Nicht mehr ohne: Die Stiftung Warentest empfiehlt VPN, trotz Mängel im Kleingedruckten

Nun ist es sozusagen amtlich bestätigt: Jeder Internetnutzer sollte ein VPN benutzen, vor allem im öffentlichen W-LAN. Das empfiehlt die Stiftung Warentest in ihrem Testbericht 06/2021, in dem sie 14 kommerzielle VPN-Anbieter und zwei Browser mit VPN-Funktion auf Herz und Nieren geprüft hat. Vor allem wegen erheblichen Mängeln in den AGB und den Datenschutzerklärungen fielen die Ergebnisse insgesamt aber eher mittelmäßig aus. Hier sind die Testergebnisse im Überblick.

Die wichtigsten Kriterien für das Testurteil

Die Stiftung Warentest ist eine der wichtigsten und einflussreichsten Organisationen für den Verbraucherschutz in Deutschland. Sie arbeitet im staatlichen Auftrag und ist deswegen in ihren Urteilen unabhängig und fair. Für den VPN-Test wurden folgende Punkte getestet:

  • Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit
    Hierbei waren die Geschwindigkeiten von Down- und Upload und die Reaktionszeiten maßgeblich. Für das zuverlässige Umgehen von Geoblocking wurden in Deutschland blockierte Seiten aufgerufen, und Aufrufe aus dem Ausland auf deutsche Seiten simuliert. Testpersonen in China prüften die Dienste, ob sie dort gesperrte Seiten entsperren können.
  • Schutz der persönlichen Daten
    Hier ging es um die Nutzerdaten. Wie viele persönliche Daten werden von den VPN-Diensten erhoben und wie wird mit diesen umgegangen? Wie gut verschlüsseln sie den Datenverkehr und gibt es eine Kill-Switch-Funktion? Zusätzlich wurde ein Jurist beauftragt, die Datenschutzerklärungen zu überprüfen.
  • Einrichtung und Betrieb
    Geprüft wurden die Anwendungen für die Betriebssysteme Windows, Android und iOS. Hier ging es um die Benutzerfreundlichkeit, Updates, Support und Verbindungsaufbau.
  • Vielseitigkeit
    Welche Zusatzfunktionen gibt es? Wie Vielfältig sind die unterstützten Geräte und Betriebssysteme? Gibt es verschiedene Zahlungsmöglichkeiten? Kann das VPN auf mehreren Geräten gleichzeitig genutzt werden? Das waren die wichtigsten Fragen für diese Rubrik.
  • Mängel in den AGB
    Auch hierfür wurde wieder ein Jurist beauftragt, der sich auf die Suche nach unzulässigen Bedingungen und Benachteiligungen machen sollte.

Die besten VPN-Dienste im Test der Stiftung – technisch überzeugend

Auf den ersten Blick fallen die Gesamtwertungen der Stiftung Warentest für die VPN-Dienste eher ernüchternd aus. Die beste Gesamtnote bekam NordVPN mit “befriedigend” (2,9). Es folgen Surfshark (3,0) und Windscribe (3,1). 

Ein zweiter Blick in die Testergebnisse zeigt ein differenzierteres Bild. So erhielten die drei Testsieger Bestnoten in Sachen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit und wurden in der Rubrik “Vielseitigkeit” mit gut (NordVPN: 2,1 und Surfshark: 2,3) bzw. befriedigend ( Windscribe: 3,2) bewertet.

Die eher mittelmäßigen Gesamtnoten sind den teils gravierenden Mängeln in den AGB und den Datenschutzerklärungen geschuldet:

“Zwar schneidet kein Programm im Test gut ab, doch das liegt primär an Mängeln im Kleingedruckten. Technisch überzeugen einige”, erklärt Stiftung Warentest im Bericht.

Welches VPN ist Testsieger bei Stiftung Warentest?

Der VPN Testsieger bei Stiftung Warentest ist NordVPN. Das hat uns nicht überrascht, denn das zuverlässige VPN besteigt auch in unserem VPN Test regelmäßig das höchste Treppchen. Das sind die Vorteile von NordVPN:

nordvpn Logo
9.8
Empfehlung der Redaktion
NordVPN Bewertung: Testbericht und Erfahrungen
Vorteile
  • Eines der schnellsten VPNs 
  • Hoher Datenschutz & keine Protokolle  
  • Sehr gut für Streaming wie Netflix
  • Killswitch vorhanden
  • „Bedrohungsschutz“ zur Abwehr von Schadsoftware
  • P2P-/Torrent-Unterstützung
  • Sehr guter Service mit Live-Chat
  • 30 Tage Geld-zurück-Garantie
  • Aktion Amazon Gutscheine bis 30€
  • 3 Monate EXTRA
Nachteile
  • erst wirklich günstig bei längeren Abo-Laufzeiten

VPN-Dienste im Test – Das Gesamturteil der Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest spricht sich in ihrem Testbericht ausdrücklich für die Nutzung kommerzieller VPN-Anbieter aus: “Jeder, der öffentliche WLan-Netze nutzt, braucht ein VPN – sonst haben Hacker mitunter leichtes Spiel. Besonders nützlich sind kommerzielle Programme.”

Lediglich beim Surfen zu Hause oder im Mobilfunknetz benötige man normalerweise kein VPN.

Sicherheit und Privatsphäre

Im Testbericht gehen die Autoren vor allem auf die Themen Sicherheit/ Privatsphäre und Streaming ein. Demnach verhindere ein VPN zuverlässig, dass Internetanbieter die Surfgewohnheiter ihrer Kunden ausspionieren können. Außerdem betonen sie die deutlich verbesserte Datensicherheit in offenen W-LAN-Netzen.

Defizite entdeckten die Tester teilweise bei den VPN-Diensten selbst: Pure VPN für Windows überträgt einzelne Daten wie beispielsweise Nutzernamen ohne Verschlüsselung an die eigenen Server. Außerdem ist Vorsicht bei den Passwörtern angesagt: Einige VPN-Dienste erlauben schwache Passwörter, PrivateVPN zusätzlich noch zahlreiche Anmeldeversuche. Ivacy, PureVPN und PrivateVPN speichert die Anmeldedaten auf den Nutzergeräten.

Umgehen von Internetzensur

Mit einem VPN kann die Internetzensur in autoritären Staaten zuverlässig umgangen werden. Getestet haben das eigens dazu beauftragte Personen, die sich in China befanden. Besonders gut schnitten dabei NordVPN, PureVPN, PrivateVPN, Hotspot Shield, Ivacy, Surfshark und Windscribe ab.

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Mängel im Kleingedruckten

Die meisten VPN-Anbieter stellen ihre Datenschutzerklärungen und AGB nur in englischer Sprache zur Verfügung. Das gab fette Punktabzüge in der Gesamtwertung. Lediglich CyberGhost und HMA machen sich die Mühe einer deutschen Übersetzung. HMA allerdings legt in den AGB amerikanisches Recht zugrunde. Die AGB für europäische Nutzer müssten aber nach europäischem Recht verfasst sein. Vypr erlaubt sich sogar, Nutzer jederzeit und ohne Grund zu kündigen. Auch das führte zu einem Punktabzug.

Umgehen von Geoblocking

Das Entsperren geogeblockter Seiten funktionierte laut Stiftung Warentest meist reibungslos. Lediglich drei Anbieter hatten mit dem Streaming von ESPN+ Schwierigkeiten: HMA, Surfshark und Private Internet Access.

Die Frage nach der Legalität, die beim Streaming von ausländischen Inhalten immer mitschwingt, klärt Stiftung Warentest mit einer Aussage von Christian Solmecke. Der Anwalt hat sich auf Internetrecht spezialisiert und sagt: “Das Ansehen von Videos auf ausländischen Streaming-Portalen unter Umgehung der Geo-Sperre ist nach meiner Auffassung rechtmäßig. Eine Verfolgung und Ermittlung wäre für die Anbieter zudem äußerst kostenaufwendig und technisch kaum umzusetzen.”

Fazit

Nach diesen Testurteilen ist zu erwarten, dass die kommerziellen VPN-Anbieter schnellstmöglich in den Bereichen AGB, Datenschutzerklärung und eigene Sicherheitspolitik nachbessern werden. Trotz aller Kritik aber macht ein VPN den Datenverkehr im Internet sicherer.

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