Nach Handball-Eklat: Knallharte Entscheidung von Neuers Schwiegervater

Dr. Carsten Bissel ist Präsident und Aufsichtsratschef beim HC Erlangen

Dr. Carsten Bissel ist Präsident und Aufsichtsratschef beim HC Erlangen

Foto: picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Dieses Ende hatte sich abgezeichnet.

Der HC Erlangen, Tabellen-16. der gerade zu Ende gegangenen Saison in der Liqui Moly Handball-Bundesliga, und Sportdirektor Raul Alonso beenden ihre Zusammenarbeit. Nach drei Jahren und „auf beidseitigen Wunsch“, wie es in der offiziellen Klub-Mitteilung heißt. Alonsos Ende Juni auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.

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Quelle: Dyn

Die Trennungsmitteilung klingt versöhnlich. Präsident Carsten Bissel wird mit den Worten zitiert: „Raul Alonso hat gerade als Trainer Großes für den HC Erlangen geleistet. Ich erinnere an den Einzug in das Final Four in Hamburg, das herausragende Kalenderjahr 2022 und auch die guten 30 Punkte in der Saison 2022/23.“

Weiter sagt Bissel, der der Schwiegervater von DFB-Torwart Manuel Neuer (38/heiratete 2023 Bissel-Tochter Anika) ist, über Alonso: „Wir sind ihm dafür sehr dankbar. Er und seine Familie sind uns freundschaftlich verbunden. Er wird immer beim HCE willkommen sein“

Aber: Dass es zwischen beiden Parteien zuletzt ordentlich geknirscht hat, war unverkennbar. Eine Szene steht dafür beispielhaft.

Teaser-Bild

Foto: Ronny Hartmann, picture alliance / foto2press

Sie trug sich auf dem Feld direkt nach dem letzten Saisonspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf Anfang Juni zu und endete im Eklat. Trotz der 23:27-Niederlage hatte Erlangen so gerade den Klassenerhalt geschafft.

Auf dem Feld klatschten die HCE-Profis erleichtert ab, Sportdirektor Alonso ging neben der Platte auf Bissel zu, wollte mit ihm abklatschen. Der Spanier streckte die rechte Hand aus, der auf seinem Stuhl verharrende Bissel blickte demonstrativ zur Seite und verweigerte den Handschlag. Alonso drehte sich nach der Chef-Abfuhr schulterzuckend um.

Ein Grund für die „Eiszeit“, die nun in der Trennung mündet, soll die verfehlte Personalpolitik Alonsos gewesen sein.

Alonso war im Sommer 2021 nach Erlangen gekommen. Zwischen Januar 2022 und Sommer 2023 war er interimsmäßig zusätzlich Trainer des Teams, nachdem der Klub sich von Michael Haaß getrennt hatte. Vor der letzten Spielzeit widmete sich Alonso dann wieder ausschließlich seinen Aufgaben als Sportdirektor.

Übrigens: Der Alonso-Posten wird nicht neu besetzt. Bissel: „Wir wollen die Aufgaben eines Sportdirektors - wie es bereits in der Vergangenheit jahrelang erfolgreich praktiziert wurde - wieder auf verschiedene Schultern verteilen.“

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