Star-Interview

Selena Gomez: So ehrlich rechnet die Schauspielerin jetzt mit Hollywood und Social Media ab

Selena Gomez spricht jetzt offen über ihre Erfahrungen mit Hollywood und den toxischen sozialen Medien – ihre ehrlichsten Aussagen haben wir hier zusammengefasst
Selena Gomez
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Selena Gomez: Ihre schonungslosen Aussagen über Hollywood und Social Media

Selena Gomez ist auf dem Cover der Hollywood-Ausgabe 2023 der amerikanischen Vanity Fair und führte dazu ein Interview über Hollywood, Freiheit und soziale Medien. In der Vergangenheit fühlte sich die Schauspielerin von ihrer Disney-Fassade eingeengt.  Doch seit sie 2018 mit einer bipolaren Störung diagnostiziert worden ist und sich in ihrer Apple TV+ Dokumentation “Selena Gomez: My Mind & Me”  im Jahr 2022 dazu entschieden hat, über ihre psychischen Probleme zu sprechen, fühlt sich die Sängerin, Schauspielerin und Produzentin ("Only Murders in the Building") befreit. Im Folgenden findest du ihre krassesten Aussagen aus dem Gespräch mit Selena Gomez, das von der Vanity Fair veröffentlicht wurde. 

Selen Gomez über ihre Vergangenheit und Erfahrungen mit Hollywood: 

Selena Gomez startete ihre Karriere in der Kindersendung “Barney und seine Freunde”, wurde aber vor allem durch ihre Rolle der Teenagerin Alex Russo in der Disney-Serie “Die Zauberer vom Waverly Place” bekannt. Ihren Durchbruch verdankt sie also Disney – jedoch sprach sie in der Vergangenheit oft davon, wie schlecht es ihr mit der frühen Aufmerksamkeit und dem Druck, den Disney-Stars ausgesetzt sind, gegangen ist. 

Selena Gomez quälte der Gedanke an ihre Disney-Jahre – doch jetzt nicht mehr:

“Ich fühle mich definitiv frei davon. Manchmal werde ich getriggert. Es ist nicht so, dass ich mich für meine Vergangenheit schäme, es ist nur so, dass ich so hart daran gearbeitet habe, meinen eigenen Weg zu finden. Ich will nicht die sein, die ich war. Ich möchte sein, wer ich bin.”

Die Schauspielerin durfte während ihrer Disney-Zeit diesen Satz unter keinen Umständen sagen:

“Ich war sicherlich kein wildes Kind, aber ich war bei Disney, also musste ich beispielsweise aufpassen, dass ich nicht vor allen Leuten ‘Was zum Teufel?‘ sagte. Darunter sind auch Sachen, die ich mir auch selbst auferlegt habe, um das beste Vorbild zu sein, das ich sein konnte. Jetzt denke ich, das beste Vorbild zu sein, bedeutet, ehrlich zu sein, auch mit den vermeintlich hässlichen und komplizierten Seiten von einem selbst.”

Selena Gomez über Hollywood – und die toxische Macht der Filmmetropole

"Diese Branche ist ein Biest. Es ist wirklich beängstigend zu sehen, was passiert, wenn man gerade in jungen Jahren so viel Macht und Geld bekommt. Ich denke, das ist extrem beängstigend.

Je berühmter man wird, desto bescheidener sollte man sein. Verlasse dich auf dein Herz, versuche, so gut wie möglich zu sein. Und sei vorsichtig, wem du vertraust, denn du wirst, mit wem du dich umgibst. Meine Schwester ist neun, und Gott sei Dank will sie nicht in dieser Branche arbeiten. Das denkt sie zumindest jetzt. Was ist aber, wenn sie mir in zwei Jahren sagt, dass sie das möchte? Daran kann ich nicht einmal denken."

Selena Gomez über die toxischen Seiten von Social Media:

Selena Gomez ist selbst kaum auf Social Media unterwegs. Laut eigener Aussage war sie seit 4 Jahren nicht mehr im Internet. All ihre Social-Media-Accounts werden von Assistent:innen gesteuert. Am aktivsten ist sie auf TikTok , wo man auch private Videos und vor allem Make-up-Tutorials sehen kann – doch selbst diese postet sie nicht selbst. 

Selena Gomez empfindet Social Media als “toxisch”:

“Ich hatte nie die Chance, auf eine richtige Highschool zu gehen. Die Welt war für die längste Zeit meine Highschool, und ich wurde mit Informationen überflutet, die ich nicht haben wollte. Ich machte eine schwere Zeit durch, als ich mich trennte, und ich wollte kein Feedback sehen – nicht einmal unbedingt über die Beziehung, aber vor allem die Meinungen über mich im Gegensatz zu [jemand] anderen. Es gab Tausende von wirklich netten Kommentaren, aber ich dachte sofort an die gemeinen.”

"Die Leute können mich hässlich oder dumm nennen, und ich denke mir: egal. Aber manche Menschen werden sehr detailliert. Sie schreiben Absätze, die so spezifisch und gemein sind. Ich musste ständig weinen. Ich hatte ständig Angst... Ich konnte es mir nicht mehr antun, das zu lesen. Es war eine Verschwendung meiner Zeit.

Das Einzige, was ich auf meinem Handy habe, ist TikTok, weil ich es etwas weniger feindselig finde. Es gibt wunderbare Dinge in den sozialen Medien – mit den Fans in Kontakt zu treten, zu sehen, wie glücklich und aufgeregt sie sind, und ihre Geschichten zu hören. Aber normalerweise wird das [für mich jetzt] gefiltert. Ich habe ein System entwickelt. Alles, was ich mache, schicke ich an meinen Assistenten, der es dann postet. Was die Kommentare angeht, so stellt mein Team ein paar Dinge zusammen, die ermutigend sind."

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Selena Gomez kritisierte das Twitter von Elon Musik und den Anstieg toxischer Maskulinität und Hassreden 

“Die Entwicklung auf Twitter ist gefährlich. Ich glaube nicht, dass ich etwas dazu sagen muss, weil er [das Feedback] bekommt, das ich auch empfinde. Es geht mir nicht um ihn, sondern um die [Richtung] von Twitter... Es ist sicher nicht meine Lieblings-App. Ich weiß nicht, ob es [um das Gefühl] geht, cool zu sein, weil man etwas besitzt. Ich finde es einfach unverantwortlich und unsicher.”

So hat Selena Gomez die Filmbranche für sich wiederentdeckt

Nachdem sich Selena Gomez einige Jahre zurückgezogen hatte, startete sie mit der Disney+-Serie “Only Murders in die Building” wieder groß durch. Seitdem ist auch ihre Dokumentation  “Selena Gomez: My Mind & Me”  erschienen, in der sie sich so offen wie nie gezeigt hat. Es scheint, sie hat ihren Platz in Hollywood doch gefunden. 

Seit der Veröffentlichung ihrer Dokumentation fühlt sich Selena Gomez endlich frei

“Ich habe jetzt nicht mehr das Gefühl, dass ich die Leute anlüge. Es ist nicht so, dass ich gelogen hätte... Ich hatte Angst davor, was die Leute denken würden oder dass man mich nicht einstellen würde. Jetzt denke ich nicht mehr so. Ich habe verstanden, dass ich, wenn es sich für mich nicht gut anfühlt, einen Schritt zurücktreten und abwägen muss. Gibt mir diese Freundschaft etwas? Ist dieses Projekt ein wirklich gutes Projekt?”

Selena Gomez darüber, wie ihr Dokumentarfilm das Verhältnis zu ihren Fans verändert hat:

"Ich hatte schreckliche Angst. Aber nachdem der Dokumentarfilm herauskam, bemerkte ich, dass die Leute auf mich zukamen und nicht sagten: ‘Oh, ich möchte ein Foto von dir’, sondern eher: ‘Hey, ich fand die Stelle gut, an der du das und das gesagt hast’. Dann hatte ich schließlich ein fünfminütiges Gespräch mit jemandem über seine Reise. 

Das passierte immer öfter, und ich begann mich gut zu fühlen, weil ich nicht mehr nur diese Requisite für die Leute war – kein: ‘Du bist so süß. Lass uns ein Foto machen.’ Es war mehr als das. Es war ein Gespräch über psychische Gesundheit oder Mut oder Enttäuschung oder Verlust. Und ich begann zu denken: Das zahlt sich aus, denn das ist es, was ich am Ende des Tages will. Ich möchte lieber für mein Herz in Erinnerung bleiben als für alles andere." 

Dieses Interview wurde aus Gründen der Klarheit gekürzt und bearbeitet.

Dieser Artikel wurde u.a. mit Materialien von unseren Kolleg:innen von der Vanity Fair erstellt.