MIRMI)
  • Politische Weichenstellung für die KI-Mission Robo.Care in Garmisch-Partenkrichen
  • Autonome Mobilität: Erprobung des Fahrzeugvernetzung auf dem digitalen Testfeld A9; Regionalverbünde mit den Themenschwerpunkten ausfallsichere Systemarchitektur, innovative Absicherungs- und Testkonzepte
  • Förderung von industriegeführten Kooperationsprojekten zwischen Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen des Bayerischen Verbundforschungsprogramms (BayVFP)

Vernetzung

  • Aufbau einer Bayerischen KI-Agentur zur Vernetzung von KI-Akteuren, Unterstützung bei der Drittmitteleinwerbung sowie für Technologie- und Talentscouting
  • Etablierung eines Bayerischen KI-Rats aus Vertreterinnen und Vertretern von Hochschulen, außeruniversitärer Forschung und Wirtschaft zur fachlichen und strategischen Steuerung der KI-Agentur sowie zur Beratung der Bayerischen Staatsregierung

Brandenburg

Brandenburg veröffentlichte im Sommer 2024 eine Landesstrategie Künstliche Intelligenz. Der Prozess zur Erstellung des Papiers wurde 2022 federführend vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) gestartet und 2024 vom Brandenburger Kabinett verabschiedet. Die Landesstrategie soll laufend fortgeschrieben werden. Seit 2018 existiert zudem die Zukunftsstrategie Digitales Brandenburg.

Zentrale Ziele und Handlungsfelder im Bereich KI

  • Forschung
    • Förderung von Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung
  • Anwendung und Transfer
    • Aufbau einer leistungsfähigen, sicheren und nachhaltigen Infrastruktur zur Entwicklung und Anwendung von KI
    • Stärkung von brandenburgischen Unternehmen in der KI-Anwendung in der bestehenden Wertschöpfung und zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle
    • Vernetzung relevanter KI-Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Kultur und Zivilgesellschaft mit dem Ziel, Synergieeffekte zu nutzen und den Transfer zu fördern
    • Förderung der KI-Anwendung zur Erreichung der Klima- und Umweltschutzziele und zur Verbesserung des Katastrophenschutzes des Landes Brandenburg
  • Gesellschaft, öffentliche Verwaltung und Bildung
    • Erarbeitung eines verlässlichen Gestaltungsrahmens für den menschen-zentrierten Einsatz von KI
    • Einbindung der Brandenburgerinnen und Brandenburger in die Debatte rund um die Gestaltung und den Einsatz von KI
    • Zukunftssicherer Ausbau der Landesverwaltung und öffentlicher Strukturen mit KI; zugleich Verbesserung von Teilhabechancen durch KI
    • Förderung schulischer und universitärer Bildung im Bereich KI; Angebote in der Ausbildung, Erwachsenen- und Fortbildung

Berlin

Seine Digitalisierungsaktivitäten bündelt Berlin in der Abteilung Energie, Digitalisierung, Innovation der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Der inhaltliche Fokus liegt auf Startups und Digitalwirtschaft, Mittelstand, Digitale Technologien sowie Initiativen und Veranstaltungen. Künstliche Intelligenz ist Teil der Innovationsstrategie InnoBB.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Netzwerkbildung und Dialog

  • Studien zur Nachfrage von KI in Berlin sowie vorhandenen KI-Fachkräften
  • Förderung von Veranstaltungen (z.B. KI-Werkstätten, MeetUps, Coding-Workshops)
  • Sichtbarmachen von innovativen KI-Anwendungen in Berlin über die Website ki-berlin.de

Forschung

  • Unterstützung beim Zusammenschluss der beiden vom BMBF geförderten KI-Kompetenzzentren zum Institute for the Foundations of Learning and Data (BIFOLD) mit Verzahnung der KI-Aktivitäten aller Berliner Hochschulen.

Technologietransfer

  • Förderung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) ab 2020
  • Gründung der Digitalagentur Berlin (DAB) zur Beratung und Vermittlung von KI-Implementierung in KMU
  • KI-Pilotprojekte in der Verwaltung
  • Aufbau eines KI-Hubs in Kooperation mit dem DFKI

Bremen

Mit der im Oktober 2020 verabschiedeten Strategie "BREMEN.KI – Strategie Künstliche Intelligenz“ will das Land vorhandene Stärken in der KI-Forschung mit weiteren Akteuren vernetzen und Bremen zu einem der wichtigsten KI-Standorte in Deutschland ausbauen. Die Strategie fokussiert die Handlungsfelder "Wissenschaft", "Wirtschaft", "Gesellschaft" und "Qualifizierung" und basiert auf einem 2019 veröffentlichten Eckpunktepapier.

Die Fachkräftestrategie 2019 des Landes thematisiert Herausforderungen neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz für Arbeitsmarkt und Beschäftigung. In der Zukunftsinitiative Smart – Digital – Mobil koordiniert das Land Projekte zu Themen wie Autonomes Fahren und Smart Services.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Vernetzung

Transfer

  • Aufbau eines "Bremer KI-Transfer-Zentrums" mit Standorten in Bremen und Bremerhaven zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mit KMU
  • Entwicklung von KI-unterstützten Lösungen für den Handel im Projekt Knowledge4Retail durch Bremer Forschungseinrichtungen und Unternehmen
  • Aufbau eines „KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme“ (KI-Sigs) in Kooperation mit KI-Instituten, medizintechnischen Unternehmen und Kliniken in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein
  • Aufbau des DIGITAL HUB Industry als ein interdisziplinäres, industrieübergreifendes Umfeld aus Universität, Forschungseinrichtungen, Transfer-Einrichtungen sowie jungen und etablierten Wirtschaftsunternehmen

Internationaler Austausch

  • German-Canadian Concourse: Plattform für den Austausch zwischen Deutschland und Kanada mit jährlichen Experten-Panels zum Thema Künstliche Intelligenz
  • Forschungsmarketingprojekt TransAIR (Transatlantic AI-based Robotic): Austausch von sieben Forschungseinrichtungen aus der Region Bremen mit US-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern zu Forschung, Kommerzialisierung und Einfluss von KI und Robotik auf die Arbeitswelt

Hamburg

Mit der Digitalstrategie für Hamburg beschloss der Hamburger Senat im Januar 2020 digitalstrategische Leitlinien für alle Bereiche des Gemeinwesens. Mit dem Konzept der „Digitalen Räume“ will die Stadt dem fach- und ressortübergreifenden Charakter von Digitalisierungsprojekten gerecht werden und die Kooperation der vielfältigen Akteure inner- und außerhalb Hamburgs (z.B. Behörden, städtische Einrichtungen, Unternehmen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft) fördern. Auch im Bereich Künstliche Intelligenz soll der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Hamburg branchenübergreifend und interdisziplinär gestärkt werden.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Technologietransfer und KI-Hub

  • Gründung des Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) e.V. im September 2019 zur Vernetzung von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen sowie mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen
  • Ausbau des Health AI Hub (HAIH) zu einem Ökosystem für Unternehmen, die KI-basierte medizinische Lösungen anbieten
  • Aufbau eines „KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme“ (KI-Sigs) in Kooperation mit KI-Instituten, medizintechnischen Unternehmen und Kliniken in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein

Praktische Anwendung von KI in der Verwaltung

  • Chatbot „Frag-den-Michel“: Testbetrieb eines textbasierten, lernenden Dialogsystems, das Bürgerinnen und Bürgern allgemeine Auskünfte zu Verwaltungsdienstleistungen gibt
  • Erprobung von KI bei der Auswertung von Beschwerden und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie bei der elektronischen Aktenführung

Hessen

Die hessische Landesregierung erarbeitete in enger Abstimmung mit Vertreterinnen und Vertretern von Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe, Forschungseinrichtungen und Verbänden die Strategie Digitales Hessen. Sie adressiert unterschiedliche Bereiche, in denen der digitale Wandel aktiv gestaltet werden soll. Teil der Strategie ist wiederum KI made in Hessen, die KI-Zukunftsagenda des Landes, die als strategischer Rahmen für bestehende KI-Projekte und künftige Maßnahmen dient. Konkrete Handlungsfelder sind die Förderung von KI-Anwendung, die Förderung von Forschung und Lehre zu KI, die Stärkung von KI-Kompetenzen in der Gesellschaft, die Einführung von KI in der Verwaltung sowie die Entwicklung einer nachhaltigen Recheninfrastruktur. Innovationen sollen besonders in den Bereichen Gesundheit, Finanzen und Mobilität vorangetrieben werden.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Innovationen in der Anwendung

  • Aufbau eines Gründungs- und Transferzentrums als Anlaufstelle zur Innovationsförderung; insbesondere für Studierende, AbsolventInnen und Absolventen und Forschende
  • Gründung eines AI Quality & Testing Hubs, um Forschung, Entwicklung, Normung sowie Testung enger miteinander zu verzahnen und so die Qualität von KI-Systemen zu steigern
  • Gründung eines KI-Innovationslabors, um Zugang zu KI-Supercomputerinfrastruktur und KI-Expertise zu ermöglichen; für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Unternehmen verschiedener Größen
  • Planung zweier Innovationshubs im Rahmen des Programms „Digitales Europa“ (EDIH)

Forschung und Lehre

  • Gründung eines Standorts des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Darmstadt

Recheninfrastruktur

  • Förderung des Hessischen Zentrum für Angewandtes Quantencomputing der Fraunhofer-Gesellschaft, um Potentiale der Technologie für die Anwendung nutzbar zu machen

KI-Kompetenzen

  • Förderung des Projekts „Digitales Hessen: Einfach KI!“: digitale und analoge Angebote, um einen allgemeinverständlichen Zugang zu KI-Themen zu ermöglichen
  • Fortlaufende Bespielung der Website Wie digital bin ich?: einfache Vermittlung von KI-Themen, Online-Kurse zur Förderung digitaler Kompetenzen, Präsentation von Best Practice-Beispielen
  • Aufbau einer KI-Themenplattform durch die KI-Mission des House of Digital Transformation e.V.; als Projekt zur Fachkräfteentwicklung und Vernetzung von Unternehmen und Masterstudierenden

Verwaltung

  • Austragung eines Ideenwettbewerbs zur Förderung des KI-Einsatzes in der öffentlichen Verwaltung
  • Geschäftsstelle Smarte Region Hessen: Unterstützung von hessischen Kommunen und Regionen bei KI-Innovationen und der Digitalisierung
  • Umsetzung der Projekte „Chatbots der Landesverwaltung“ und „KI-Vernetzung: Landesverwaltung trifft Wissenschaft“

Mecklenburg-Vorpommern

Die Landesregierung hat im Mai 2018 eine Digitale Agenda für Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Schwerpunkte sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Stärkung der Digitalisierung in Wirtschaft, Bildung, Forschung und Verwaltung. Weiter sieht das Programm unter anderem den Aufbau eines Kompetenzzentrums „Digitalisierung in der Arbeitswelt“ vor.

Im Oktober 2020 hat der Strategierat Wirtschaft – Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern die Regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung Mecklenburg-Vorpommern 2021-2027 (RIS M-V) beschlossen und damit die bestehende Regionale Innovationsstrategie 2020 überarbeitet sowie strategisch neu ausgerichtet. Besonderes Augenmerk legt die neue RIS M-V u.a. auf das Querschnittsfeld „Informations- und Kommunikationstechnologien“. KI-Themen werden insbesondere unter dem Stichwort „Big Data Analytics“ – eine der beiden spezialisierten IT-Basistechnologien der RIS M-V – adressiert. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ausbau und der Vernetzung entsprechender Kompetenzzentren.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Forschung

  • Vielfältige Forschungsaktivitäten im Bereich KI-Anwendungen und zu Grundlagen der KI (beispielhaft KI-Karte M-V des Kompetenzzentrums M-V)
  • Förderung von vier Forschungsverbünden mit KI-Schwerpunkt durch ein Exzellenzforschungsprogramm „Digitalisierung der Forschung“ (gefördert durch Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern)

Transfer

  • Zentrum für Künstliche Intelligenz M-V als Anlaufstelle für kleinerer und mittlerer Unternehmen, die KI-Technologien entwickeln oder einsetzen wollen (Informationen zu KI, Potentialanalyse, Technologieempfehlungen, Ausrichtung von Workshops)

Öffentlicher Sektor

  • Arbeit an passgenauen KI-Lösungen für den öffentlichen Sektor

Niedersachsen

In Ihrer 2022 vorgestellten KI-Strategie für Niedersachsen formuliert die Landesregierung konkrete Ziele und Maßnahmen für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Das Gesamtvolumen aller Maßnahmen, die zum Teil über den Bereich der KI hinausgehen, beträgt gemeinsam mit den Kofinanzierungen aus Bund und EU rund 350 Millionen Euro. Die Strategie soll die politischen Rahmenbedingungen im Hinblick auf Datenschutz und Ethik gestalten und zugleich die Innovation in Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Ein menschenzentrierter Ansatz ist dabei von zentraler Bedeutung, um Akzeptanz und Vertrauen für den KI-Einsatz zu schaffen.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Dateninfrastruktur

  • Mitwirkung am europäischen Projekt GAIA-X, um gemeinsame europäische Dateninfrastruktur zu entwickeln

Wirtschaft

  • Neustart des Förderprogramms Digitalbonus Niedersachsen
  • Gründung und Förderung eines Innovationsclusters mit Schwerpunkt KI in der Agrarbranche (Ziel: Förderung von Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft)
  • Förderung des Regionalen Zukunftszentrums Nord zur beruflichen Weiterbildung

Bildung

  • Beteiligung an länderübergreifendem Projekt zur Entwicklung einer Adaptive Learning Cloud (Ziel: Erprobung individualisierter/adaptiver Lehr- und Lernanwendungen
  • Schrittweise Einführung von Informatik als verpflichtendes Schulfach für Schülerinnen und Schüler (ab 2023/24)
  • Förderung des Digital Campus Niedersachsen als niedrigschwelliges Lernangebot zur Erlangung grundständiger KI- und Digitalkompetenzen

Anwendungsorientierter Transfer

  • Vielzahl an öffentlich geförderten KI-Projekten im Verbund des Zentrums für Digitale Innovation Niedersachsen (ZDIN); u.a. in den Bereichen Agrar, Energie, Arbeit, Gesundheit, Mobilität, Produktion, Wasser

Forschung

  • Ausbau von Forschungskapazitäten an Hochschulen (u.a. Förderung des Forschungszentrum L3S an der Leibniz Universität Hannover, Einrichtung von 50 Digitalisierungsprofessuren u.a. am KI-Campus der Universität Osnabrück)
  • Ausbau von außeruniversitären Forschungseinrichtungen (u.a. Anschubfinanzierung des Standortes Niedersachsen des Deutsches Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Osnabrück und Oldenburg)
  • Auf- und Ausbau von (Forschungs-) Dateninfrastrukturen (u.a. Beteiligung an NFDI und GAIA-X)
  • Ausbau (räumlicher) Strukturen für Transfer und Co-Innovation (u.a. Förderung des Zentrums für digitale Innovationen Niedersachsen)

Polizei, Justiz und Verwaltung

  • Entwicklung einer KI-basierten Software zur Bekämpfung von Kinderpornografie beim LKA
  • Erprobung KI-basierter Textanalyse- und Strukturierungswerkezeuge in der Justiz
  • Entwicklung einer KI-gestützten Datenanalyse in der Steuerverwaltung (in Kooperation mit der Universität Oldenburg und dem Landesamt für Steuern)

Umwelt und Regionalentwicklung

  • Förderung eines neuen Zukunftslabors im Bereich des digitalen Wassermanagements

Nordrhein-Westfalen

Im April 2019 wurde die Strategie für das digitale Nordrhein-Westfalen im Landtag vorgestellt. Eines der zentralen Ziele war es, das Kompetenznetzwerk KI.NRW zu einem der führenden Kompetenznetzwerke in Europa auszubauen.

Im November 2021 wurde die Digitalstrategie 2.0 vom Landeskabinett beschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dieser Strategie hat sich die Landesregierung Ziele gesetzt, die sie in unterschiedlichen Handlungsfeldern erreichen möchte. Im Bereich der KI liegt ein besonderer Fokus auf dem kontinuierlichen Ausbau der Kompetenzplattform KI.NRW und der Verstetigung des Kompetenzzentrums „Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R)“ als nationales KI-Kompetenzzentrum „Lamarr Institute“.

Zudem konzentriert sich die Landesregierung auf die Aus- und Weiterbildung von Schülerinnen und Schülern, von Auszubildenden, Studierenden und Berufstätigen. Hierfür werden verschiedene Initiativen zur KI-Qualifizierung und -Nachwuchssicherung sowie zum lebenslangen Lernen zu KI gefördert. Ziel ist es, den zunehmenden Einsatz von KI im Berufsleben, aber auch im Privatleben aktiv zu gestaltet, Vorbehalte abzubauen und neue Fähigkeiten zu vermitteln.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Forschung

  • Verstetigung des Kompetenzzentrums „Maschinelles Lernenden Rhein-Ruhr (ML2R) als „Lamarr Institute for Machine Learning and Artificial Intelligence“: Fokus auf Forschung, Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses und Transfer in die Industrie; Forschungsschwerpunkte u.a. auf: Hybrides, ressourcenschonendes maschinelles Lernen, vertrauenswürdige, verkörperte KI und menschenzentrierte Systeme

Transfer Kompetenznetzwerk KI.NRW

  • Anspruch: Nordrhein-Westfalen zu einem bundesweit führenden Standort für angewandte KI ausbauen, in internationalen Netzwerken etablieren und als zentrale Landes-Dachorganisation den Dreiklang aus Spitzenforschung, Innovation und Unternehmertum vereinen
  • Ziele: Transfer von KI aus der Spitzenforschung in die Wirtschaft (insbesondere den Mittelstand); Stärkung der beruflichen Qualifikation zu KI; Forschung zu KI sichtbar machen und praxisorientiert ausrichten; Gestaltung eines gesellschaftlichen Dialogs zu vertrauenswürdiger, menschenzentrierter KI
  • Angebote: digitales Informationsportal mit Good Practice-Beispielen, Orientierungsangeboten, News zu KI; Vernetzung von Wissenschaft und Unternehmen durch Konferenzen, Workshops und in Projekten; Begleitung von Unternehmen bei der KI-Einführung und Identifikation von Use Cases

Schulbildung

  • Förderung des Projekts „KI-Algorithmen im Informatikunterricht“: Entwicklung von KI-Lerninhalten und Materialien; projektbeteiligt sind das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, das Institut für Mathematikdidaktik (IMD), das Department Mathematik/Informatik (DMI) der Universität zu Köln und die InterScience-Akademie für Algorithmik (ISAFA)

Hochschulbildung

  • KI-Starter: Förderung junger Forscherinnen und Forscher (PostDoc) zur Umsetzung ihres eigenen Forschungsvorhabens im Bereich KI/ML, dadurch Weiterentwicklung der akademischen Karriere (Teil der Förderlinie „Künstliche Intelligenz / Maschinelles Lernen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft)
  • Standortübergreifendes Graduiertenkolleg „Trustworthy AI for Seamless Problem solving: Next generation Intelligence Joins Robust Data Analysis“ (kurz: Data NInJA)“: Förderung und Unterstützung von Promovierenden (Teil der Förderlinie „Künstliche Intelligenz / Maschinelles Lernen des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft)
  • Digitalisierungsoffensive: Förderungen von Projekten zum KI-Einsatz in Studium und Lehre: u.a. „KI:edu.nrw“ zu Learning Analytics in der Hochschulbildung (Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum); „Adaptiertes Lernen in der Studieneingangsphase (ALiSE)“ zu KI-basierten und individualisierten Lernangeboten für StudienanfängerInnen im Bereich Mathematik/Sprache (Universität Wuppertal); „beVinus.NRW“ zur KI-gestützten Vorbereitung von Studierenden auf Studienanforderungen (Universität Wuppertal, TU Dortmund, RWTH Aachen); „AIStudyBuddy“ zur individualisierten und feedbackgetriebenen Studienverlaufsplanung (RWTH Aachen, Bergische Universität Wuppertal, Ruhr-Universität Bochum)

Weitere Handlungsfelder

  • Förderung des KI-Einsatzes im Gesundheitswesen, im Bereich Energie und in der öffentlichen Verwaltung

Rheinland-Pfalz

Die rheinland-pfälzische Landesregierung stellte im September 2020 ihre KI-Agenda vor. Zur Stärkung ihrer Wissenschaftslandschaft im KI-Bereich verdoppelt sie ihre Projektmittel bis Ende 2023 auf rund 36 Millionen Euro.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Forschung

  • Gründung einer KI-Allianz zwischen Wissenschaftsministerium und vier Universitäten, um Positionierung und Wahrnehmung der im Land vorhandenen KI-Kompetenzen zu forcieren
  • Projektförderung aktueller Themen und institutionelle Forschungsförderung der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen
  • Einrichtung von bis zu zehn neuen KI-Professuren

Anwendungsorientierter Transfer

  • Gründung eines KI-Boards in der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP), das KI-Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft landesweit vernetzt.
  • Ernennung zweier KI-Botschafter/innen, um auf internationaler Ebene über die rheinland-pfälzischen Forschungseinrichtungen mit KI-Know-how zu informieren und bei der Anbahnung und Vermittlung internationaler Kontakte zu unterstützen
  • Ernennung einer KI-Lotsin, um bei Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft das Wissen zu Einsatzmöglichkeiten von KI-Methoden und die im Land vorhandenen infrastrukturellen, institutionellen und personellen Kompetenzen zu erhöhen
  • Gründung von KI-Labs an Forschungseinrichtungen, um KMU anhand von beispielhaften Anwendungen über die Potenziale von KI zu informieren und die Netzwerkbildung zu forcieren

Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften

  • Förderung des wissenschaftlichen KI-Nachwuchses im Rahmen von KI-Forschungskollegs und KI-Nachwuchsgruppen
  • Bündelung der Qualifizierungsangebote von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in einer KI-Academy
  • Entwicklung neuer Angebote zur personenbezogenen KI-Kompetenzentwicklung
  • Aufbau einer zentralen und themenoffenen Vernetzungsplattform für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Saarland

Die Weiterentwicklung des Bereiches Künstliche Intelligenz im Saarland erfolgt auf Basis der aktuellen Innovationsstrategie mit den Schlüsselbereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Automotive/Produktion sowie LifeScience/Materialien. Damit legt das Land den Grundstein, um das Querschnittsthema Digitalisierung mit den Fokusthemen KI und Cybersicherheit, Smart Production und Smart Mobility sowie Life Sciences und Material Sciences in seiner Technologiepolitik zu verankern und weiter zu entwickeln. Das Land wird den KI-Schwerpunkt strategisch weiter ausbauen und insbesondere in die Anwendungsdomänen bringen.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Forschung und KI-Hub

  • Schaffung eines KI-Hotspots in den Schwerpunktbereichen Automotive, Industrie 4.0, eHealth und eGovernment.
  • DFKI und CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit als Ausgangspunkt für zusätzliche Spitzenprojekte in den Bereichen Cybersicherheit und KI sowie für die Entwicklung neuer Exzellenzinitiativen.
  • Erschließung von 10 Hektar Gewerbefläche im Umfeld von DFKI, CISPA-Helmholtz-Zentrum und weiteren IT-Forschungseinrichtungen für Ausgründungen und Ansiedlungen von IT-Unternehmen (insbesondere aus den Bereichen Informationssicherheit und KI)
  • Mittelfristiges Ziel: Ausbau zu einem bundesweiten Hub für Innovation, Neugründungen, Industrieforschung und Technologietransfer im IT-Bereich.

Förderung und Transfer

Sachsen

Die sächsische Staatsregierung veröffentlichte im Herbst 2021 eine KI-Strategie für den Freistaat Sachsen. Sie basiert auf einer Stärken-Schwächen-Analyse der sächsischen Wirtschaft im Themenfeld KI, die in einem ressortübergreifenden Prozess unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus Forschung, Lehre, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erstellt wurde. Begleitend haben Bürgerinnen und Bürger ihre Ansichten über eine Beteiligungsplattform beigesteuert; zahlreiche Verbände, gesellschaftliche Gruppen und regionale Forschungsverbünde haben sich mit eigenen Positionspailigt.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Forschung und Bildung

  • Stärkung des Forschungsstandorts Sachsen durch Ausbau der Forschungsstrukturen, interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Innovationsgenerierung und Technologietransfer in die Wirtschaft
  • Anwerbung von Fachpersonal aus dem In- und Ausland durch KI-Standortmarketing und attraktive Rahmenbedingungen
  • Wecken von KI-Interesse bei Schülerinnen, Schülern, Auszubildenden und Studierenden mit Hilfe moderner technischer Ausstattung, zuverlässiger Breitband-Anbindung und KI-Wissen als verpflichtendem Bestandteil der Aus- und Weiterbildung

Verwaltung

  • Schaffung notwendiger Voraussetzungen und Einrichtung einer KI-Kompetenzstelle Sachsen als zentrale Auskunftsstelle bei Fragen zu Bildungsangeboten, Datenzugang und Datentransfer, der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und Beratung von Unternehmen zu Fördermöglichkeiten
  • Einsatz von KI für eine kundenorientierte Verwaltung
  • Verbraucherbildung in Hinsicht auf die Komplexität von KI-Anwendungen und deren Auswirkung auf das alltägliche Leben

Ethik und Daten

  • Entwicklung eines innovationsförderlichen Regelungsrahmens, der sich zügig an neue Begebenheiten anpassen lässt, sowie Test-, Lern- und Anpassungsmöglichkeiten bietet
  • Vertrauensbildung in KI-Anwendungen durch transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit
  • Erhöhung von Datenmengen und Vernetzung von Datenbeständen bei gleichzeitiger Garantie der Datensouveränität der Bevölkerung sowie Vereinbarkeit mit bundesweiten und europäischen Richtlinien

Wirtschaft

  • Nutzung der Potentiale von KI – nicht nur für die unternehmerische Wertschöpfung, sondern auch zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
  • Anpassung arbeitsrechtlicher Regelungsrahmen sowie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an KI

Sachsen-Anhalt

Mit der Digitalen Agenda für das Land Sachsen-Anhalt hat das Land im Jahr 2018 einen Zehn-Punkte-Plan zur Gestaltung der Digitalisierung vorgelegt. Zentrale Themen sind die digitale Infrastruktur, Begleitung von Unternehmen und Beschäftigen im digitalen Wandel sowie der Aufbau von intelligenten Verkehrssystemen.

Schleswig-Holstein

Mit ihrem Digitalisierungsprogramm legte die Landesregierung im Juni 2018 den Handlungsrahmen zum Einsatz von KI fest. Nachdem 2019 im Dialog mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen, der Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft eine KI-Strategie für Schleswig-Holstein entstanden ist, wurde diese im Dezember 2021 fortgeschrieben. Durch diese Aktualisierung soll der Fokus der Strategie noch deutlicher auf der Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft liegen. Künstliche Intelligenz soll dazu beitragen, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft (insbesondere der KMU) zu sichern, Schleswig-Holstein als attraktiven Standort für KI-Start-ups und -Fachkräfte auszubauen und die Verwaltung bürgerfreundlicher und leistungsfähiger zu gestalten. Um die Bürgerinnen und Bürger zu einer konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit KI zu befähigen, wird Informatik als schulisches Pflichtfach eingeführt. Bei der Forschungs- und Unternehmensförderung konzentriert sich das Land auf die Schwerpunktbereiche Gesundheit, Medizin, maritime Wirtschaft, erneuerbare Energien sowie Land- und Forstwirtschaft.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Transfer und Vernetzung

Forschung

  • Förderung von zwölf KI-Professuren bis 2027
  • Vernetzung mit der Wirtschaft & Einbindung in volkswirtschaftliche Wertschöpfung

Öffentliche Daten

  • Bereitstellung von öffentlichen Daten für die Entwicklung von KI-Anwendungen über das Portal Open Data Schleswig-Holstein
  • Entwicklung von zukunftsweisenden Lösungen für eine bürgernahe digitale Verwaltung durch das Joint Innovation Lab

Bildung und Kultur

  • Entwicklung einer hochschulübergreifenden Lehr-Lern-Plattform zur Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen der Datenanalyse, -nutzung und -verwertung
  • Erstellung von Unterrichtsmaterialien und Modulen zur virtuellen Lehrerfortbildung
  • Einführung von Informatik als schulisches Pflichtfach

Förderprojekte zur Entwicklung von KI-Anwendungen (Auswahl)

Thüringen

Die Thüringer Strategie für die Digitale Gesellschaft wurde in einem Beteiligungsprozess unter Einbeziehung von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft entwickelt. Sie behandelt Künstliche Intelligenz als eines von mehreren Querschnittsthemen. Der Freistaat Thüringen will Entwicklung und Einsatz von KI-Technologien unterstützen, um die Potenziale – insbesondere von Big Data und vernetzten Systemen – in Bereichen wie Gesundheit, Mobilität, Energie und Industrie 4.0 zu erschließen.

Handlungsfelder und Maßnahmen im Bereich KI

Förderprogramme

  • Digital-Bonus als niederschwelliges Angebot für KMU zur Unterstützung bei Digitalisierung und Anwendung von KI
  • FTI-Förderung zur Stärkung von Innovationsfähigkeit sowie Wissens- und Technologietransfer von Wissenschaft und Wirtschaft
  • Programm Pro Digital zur Förderung digitaler Innovationen in der grundlagenorientierten und anwendungsnahen Forschung

Transfer und Vernetzung

  • Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 als Anlaufstelle für Unternehmen bei Fragen zu Digitalisierung und KI mit Workshops, Beratungsangeboten und Veranstaltungen
  • Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Ilmenau mit fünf Modellfabriken für praxisnahe Demonstrations- und Umsetzungsprojekte
  • Thüringer Clustermanagement zur strategischen Entwicklung besonders leistungsfähiger KI-Akteure sowie zur Förderung von Vernetzung und Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen
  • Zentrum für Robotik und Lernende Systeme an der TU Ilmenau als Schnittstelle zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Wirtschaft
  • Regelmäßige Veranstaltungen für regionale KI-Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft
  • Umfrage unter KI-Akteuren zu Bewertung von KI und benötigten Unterstützungsangeboten

Förderprojekte zur Entwicklung von KI-Anwendungen (Auswahl)

Umriss einer grün gepunkteten Weltkarte auf blauem Hintergrund

KI-Strategien international

Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren weltweit die Wirtschaft wie auch den Alltag der Menschen verändern. Um die damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen zu gestalten, haben Regierungen in vielen Ländern spezifische Strategien oder Eckpunktepapiere zum Umgang mit KI vorgelegt.

  • Deutschland

  • Europäische Union

  • Australien

  • Belgien

  • China

  • Dänemark

  • Finnland

  • Frankreich

  • Großbritannien

  • Indien

  • Japan

  • Kanada

  • Niederlande

  • Norwegen

  • Polen

  • Portugal

  • Russland

  • Schweden

  • Singapur

  • Spanien

  • Südkorea

  • Türkei

  • USA

Deutschland

Die Bundesregierung präsentierte im November 2018 eine nationale Strategie Künstliche Intelligenz. Sie zielt darauf, „KI Made in Germany" zu einem internationalen Markenzeichen für moderne, sichere und gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen auf Basis des europäischen Wertekanons zu etablieren. Bis 2025 stellt der Bund dafür etwa fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Die Plattform Lernende Systeme wird die Umsetzung der KI-Strategie begleiten und dafür zu einer Plattform für Künstliche Intelligenz ausgebaut werden.

Politische Ziele

Deutschland soll, ausgehend von einer guten Forschungsbasis, ein weltweit führender Standort für die Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz werden.

  • Technologieführerschaft und Qualitätssiegel „AI Made in Germany“
  • Verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI
  • Entwicklung von KI-Lösungen als Beitrag für Umwelt und Klimaschutz
  • Breiter gesellschaftlicher Dialog
  • Aufbau eines europäischen KI-Ökosystems, das die Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Forschung ausbaut, vielfältige KI-Anwendungen im Interesse der Gesellschaft fördert und auf europäischen Werten basiert

Handlungsfelder

Ausbau der KI-Forschung

  • Aufbau eines nationalen Netzwerks von mindestens zwölf Zentren und Anwendungshubs
  • Aufbau eines weltweit führenden europäischen KI-Netzwerkes unter der Dachmarke „KI – Made in Europe“
  • Einrichtung von mindestens 100 zusätzlichen KI-Professuren und Stärkung der Lehre und Nachwuchsförderung im Bereich KI
  • Binden und Gewinnen der besten Köpfe durch attraktive Arbeitsbedingungen und Vergütungen
  • Aufbau eines deutsch-französischen Forschungs- und Innovationsnetzwerkes („virtuelles Zentrum“)
  • Stärkung der interdisziplinären Forschung zu KI
  • Durchführung von KI-Challenges und Etablierung eines Deutschen Preises für „KI Made in Germany“


Wissenstransfer, Anwendung und Entrepreneurship

  • Schnellerer Transfer von Forschung in konkrete KI-Anwendungen durch Testfelder, Reallabore, Modellversuche, regionale Cluster und neuartige Förderformate
  • Bessere Zugangsmöglichkeiten für Unternehmen zu KI-Technologien, insbesondere von mittelständischen Unternehmen über die Kompetenzzentren Mittelstand 4.0
  • Förderung der Gründungsdynamik für KI-Start-ups durch Förderprogramme (z.B. EXIST) und Wagniskapital
  • Erstellen einer KI-Landkarte zu Anwendungen und Akteuren; KI-Monitoring und Vernetzung der Unternehmen und Institutionen
  • Gründung einer Agentur für Sprunginnovationen mit KI als einem der Schwerpunkte
  • Bildung eines europäischen Innovationsclusters zu KI und Durchführung von Innovationswettbewerben
  • Öffentlichkeitswirksame Darstellung von Best Practices (insbesondere mit Hilfe der Plattform Lernende Systeme)


Deutsch-Französische Zusammenarbeit

Deutschland und Frankreich unterzeichneten am 16. Oktober 2019 eine gemeinsame KI-Roadmap („Erklärung von Toulouse“). Der Fahrplan sieht Folgendes vor:

  • den Aufbau eines virtuellen Netzwerks zu KI (u.a. Kooperation der deutschen und französischen KI-Kompetenzzentren)
  • die stärkere Vernetzung deutscher und französischer Wirtschaftsakteure
  • einen gemeinsamer Ansatz für eine sichere, souveräne Dateninfrastruktur
  • ein abgestimmtes Vorgehen bei der KI-Standardisierung
  • einen gemeinsamer Ansatz bei Rechtsfragen zu KI
  • sowie einen Diskurs über Sprunginnovationsprojekte.

Wandel der Arbeit

  • Ganzheitlicher und menschengerechter Ansatz basierend auf der selbstbestimmten Entfaltung von Fähigkeiten und Talenten, sozialer Sicherheit und der Gesundheit der Beschäftigten
  • Gründung regionaler Kompetenzzentren für Arbeitsforschung und -gestaltung
  • Fachkräftemonitoring und nationale Weiterbildungsstrategie zur Kompetenzförderung von Erwerbstätigen, insbesondere in Hinblick auf den digitalen Wandel und KI
  • Untersuchung der Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz in betrieblichen Experimentierräumen und frühzeitige Einbindung der Betriebsräte bei der Einführung von KI-Anwendungen
  • Qualifizierung von Personalverantwortlichen, Personal- und Betriebsräten (z.B. in Zukunftszentren)
  • Aufbau eines KI-gestützten Online-Einstiegsportals für berufliche Weiterbildung


Datennutzung, Datensicherheit, Recht und Ethik

  • Förderung der Forschung zur Kontrolle und Nachvollziehbarkeit von algorithmischen Prognose- und Entscheidungssystemen sowie zu Verbraucherschutz und Privatsphäre
  • Daten verfügbar machen, z.B. durch potenzielle Datenpartnerschaften zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen und durch die Einrichtung von Anreizen und Rahmenbedingungen für das freiwillige und datenschutzkonforme Teilen von Daten (auch aus öffentlich finanzierten Forschungsprojekten)
  • Anpassung des Wettbewerbs- und Urheberrechts, um die Menge an nutzbaren Daten zu erhöhen, ohne persönliche Daten oder betriebliches Knowhow preiszugeben (Kommission Wettbewerbsrecht 4.0)
  • Anpassung des Arbeitsrechts und Beschäftigtendatenschutzgesetzes
  • Schaffen eines rechtssicheren Ordnungsrahmens für KI-Akteure


Internationale und gesellschaftliche Dialoge

  • Europäischer und transatlantischer Dialog zum menschenzentrierten Einsatz von KI in der Arbeitswelt
  • Breiter gesellschaftlicher Dialog über die ethische, rechtliche, kulturelle und institutionelle Gestaltung von KI – die Plattform für Künstliche Intelligenz wird hier eine Schlüsselrolle einnehmen
  • Entwicklung eines Ökosystems für gemeinwohlorientierte KI unter dem Label „Civic Coding ‒ Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl“, inklusive Umsetzung der Projekte Civic Innovation Platform, Civic Data Lab und KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz

Europäische Union

Im April 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission eine Agenda zur Förderung Künstlicher Intelligenz in Europa. Auf diese folgte im Frühjahr 2020 das Weißbuch Künstliche Intelligenz, das einen Rahmen für vertrauenswürdige KI zur Diskussion stellte, der auf Exzellenz und Vertrauen beruht. Der im April 2021 veröffentlichte Coordinated Plan on AI soll darauf aufbauend den nächste Schritt der EU zu globaler Führerschaft im Bereich vertrauenswürdiger KI darstellen. Gleichzeitig veröffentlichte die EU-Kommission einen Entwurf zur Regulierung riskanter KI-Systeme und tat damit den ersten Schritt auf dem Weg zu einem europäischen Artificial Intelligence (AI) Act, der zu einer vertrauenswürdigen KI beitragen soll. Nach den erfolgreich abgeschlossenen Trilog-Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen wurde im Dezember 2023 eine endgültige Version des AI Acts, der in Deutschland Gesetzescharakter haben wird, beschlossen.

Politische Ziele

Ziel der EU ist es, wissenschaftliche Durchbrüche und eine europäischen Technologieführerschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu ermöglichen. Neue Technologien sollen im Dienst aller Europäerinnen und Europäer stehen, ihr Leben verbessern und gleichzeitig ihre Rechte respektieren. Das gemeinschaftliche Vorgehen zur Stärkung der europäischen Innovationskraft zielt auf

  • Ausweitung von Investitionen und Ausbau der KI-Infrastruktur
  • Schaffung von ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
  • Förderung von Bildung und Forschung

Handlungsfelder

Strategische Maßnahmen und Koordinierung

  • Weiterentwicklung der nationalen KI-Strategien der Mitgliedstaaten
  • Ausarbeitung sektorspezifischer gemeinsamer Maßnahmen der Mitgliedsstaaten
  • Vision: Festlegung von KI-Richtlinien und Durchführen von Investitionen

Öffentliche und private Investitionen

  • Investitionsvolumen für KI von 20 MiIliarden Euro pro Jahr
  • Entwicklung einer Plattform für „KI auf Abruf“, die europäischen Nutzern Zugang zu relevanten KI-Ressourcen verschafft
  • Gezielte Finanzierung von Unternehmen und Start-ups durch den Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) sowie weitere Ausstattung mit Investitionen für KMU und Start-ups (InvestEU)
  • Anwendung von KI im öffentlichen Sektor (Adopt AI programme)

Bildung, Forschung und Kompetenzen

  • Förderung von KI-relevanten Kompetenzen
  • Halten und Gewinnen der besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
  • Bündelung von Kompetenzzentren
  • Unterstützung der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt durch spezifische Ausbildungsprogramme mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds

Infrastruktur

  • Investitionen in Hochleistungsrechner, Quantencomputer sowie in KI- und Daten-Infrastruktur
  • Weiterentwicklung der Europäischen Cloud für offene Wissenschaft
  • Aufbau einer europaweiten Hochleistungsrecheninfrastruktur

Ethischer und rechtlichen Rahmen

  • Die europäischen Regeln für KI sind im AI Act der EU festgehalten. Dieser hat als EU-Verordnung einen rechtlich bindenden Charakter
  • Ausarbeitung von Normen, die die Inhalte des AI Acts für die Anwendung in der Praxis konkretisieren (Europäisches Komitee für Normung CEN, Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung CENELEC)
  • Ausarbeitung von Konzepten der Überwachung und Zertifizierung von riskanten KI-Systemen
  • Etablierung von ethischen Leitlinien für die Entwicklung von KI (basierend auf der Charta der Grundrechte der EU); dazu enge Zusammenarbeit in der „Europäischen KI-Allianz“
  • Orientierung an den Grundsätzen des europäischen Datenschutzes und europäischer Produkthaftungsrichtlinien

Transfer in den Markt

  • Vernetzung der europäischen KI-Spitzenforschungszentren
  • Aufbau von Testeinrichtungen (z.B. für vernetztes und autonomes Fahren)
  • Entwicklung von Plattformen und groß angelegten Pilotprojekten mit KI-Elementen in Bereichen wie Energie, Gesundheitsversorgung, Fertigung, Geoinformation und Landwirtschaft
  • Förderung der Integration von KI und Datenanalyse in Leuchtturm-Initiativen in den Bereichen Fertigung, Mobilität, personalisierte Medizin
  • Übergang von einzelnen Testprojekten zu konkreten, weitreichenden Wertschöpfungsaktivitäten Infrastruktur

Australien

Im April 2019 veröffentlichte die Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) im Auftrag des Australian Government Department of Industry Innovation and Science eine Artificial Intelligence Roadmap mit Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung Australiens mittels Künstlicher Intelligenz (KI). Parallel dazu publizierte CSIRO ein Diskussionspapier über einen ethischen Rahmen für KI.

Politische Ziele

Mit dem Wohlbefinden der australischen Bevölkerung als Prämisse wird KI als Technologie mit großem Nutzen, aber auch mit ethischem Risiko gesehen. Politische Ziele für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind:

  • Steigerung der Produktivität der australischen Industrie und des Wirtschaftswachstums
  • Schaffen von Arbeitsplätzen und Erhöhung des Lebensstandards
  • Reflektierte und ethische Nutzung von KI zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger, Verringerung der Unfalltoten im Straßenverkehr und Transformation der Gesellschaft

Handlungsfelder

Natürliche Ressourcen und Umwelt

  • Verstärkter Einsatz von Landwirtschaftsrobotern, automatisierter Bergbautechnologie und intelligentem Umweltmanagement
  • Verbessertes Ressourcenmanagement und erhöhte Effizienz in Land- und Forstwirtschaft, Bergbau und Fischerei

Gesundheit, Alter und Behinderung

  • Verringerung der Gesundheitsausgaben und Bereitstellung hochqualitativer KI-basierter Pflege für alle Bürgerinnen und Bürger
  • KI-basierte Prävention und Behandlung, um chronische Krankheiten zu bekämpfen und den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu begegnen
  • Unterstützung von Menschen mit Behinderung und verbesserte Einbindung dieser in den Arbeitsmarkt mittels KI

Städte und Infrastruktur

  • Erhöhung der Sicherheit, Effizienz und Qualität der öffentlichen Infrastruktur durch KI-basierte Technologien
  • Nutzung von KI in Planung, Design, Konstruktion, Betrieb und Wartung städtischer Infrastruktur mit besonderem Fokus auf Automatisierung und Sensorsystemen

Belgien

In Belgien wurde im März 2019 auf Anstoß des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Ministers der Digital Agenda die AI 4 Belgium Coalition gegründet. Dieser Zusammenschluss von Expertinnen und Experten verfolgt das Ziel, eine nationale Initiative zu schaffen, die Handlungsempfehlungen zu Künstlicher Intelligenz ausspricht. Das von dieser Gruppe veröffentlichte Maßnahmenpapier stellt Forderungen zu Bildung, Talenten, Daten und Institutionen und empfiehlt Investitionen in KI in Höhe von mindestens 1 Mrd. Euro bis 2030.

Politische Ziele

  • Vereinheitlichung und Zusammenführung bestehender KI-Initiativen und -Strategien der Regionen Flandern, Wallonien und Brüssel
  • Nutzung von KI zur Vermeidung von Krankheiten, Verringerung des Energieverbrauchs, Erhöhung der Kaufkraft und Verbesserung des Verkehrsmanagements
  • Investitionen von bis zu 30 Mrd. Euro in die allgemeine digitale Transformation
  • Investition von 30 Mio. Euro durch die Region Flandern in die Forschung zu KI, deren Implementierung in Unternehmen sowie in Bildung und Ethik

Handlungsfelder

Bildungskonzept

  • Erhöhung der Aufmerksamkeit auf sich wandelnde Berufsfelder und Anforderungsprofile
  • Verbesserte Fortbildungsangebote für Bürgerinnen und Bürger und Entwicklung neuer Trainingsprogramme
  • Verpflichtung der Arbeitsgeber, ihren Angestellten Angebote für lebenslanges Lernen zu machen und Einbindung der Universitäten
  • Fokus auf Programmieren, algorithmisches Denken und Soft-Skills in den Schulen


Verantwortungsvolle Datenstrategie

  • Integration der Zivilgesellschaft in den ethischen Diskurs zu Künstlicher Intelligenz und Sensibilisierung von Akteuren aus der Politik
  • Schaffen eines belgischen Ethik-Komitees zur Unterstützung von Unternehmen und staatlichen Akteuren in ethischen Fragen zu Künstlicher Intelligenz
  • Einrichtung einer unabhängigen belgischen Daten-Sharing-Plattform und Erhöhung der Transparenz bestehender Datenplattformen

Entmystifizierung und Verbreitung von KI

  • Entwicklung eines Massiv Open Online Course (MOOC) zum Training von mindestens einem Prozent der belgischen Bevölkerung
  • Öffentliches Programm zur Darstellung der positiven Aspekte von KI für die Gesellschaft
  • Errichtung eines belgienweiten Hubs mit Zertifizierung als European Digital Innovation Hub
  • Finanzielle Unterstützung kleine und mittlere Unternehmen, um mit KI experimentieren zu können


Entwicklung, Anwerbung und Bindung von Talenten

  • Einrichten von „Sandboxes“ als virtuelle Testbereiche für Software und Positionierung Belgiens als europäisches Labor zur KI-Forschung
  • Einrichten von Bachelor- und Masterstudiengängen zu Künstlicher Intelligenz
  • Erleichterung der Immigration für ausländische Top-Talente im Bereich KI
  • Partnerschaften zwischen Industrie und öffentlichem Sektor, um praktische Trainings für Studierende zu bieten


Selbstverständnis staatlicher Institutionen

  • Transformation öffentlicher Institutionen hin zu Plattformen als Teil eines Ökosystems
  • Neugestaltung staatlicher Vergabeverfahren, um neuartige Konzepte zu ermöglichen
  • Einsetzen eines zentralen Chief Digital Officer zur Koordination landesweiter Bemühungen in Bezug auf KI

China

Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie präsentierte im Juli 2017 unter dem Titel A Next Generation Artificial Intelligence Development Plan eine nationale Strategie für Künstliche Intelligenz. Das langfristige Ziel, bis 2030 weltweiter Innovationsführer bei KI zu sein, konkretisiert ein im Dezember 2017 veröffentlichter Dreijahresplan.

Politische Ziele

Die chinesische Regierung betrachtet Künstliche Intelligenz als Schlüsselindustrie der Zukunft. Mit einer umfangreichen Roadmap und der Bündelung aller Kräfte verfolgt sie klare wirtschaftspolitische Ziele.

  • Bis 2020: Aufschließen mit den USA im Feld der Künstlichen Intelligenz
  • Bis 2025: Erzielen größerer Durchbrüche und führende Rolle bei einzelnen KI-Anwendungen
  • Bis 2030: Weltweite Führungsrolle bei Erforschung, Entwicklung und Anwendung von KI. Die nationale KI-Industrie (angestrebter Marktwert: 130 Milliarden Euro) leistet einen großen Beitrag zur Wertschöpfung des Landes.

Handlungsfelder

Offenes und kooperatives Innovationssystem für KI

  • Bündelung aller Ressourcen aus Politik, Forschung und Wirtschaft für den Aufbau von Innovations- und Forschungszentren sowie Datenpools
  • Entwicklung von KI-bezogenen Modellen, Methoden und Softwarelösungen für konkrete Anwendungen
  • Fokus der Forschung auf Big Data, vernetzte Intelligenz und Schwarmintelligenz sowie hybride und autonome Systeme
  • Förderung der interdisziplinären Forschung


Anwendungen für eine hocheffiziente Smart Economy

  • Entwicklung und Verbreitung von KI-Anwendungen in Schlüsselbranchen (z.B. Medizin, Smart City, Landwirtschaft, Sicherheit und Militär sowie verarbeitendes Gewerbe)
  • Forcieren von Durchbrüchen bei vernetzter Mobilität, Service-Robotik, medizinische Diagnostik, Spracherkennung, Übersetzung, Smart Home
  • Integration von KI-Technologien in industrielle Anwendungen (z.B. CNC, Industrieroboter)
  • Förderung von Entwicklungsumgebungen und Open Source-Plattformen

Know-how und Talente

  • Aufbau von Trainingscentern für die Aus- und Weiterbildung
  • Anwerben der weltweit besten KI-Forscher
  • Bereitstellen von KI-Wissensbasen und Trainingsangeboten für einen raschen Wissenstransfer in die Industrie


Unterstützende Rahmenbedingungen

  • Etablierung von Standards für KI-Anwendungen
  • Ausbau der Netzinfrastruktur
  • Entwicklung von ethischen, politischen und regulatorischen Leitlinien zum Umgang mit KI

Dänemark

Das Strategiepapier Strategy for Denmark’s Digital Growth stellte 2018 erstmals Policy-Initiativen für eine digitale Transformation vor. Darauf aufbauend wurde im März 2019 die nationale KI-Strategie Dänemarks veröffentlicht. Zentrale Ansatzpunkte sind das Gesundheitswesen, Energie und Versorgungsunternehmen, Landwirtschaft und Verkehr.

Politische Ziele

Dänemark strebt eine Vorreiterrolle in der Entwicklung verantwortungsvoller KI an. Vier Ziele sind dabei zentral:

  • Entwicklung einer ethischen und menschenzentrierten Basis für KI
  • Priorisierung und Unterstützung von KI-Forschung
  • Setzung von Anreizen für Unternehmen zur Entwicklung und Nutzung von KI
  • Sicherstellung der Nutzung von KI im öffentlichen Sektor zum Wohle von Bürgern und Gesellschaft

Handlungsfelder

Humankapital

  • Vermehrte Nutzung von Bildungsangeboten für digitale und KI-bezogene Fähigkeiten
  • Erzeugung einer Kultur des lebenslangen Lernens und der dauerhaften Weiterbildung der Arbeitskräfte

Wertschöpfung

  • Förderung der digitalen Forschung sowie der KI-Forschung
  • Unterstützung bei Gründung und Wachstum von KI-Unternehmen
  • Innovationsförderung durch Pilotprojekte

Regulierung und Gesetzgebung

  • Entwicklung eines ethischen Rahmens zur Verbesserung von Vertrauen und Sicherheit der KI
  • Grundlage: Selbstbestimmung, Menschenwürde, Gleichheit und Gerechtigkeit 
  • Evaluierung und Erweiterung des aktuellen Rechtsrahmens, um verantwortungsvolle KI-Entwicklung zu garantieren

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • Laufende Verbesserung der Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der digitalen Wirtschaft
  • Bereitstellung von Energie-, Ressourcen- und Smart-City-Daten für intelligente Lösungsansätze zur Emissions- und Verbrauchsreduktion

Finnland

Das finnische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit veröffentlichte im Dezember 2017 Empfehlungen für eine nationale KI-Strategie mit dem Titel Finland’s Age of Artificial Intelligence.

Politische Ziele

Ziel der Regierung ist es, Finnland als führende Nation bei KI-Anwendungen zu positionieren. Durch einen offenen Umgang mit Daten will sie dafür die Weichen in Wirtschaft und Verwaltung stellen.

  • Stärkung der export- und dienstleistungsorientierten finnischen Wirtschaft durch KI-basierte Services und Geschäftsmodelle
  • Fokus auf vier Sektoren: Energie, Medizin, Mobilität, Industrie
  • Modernisierung der Verwaltung mit besseren Services für die Bürger

Handlungsfelder

Unternehmerische Ökosysteme für KI-Anwendungen

  • Aufbau forschungsnaher Acceleratoren, in denen Unternehmen Anwendungen testen können
  • Offene Pilot- und Testumgebungen für Start-ups, KMU und ausländische Unternehmen
  • Hemmschwellen für Unternehmen senken: einfacher Zugang zu KI-Anwendungen, Programmierkurse (z.B. MOOC der University of Helsinki)


Rechtsrahmen für die Nutzung von Daten

  • Priorität auf der Bereitstellung der notwendigen Daten für neue Geschäftsmodelle (ohne Fokus auf Datenschutz)
  • Unternehmen anregen, Datenpools effizient zu teilen
  • Bürgern Zugriff auf öffentlich erhobene persönliche Daten ermöglichen
  • Europäische Erweiterung des Rechtsrahmens gewünscht

KI-Expertise als Standortfaktor

  • Aufbau eines international renommierten Center of Excellence für KI
  • Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses für KI-Anwendungen an alle Bürger
  • Einbindung von KI in anwendungsbezogene Studienfächer und in die berufliche Weiterbildung
  • Positionierung Finnlands als Standort mit idealen staatlichen Rahmenbedingungen für KI-Forschung und -Entwicklung


Öffentliche Verwaltung als Vorreiter bei KI

  • Einbindung von KI in alle öffentliche Services
  • Erarbeitung von KI-Anwendungen durch hochrangige Experten
  • Ausbau der Kooperationen zwischen öffentlichem Sektor und Privatwirtschaft

Frankreich

Im März 2018 präsentierte Staatspräsident Emmanuel Macron in einer Rede die Grundzüge einer französischen KI-Strategie mit dem Titel „AI for Humanity“. Eine wichtige Grundlage dafür bildete der ebenfalls im März 2018 veröffentlichte Bericht des französischen Abgeordneten Cédric Villani.

Politische Ziele

Frankreich betont, dass Künstliche Intelligenz in den Dienst der Menschen gestellt werden muss und spricht dem Staat dabei eine wichtige steuernde Funktion zu. Für den Ausbau von Forschung und Entwicklung von KI und deren Anwendung sind bis 2022 staatliche Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vorgesehen.

  • Offene Datenpolitik für die Umsetzung von KI-Anwendungen
  • Fokus auf vier Sektoren: Gesundheit, Umwelt, Mobilität, Sicherheit/Verteidigung
  • Europäische Zusammenarbeit im Feld der KI

Handlungsfelder

KI-Ökosystem für Frankreich und Europa

  • Etablierung einer nationalen Koordinationsstelle unter Leitung von INRIA zur Vernetzung französischer KI-Expertise
  • Aufbau von vier bis fünf KI-Verbünden mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft (z.B.) PRAIRIE)
  • Ausbau der KI-Forschung und Anwerbung internationaler Forscherinnen und Forscher


Deutsch-Französische Zusammenarbeit

Deutschland und Frankreich unterzeichneten am 16. Oktober 2019 eine gemeinsame KI-Roadmap („Erklärung von Toulouse“). Der Fahrplan sieht Folgendes vor:

  • den Aufbau eines virtuellen Netzwerks zu KI (u.a. Kooperation der deutschen und französischen KI-Kompetenzzentren)
  • die stärkere Vernetzung deutscher und französischer Wirtschaftsakteure
  • einen gemeinsamer Ansatz für eine sichere, souveräne Dateninfrastruktur
  • ein abgestimmtes Vorgehen bei der KI-Standardisierung
  • einen gemeinsamer Ansatz bei Rechtsfragen zu KI
  • sowie einen Diskurs über Sprunginnovationsprojekte.

Rechtliche und ethische Fragen

  • Anpassung des Rechtsrahmens an KI-Entwicklung (z.B. für autonomes Fahren bis 2022; dazu vorab regionale Experimente mit Ausnahmeregelungen)
  • Dialog zu ethischen Fragen auf europäischer und internationaler Ebene (v.a. Kanada) mit dem Ziel, eine Organisation nach Vorbild des IPCC (Weltklimarat) für KI zu schaffen
  • Transparenz von Algorithmen
  • Ethischer Code für Programmierer


Open Data

  • Bereitstellung öffentlicher Daten für öffentlich geförderte Projekte
  • Etablierung gemeinsamer Datenplattformen für den öffentlichen und privaten Sektor
  • Öffnung der Datenbasis auf europäischer Ebene
  • Öffentlicher Diskurs über Umgang mit Daten

Großbritannien

Die britische Regierung veröffentlichte im November 2017 ein erstes Strategiepapier, das Künstliche Intelligenz als Baustein für wirtschaftliches und industrielles Wachstum definiert. Im März 2018 legte ein Sonderausschuss des House of Lords einen Bericht zu den wirtschaftlichen, ethischen und sozialen Auswirkungen von KI vor. Im April 2018 erschien mit dem AI Sector Deal eine britische KI-Strategie.

Politische Ziele

Die Regierung will Großbritannien im Zuge der Digitalisierung zur weltweit innovativsten Volkswirtschaft entwickeln. Künstliche Intelligenz soll gute Arbeitsplätze und größeren Wohlstand für alle bringen.

  • Etablierung als attraktiver Technologiestandort für Gründer und Unternehmer
  • Ausbau der digitalen Infrastruktur
  • Förderung von KI-bezogenen Kooperationen

Handlungsfelder

Investitionsfreundliches Umfeld

  • Erhöhung staatlicher Ausgaben für Forschung und Entwicklung
  • Steuervergünstigungen für Forschung und Entwicklung im Bereich KI


Aus- und Weiterbildung für KI

  • Investitionen in den Unterricht von MINT-Fächern und in digitale Bildung
  • Weiterbildung aller Bevölkerungsgruppen im Bereich KI, insbesondere in strukturschwachen Regionen

Investitionen in digitale Infrastruktur

  • Ausbau digitaler Mobilitätskonzepte sowie Förderung der Elektromobilität und digital gestützter Ladung
  • Förderung des Baus von Smart Homes
  • Investitionen in modernen Breitbandausbau


Wirtschaftliche Entwicklung

  • Förderung von Partnerschaften zwischen Staat und Industrie, v.a. in den Bereichen Gesundheit, Maschinenbau und Automobil
  • Etablierung eines Investitionsfonds für die britische Wirtschaft, getragen von der British Business Bank
  • Evaluation aller politischen Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Innovationsfähigkeit

Indien

Die indische Regierung hat das Potential von KI für die wirtschaftliche Transformierung des Landes erkannt und den regierungseigenen politischen Think Tank NITI Aayog mit der Entwicklung eines nationalen KI-Programms beauftragt. Nach mehreren Besprechungsrunden veröffentlichte NITI Aayog im Juni 2018 ein Diskussionspapier zur nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz.

Politische Ziele

  • Ökonomischer Aufschwung durch KI-basierte Produkte, Dienste und Innovationen
  • Soziale Entwicklung und Verbesserung des Lebensstandards durch KI
  • Etablierung Indiens zu einem internationalen Testfeld der KI-Forschung
  • Inhaltlicher Fokus der Anwendung von KI auf die Bereiche Gesundheit, Landwirtschaft, Bildung, Infrastruktur und Mobilität

Handlungsfelder

Forschung und Anwendung

  • Bildung eines Centre of Research Excellence for AI (CORE)
  • Förderung von nationalen KI-Stipendien, um hervorragende Absolventen zu halten und internationale Studierende anzuwerben
  • Gewinnen von großen internationalen Wirtschaftsunternehmen zur Schaffung von International Centres for Transformational AI (ICTAI) für die Bereiche Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft, Smart Mobility und Smart Cities
  • Einrichtung einer Cloud-Plattform für Big Data mit einer großen KI-Computer-Infrastruktur, die alle CORE und ICTAI verbindet

Umschulung und Training

  • KI-Trainingseinheiten für Beschäftigte mit anschließender national anerkannter Zertifizierung
  • KI-relevante Kurse bzw. Module in Schulen und Universitäten
  • Einrichtung eines Komitees zur Überwachung der Veränderungen, welche durch KI im akademischen und beruflichen Umfeld angestoßen werden

Beschleunigte Aneignung von KI

  • Aufbau von öffentlichen Plattformen, um Datensätze aus dem Sozialsektor verfügbar zu machen
  • Ausarbeitung von staatlichen Richtlinien zur Etablierung eines Datenmarktplatzes, um Kooperationen zu fördern sowie Zeit und Kosten einzusparen
  • Förderung von Workshops, Vorträgen und eines Index mit den besten nationalen KI-Projekten für Arbeitgeber
  • Bildung eines Netzwerks für regierungseigene KI-Forschungsprojekte, die für fortschrittliche Ergebnisse finanziell belohnt werden können
  • Einrichtung von Fonds zur Finanzierung von KI-Projekten in Zusammenarbeit mit Landesregierungen

Verantwortungsbewusste KI-Entwicklung

  • Etablierung eines Ethikrats an jedem CORE und ICTAI

Japan

Zur Förderung der Künstlichen Intelligenz in Japan wurde im April 2016 das Strategic Council for AI Technology gegründet. Im März 2017 veröffentlichte es die Artificial Intelligence Technology Strategy. Die dort geschilderten Ziele und Maßnahmen unterstützen die Vision der super-smarten Gesellschaft „Society 5.0“, die Premierminister Shinzō Abe seit einigen Jahren mit seiner Politik verfolgt („Abenomics“). Weitere Strategiepapiere Japans mit KI-Bezug sind die Industrialization Roadmap, die Integrated Innovation Strategy und die New Robot Strategy.

Politische Ziele

In Japan liegt der Fokus bei Künstlicher Intelligenz auf der Möglichkeit zu sozialer Entwicklung:

  • Erhöhung der Produktivität der Gesellschaft sowie der Kreativität der Bevölkerung
  • Führungsrolle bei medizinischer Versorgung und Wohlfahrtstechnologie durch die Nutzung von Big Data
  • Verbessertes Reisen für Bürgerinnen und Bürger sowie Erhöhung der Umweltfreundlichkeit und Verhinderung jeglicher Unfälle bis 2030
  • Schaffen einer robusten wirtschaftlichen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, einhergehend mit geeigneten Bewertungskriterien und Preisen

Handlungsfelder

Forschung und Entwicklung

  • Verdreifachung der Investitionen von Unternehmen in Universitäten sowie F&E-Einrichtungen bis 2027
  • Förderung von Fachkräften, vor allem im Top-Level Bereich der Industrie-Wissenschafts-Kooperation
  • Schaffen einer Arbeits- und Wissenschaftsumgebung, die Anreize für KI-Experten bietet
  • Verbesserung der Energieeffizienz und Reduzierung des Platzverbrauchs von Supercomputern


Datenmanagement

  • Erfassen notwendiger Informationen zur Schaffung einer effektiven Datenumgebung und Einbettung von Input/Output-Geräten (z.B. Sensoren)
  • Schaffen von Anreizen für Unternehmen zur Bereitstellung ihrer Daten
  • Erhöhung der Datendurchlässigkeit mit Hilfe von Standardprofilen und standardisierten Formaten für Daten


Humanressourcen

  • Reformen des Bildungssystems, von der Grundschule bis zur Universität
  • Programmierklassen ab der Grundschule und Fokus auf Abschlüsse mit KI-Bezug an Universitäten

Produktivität

  • Kundenindividuelle Massenproduktion durch Automatisierung und Optimierung von Produktionssystemen
  • Verbesserungen des Dienstleistungssektors
  • Unterstützung von Start-Ups durch „Open Innovation“


Gesundheit, medizinische Versorgung und Wohlfahrt

  • Vermeiden von Krankheiten und Erhöhung der Lebenserwartung durch KI-basierte vorbeugende Medizin
  • Verringerung der Sozialausgaben
  • Bekämpfung der Probleme einer schrumpfenden Arbeitnehmerschaft


Mobilität

  • Erhöhung der Freizügigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sicherheit im Reiseverkehr
  • Etablierung von KI-basierten Sharing-Diensten für Personen und Güter

Kanada

Die kanadische Regierung veröffentlichte 2017 die Pan-Canadian Artificial Intelligence Strategy, die vom Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) koordiniert wird. Die Regierung stellt dafür bis 2022 rund 108 Millionen Euro bereit.

Politische Ziele

In der Ankündigung der Strategie im Haushaltsplan von 2017 werden folgende Ziele hervorgehoben:

  • Aufbau eines nationalen KI-Forschungsnetzwerks
  • Meinungsführerschaft im globalen Diskurs über wirtschaftliche, politische, ethische und rechtliche Konsequenzen von Künstlicher Intelligenz
  • Transfer der KI-Forschung in öffentliche und privatwirtschaftliche Anwendungen mit sozioökonomischem Nutzen für Kanada

Handlungsfelder

Ausbau der Forschung

  • Aufbau von drei neuen Forschungszentren zu den Themen Deep Learning und Reinforcement Learning Research: Alberta Machine Intelligence Institute (AMII), Vector Institute und Mila
  • Einrichtung neuer KI-Lehrstühle an Universitäten
  • Fördern, Gewinnen und Halten von KI-Forscherinnen und -Forschern


Vernetzung und Transfer

  • Ausbau der neuen Forschungszentren zu zentralen Knotenpunkten eines nationalen Forschungsnetzwerks
  • Unterstützung von Treffen, Kooperationen, Summer und Winter Schools

Gesellschaftliche Diskussion

  • Arbeitsgruppen zu wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI
  • Initiierung eines internationalen und interdisziplinären Expertennetzwerks zu ethischer und inklusiver KI (gemeinsam mit der französischen Regierung)

Niederlande

Die öffentlich-private Partnerschaft AINED legte Ende 2018 eine Roadmap für die Entwicklung einer niederländischen KI-Strategie vor. Im Oktober 2019 veröffentlichte die niederländische Regierung den Strategic Action Plan for Artificial Intelligence.

Politische Ziele

  • Erhalt von wirtschaftlichem Wachstum und Wohlstand
  • Beitrag zu gesellschaftlichen Herausforderungen wie Überalterung der niederländischen Gesellschaft, Klimawandel und Ernährungssicherheit
  • Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Nicht-Diskriminierung

Handlungsfelder

Die niederländische Regierung legt den Fokus auf drei Bereiche

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen von KI nutzen

  • Entwicklung von Wissens- und Innovationsagenden für 2020 bis 2023 zu KI-Schlüsseltechnologien
  • Forschung zu rechtlichen Prinzipien beim Einsatz von KI
  • Nutzung von KI für öffentliche Aufgaben und Schulung von Beamtinnen und Beamten
  • Veranstaltung von Runden Tischen für die Öffentlichkeit sowie Expertenmeetings zu KI
  • Unterstützung von Firmengründungen mit Schwerpunkt KI durch verbesserten Zugang zu Gründungs- und Risikokapital
  • Förderung von Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern.
  • Regionale Smart Industry Hubs, die KMU mit Tools und Trainingsmodulen zum verantwortungsvollen Nutzen mit KI unterstützen

Stärkung der Grundlagen: Menschenrechte, Vertrauen, Verbraucherschutz, Sicherheit

  • Förderung der Beteiligung niederländischer Unternehmen und Organisationen an der Entwicklung ethischen Leitlinien für KI durch die Expertengruppe der Europäischen Kommission
  • Forschung zu transparenter, sozialer und verantwortungsvoller KI
  • Aufbau von Know-how zu neuen Technologien sowie Geschäftsmodellen und deren Auswirkungen auf den Wettbewerb
  • Forschung zum Einfluss von KI auf die nationale Sicherheit sowie zu Möglichkeiten des Einsatzes von KI zur IT- und Cybersicherheit

Die richtigen Bedingungen schaffen: Forschung, Ausbildung, Daten

  • Vorstellung einer KI-Agenda durch den niederländischen Forschungsrat (NWO)
  • Gründung eines führenden europäischen KI-Forschungszentrums
  • Investition in einen Supercomputer
  • Stärkung internationaler KI-Kooperation
  • Investitionen in Training und Entwicklung von KI-Anwendungen
  • Schaffen eines nationalen Data Science-Trainingsprogramms
  • Überarbeitung der Lehrpläne zu digitalen Kompetenzen unter Einbeziehung von Unternehmen
  • Aktiver Einsatz für eine gemeinsamen europäische Datenplattform
  • Investition im Bereich des High-Performance-Computing.

Norwegen

Anfang 2020 veröffentlichte Norwegen für den zivilen Sektor die nationale Strategie für Künstliche Intelligenz. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von verantwortungsvoller und vertrauenswürdiger KI, die geleitet ist von ethischen Prinzipien im Sinne der Menschenrechte und der Demokratie.

Handlungsfelder

Humankapital

  • Förderung von Aus- und Weiterbildung neuer Arbeitskräfte in Bezug auf KI
  • Maßnahmen zur Umschulung von Arbeitskräften

Wertschöpfung

  • Steigerung der Attraktivität norwegischer KI-Unternehmen auf europäischer und internationaler Ebene
  • Fokus auf Anwendung und Innovationspotential von KI zur Werterzeugung in der Wirtschaft
  • Vergrößerung der norwegischen Sprachdatenbank als Grundstein für eine erfolgreiche Wertschöpfung im Bereich KI-Sprachverarbeitung

Regulierung

  • Prüfung bestehender Regulierungen und deren Einfluss auf die Entwicklung und Vermarktung von KI
  • Schaffen von Richtlinien für Transparenz und Verlässlichkeit von KI-Algorithmen

Infrastruktur

  • Förderung der Bereitstellung von hochqualitativen Datensätzen
  • Erleichterung der gemeinsamen Datennutzung von öffentlichem und privatem Sektor

Polen

Im Dezember 2020 wurde Polens nationale KI-Strategie verabschiedet. Der Fokus liegt auf den Bereichen Gesellschaft, Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, öffentliche Angelegenheiten und internationale Beziehungen. Strategischer Auftrag ist es, die Menschenwürde zu schützen und Bedingungen für einen fairen globalen Wettbewerb zu schaffen. Polen setzt dabei auf vertrauenswürdige KI und die Förderung eines KI-Ökosystems.

Handlungsfelder

Humankapital

  • Darstellung der Notwendigkeit und der Vorteile von KI für die Bevölkerung
  • Reformierung des polnischen Bildungssystems zur Förderung der KI- und Digitalkompetenzen von Schülerinnen und Schülern aller Bildungsstufen
  • Bereitstellung von KI-Trainingsprogrammen, IT-Kursen, Programmier- und Datenverarbeitungskursen

Wertschöpfung

  • Einrichtung eines virtuellen Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz (VIR), in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen
  • Vielseitige Förderung von Forschung und Entwicklung sowie KI-Innovationen
  • Einführung von KI im öffentlichen Sektor, um Potenziale voll auszuschöpfen

Regulierung

  • Einrichtung verschiedener Beobachtungsstellen und Lehrstühle zur Behandlung ethischer und rechtlicher Problemstellungen
  • Beobachtung der europäischen und internationalen KI-Gesetzgebung und Regulierung

Infrastruktur

  • Festlegung einer Datenpolitik, um die Verfügbarkeit hochwertiger Daten zu gewährleisten und Interoperabilität und Datenaustausch zu verbessern
  • Schaffen virtueller Datenlager, in denen Unternehmen ihre Industriedaten in vertrauenswürdigen und cybergesicherten Datenräumen gemeinsam nutzen können

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • Investitionen in KI-Initiativen, die die Ziele des Europäischen Green Deal unterstützen
  • Darunter: Transformation der Energiegewinnung, Umstellung von Fabriken auf Kreislaufproduktion, Schaffen umweltfreundlicher und intelligenter Gebäude und Infrastrukturen sowie Verringerung von Emissionen im Verkehrswesen
  • Einrichtung von Weltraum-, Erd- und Meeresobservatorien für den Klimawandel

Portugal

Im Juni 2019 stellte die portugiesische Regierung die nationale KI-Strategie AI Portugal 2030 vor. Dabei steht der Mensch als treibende Kraft der KI-Entwicklung im Vordergrund. Zentrale Themen sind dabei Integration, Bildung, Qualifikation, Spezialisierung und Forschung.

Handlungsfelder

Humankapital

  • Befähigung und Stärkung der Bevölkerung in Bezug auf die Herausforderungen durch den Einsatz von KI-Technologien
  • Anhebung des Niveaus von KI-Ausbildung
  • Verbesserung der Qualifikationen der Arbeitskräfte und Förderung von KI-Spezialisierung

Wertschöpfung

  • Aufbau eines KI-Forschungs- und Unternehmensökosystems mit Hilfe staatlicher Investitionen und Anreize
  • Förderung von KI-Produkten und -Dienstleistungen vom Labor bis zum Markt, um wissensintensive KI-Forschung und unternehmerische Ökosysteme zu stimulieren

Regulierung

  • Gründung eines Ethikausschusses zur Festlegung von Leitlinien für KI und Automatisierung
  • Entwicklung eines Rechts- und Regulierungsrahmens zur Bewertung der Verlässlichkeit von KI-Entscheidungen
  • Unterstützung von Unternehmen und Regulierungsbehörden bei der Entwicklung geeigneter rechtlicher Rahmenbedingungen

Infrastruktur

  • Einrichtung einer nationalen Daten-Infrastruktur als zentraler Speicher für Verwaltungsdaten
  • Bereitstellung von Infrastruktur für Erprobung und Test von KI- und Robotik-Anwendungen

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • Zusammenarbeit mit der portugiesischen Raumfahrtbehörde für den Einsatz von KI in der Analyse von Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsdaten

Russland

Im Oktober 2019 veröffentlichte Russland seine nationale Strategie für Künstliche Intelligenz. Zu den darin formulierten Grundprinzipien, die die russische KI-Entwicklung leiten sollen, gehören Sicherheit, Transparenz, technologische Souveränität, Integrität des Innovationszyklus, Schutz der Menschenrechte, Kostenwirksamkeit sowie die Förderung des Wettbewerbs.

Politische Ziele

  • Verbesserung des Lebensstandards der russischen Bevölkerung
  • Wahrung der nationalen Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit
  • Nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der russischen Wirtschaft
  • International führende Position im Feld der Künstlichen Intelligenz

Handlungsfelder

Ausbau der KI-Forschung

  • Neuausrichtung der Wissenschaft: Hauptziel ist die Entwicklung einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI); weitere Prioritäten: Entwicklung von algorithmischen Simulationen biologischer Systeme und selbstlernender autonomer Algorithmen
  • Dauerhafte finanzielle Unterstützung und verstärkte Anreize für Investitionen in die KI-Entwicklung
  • Implementierung interdisziplinärer Wissenschaftsprojekte und Patentrecherche in verschiedenen Wirtschaftssektoren
  • Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur und Schaffen von Datenbanken mit Zugriff für Wissenschaftler/innen

Förderung der KI-Entwicklung

  • Finanzielle Unterstützung für junge Softwareentwickler und Abbau der Eintrittsschranken für Pilotprojekte
  • Etablierung von weltweit nutzbaren Open-Source Bibliotheken für KI, koordiniert durch russische WissenschaftlerInnen
  • Schaffen von gemeinsamen Normen bezüglich der Sicherheit von KI-Software

Verfügbarkeit von Daten zur KI-Entwicklung

  • Förderung russischer Hersteller von Hochgeschwindigkeits- und energieeffizienten Prozessoren
  • Vereinfachte Möglichkeiten zur Entwicklung und Testung von Prototypen in eigens geschaffenen, von führenden ExpertInnen gemeinschaftlich genutzten Zentren
  • Etablierung von Hochleistungszentren für die Datenverarbeitung

Qualifiziertes Personal

  • Integration von neuen Modulen zu Programmierung, Deep Learning, Datenanalyse etc. auf allen Ebenen des Lernens sowie Intensivierung der MINT-Fächer in Schulen
  • Weiterbildungsmöglichkeiten für Angestellte und Führungspersonal zu KI
  • Anreize für die Rückkehr russischer KI-Experten aus dem Ausland sowie ausländischer KI-Spezialisten
  • Öffentlichkeitsarbeit zum Nutzen von KI-Technologien, um Interesse für dieses Gebiet zu wecken

Regulierung sozialer Mensch-Technik-Beziehungen

  • Rechtliche Regulierung des Zugangs zu Daten für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft
  • Schaffen eines flexiblen regulatorischen Rechtssystems, das die öffentliche Sicherheit und Anreize zur Entwicklung von KI gewährleistet
  • Etablierung von Regularien zur vereinfachten Testung von KI-Entwicklungen sowie der Möglichkeit, Entscheidungen an ein KI-System zu delegieren

Schweden

Im Mai 2018 veröffentlichte Schweden mit dem National Approach for Artificial Intelligence eine erste, richtungsweisende KI-Strategie. Diese dient der Regierung als Referenz für weitere politische Initiativen, um Schwedens Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit mit Hilfe von KI zu stärken.

Politische Ziele

Schwerpunkte der schwedischen KI-Aktivitäten liegen auf den Themenbereichen Bildung und Weiterbildung, Innovation und Wertschöpfung, Rahmenbedingungen und Infrastruktur sowie Forschung.

Handlungsfelder

Humankapital

  • Förderung von lebenslangem Lernen sowie der universitären Lehre in Bezug auf KI
  • Evaluierung und Anpassung der Fähigkeiten der Erwerbsbevölkerung an einen sich durch KI verändernden Markt

Wertschöpfung

  • Schaffen einer gesunden Basis für erfolgreiche Wertschöpfung
  • Maßnahmen: anwendungsnahe Forschungsumgebungen, starke Verbindungen zu internationalen KI-Initiativen und KI-Risikomanagement

Regulierung

  • Etablieren von Regeln, Standards, Normen und ethischen Grundsätzen für eine nachhaltige Entwicklung und Nutzung von KI
  • Vorantreiben schwedischer und internationaler Standards und Vorschriften für eine risikofreie Nutzung von KI
  • Schaffen einer Gesetzgebung zur Förderung des Einsatzes von KI und Minimierung von Risiken für die Gesellschaft und den Einzelnen

Infrastruktur

  • Etablieren einer digitalen Infrastruktur, hochwertigen Dateninfrastruktur und gut entwickelten Telekommunikations-Infrastruktur in Bezug auf Computerleistung, Konnektivität und Netzkapazität

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • Beschleunigung von KI-Innovationen zur Bekämpfung von Klimawandel, Umweltproblemen sowie der Covid-19 Pandemie

Singapur

Zur Förderung der Künstlichen Intelligenz startete die Regierung Singapurs durch die National Research Foundation (NRF) im Jahr 2017 die nationale Initiative AI Singapore. Diese ist über fünf Jahre mit 130 Mio. Euro ausgestattet und fördert über verschiedene Maßnahmen die Ausbildung von KI-Fachkräften und unterstützt Unternehmen. Bereits im November 2014 wurde mit der Smart-Nation-Initiative ein Instrument zur Lenkung und Entwicklung technologischer Neuerungen im städtischen Bereich geschaffen.

Politische Ziele

Singapur verfolgt mit seinen nationalen KI-Initiativen gesamtheitliche Ziele:

  • Ausbau nationaler Kompetenzen im Bereich Künstliche Intelligenz für sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt
  • Förderung von KI-Experten und Aufbau eines KI-gestützten Wirtschaftssystems
  • Förderung der wirtschaftsnahen Forschung zu Anwendungen in der digitalen Stadt (u.a. Leben, Transport, Gesundheit)

Handlungsfelder

Grand Challenges

  • Unterstützung interdisziplinärer Forschungsteams bei der Lösung von KI-spezifischen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, digitale Stadt und Finanzen

100Experiments

  • Finanzielle, personelle und organisatorische Unterstützung der Industrie bei KI-spezifischen Problemen sowie bei der Zusammenstellung von Expertenteams

AI Apprenticeship Program

  • Förderung lokaler Talente durch Kurse, Training in echten industriellen Anwendungen und Stipendien mit KI-Bezug

AI For Industry

  • Vermittlung praktischer KI-Grundlagen in der Programmiersprache Python mit Hilfe von Face-To-Face-Workshops und Online-Trainings für Ingenieure, Softwareentwickler und Manager

AI For Everyone

  • Schulung und Vermittlung grundlegender KI-Methoden (z.B. Machine Learning, Deep Learning) sowie deren Nutzung in Unternehmen

Schwerpunkte weiterer Initiativen

  • Unterstützung für kleinere und mittlere Unternehmen bei der Nutzung digitaler Technologien
  • Erleichterung von Partnerschaften zwischen lokalen Unternehmen und Herstellern von KI-Anwendungen

Spanien

Im Dezember 2020 veröffentliche Spanien den National AI Strategy Report. Ziel war die Entwicklung eines Rechtsrahmens für die staatliche Verwaltung, der eine innovative KI-Entwicklung ermöglicht.

Politische Ziele

Die Strategie verfolgt einen multidisziplinären Ansatz, der wirtschaftliche, soziale, umwelt- und verwaltungsbezogene Aspekte von KI verbindet. Zugleich soll KI als Teil der spanischen Wirtschaft durch konkrete, auf KI ausgerichtete Maßnahmen der nationalen Ebene gefördert werden, mit gleichzeitiger Anpassung an die EU-Politik.

Handlungsfelder

Humankapital

  • Bereitstellung technischen Wissens für heutige und künftige Arbeitskräfte
  • Förderung weiterführender Studienformen, vor allem multidisziplinärer Ansätze

Wertschöpfung

  • Koordinierung von Forschung, Entwicklung und Innovation durch Verknüpfung der Politik von Staat und autonomen Regionen
  • Etablierung eines florierenden Innovationsumfelds, das die Entwicklung von KI-Technologien weiter fördert, durch Unterstützungsprogramme für Unternehmen und Testgebiete für Innovationen

Regulierung

  • Ethischer und rechtlicher Rahmen, der individuelle und kollektive Rechte schützt sowie das soziale Wohlergehen gewährleistet
  • Einführung eines Kontrollsystems für Ethik in der KI und Entwicklung eines vertrauenswürdigen KI-Zertifikats.

Infrastruktur

  • Etablierung einer zentralen Datenverwaltungsstelle auf nationaler Ebene und Ernennung eines Chief Data Officers, verantwortlich für Initiativen zur Schaffung sicherer Datenspeicher in der EU und Koordinierung von KI-Anwendungen
  • Förderung der KI-Infrastruktur für Verarbeitung natürlicher Sprache, insbesondere für Spanisch.

Gesellschaftliche Herausforderungen

  • Nutzung von KI zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie, um die Gesundheitssysteme besser auf derartige Ereignisse vorzubereiten zu können

Südkorea

Die südkoreanische Regierung veröffentlichte im Dezember 2019 ihre Nationale Strategie für Künstliche Intelligenz. Die Strategie fokussiert die drei Kernbereiche KI-Ökosystem, Nutzbarmachung von Künstlicher Intelligenz sowie auf Menschen ausgerichtete KI. Innerhalb dieser benennt sie neun Handlungsfelder, denen insgesamt 100 einzelnen Vorhaben zugeordnet sind.

Politische Ziele

Mit ihrer KI-Strategie will die südkoreanische Regierung bis 2030 die Wettbewerbsfähigkeit des Landes im Bereich KI steigern. Dazu soll Künstliche Intelligenz umfassend nutzbar gemacht werden und eine harmonische Koexistenz von Mensch und KI sichergestellt werden. Konkret verfolgt die Regierung folgende Ziele:

  1. Aufbau eines weltweit führenden KI-Ökosystems
  2. Zum Land mit der bestmöglichen KI-Nutzung werden
  3. Verwirklichung menschenzentrierter KI

Handlungsfelder

KI-Infrastruktur verbessern

  • Vollständiger Zugang zu öffentlichen Daten und deren Bereitstellung auf zehn großen Datenplattformen
  • Einrichtung von Datenplattformen in staatlichen Einrichtungen (regierungsweit)
  • Bereitstellen von Ressourcen im Bereich Hochleistungsrechner

Wettbewerbsfähigkeit bei KI sicherstellen

  • Entwicklung intelligenter Halbleiter der nächsten Generation und neuartiger KI-Prozessoren
  • Vorausschauende Investitionen in die KI-Forschung und -Entwicklung
  • Ausweitung der Förderung für KI-Grundlagenforschung und Kognitionswissenschaft
  • Vollständige Neuorganisation von KI-Forschung und Entwicklung

Umfassende Innovationen bei der Regulierung sicherstellen

  • Schaffen einer Rahmengesetzgebung und Umgestaltung des Rechtssystems

Globale KI-Start-ups fördern

  • Aufbau eines KI-Investmentfonds
  • Erkennen und Fördern von KI-Start-ups
  • Anpassung des Rechtssystems zur Förderung von KI-Start-ups

KI-Talente und Ausbildung der Bevölkerung fördern

  • Förderung von KI-Master- und Promotionsabschlüssen sowie Erweiterung der KI-Absolventenprogramme
  • Ausweitung der KI-Ausbildung für alle Militärangehörigen
  • KI-Schulungen für Beschäftigte in KMU und Start-ups
  • KI-Bildung für die breite Öffentlichkeit
  • Fortlaufenden Erweiterung der Lehrpläne um KI-Inhalte

KI-Technologie in allen Industriebereichen ausrollen

  • Förderung intelligenter Fabriken auf der Grundlage von KI
  • Aufbau industrieller Datenplattformen
  • Unterstützung von innovativen KMU
  • Unterstützung von Krankenhäusern bei der Nutzung von Medizindaten sowie Demonstration medizinischer KI-Dienstleistungen und -Produkte
  • Entwicklung autonomer Fahrzeuge 

Eine digitale Regierung aufbauen

  • Förderung einer bürgerorientierten Problemlösungsplattform
  • Analyse von Kriminalitätsdaten zur Vorhersage von und für den Umgang mit Verbrechen
  • Entwicklung eines digitalen Dienstleistungsvertragssystems

Netzwerk für integrative Beschäftigungssicherheit einrichten

  • Bereitstellen einer nationalen Berufsinformationsplattform und eines Stellenvermittlungssystems
  • Verbesserung der KI-Kompetenz von Lehrkräften und Dozenten

Unerwünschtes Verhalten verhindern und eine KI-Ethik etablieren

  • Entwicklung von intelligentem Informationsschutz mit KI
  • Etablierung eines KI-Ethik-Kodex
  • Entwicklung von Technologien zur Verhinderung von unerwünschtem KI-Verhalten und Einrichtung eines Kooperationssystems zwischen den Ministerien

Türkei

Im August 2021 trat nach aktiver Beteiligung aller relevanten Akteure die National Artificial Intelligence Strategy 2021-2025 der Türkei in Kraft. Zur Umsetzung dieser Strategie wurde ein nationaler KI-Lenkungsausschuss eingerichtet, der bei der Ausarbeitung nationaler Politik im KI-Bereich mitwirkt.

Politische Ziele

Die Vision der Strategie ist die Erzeugung einer "Wertschöpfung auf globaler Ebene mit einem agilen und nachhaltigen KI-Ökosystem für eine wohlhabende Türkei". Bis 2025 stehen dabei folgende Ziele im Mittelpunkt:

  • Anhebung des Beitrags von KI zum Bruttosozialprodukt auf fünf Prozent
  • Anstellung von 50.000 Beschäftigten im KI-Sektor, davon 1.000 in staatlichen Institutionen
  • Fokussierung bei KI-Anwendungen auf Vermarktungsmöglichkeiten und die Bedürfnisse lokaler Ökosysteme
  • Aktive Beteiligung am internationalen Forschungs- und Standardisierungsprozess zu grenzüberschreitender Datennutzung und verantwortungsvoller KI

Handlungsfelder

Zum Erreichen der Ziele definiert die türkische KI-Strategie sechs strategische Prioritäten:

  • Ausbildung von KI-Expertinnen und -Experten und Steigerung der KI-Beschäftigung
  • Unterstützung von Forschung, Unternehmertum und Innovation
    • Verbesserung von Anreizsetzung und Rechtsvorschriften zu geistigem Eigentum, Patenten und Exporten
  • Erleichterung des Zugangs zu hochwertigen Daten und technischer Infrastruktur
    • Schaffung gemeinsamer und verbesserter Zugangsmöglichkeiten zu Hochleistungsrechnerinfrastrukturen sowie Open Source-Software und Datenbanken
  • Beschleunigung der sozioökonomischen Anpassung durch Regulierung
    • Einführung eines agilen und integrativen Prozesses zur rechtlichen Harmonisierung, um ethische und rechtliche Szenarien zu testen und zu diskutieren
  • Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit
  • Beschleunigung des Struktur- und Beschäftigungswandels

USA

Im Mai 2023 veröffentlichte das White House Office of Science and Technology Policy (OSTP) unter der Biden-Harris-Regierung eine aktualisierte Fassung des National Artificial Intelligence Research and Development Strategic Plan. Die verabschiedeten Maßnahmen sollen den Rahmen für staatliche Fördermaßnahmen setzen und zugleich Forschung und Entwicklung sowie den Einsatz von vertrauenswürdiger KI vorantreiben. Der Bericht Artificial Intelligence (AI) and the Future of Teaching and Learning: Insights and Recommendations fasst zudem Chancen und Risiken von KI im Bildungswesen zusammen. Über eine Request for Information (RFI) bindet das OSTP die Öffentlichkeit in kritische KI-Fragen ein.

Politische Ziele

  • KI-Einsatz auf Basis demokratischer Werte sowie unter Wahrung der Rechte und Sicherheit Einzelner
  • Entwicklung und Verwendung von KI-Systemen zur Förderung des öffentlichen Wohls
  • Fokus auf internationaler Zusammenarbeit

Handlungsfelder

Langfristige Investitionen in die grundlegende und verantwortungsvolle KI-Forschung

  • Förderung datenorientierter Methoden und föderierter Ansätze des maschinellen Lernens
  • Entwicklung von KI-Systemen und -Simulationen in realen und virtuellen Umgebungen sowie Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit von KI-Systemen
  • Theoretische Fähigkeiten und Grenzen der KI verstehen


Methodenentwicklung für die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI

  • Suche nach verbesserten Modellen und Metriken
  • Aufbau von Vertrauen und größeres Verständnis in die Mensch-KI-Interaktion


Berücksichtigung der ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI

  • Investitionen in die Grundlagenforschung zur Förderung von Grundwerten
  • Soziale und ethische Risiken der KI verstehen und abmildern sowie Einsatz von KI zur Lösung ethischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Probleme


Gewährleistung der Sicherheit von KI-Systemen

  • Entwicklung sicherer KI und Absicherung von KI


Öffentliche Datensätze und Umgebungen für KI-Training und -Tests

  • Entwicklung gemeinsam genutzter fortschrittlicher Computing- und Hardware-Ressourcen sowie Open-Source-Softwarebibliotheken und Toolkits

Messung und Bewertung von KI-Systemen

  • Erhöhung der Verfügbarkeit von KI-Testumgebungen
  • Einbindung der KI-Community in Standards und Benchmarks


Besseres Verständnis des nationalen KI-Fachkräftebedarfs

  • Evaluierung des Bedarfs an KI-Fachkräften
  • Ausbildung/Umschulung der Arbeitskräfte und Entwicklung von KI-Expertise unter Berücksichtigung ethischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Implikationen
  • Erforschung des Einflusses von vielfältigem und multidisziplinärem Fachwissen


Ausweitung öffentlich-privater Partnerschaften

  • Einbezug von vielfältigeren Interessensgruppen
  • Verbesserung, Ausweitung und Schaffung von Mechanismen für F&E-Partnerschaften


Schaffung eines prinzipienfesten und koordinierten Ansatzes für die internationale Zusammenarbeit in der KI-Forschung

  • Internationale Zusammenarbeit für globale Herausforderungen (z.B. Nachhaltigkeit, Gesundheitsversorgung, Fertigung)
  • Entwicklung von internationalen Standards und Richtlinien für vertrauenswürdige KI