Play-In-Überraschung: Schüler schickt Lehrer in die Ferien!

Hamburgs V.J. King war mit 24 Punkten Top-Scorer der Towers

Hamburgs V.J. King war mit 24 Punkten Top-Scorer der Towers

Foto: IMAGO/Andreas Burmann

Das historische erste Play-In-Spiel in der Geschichte der Easycredit Basketball Bundesliga. Und schon gibt's die erste dicke Überraschung! Der Tabellen-Zehnte Veolia Towers Hamburg schmeißt den Neunten EWE Baskets Oldenburg mit 93:81 (46:47) raus.

Zwei Jahre war Pedro Calles (40) bei den Veolia Towers Hamburg der Lehrmeister seines Co-Trainers Benka Barloschky (36). Dann wechselte der Spanier 2022 zu den EWE Baskets Oldenburg. Seit Barloschky im Januar 2023 die Türme übernahm, hat er alle drei Spiele gegen seinen Freund verloren. Den ersten Sieg sparte er sich für das bisher wichtigste Spiel auf.

Play-In-Überraschung: Schüler schickt Lehrer in die Ferien!

Denn die Towers hatten bisher auch noch nie ein Play-off-Spiel gewonnen!

„Wir hatten nichts zu verlieren“, sagte Hamburgs Top-Scorer V.J. King (24 Punkte). Barloschky nach seinem größten Erfolg: „Ich habe meiner Mannschaft das ganze Jahr über vertraut, warum soll ich damit jetzt aufhören?!“

Hinter den Oldenburgern liegt eine Saison, die von 16 Verletzungen geprägt war. Und auch diesmal fehlten Max DiLeo, Kenny Ogbe, Norris Agbokoko (Wade) und Charles Manning jr.. Die Towers mussten dagegen „nur“ auf ihren Center Aleksander Dziewa (Knie) verzichten.

Die meisten Experten hatten im Alles-oder-Nichts-Duell eine Abwehrschlacht erwartet. Doch zunächst gab's das genaue Gegenteil: mutige Offensive mit offenem Visier. Die Towers legten einen 10:0-Traumstart hin! Die weiteren Whow-Momente: Zwei Monsterdunks von Feuervogel Ebuka Izundu und ein irrer Quarterback-Pass von Hamburgs Kapitän Seth Hinrichs. „Seth Mahomes“, staunte Dyn-Kommentator Arne Malsch. Und Experte Patrick Femerling schnalzte mit der Zunge: „Stark! Offensiv ist das hier ein Feuerwerk.“

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Quelle: BILD

Erst zum Ende des zweiten Viertels kam Oldenburg mit einem 9:0-Lauf ran und ging 31 Sekunden vor der Halbzeit-Sirene sogar das erste Mal in Führung (44:43).

Nach der Pause erwischten allerdings erneut die Gäste den besseren Start. Vor allem, weil sie sich mehr Abpraller erkämpften. Das Resultat: 62:51 (24.) – und eine schnelle Auszeit von Calles. Doch auch die konnte den Run nicht aufhalten. So zogen die Hamburger mit guten Wurf-Quoten bis auf 16 Punkte davon (69:53). Aber da waren ja noch 13 Minuten zu spielen. Eine Basketball-Ewigkeit...

Doch mit den Minuten schwand auch die Hoffnung. Die 6200 Fans in der Arena (28. Mal in Folge ausverkauft) wurden immer ruhiger. Und am Ende kletterten die Towers auf die Tribüne und feierten mit ihren mitgereisten Fans den historischen Erfolg.

Seit dem Aufstieg vor fünf Jahren hatten die Türme erst ein einziges Mal gewonnen. Im Jahr 2021, als Calles dort noch Trainer und Barloschky sein Schüler war...

„Das ist unwichtig. Es geht nicht um die Coaches, die Spieler stehen auf dem Feld. Wir stehen immer an der Seite und sehen sehr energisch aus. Aber es geht um die Spieler.“

Hamburg spielt jetzt am Donnerstag (20 Uhr, Dyn) gegen die MHP Riesen Ludwigsburg um den letzten freien Platz im Play-off-Viertelfinale als Bayern-Gegner. Barloschky: „Es fühlt sich jetzt erstmal gut an. Aber der Job ist noch nicht done. Wir wollen in die Play-offs. Das ist doch klar.“

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