Niemand beherrscht die Ichbezogenheit in Songtexten so wie Taylor Swift. Doch die misogyne Annahme, ihre Kunst sei maßgeblich von den Männern in ihrem Leben inspiriert, greift viel zu kurz. Durch Plot-Twists werden die Fans zu Philologen.
Der Druckkostenzuschuss des Bundesinnenministeriums war bewilligt: Warum wurde Klaus Harpprechts Broschüre zum fünfundzwanzigsten Jahrestag des 20. Juli 1944 nicht gedruckt? Rainer Volk hat den Text jetzt ediert und kommentiert.
In Marbach liegen Entwürfe Carl Zuckmayers für ein Drama über den 20. Juli, eine Art Fortsetzung seines Erfolgsstücks „Des Teufels General“. Modellhaft sollten Hingerichtete über Volksvergötzung und Kollektivschuld hinausdenken.
In Ostjerusalem schreitet die Verdrängung der Palästinenser seit Jahren voran. Jetzt hat ein israelisches Gericht die Räumung einer von Siedlern besetzten Immobilie auf dem Gelände einer weltbekannten Stiftungsbibliothek für islamische Handschriften angeordnet. Ein Gastbeitrag.
Die Sorge vor Fake News treibt viele Menschen, aber auch Organisationen und Regierungen um. Forscher versuchen herauszufinden, ob diese Angst überzogen ist.
Ein klassischer Text der Elitenforschung thematisiert, welche Folgen es hat, wenn Kinder nach Begabung früh verschieden Schulwege einschlagen. Entstehen dadurch automatisch elitäre Zirkel?
Seine Syntax und seine Sprechweise verrieten, dass er die Verbindung der Literatur mit dem Leben suchte und jeder Endgültigkeit entgegenwirken wollte: Erinnerungen an Peter Demetz.
Bald läuft die Seniorprofessur des Leseforschers Andreas Gold an der Uni Frankfurt aus. Zum Abschied kommentiert er die Lage der Bildung in Deutschland diplomatisch.
Mommsen rediviva: Unchauvinistisch erfüllte sich diese Historikerin der Gefühle den Wunsch nach einer bürgerlichen Existenz. Zum siebzigsten Geburtstag von Ute Frevert.
Eschatologie im Hier und Jetzt: Jürgen Moltmann erreichte mit seiner „Theologie der Hoffnung“ weltweit viel höhere Auflagen als sein katholischer Tübinger Kollege Hans Küng. Im Alter von 98 Jahren ist der politische Theologe jetzt gestorben.
Sie hält am Konzept universaler Menschenrechte fest: Die amerikanische Philosophin Seyla Benhabib bekommt den von der Stadt Frankfurt vergebenen Adorno-Preis für 2024.
Die Philosophin Seyla Benhabib, die in Yale und Harvard gelehrt hat, wird mit dem Adorno-Preis ausgezeichnet. Mit ihrem Werk knüpft sie an die Tradition der Kritischen Theorie an.
Früher war das Christentum klaren soziokulturellen Schichten zuzuordnen. Doch das Streben nach Ersatzreligionen wirbelt die bekannte Schichtung durcheinander.
Kafka befahl seinem Freund Max Brod in zwei Briefen, alle unveröffentlichten Schriften zu verbrennen – Brod folgte dem nicht. Endlich kann die berühmte Weisung an den Original-Handschriften überprüft werden. Ein Gastbeitrag.
Die Berliner Altphilologin Melanie Möller beginnt mit einem Vortrag in München ihren Feldzug für die Befreiung der Literatur von moralischen Erwartungen.
Der Begriff der Nation ging ihm nicht so leicht von der Zunge: Heinz Thomas hielt sich an die Tatsachen und las Quellen genau. Im Alter von 88 Jahren ist der Bonner Historiker gestorben.
Erhalten Journalisten exklusive Informationen, kann dies der kritischen Berichterstattung schaden. Warum es bisweilen besser ist, das exklusive Wissen mit den Kollegen zu teilen.
Witzig kämpfte er gegen die säkulare Heilsreligion des Marktes, wissenschaftlich für Gerechtigkeit für die Habsburger: Der Historiker Eberhard Straub ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
Eine Studie hat einen Zusammenhang zwischen Armutsrisiko und Rassismus in Deutschland gefunden. Doch es besteht der Verdacht, dass die Autorinnen sich ihre Empirie so zurechtlegen, dass das Ergebnis zu ihrer These passt.
Das Thema Organspende und die militärische Unterstützung der Ukraine polarisieren hierzulande, das Gendern dagegen kaum: Die Befunde einer Berliner Studie zeigen, welche Differenzen in der deutschen Gesellschaft existieren.
Mit Menschen diskutieren, obwohl sie andere Positionen vertreten? Das stellen sich viele Menschen als sehr unangenehm vor. Dabei zeigt die Forschung: Es ist einfacher und netter als gedacht.
Vor Norbert Frei hielt Wulf Kansteiner eine „Munich History Lecture“, ebenfalls zum Thema der Lage der Erinnerungskultur. Die Veranstalter waren über den Abend mit Kansteiner unglücklich. Ihre Gründe möchten sie nicht erläutern.
Die Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung nimmt noch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen wahr. Andersherum ist das seltener der Fall. Über die Ursachen dieser Diskrepanz.
In den USA eskaliert die Polizeigewalt häufig. Die niederländischen Gesetzeshüter wenden eine andere Taktik an, um Verdächtige zu überrumpeln. Wie machen sie das?
Der Historiker Norbert Frei sieht die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus durch den Postkolonialismus gefährdet. Claudia Roth nimmt er in seinem Vortrag an der Universität München aber in Schutz.
Wirklich, ein toller Schlager! Robert Darntons Buch über den revolutionären Stimmungsumschwung im halben Jahrhundert vor 1789 zieht eine Summe seiner Forschungen.