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Reichen 500.000 Euro in Rente? Ein Wegweiser für den Ruhestand

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Eine Person steht am Ufer des Starnberger Sees. (Symbolfoto)
Sorgenfrei durch den Lebensabend – das wünschen wir uns doch alle, oder? So bereiten Sie sich finanziell auf die Rente vor. (Symbolfoto) © Imago

Die Rentenplanung ist ein vielschichtiges Feld. Dieser Text bietet hilfreiche Hinweise, um sich auf die monetären Herausforderungen des Ruhestands einzurichten.

München – Das Rentensystem in Deutschland basiert auf einer gemeinsamen Verantwortung von Staat und Bürgern für die Altersvorsorge. Dies bedeutet, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer Beiträge zur gesetzlichen Rente leisten, während der Staat einen erheblichen Zuschuss beisteuert, um Rentnern ein angemessenes Einkommen zu gewährleisten. Allerdings wird von den Bürgern auch erwartet, dass sie privat für ihr Alter vorsorgen. Dies ist für die meisten Menschen notwendig, da die Durchschnittsrente nach 40 Arbeitsjahren im Jahr 2024 nur 1505 Euro beträgt.

Als erstes: Anspruch auf die Rente prüfen

Die Frage, wie viel Geld man im Alter benötigen wird und wie man dieses Geld am besten ansparen sollte, ist jedoch nicht einfach zu beantworten. Hier sind einige Ratschläge, wie man sich optimal auf den Ruhestand vorbereiten kann.

Zunächst sollte man seinen Anspruch auf die gesetzliche Rente überprüfen und die Versorgungslücke ermitteln. Um herauszufinden, was einem noch fehlt, ist es wichtig zu wissen, wo man steht. Jeder sollte in der Lage sein zu verstehen, wie viel Rente er oder sie im Alter erwarten kann. Hierfür gibt es die Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die einmal im Jahr per Post verschickt wird. Darüber hinaus kann man sich auch für die digitale Renteninformation anmelden. Der Vorteil dabei ist, dass alle Renten, einschließlich möglicher Betriebsrenten und deren Wert, erfasst sind, nicht nur die gesetzliche Rente. So können Versicherte auf einen Blick sehen, was sie im Alter erwartet.

Auch in der analogen Version sind die wichtigsten Informationen enthalten. Wer älter als 55 Jahre ist, erhält alle drei Jahre eine detailliertere Rentenauskunft. Beide enthalten die wichtigsten Eckdaten, die man benötigt, um die spätere Versorgungslücke abschätzen zu können:

  1. Wann man in Rente gehen darf
  2. Wie viel Geld man bekäme, wenn man wegen voller Erwerbsminderung in Rente ginge
  3. Wie viel Geld man bekäme, wenn man jetzt nichts mehr einzahlen würde
  4. Wie viel Geld man bekäme, wenn man so wie aktuell weiter bis zur Regelaltersgrenze einzahlen würde

Versorgungslücke berechnen: Wie viel Geld brauche ich in der Rente?

Um herauszufinden, wie viel Geld man im Alter benötigen wird, sollte man seine Lebenshaltungskosten berücksichtigen. Wer festgestellt hat, wie viel Geld aus der gesetzlichen Rente und möglichen Betriebsrenten fließen könnte, hat bereits die wichtigsten Zahlen. Der nächste Schritt besteht darin, herauszufinden, wie viel Geld man als Rentner zum Leben benötigen wird. Dabei sollte man die Inflation berücksichtigen. Wer laut DRV in 15 Jahren eine Rente von 1500 Euro beziehen wird, sollte bedenken, dass die Kaufkraft dieser 1500 Euro sinken wird, also bis zur tatsächlichen Rente weniger wert sein wird. Die DRV weist in der Renteninformation auch noch einmal darauf hin.

Folgendes sollte man bei der Rechnung berücksichtigen:

Geld für die Rente sparen: Kleine Beträge über viele Jahre

Nachdem man seine Versorgungslücke grob berechnet hat, kann man mit der Planung beginnen. Es ist immer gut, ein Ziel vor Augen zu haben, wie viel Geld man bis zur Rente angespart haben möchte. Ob man dieses Ziel erreicht oder nicht, hängt natürlich auch davon ab, wie früh man mit dem Sparen beginnt. Wer über 45 Jahre lang jeden Monat 50 Euro in einen ETF-Sparplan mit einer Rendite von rund sechs Prozent einzahlt, kann am Ende auf 130.000 Euro zurückgreifen. Dann kann man über die nächsten 20 Jahre monatlich etwa 500 Euro entnehmen, um die Rente aufzubessern. Wer es jedoch geschafft hat, 500.000 Euro anzusparen, kann bereits über 2000 Euro im Monat entnehmen.

Finanzexperten raten insbesondere jüngeren Menschen (zwischen 20 und 35 Jahren) dazu, mit kleineren Beträgen in einem ETF-Sparplan zu beginnen. Also: 50, 100 oder 200 Euro im Monat, je nachdem, was man entbehren kann. Bei privaten Rentenversicherungen wie Riester oder Rürup sollte man vorsichtig sein: Die Renditen sind vergleichsweise niedrig und die Finanzwirtschaft erhebt hohe Gebühren. Die Bundesregierung hat jedoch bereits angekündigt, eine Reform der privaten Altersvorsorge voranzutreiben, um mehr Menschen zum Sparen für das Alter zu ermutigen.

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