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Kurznachricht

Geflügelpest: Keine Hinweise auf H5N1-Infektionen bei Milchkühen außerhalb der USA

– Deutsches Virusisolat kann sich nach experimenteller Infektion im Kuheuter vermehren

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) führt derzeit eine Infektionsstudie zur Empfänglichkeit von Milchkühen für hochpathogenes aviäres Influenzavirus H5N1 (HPAIV H5N1, Geflügelpestvirus) durch. Als erstes Zwischenergebnis konnte sich nicht nur das US-Isolat, sondern auch ein aktuelles H5N1-Virus aus einem Wildvogel aus Deutschland im Euter sehr gut vermehren.  Nach der direkten Infektion des Euters über die Zitzen zeigten die Milchkühe in beiden Fällen eindeutige Krankheitssymptome wie starken Milchrückgang, Veränderung der Milchkonsistenz und Fieber. 

Die Risikoeinschätzung des FLI zu Geflügelpest inklusive empfohlener Maßnahmen ändert sich durch das Zwischenergebnis nicht, da die Möglichkeit der Infektion mit anderen HPAIV H5-Stämmen in der aktuellen Version der Einschätzung bereits berücksichtigt wurde. Sowohl das Risiko des Eintrags des US-amerikanischen HPAI H5N1-Stammes (B3.13) in deutsche Rinderbestände einschließlich Milchkuhbetriebe, als auch das Risiko der Infektion von Rindern mit in Europa vorkommenden HPAI H5-Viren wird für Deutschland als sehr gering eingeschätzt. Dennoch wird eine erhöhte Aufmerksamkeit empfohlen und Insbesondere bei unklaren und gehäuften Erkrankungsfällen in Milchkuhbeständen sollte bei der Untersuchung auch HPAV H5 berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu den USA gibt es weder in Deutschland noch in anderen Ländern weltweit Hinweise auf ähnliche Infektionsgeschehen mit HPAIV H5N1.

Die direkte Infektion des Euters durch das Virus scheint von besonderer Bedeutung zu sein. Seit dem erstmaligen Nachweis des Erregers vor 27 Jahren in vielen Ländern, insbesondere in Asien, besteht ein möglicher Kontakt von Wiederkäuern wie Wasserbüffeln und Rindern mit den Ausscheidungen infizierter Wildvögel, ohne dass jemals ähnliche Infektionsereignisse beobachtet wurden. Welche genauen Umstände zum Start des Infektionsgeschehens in den USA führten ist nach wie vor nicht bekannt. 

Das FLI untersuchte vorsorglich bereits rund 1400 Rinderserumproben von Kühen aus von Geflügelpest besonders betroffenen Regionen in Deutschland auf Antikörper und etwa 350 Tankmilchproben aus verschiedenen Regionen mittels PCR auf Virusgenom, mit jeweils negativem Ergebnis. Weitere Untersuchungen von Tankmilchproben bis zu einer Gesamtzahl von etwa 1500 werden folgen.

Nach Abschluss und Auswertung der FLI-Infektionsstudie werden die Ergebnisse wie in der Wissenschaft üblich publiziert. Der Zeitpunkt kann momentan noch nicht abgeschätzt werden, das FLI wird zeitnah darüber informieren.

Milch, beim Melken (© Pixabay)

Milch, beim Melken (© Pixabay)