Killswitch: Der Not-Ausschalter beim VPN

Filesharing im Internet oder ein Schmuddel-Video im Büro gucken und plötzlich bricht die VPN-Verbindung zum anonymen Server kurzzeitig zusammen. Ein Horrorvorstellungen! Denn dann sind für kurze Zeit alle Ihre Aktivitäten im Internet nachvollziehbar. Deswegen haben viele seriöse VPN-Anbieter eine Art Not-Ausschalter eingebaut: Eine sogenannte Killswitch. Wie funktioniert eine Killswitch und welche Anbieter haben sie?

9.8
NordVPN Test 2024: Erfahrungen und Testbericht des VPN-Anbieters

NordVPN

NordVPN ist der bekanntesten VPN-Anbieter weltweit. Das VPN ist ausgestattet mit unzähligen Sicherheits-Funktionen, ...
3,99€ pro Monat Zu NordVPN
Zum Testbericht

Warum sind Verbindungsabbrüche ein Problem und wie entstehen sie?

Auch eine VPN-Verbindung kann theoretisch unerwartet abbrechen! Je nachdem, welchen Aktivitäten Sie gerade nachgehen, kann das unangenehm werden. Trotz aktiver VPN-Verbindung läuft der Datenverkehr zunächst über Ihren Router, bevor er über das VPN-Netzwerk umgeleitet wird. Bei einem Verbindungsverlust zum VPN werden alle Daten erneut unter Verwendung Ihrer originalen IP-Adresse ins Internet geleitet, ohne dass Betriebssysteme oder Netzwerksoftware Sie darauf hinweisen. Ihre Anonymität ist somit gefährdet, insbesondere bei der Nutzung von Diensten, die Anonymität voraussetzen, wie beim Herunterladen von Torrents. In solchen Fällen könnten Sie schnell ins Visier von Abmahnanwälten geraten. Ein wirksames Gegenmittel bietet der Einsatz eines Kill-Switch, der Ihre Internetverbindung automatisch unterbricht, falls die VPN-Verbindung ausfällt. So bleibt Ihre Privatsphäre geschützt.

Wie und warum kann es zu einem Verbindungsabbruch zum VPN-Dienst kommen?

Es gibt unterschiedliche Gründe, die für einen Verbindungsabbruch zum VPN-Server verantwortlich sein können. Diese Gründe umfassen technische Probleme, Netzwerkeinstellungen oder externe Einflüsse. Hier sind einige Beispiele:

  1. Instabile Internetverbindung: Eine schwankende oder unzuverlässige Internetverbindung kann dazu führen, dass die VPN-Verbindung häufig abbricht. Wenn die Grundverbindung zum Internet instabil ist, kann das VPN seine Funktion nicht aufrechterhalten.
  2. VPN-Serverüberlastung: Wenn zu viele Nutzer gleichzeitig mit demselben VPN-Server verbunden sind, kann dies zu Überlastung und in der Folge zu Verbindungsabbrüchen führen. Die Kapazität und Bandbreite des Servers reichen dann nicht aus, um eine stabile Verbindung für alle Nutzer zu gewährleisten.
  3. Konfigurationsprobleme: Falsche oder unzureichende Konfigurationseinstellungen auf dem Gerät des Nutzers oder innerhalb der VPN-Software können zu Verbindungsabbrüchen führen. Dies kann sowohl die Einstellungen des VPN-Clients als auch die Netzwerkeinstellungen des Betriebssystems betreffen.
  4. Firewall- oder Sicherheitssoftware-Konflikte: Firewalls oder andere Sicherheitssoftware auf dem Computer können manchmal die VPN-Verbindung blockieren oder unterbrechen, besonders wenn sie den Datenverkehr als potenziell unsicher einstufen.
  5. VPN-Protokollinkompatibilitäten: Verschiedene VPN-Protokolle haben unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Sicherheit und Stabilität. Inkompatibilitäten zwischen dem gewählten VPN-Protokoll und dem Netzwerk können zu Verbindungsabbrüchen führen.
  6. Serverseitige Probleme: Probleme auf der Seite des VPN-Anbieters, wie technische Störungen, Wartungsarbeiten oder Sicherheitsangriffe, können ebenfalls zu Unterbrechungen der VPN-Verbindung führen.
  7. IP-Adresswechsel: Einige Internetdienstanbieter weisen ihren Kunden dynamische IP-Adressen zu, die sich regelmäßig ändern. Ein Wechsel der IP-Adresse während einer VPN-Sitzung kann zum Verlust der VPN-Verbindung führen.

Um die Wahrscheinlichkeit von Verbindungsabbrüchen zu minimieren sollten Sie einen zuverlässigen VPN-Anbieter zu wählen, die VPN-Software regelmäßig aktualisieren und eine stabile Internetverbindung sicherstellen.

Wie funktioniert ein VPN-Killswitch?

Um dieses Problem zu umgehen, bieten viele Anonymisierungsdienste einen sogenannten “Killswitch” an. Dieses Programm schließt bei Verlust der Verbindung zum VPN-Server automatisch alle weiteren Internetdienste und -programme. Wichtig ist, daran zu denken, den Killswitch auch zu aktivieren. Bei einigen Anbietern gehört er zu den Standardeinstellungen, bei anderen jedoch nicht. Im Settings-Bereich der VPN-App lässt sich dies in der Regel leicht überprüfen.
Da die VPN-Provider wissen, wie nachteilig sich ein Verbindungsabbruch für den User auswirken kann, bieten heutzutage fast alle Firmen Killswitches an. Gleichzeitig optimieren sie ihre Netzwerke dahingehend, eine möglichst durchgehende Uptime zu gewährleisten, sodass serverseitige Probleme die absolute Ausnahme darstellen. Sowohl NordVPN, ExpressVPN, CyberGhost oder Surfshark als auch kleinere Anbieter wie PureVPN oder VyprVPN haben diese Funktion an Bord.

Diese VPN-Anbieter mit Killswitch sind unsere Empfehlung

Cyberghost Killswitch

Kein mühsames Einstellen nötig: Mit CyberGhost VPN wird der Kill-Switch automatisch aktiviert, sobald Sie eine Verbindung zu einem VPN-Server aufbauen.

So ist der Ablauf: Ständig überwacht der Kill-Switch Ihre VPN-Verbindung. Bei jeglicher Unterbrechung, egal wie gering, wird sofort reagiert. Der Kill-Switch blockiert dann für 120 Sekunden jeglichen Internetverkehr, bis eine sichere VPN-Verbindung wiederhergestellt ist. Gleichzeitig erhalten Sie eine Benachrichtigung über die Unterbrechung Ihres Internetzugangs. In dieser Situation haben Sie die Option, eine Verbindung zu einem anderen Server zu versuchen oder den Killswitch vorübergehend auszuschalten. Natürlich funktioniert auch eine grundsätzliche Abschaltung der Kill-Switch. Was wir aber nicht empfehlen.

Angebot: Cyberghost ab 2,03€ pro Monat

NordVPN Killswitch

Bei NordVPN müssen Sie die Killswitch erst aktivieren, damit Sie bei Verbindungsabbrüchen reagieren kann. Je nachdem, welches Gerät Sie benutzen, funktioniert der Kill Switch ein bisschen anders:

  • Auf Computern kann der Kill Switch bestimmte Programme stoppen (bei Windows) oder gleich das ganze Internet abschalten (bei Windows und Mac), wenn die VPN-Verbindung weg ist.
  • Bei Handys und Tablets mit iOS (wie iPhones und iPads) sowie bei manchen Mac-Computern schaltet der Kill Switch das Internet komplett aus, wenn die VPN-Verbindung unterbrochen wird. Er versucht auch, automatisch wieder eine Verbindung herzustellen. Diese Hilfe ist immer eingeschaltet und Sie müssen nichts extra dafür tun.
  • Auf Android-Handys (ab Version 8.0) blockiert der Kill Switch auch das gesamte Internet, wenn die VPN-Verbindung unterbrochen wird. Bei älteren Android-Versionen (ab 7.0) gibt es eine ähnliche Funktion, die Sie in den Einstellungen Ihres Handys finden und einschalten können.
  • Auf Linux-Computern können Sie den Kill Switch anschalten, damit Ihr Internet gestoppt wird, wenn die VPN-Verbindung abbricht. Das gelingt mit einem entsprechenden Befehl auf dem Computer.
Angebot: NordVPN ab 3,99€ pro Monat

Surfshark Killswitch

Auch bei Surfshark muss die Killswitch Funktion zunächst in den Einstellungen aktiviert werden. Dies funktioniert je nach Betriebssystem etwas anders ist aber immer sehr leicht auffindbar in den Einstellungen.

Angebot: Surfshark ab 2,19€ pro Monat

Alternative Tools zur VPN-Killswitch

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will oder einen Anbieter nutzt, der keinen Killswitch zur Verfügung stellt, kann auch Drittanbieterlösungen nutzen, um die eigene Anonymität zu gewährleisten. Das kostenlose Programm VPNetMon bietet die Möglichkeit, einzustellen, welche Apps geschlossen werden sollen, falls die Verbindung zum VPN-Server abbricht. Gleichzeitig ist positiv anzumerken, dass nicht die ganze Internetverbindung geschlossen wird, sondern nur kritische Programme herunterfahren. Eine kostenpflichtige Alternative wäre das Tool VPN Watcher, welches bei Verbindungsabbrüchen von mehr als 100 ms ausgewählte Anwendungen schließt. Weitere Tools sind VPN lifeguard (kostenfrei), VPNCheck, TunnelRat (kostenfrei) und SideStep (kostenfrei).

Fazit: Mit einer Killswitch Schlimmes verhindern

Da niemand vorhersehen kann, ob und wann eine VPN-Verbindung mal Probleme macht, ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen. Die von einschlägigen Anbietern gelieferten Killswitches sind eine gute Variante, um die eigene Anonymität auch im Fall von Verbindungsabbrüchen zu schützen. In einer Zeit, in der Online-Sicherheit und Datenschutz immer wichtiger werden, stellt der Kill Switch eine essentielle Sicherheitsmaßnahme dar. Er garantiert, dass persönliche Daten, Online-Aktivitäten und die Identität der Nutzer nicht durch plötzliche Sicherheitslücken gefährdet werden. Besonders für Nutzer, die sich in unsicheren Netzwerken bewegen oder sensible Informationen übertragen, bietet der Kill Switch eine zusätzliche Schutzschicht. Darüber hinaus fördert der Einsatz eines Kill Switches das Bewusstsein für digitale Sicherheit und unterstreicht die Notwendigkeit, proaktiv Maßnahmen zum Schutz der eigenen Online-Präsenz zu ergreifen. Letztlich ist es eine kleine, aber kraftvolle Funktion, die große Auswirkungen auf die Sicherheit und Privatsphäre im Internet haben kann. Wir empfehlen daher jedem Internetnutzer, einen VPN-Anbieter zu wählen, der diese Funktion anbietet, um so für den Fall der Fälle bestens gerüstet zu sein.

9.8
NordVPN Test 2024: Erfahrungen und Testbericht des VPN-Anbieters

NordVPN

NordVPN ist der bekanntesten VPN-Anbieter weltweit. Das VPN ist ausgestattet mit unzähligen Sicherheits-Funktionen, ...
3,99€ pro Monat Zu NordVPN
Zum Testbericht
9.4
ExpressVPN Test 2024: Der Alleskönner unter den VPN-Diensten?

ExpressVPN

ExpressVPN ist einer der besten VPN-Anbieter den wir getestet haben. Der Dienst bietet ein riesiges Netzwerk mit ...
9.6
CyberGhost Test 2024: Testsieger beim Streaming

CyberGhost

CyberGhost ist ein VPN-Anbieter, der besonders durch seine hohe Anzahl an Servern und einer sehr guten ...
2,03 € pro Monat Zu CyberGhost
Zum Testbericht
9.7
Surfshark Test: Der VPN-Hai im Karpfenteich – was kann das günstige VPN?

Surfshark

Der Surfshark VPN Test lieferte die bisher größte Überraschung in unserem VPN-Vergleich. Der noch relativ junge Dienst ...

Aktualisiert am

VPN Test & Vergleich
Logo