WM-Analyse: Wir haben nicht genügend Top-Verteidiger

Der Berliner Kai Wissmann überzeugte bei der WM einmal mehr.

Der Berliner Kai Wissmann überzeugte bei der WM einmal mehr.

Foto: WITTERS

„Wir dominieren niemand. Unsere Tugend ist harte Arbeit,“ sagt Eishockey-Bundestrainer Harry Kreis (65) nach dem WM-Aus im Viertelfinale gegen die Schweiz.

Wie richtig diese Formulierung ist, zeigt ein Blick auf die Situation in der Abwehr. Vorn fallen die Tore und im Defensivverhalten gibt es noch Lücken. Einzig, das Berliner Abwehrgespann Jonas Müller/Kai Wissmann genügt höheren Ansprüchen. Maksy Szuber (21) ist noch sehr jung und am Anfang seiner Entwicklung. Lukas Kälble zeigt gute Ansätze. Beim 1:3 gegen die Schweiz agierten wir mit nur sechs Verteidigern.

Der Bundestrainer zur Verteidiger-Situation: „Wir haben sehr gute Verteidiger in der Liga und sehr gute Verteidiger in der Nationalmannschaft. Aber man kann nie genug davon haben. Das ist aber auch immer eine Entwicklung und wird sicher Thema auf der Bundestrainerkonferenz sein.“

Ein Spieler wie Moritz Seider (Detroit) wurde schmerzlich bei der WM vermisst. Leon Gawanke (Mannheim) ist verletzt.

Das Problem: Deutsche Verteidigertalente müssen in der DEL auch verantwortungsvolle Aufgaben übertragen bekommen und nicht auf der Spielerbank ohne Einsätze „festfrieren.“ Bremerhaven hat das mit Lukas Kälble in der abgelaufenen Saison hervorragend praktiziert. Auch in Berlin werden Wissmann und Müller seit Jahren gefördert und sind inzwischen aus der Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken.

Mit Korbinian Geibel könnte das nächste Abwehrtalent aus der Hauptstadt kommen.

Auf der Torwartposition und im Angriff sind wir auf Augenhöhe mit den Top-Nationen. In der Abwehr leider bislang nicht ganz. Wird sich hier nicht grundsätzlich etwas ändern, bleibt der Vorstoß in die absolute Weltspitze nur ein Wunsch. Liga und Verband müssen hier an einem Strang ziehen.

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Foto: sportdeutschland.tv

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