Bundestrainer verrät Olympia-Geheimnis: Diese deutschen Sportler hatten das ganze Zimmer voller Bier

Bundestrainer Alfred Gislason und seine lustigsten Olympia-Momente

Bundestrainer Alfred Gislason und seine lustigsten Olympia-Momente

Foto: David Inderlied/dpa

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft befindet sich in der heißen Phase der Olympia-Vorbereitung. Alfred Gislason (64), Bundestrainer seit 2020, zuletzt Vierter mit dem Team bei der Heim-EM im Januar, erzählt in SPORT BILD seine schönsten Olympia-Erinnerungen.

Lesen Sie hier Teil zwei des großen Interviews.

SPORT BILD: Für Sie sind es schon die vierten Olympischen Spiele? Welche waren die besten?

Gislason: Los Angeles 1984. Wir sind raus aus dem Dorf, in der Villen-Gegend war überall Party. Die Leute fragten uns: Was willst du: Steak oder Wurst? Dann ging es an den Strand nach Malibu. Wir waren bis 5 Uhr früh in diversen Clubs. Unser Taxifahrer immer mit dabei. Mein Gott, witzigerweise sind alle aus unserem Taxi später Nationaltrainer geworden.

Und welche waren die schlimmsten Spiele?

Seoul 1988. Von der Organisation, von allem. Das olympische Dorf war in einem Hochhausgebiet, vom Militär abgeschirmt. Im ganzen Dorf gab es nichts zu tun, gar nichts. Gott sei Dank habe ich die Wasserballer von Deutschland getroffen, die waren im nächsten Haus. Die hatten ein Zimmer voll mit Bier. Komplett von oben bis unten voll mit Bier.

Wie groß ist die Gefahr, dass bei Ihrer Truppe einer über die Stränge schlägt?

Sehr, sehr gering. Wenn Golli kommt und sagt, ‚Hör mal, Trainer, wir wollen gemeinsam zusammensitzen mit einem Kasten Bier’, würde ich nie Nein sagen – aber danach fragen die Jungs sehr, sehr selten. Die Zeiten haben sich geändert. In meiner Mannschaft damals bei Tusem Essen gab es einen Aufstand im Bus, wenn da nicht mindestens drei Kisten Bier waren.

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Foto: Ronny Hartmann, picture alliance / foto2press

Eigentlich war Ihr Vertrag nach der EM bis 2027 verlängert worden, mit der Einschränkung, dass Sie die Olympia-Qualifikation beim Turnier in Hannover schaffen müssen. Es gab im März nur noch dieses eine Thema: Ihren Vertrag. Sie waren am Ende genervt, wie das Ganze kommuniziert worden ist.

Ja, aber das war auch mein Fehler. Ich wusste, dass die Klausel kommuniziert wird und habe die Diskussion unterschätzt, die da losging. Ich dachte, das wird kein Thema. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir es nach Paris schaffen, und wenn nicht, dann wäre ich anderswo hingegangen.

Gislason mit den Reportern Weitzmann (M.) und Beckedahl (r.) beim Gespräch in Berlin

Gislason mit den Reportern Weitzmann (M.) und Beckedahl (r.) beim Gespräch in Berlin

Foto: Sport Bild

Jetzt sitzen Sie ja bis zur WM 2027 sicher im Sattel.

So lange läuft mein Vertrag, richtig. Aber ich bin lang genug im Geschäft und weiß: Es kommt immer auch darauf an, wie es sportlich läuft. Ich bin jedenfalls keiner, der an seinem Stuhl klebt.

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