Sexspielzeug für Paare

Dreier gefällig? Das sind meine Erfahrungen mit Paarvibratoren

Wer schon einmal in einer monogamen Langzeitbeziehung war, weiß, früher oder später nimmt die Sexkurve drastisch ab. Paarvibratoren sollen dabei helfen wieder etwas Abwechslung in das Sexleben zu bringen. Unsere Autorin hat ein Modell zusammen mit ihrem Partner auf Herz und Nieren getestet. Was man beachten muss, welche Modelle es gibt und ob sich die Investition lohnt, erzählt sie hier
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Es ist, wie es ist: Ist man über mehrere Jahre mit einer Person in einer monogamen Beziehung, nimmt die Häufigkeit, mit der man gemeinsam in die Laken springt, ab. Das ist keine Schande, sondern eine ganz normale Entwicklung. Bei meinem Freund und mir ist es ebenso. Nach drei Jahren Beziehung sieht unser Sexleben anders aus, als am Anfang, als wir es zwischen zwei Nummern gerade mal geschafft haben, ein Glas Wasser zu trinken. Das kann einige Paare belasten. Ich finde jedoch, dass diese Phasen auch Möglichkeiten eröffnen, zum Beispiel, um mal etwas Neues auszuprobieren. Das gegenseitige Vertrauen ist in einer Langzeitbeziehung ja schließlich da und wohl fühlt man sich eh voreinander. Mein Freund und ich haben deshalb einen Paarvibrator getestet. Mittlerweile gibt es ja einige Modelle und ich dachte mir, warum nicht mal so einen kleinen Scheißer ausprobieren. Was hat man schon zu verlieren?

Wie funktioniert ein Paarvibrator?

Paarvibratoren, wie die meisten anderen vibrierenden Sexspielzeuge dienen oft – nicht immer – aber oft, der zusätzlichen klitoralen Stimulierung. Nur dass man mit diesen Vibratoren nicht alleine Hand anlegt, sondern eben eine weitere Person involviert ist. Fair enough, oder? Immerhin kommen deutlich weniger Frauen beim heterosexuellen Sex zum Orgasmus als Männer – das ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Bei vielen beliebten Modellen wird dabei ein Teil des Vibrators zusätzlich zum Penis in die Vagina eingeführt, während der andere Teil außen auf der Klitoris aufliegt. Eigentlich genial. Böse Zungen würde behaupten, dass auch eine Hand das Lustorgan während der Penetration stimulieren könnte. Gut, dass es hier keine bösen Zungen gibt.

Der Vibrator, den mein Partner und ich getestet haben, sieht aus wie ein plattgetdrücktes C oder auch eine Kaulquappe. Er hat verschiedene Vibrationsstufen und lässt sich biegen, sodass er sich auf jeden Körper individuell einstellen lässt. So kann man sicherstellen, dass er auch wirklich den richtigen Punkt – also die Klitoris – trifft. Die sitzt bei Frauen* nämlich unterschiedlich weit vom Vaginaleingang entfernt. Ein Vibrator, der sich nicht flexibel biegen lässt und die Form behält, passt mit großer Wahrscheinlichkeit also nicht zu jeder Frau*.

So war der Sex mit einem Paarvibrator

Da der Partnervibrator eh schon in Griffweite herumlag, nutzten wir die Gunst der Stunde, um ihn direkt schonmal während des Vorspiels einzusetzen. Das Ergebnis noch vor der Penetration durch den Penis: ein Orgasmus für mich. Ich sage gleich, dass ein Paarvibrator vermutlich nichts für zarte Männeregos ist, die in Vibratoren Konkurrenz sehen. Ich spreche es hier jetzt einfach mal aus, weil sich sonst niemand traut: Ich habe mit meinen Sextoys bessere Orgasmen, als beim partnerschaftlichen Sex mit Männern. Das ist ein Fakt.

Das liegt ziemlich sicher daran, dass ich meinen Körper und die Knöpfe, die ich drücken muss, natürlich viel besser kenne als ein Geschlechtspartner. Zum anderen wird die Klitoris mit einem Vibrator von außen, von innen oder auch gleichzeitig von beiden Seiten stimuliert. Und das gibt ordentlich Feuerwerk. Wessen Partner sich also insgeheim fragt, ob man jetzt lieber mit dem Sexspielzeug zusammen wäre, für den ist die Erfahrung mit einem Partnertoy wohl eher nicht das Richtige. Zumindest müsste im Vorfeld ein offenes Gespräch vorangehen, um mögliche Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Ich persönlich finde ja aber eh, dass beim Sex kein Platz für Egos ist, aber gut.

Für Sex mit einem Paarvibrator zum Einführen braucht man Zeit, vor allem, wenn es das erste Mal ist. Schnelles Rumgerammel ist hier eher fehl am Platz, da sonst der vibrierende Silikonstöpsel die ganze Zeit rausrutscht und die Klitoris nicht gleichmäßig stimuliert wird. Deshalb würde ich sagen, dass ein zusätzlicher Benefit eines Partnervibrators definitiv ist, dass man man mal wieder langsam machen muss.

Nachdem mein Partner und ich uns beide an den Gast zwischen uns gewöhnt hatten, war es zumindest für mich eine ziemlich gute Erfahrung. Meinen Freund hat die Vibration nicht wirklich vom Stuhl gehauen, aber seine Partnerin zu sehen, wie es sie sehr wohl vom Stuhl haut, hat ihn wiederum angemacht – und uns beide zum Schluss ziemlich happy.

Paarvibrator Anwendung: Was sollte man beachten?

Wie schon gesagt, ich glaube, der Schlüssel zum Erfolg liegt hier ganz klar darin sich mit den Vibratoren Zeit zu lassen. Stellungen ausprobieren, schauen, was sich gut anfühlt, was vielleicht nicht funktioniert und nicht aufgeben, nur weil man beim ersten Mal noch nicht Engelschöre gehört hat.

Vor allem, wenn der Partner einen größeren bzw. breiteren Penis hat, sollte man vorsichtig bei der Penetration vorgehen. Der Teil des Paarvibrators, der eingeführt wird, ist zwar nicht groß, dennoch kann das Gefühl ungewohnt sein. Hier kann Gleitgel helfen, jedoch würde ich auch nicht zu viel empfehlen, da der Vibrator ansonsten noch schneller rausrutscht. Und natürlich als – kleiner Reminder – muss man hierbei auf ein wasserbasiertes Gleitgel setzen, wenn der Vibrator aus Silikon ist, was die meisten Modelle sind.

Again, man sollte sich hierbei eben etwas Zeit nehmen. Aber das ist ja an sich etwas durchweg Positives. Sich mal wieder voll und ganz aufeinander zu konzentrieren, kommt in vielen Beziehung zu oft zu kurz.

Was übrigens ein weiteres Schmankerl der Paarvibratoren ist, ist dass man die meisten der Sexspielzeuge per App oder Fernbedienung steuern kann. Das ist ideal für Paare, die eine Fernbeziehung führen oder die einander gerne zuschauen. Ich persönlich bin kein Fan davon, einen Vibrator zu benutzen, den mein Partner bedient. Das ist meine ganz subjektive Wahrnehmung, es macht mich einfach nicht an. Die App und Fernbedienung sind deshalb nicht meine Favorites, allerdings führe ich auch keine Fernbeziehung. Und ich kann mir vorstellen, dass die Steuerung per App oder Fernbedienung für viele Paare interessant sein könnte.

Was ich abschließend empfehlen würde, ist in einen Vibrator zu investieren, der sich der Körperform anpasst und aus nicht zu hartem Silikon ist, da das bei Stoßbewegungen sicherlich unangenehm werden kann.

Die besten Paarvibratoren: Die Modelle im Vergleich

Es gibt mittlerweile etliche Sexspielzeuge für Paare, die sich in Form, Farbe und Anwendung unterscheiden. Hier verschiedene Vibratoren, die keine Wünsche offen lassen.

“Chorus Set”

Der Chorus von WeVibe ist der Klassiker unter den Paarvibratoren. Ein Teil des kleinen Vibrators aus Silikon wird zusätzlich zum Penis in die Vagina eingeführt, während der andere Teil auf der Klitoris aufliegt und dort für die nötige Stimulation sorgt. Er kommt mit einer Fernbedienung, lässt sich aber auch per App steuern. Das Silikon ist angenehm weich und der Vibrator lässt sich flexibel der Körperform anpassen.

“Duo Vibe”

Dieser Paarvibrator lässt sich nicht nur während des partnerschaftlichen Sex benutzen, wo der kleine “Greifer” um den Schaft des Penis gelegt wird, während der längere Teil in die Vagina eingeführt wird, er kann außerdem von Mann* und Frau* einzeln zum Solosex benutzt werden.

Dieser Penisring aus Silikon, sorgt nicht nur für eine längere und härtere Erektion des Penis, er stimuliert gleichzeitig durch Vibration die Klitoris. So sorgt er für intensivere Orgasmen auf beiden Seiten.

“Universalgenie”

Dieses Toy verdient wirklich den Titel Universalgenie. Es kann nämlich sowohl zu Stimulation der Klitoris und Schamlippen, als auch des Penis und der Hoden eingesetzt werden. Sogar die Nippel können mit diesem Vibrator verwöhnt werden. Darüber hinaus kann er natürlich auch während der Penetration verwendet werden. Er lässt sich zudem fernsteuern und ah ja, wasserdicht ist er auch noch. Nur zum Mond fliegen kann man mit diesem Modell nicht.

“Fin Finger”

Diesen Winzling sollte man nicht unterschätzen. Zwar ist er unter den Vibratoren eher im kleineren Segment, das schmälert aber nicht seine Power. Dieser Vibrator ist besonders gut für Einsteiger*innen geeignet. Über den Finger gestreift kann die Klitoris so vor oder während der Penetration zusätzlich stimuliert werden. Doch auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit dem Toy lassen sich alle Möglichen erogenen Zonen erforschen, gerne auch im Wasser, da das Sexspielzeug wasserdicht ist. Mit der kleinen Auflagefläche erreicht man sicher jeden lustbringenden Punkt.

Paarvibrator im Test: Sind es die Partnervibratoren wert?

Nachdem ich den Test mit einem Paarvibrator gemacht habe, würde ich sagen, dass es sich definitiv lohnt, ein solches Toy im Haus zu haben. Die Sextoys bringen Abwechslung ins Sexleben und sorgen vor allem dafür, dass Menschen mit Klitoris beim partnerschaftlichen Sex besser und häufiger zum Orgasmus kommen. Bevor man aber in ein Sexspielzeug investiert, das man gemeinsam nutzen will, sollte man darüber sprechen, was die Erwartungen sind, nicht dass es dann am Ende doch in der Schublade verstaubt. Wobei man den kleinen Vibrator dann auch prima alleine nutzen kann. Aber natürlich ist das nicht Sinn und Zweck der Sache.