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Toni Kroos nach dem 1:2 gegen Spanien

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Deutschlands Titeltraum platzt gegen Spanien in der Verlängerung

Für die deutsche Nationalmannschaft ist die Heim-EM beendet. In einem dramatischen Viertelfinale gegen Spanien war die DFB-Auswahl ebenbürtig, die Entscheidung fiel in der Verlängerung, als Mikel Merino in der 119. Minute das 2:1 erzielte.

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Der Traum vom vierten EM-Triumph nach 1972, 1980 und 1996 hat sich für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht erfüllt. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann verlor in Stuttgart sein Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien mit 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung und schied aus. 

Der Ex-Dortmunder Mikel Merino erzielte in der 119. Minute den Siegtreffer für die Spanier, die im Halbfinale auf den Gewinner des Duells zwischen Frankreich und Portugal treffen.

Bundesligaprofi Dani Olmo (51.) von RB Leipzig hatte die Führung für die Iberer erzielt, der eingewechselte Florian Wirtz (89.) mit seinem Ausgleich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit noch einmal für Hoffnung beim deutschen Team gesorgt. Spaniens Daniel Carvajal sah kurz vor dem Schlusspfiff noch die Gelb-Rote Karte (120.+5).

Can überraschend in der Startelf – Nervöser Beginn

Die deutsche Elf startete erneut mit David Raum und Leroy Sané, zudem mit Emre Can an Stelle von Robert Andrich. Den besseren Start erwischten aber die Spanier: Nach nur 52 Sekunden musste Manuel Neuer im deutschen Tor erstmals zupacken. Danach dauerte es eine ganze Weile, bis beide Teams ihre Nervosität in den Griff bekamen.

Viele Fouls und viele Unterbrechungen prägten die ersten 15 Minuten, in denen weder die DFB-Elf noch die Spanier in den Rhythmus kamen. Die "Furia Roja" kam dann zuerst zu kleineren Chancen. Für Deutschland köpfte Kai Havertz in der 21. Minute erstmals aufs Tor.

Spanien zielstrebiger – Havertz hält dagegen

Antonio Rüdiger handelte sich früh seine zweite Gelbe Karte des Turniers ein. Nach seinem Foul musste Pedri früh verletzt raus, für ihn kam Leipzigs Dani Olmo. Die Spanier um die erwartet quirligen Flügelflitzer Nico Williams und Lamine Yamal waren offensiv zielstrebiger, ohne sich die ganz dicken Chancen herauszuarbeiten. Die besten hatten vor der Pause Williams, der Neuer mit einem Schuss ins kurze Eck nicht überraschen konnte (36.), und Olmo mit einem Fernschuss (39.).

Auf der anderen Seite war es erneut Havertz, der sich im Strafraum drehte und zum Abschluss kam, aber Spaniens Keeper Unai Simón nicht überwinden konnte (35.). Insgesamt hatte die DFB-Auswahl sogar mehr Ballbesitz, agierte aber noch zu wenig über die Flügel – Raum und Joshua Kimmich hatten immer wieder Räume, die sie aber zu selten zu Vorstößen oder Flanken nutzten.

Dani Olmo bejubelt sein 1:0 gegen Deutschland
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Spaniens Dani Olmo bejubelt sein 1:0 gegen Deutschland

Leipzigs Dani Olmo bringt Spanien in Führung

In der Halbzeit korrigierte Nagelsmann seine Startelfentscheidung und brachte nun Florian Wirtz und Andrich für Sané und Can. Es waren aber weiter die Spanier, die einen Tick gefährlicher waren: Alvaro Morata hatte in der 47. Minute das 1:0 auf dem Fuß, zielte nach einer Drehung im Strafraum aber etwas zu hoch.

Kurz darauf war es dann aber doch so weit: Nach schöner Vorbereitung von Yamal, der von Raum nicht bedrängt wurde, nahm Olmo den Ball direkt und setzte ihn flach und unhaltbar für Neuer ins lange Eck – 0:1.

Nagelsmann riskiert – Füllkrug an den Pfosten

Nagelsmann reagierte sofort und brachte auch noch Maximilian Mittelstädt und Niclas Füllkrug. Und sofort wurde Deutschland gefährlicher. Die Strafraumbesetzung war nun besser als noch in der ersten Hälfte, Wirtz (61.) und Füllkrug mit einem Kopfball (64.) und einem Pfostenschuss (77.) versuchten es mit Abschlüssen, aber ohne Erfolg. Die nach vorne weiter ballsicheren Spanier setzten mit Kontern und Standards Nadelstiche (74./84.) und nahmen so immer wieder geschickt Zeit von der Uhr.

Für die letzten Minuten durfte auch Thomas Müller noch einmal ran – die erste Riesenausgleichschance hatte aber erneut Havertz, der nach einem missratenen Abstoß von Simón den Ball über den Torwart lupfte, aber auch über das leere Tor (83.).

Wirtz' spätes Tor bedeutet Verlängerung

Sechs Minuten später dann doch noch das erlösende 1:1: Nach einer langen Flanke köpfte Kimmich auf Wirtz, der den Ball kompromisslos ins Netz hämmerte.

Verlängerung in Stuttgart – beide Mannschaften versuchten weiter, den Siegtreffer zu erzielen. Mikel Oyarzabal für Spanien (104.) und Wirtz für die deutsche Elf (105.+1) hätten jeweils auf 2:1 für ihr Team stellen können, verfehlten aber beide um Zentimeter das Tor.

K.o. durch Merino – Füllkrug kann nicht mehr antworten

In der zweiten Hälfte der Verlängerung hätte Deutschland bei einer Aktion von Cucurella gerne einen Handelfmeterpfiff gehört, doch Schiedsrichter Anthony Taylors Pfeife blieb still. Kurz danach hatte Füllkrug noch eine Kopfballchance (117.), und als viele schon ans Elfmeterschießen dachten, traf Spanien doch noch: Nach einer Flanke von der linken Seite war Merino zur Stelle – 2:1 (119.).

Nun liefen alle deutschen Spieler nochmal nach vorne, um sich vielleicht doch noch ins Elfmeterschießen zu retten. Füllkrug hatte auch noch eine richtig gute Kopfballchance, verfehlte den Kasten aber knapp. Das war's. Spanien steht im Halbfinale, Deutschland ist ausgeschieden.

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