Hohe Beanstandungsquote bei den Nutzfahrzeugen

20. Juli 2023. Im Jahr 2022 wurden 30,4 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) und damit +1,1 Prozent mehr als im Vorjahr durchgeführt. Im Gegensatz zu den vorherigen Berichtsjahren stieg die Beanstandungsquote im Vergleich zum Jahr 2021 an (2022: 33,1 %; 2021: 31,0 %; 2020: 31,1 %). Die durchschnittliche Anzahl der Mängel je beanstandetem Fahrzeug nahm im Vergleich zum Vorjahr leicht ab. Waren es im Jahr 2021 noch 2,62 Mängel je beanstandetem Fahrzeug, lag dieser Wert im Jahr 2022 noch bei 2,60 Mängeln (siehe Tabelle).

Die Anzahl der geprüften Personenkraftwagen (Pkw) nahm im Jahr 2022 wiederholt leicht zu. Mit 21,8 Millionen (+1,3 %) stellten sie die am häufigsten vorgeführte Fahrzeugklasse dar. Hierbei wurden an rund 7,21 Millionen Pkw ein oder mehrere Mängel festgestellt. Mit 41,6 Prozent war bei den Nutzfahrzeugen (Kraftomnibusse, Lastkraftwagen und Sonstige Kraftfahrzeuge) die höchste Beanstandungsquote zu beobachten. Die geringste Beanstandungsquote mit 11,5 Prozent wurde bei den Krafträdern festgestellt.

Wie schon im Vorjahr wurden bei den Pkw die lichttechnischen Einrichtungen und andere Teile der elektronischen Anlage am häufigsten bemängelt. Diese Mangelart wurde bei rund 4,9 Millionen HU verzeichnet. Ihr Anteil lag bei 25,9 Prozent (2021: 26,5 %). Mängel bei den „Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen“ (2022: 18,2 %; 2021: 17,5 %) war die zweithäufigste Mangelart, gefolgt von der Bremsanlage (2022: 17,8 %; 2021: 18,2 %). Die Mangelart „Umweltbelastung“ nahm im Vergleich zum Vorjahr um +1,2 Prozent zu (2022: 17,2 %; 2021: 17,1 %) (siehe Diagramm).

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 37,0 Prozent aller HU von den einzelnen Technischen Überwachungsvereinen (TÜV) durchgeführt. Der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (DEKRA) lag bei 33,4 Prozent und 15,8 Prozent der Fahrzeuguntersuchungen entfielen auf die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Der Anteil der Prüfungen durch die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeug-Sachverständiger (KÜS) blieb gleich (2022: 10,2 %; 2021: 10,2 %).

Eine deutliche Abnahme von -10,8 Prozent war bei der Anzahl aller durchgeführten Einzelabnahmen (2022: rund 0,9 Millionen; 2021: rund 1,0 Millionen) zu verzeichnen. Die Untersuchungen von Fahrzeugen zur Personenbeförderung nahmen um +12,1 Prozent zu, die Oldtimer-Gutachten sanken im Vergleich zum Vorjahr vergleichsweise leicht um -5,6 Prozent auf rund 94 Tausend.

Die komplette statistische Aufbereitung der Fahrzeuguntersuchungen des Jahres 2022 finden Sie hier (FU 1).