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Bei 4100 Euro Gehalt: So viel Rente kommt dann am Ende dabei heraus

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Reicht ein früheres Brutto-Monatsgehalt von 4100 Euro für einen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen? Die Rentenformel zeigt es auf.

Frankfurt – Die gute Nachricht für alle Ruheständler: Anfang Juli sind die Renten in den alten und neuen Bundesländern um 4,57 Prozent gestiegen. „Davon profitieren die Rentnerinnen und Rentner im dritten Jahr in Folge von der guten Entwicklung der Löhne und Gehälter“, schreibt die Bundesregierung. Die schlechte Nachricht: Die Erhöhung ändert bei vielen nichts an den finanziellen Sorgen im Alter. Denn selbst von einem früheren Gehalt von 4100 Euro bleibt am Ende nicht viel übrig.

Wie viel Rente bleibt bei einem früheren Gehalt von 4100 Euro? So wird gerechnet

Bei einem durchgängigen monatlichen Gehalt von 4100 Euro brutto über 40 Jahre hinweg und gleichbleibenden Faktoren, würden Bezieherinnen und Bezieher der klassischen Altersrente 1690,76 Euro pro Monat bekommen. Das zeigt die Rechnung mit der Rentenformel. Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gehören alleinstehende Rentnerinnen und Rentner erst mit einem mittleren Einkommen von 1945 Euro zur finanziell besser gestellten Hälfte der Bevölkerungsgruppe.

Rentenformel für die Altersrente:

Monatliche Rentenhöhe = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor

Um zu verstehen, wie sich dieser Betrag zusammensetzt, hat die Deutsche Rentenversicherung (DRV) eine Broschüre bereitgestellt. Darin wird erklärt, dass sich die Rentenformel aus Entgeltpunkten, dem Zugangsfaktor, dem aktuellen Rentenwert sowie dem Rentenartfaktor zusammensetzt. Das Ergebnis der Rechnung ist die monatliche Rentenhöhe. Je nachdem, wie die Faktoren variieren, verändert sich die zukünftige Rente – wie auch hier bei einem früheren Gehalt von 4100 Euro.

40 Jahre lang 4100 Euro Gehalt bekommen: So setzt sich die Rente zusammen

Um auf die Entgeltpunkte für das jeweilige Jahr zu kommen, muss der eigene Verdienst durch das Durchschnittsentgelt aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geteilt werden. Der Zugangsfaktor berücksichtigt Ab- oder Zuschläge zum Zeitpunkt des Renteneintritts, während der zustehende Betrag pro Entgeltpunkt durch den aktuellen Rentenwert von 39,32 Euro bestimmt wird. Der Rentenartfaktor variiert dagegen je nach Art der Rente. Dazu führt die DRV folgendes auf:

RentenartFaktor
Renten wegen Alters1,0
Renten wegen teilweiser Erwerbsminderung0,5
Renten wegen voller Erwerbsminderung1,0
Erziehungsrenten1,0
Kleine Witwen- und Witwerrenten1,0
Nach dem „Sterbevierteljahr“0,25
Große Witwen- und Witwerrenten1,0
Nach dem „Sterbevierteljahr“0,55
Halbwaisenrenten0,1
Vollwaisenrenten0,2

Quelle: Deutsche Rentenversicherung

Ein Hinweis: Wer die klassische Altersrente erhält und zur Regelaltersgrenze in den Ruhestand geht, kann den Zugangs- und Rentenartfaktor bei der Berechnung der zustehenden monatlichen Rente außen vorlassen.

Beispielrechnung: So viel Rente steht Ihnen zu, wenn Sie 4100 Euro brutto verdient haben

Wer 4100 Euro brutto monatlich verdient – also 49.200 Euro pro Jahr – liegt über dem Durchschnittsentgelt aller Versicherten für 2024. Dieses liegt derzeit bei 45.358 Euro. Laut der DRV stellt die Bundesregierung diesen vorläufigen Wert mit Zustimmung des Bundesrates fest. Dabei stützt sie sich auf die Daten des Statistischen Bundesamts. Wenn nun beide Werte geteilt werden, kommt ein Quotient von gerundet 1,08 heraus. Das sind dann die Entgeltpunkte für das jeweilige Jahr.

Eine Seniorin zählt ihr Geld.
Selbst bei einem früheren Gehalt von 4100 Euro, bleibt in der Rente nicht viel davon übrig. Das zeigt eine Beispielrechnung anhand der Rentenformel. © Christin Klose/dpa

Der Einfachheit halber wurde bei der Rechnung davon ausgegangen, dass in 40 Jahren Arbeitszeit durchgängig ein Monatsgehalt von 4100 Euro brutto bezogen wurde – was natürlich unrealistisch ist. Folglich werden die Entgeltpunkte von 1,08 mit 40 Arbeitsjahren multipliziert. Daraus ergeben sich gerundet insgesamt 43 Entgeltpunkte. Multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert von 39,32 Euro kommt wiederum eine monatliche Rentenhöhe von exakt 1690,76 Euro heraus.

Beispielrechnung kompakt zusammengefasst:

Die Rechnung kann auch für andere Gehälter durchgeführt werden. Bei einem Verdienst von durchschnittlich 2700 Euro brutto im Monat ist die zu erwartende Rente schon wesentlich geringer. Besser sieht die Rente bei einem früheren Monatsgehalt von 5000 Euro aus. Wer selbst einmal den zukünftigen Betrag ausrechnen will, kann den Rentenschätzer der DRV ausprobieren. (cln)

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