GAP-Deckung beim Leasing: Was ist das und was wird abgedeckt?

20. Februar 2023 von

Die GAP-Deckung ist eine Zusatzversicherung, die man vor allem beim Leasing häufig empfohlen bekommt. Doch was verbirgt sich dahinter und warum reicht die normale Autoversicherung nicht aus? Wir haben alles Wissenswerte zur GAP-Deckung für Sie zusammengefasst.

⏰  Kurz zusammengefasst

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Was ist die GAP-Deckung?

Als GAP-Option wird eine zusätzliche Kfz-Versicherung für Leasingfahrzeuge bezeichnet. Gap, aus dem englischen als “Lücke” zu übersetzen, sagt aus, dass diese Versicherung eine Lücke schließt, die durch die normale Kaskoversicherung nicht abgedeckt wird. Wie bereits erwähnt, ist eine Kaskoversicherung hier Voraussetzung, eine Haftpflichtversicherung ist nicht ausreichend.

Wenn man sich nicht für eine GAP-Deckung entscheidet, dann wird im Falle eines Unfalls mit dem Leasingauto nur der im Kaskovertrag festgelegte Wiederbeschaffungswert übernommen. Das ist der Wert, der am Tag des Schadens für Ihr Fahrzeug noch festgesetzt wird. Damit können Sie sich in den meisten Fällen ein gleichwertiges, gebrauchtes Fahrzeug leisten. Allerdings ist der noch zu zahlende Leasingbetrag in den meisten Fällen höher, als der festgelegte Wiederbeschaffungswert, sodass Sie diese Differenz an den Leasinggeber zahlen müssten.

Hier kommt die “Lücken”-Versicherung ins Spiel, denn sie bezahlt genau diesen Differenzbetrag zwischen Wiederbeschaffungs- und Restwert.

Was deckt die GAP-Versicherung ab?

Die GAP-Deckung beim Leasing ist abrufbar bei Diebstahl oder einem Totalschaden. Für alle anderen Schäden ist die Kaskoversicherung zuständig.

Wann ist eine GAP-Deckung sinnvoll?

Wenn Sie sich für ein Leasingfahrzeug entscheiden, dann ist eine GAP-Versicherung immer sinnvoll. Der Leasinggeber verlangt mindestens eine Teilkaskoversicherung und in manchen Fällen wird auch explizit der Abschluss einer GAP-Option vorgeschrieben.

Aber unbedingt zu empfehlen ist die GAP-Versicherung vor allem bei Autos der oberen Mittelklasse oder bei einem Luxusmodell. Der Wertverlust bei solch hochpreisigen Modellen ist in der ersten Zeit enorm hoch und wenn es zum Diebstahl oder Totalschaden kommen sollte, wird der Wert des Fahrzeugs weit unter dem offenen Leasingbetrag liegen, was für Sie sehr teuer werden kann. Bei einem Privatleasing ist die GAP-Deckung also eine zusätzliche Sicherheit.

Rechenbeispiel GAP-Deckung Leasing

Sie haben ein Auto für 36 Monate geleast und nach 24 Monaten wird ein selbstverschuldeter Unfall gebaut. Die monatliche Leasingrate beträgt 250 Euro. Ihr Fahrzeug war Vollkasko versichert und nach einem Unfall ist das Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden. Ein Gutachter hat ermittelt, dass Ihr Fahrzeug einen Wiederbeschaffungswert von 20.000 Euro hat – diesen erstattet Ihnen die Vollkaskoversicherung.

Der Restwert des Leasings liegt aber bei 25.000 Euro. Eigentlich müssten Sie den Differenzbetrag selbst tragen, doch dank GAP-Deckung übernimmt die Versicherung den Betrag.

Hier nochmal detailliert zusammengefasst:

Leasingvertrag Beispielrechnung
36 Leasingraten (je 250 €) + 9.000 €
Kalkulierter Restwert + 25.000 €
Lesingwert gesamt = 34.000 €
Ausstehende Zahlung
nach 24 Monaten
Beispielrechnung
12 Leasingraten + 3.000 €
Kalkulierter Restwert + 25.000 €
Ablösewert = 28.000 €
Lücke / GAP Beispielrechnung
Ablösewert + 28.000 €
Wiederbeschaffungswert – 20.000 €
GAP = 8.000 €

Muss man die GAP-Versicherung kündigen?

Sie geben bei Abschluss der Versicherung die Leasingdauer an, die GAP-Deckung endet automatisch, wenn der Leasingsvertrag ausläuft. Sie müssen also nicht extra kündigen und die Absicherung läuft über die gesamte Leasingdauer.