Geduld kann man lernen: Einfache Übungen, die meinen Kindern helfen
![Ein kleines Mädchen hat grimmig den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt (Symbolbild).](https://cdn.statically.io/img/www.hallo-eltern.de/assets/images/35/48/35048529-meadchen-geduld-ungeduld-grimmig-arme-symbolbild-2q0btF168kfe.jpg)
Kindern fällt es oft schwer, auf etwas zu warten. Denn sie haben noch kein Zeitgefühl wie Erwachsene. Mit welchen Übungen ich sie als Mama unterstütze.
Geduld kann man lernen. Davon bin ich fest überzeugt. Die meisten Kinder sind allerdings nicht gerade mit Geduld gesegnet. Und auch viele Erwachsene haben mit dem Thema ihre Probleme. Selbst ich merke in gewissen Situationen, dass mir die Geduld ausgeht. Dabei kann man das Geduldigsein doch trainieren.
Alltagssituationen, die die Geduld auf die Probe stellen
Im Alltag gibt es tausende Gründe, warum der Geduldsfaden reißt, und das teilweise mehrmals am Tag. Das Kind trödelt mal wieder beim Anziehen, der nervige Kunde weiß nicht was er will oder ein Paket lässt wieder zu lange auf sich warten. So ist das auch bei Kindern. Die Lego-Steine lassen sich nicht so zusammenstecken wie erhofft. Oder das Essen soll auf den Tisch kommen – und zwar schnell. Vor allem aus der Sicht eines Kleinkindes gibt es viele Dinge, die den Geduldsfaden strapazieren.
Kinder spiegeln das Verhalten der Erwachsenen
Doch mit der Geduld ist es wie mit vielen anderen Fähigkeiten: Sie lässt sich üben und erlernen. Allen voran sollten Eltern dabei ein gutes Vorbild sein. Denn sind sie nicht geduldig, warum sollten es dann die Kinder sein? Immerhin spiegeln Kinder das Verhalten der Erwachsenen wider. Deshalb sollten Eltern, wenn nötig, auch morgens etwas mehr Zeit einplanen, damit keine Hektik ausbricht.
Mit kleinen Übungen im Alltag können Kinder ihre Geduld trainieren
Mit einfachen Übungen können Kinder üben, geduldig zu sein. Wichtig ist, dass Eltern nach jeder Übung ein Lob aussprechen: „Toll, dass du so geduldig gewartet hast“ oder ähnliches bestärkt das Kind in seinem Verhalten:
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- Vorbild sein: Wie bereits erwähnt, sollten Eltern vermeiden, Stress oder Hektik zu verbreiten, denn das überträgt sich auf das Kind.
- Einbeziehen: Damit bei Kindern im Alltag keine Langeweile aufkommt, sollten Eltern sie einbeziehen. Wenn Papa zum Beispiel kocht, kann der Nachwuchs mithelfen. Oder wenn Mama die Wäsche aufhängt, kann sie helfende Hände gebrauchen. So kommt keine schlechte Laune auf, bis die Eltern endlich fertig sind.
- Langeweile zulassen: Es ist nicht die Aufgabe der Eltern, Kinder rund um die Uhr zu entertainen. Auch Eltern brauchen mal eine Pause und das müssen Kinder akzeptieren. In diesen Phasen sollten sich die Kinder selbst beschäftigen und eben auch durch Kreativität der Ungeduld entgegenwirken.
- Eltern sollten abwarten: Solange das Kind nicht nach Hilfe fragt, sollten Eltern auch nicht ins kindliche Tun eingreifen. So wird die Selbstständigkeit gefördert und die Frustrationstoleranz trainiert.
- Konkrete Zeitangaben: Mit Aussagen wie „Ich komme gleich“ oder „Das können wir später machen“ kann ein Kind nichts anfangen. Wann genau ist denn „gleich“ oder „später“? Das führt zu Frust und Ungeduld, da das Kind immer wieder nachfragen wird, wann dieses „gleich“ oder „später“ eintritt. Besser sind klare Zeitangaben oder klar definierte Abläufe: „Erst mache ich noch die Küche sauber, dann spiele ich mit dir.“ Oder: „Ich stelle dir einen Timer auf 15 Minuten, wenn die Zeit um ist, können wir XY machen“. Oder für ältere Kinder, die die Uhr schon ein wenig lesen können: „Wenn der große Zeiger unten ist, dann ist es so weit.“
- Gesellschaftsspiele: Auch Gesellschaftsspiele können die Geduld trainieren. Denn beim Spielen müssen Kinder abwarten, bis sie wieder am Zug sind.
Erwachsene sollten sich eines vor Augen führen: Grundsätzlich wollen Kinder immer gesehen und gehört werden. Wenn man als Eltern den Kindern emphatisch und aufmerksam begegnet, fühlen sie sich ernst genommen. Auch das fördert ihre Geduld.