EM-Feeling bei der Formel 1. England gegen Holland … die Briten in Überzahl. Zu viel für Max Verstappen (26).

Drei Briten schlagen in Silverstone den niederländischen Weltmeister!

George Russell (26) startet von der Pole-Position beim Großen Preis von England (Sonntag 15 Uhr bei Sky und im Live-Ticker) – vor seinen Landsmännern Lewis Hamilton (39) und Lando Norris (24).

Doppel-Pole für Mercedes – und das erste Mal seit dem England-Rennen aus dem Jahr 1977, dass zwei britische Fahrer die ersten zwei Startplätze (James Hunt und John Watson) ergattern konnten.

Max Verstappen geht von Platz 4 ins Rennen.

… und sein Teamkollege Sergio Perez? Abgeschlagen. Vorletzter.

Noch am Vormittag sprach vieles dafür, dass die Quali eine riesige Wasserschlacht werden würde. Seit Freitagabend bis Samstag regnete es wie aus Eimern – in der Nacht gab es sogar ein heftiges Gewitter. Doch 20 Minuten vor der Session kommt die Sonne raus – 13 Grad, Hochsommer in England.

Pérez verhaut Q1 – muss von hinten starten

Dennoch beginnen die Piloten in Q1 mit Intermediate-Reifen. Alle wollen fix eine schnelle Runde drehen, da der Regen in wenigen Minuten sein Comeback feiern soll. Sergio Pérez geht acht Minuten vor dem Ende als einer der ersten Fahrer mit weichen Reifen auf die Strecke … und setzt seinen Red Bull gleich in den Kies. Rote Flagge! Nein, es läuft derzeit einfach NULL für den Mexikaner. Damit wird er am Sonntag vom vorletzten Platz starten (Gasly startet wegen eines Motortauschs von Platz 20).

Was nicht hilft: Teamchef Christian Horner wird von der Regie im TV gezeigt – er schüttelt angenervt den Kopf.

Aber auch Verstappen verliert die Kontrolle über seinen Wagen, als drei Minuten vor Schluss alle verzweifelt versuchen, mit weichen Reifen vor dem Regen ins Ziel zu kommen. Er schimpft „verdammter Regen.“ Dennoch schafft er es eine Runde später sicher ins Q2.

In Q2 dann plötzlich ein völlig anderes Bild. Keine Spur von Regen – jetzt gibt es keine Ausreden mehr.

Drei Minuten vor dem Ende schießt Nico Hülkenberg auf Platz 1 – da bleibt allen die Luft weg. Luft anhalten müssen dagegen alle Fans von George Russell. Der Brite liegt kurz vor Schluss nur auf Platz 12. Sollte er bereits in Q2 ausscheiden? Pustekuchen. Mit neuen weichen Reifen geht es direkt auf Platz 1, doch dann schiebt sich Norris im McLaren vorbei. Die Briten-Front gibt Vollgas.

… und Max Verstappen? Der Weltmeister hat sich laut „Sky“ bei seinem Ausritt in Q1 den Unterboden zerstört. Er droht in Q2 zu scheitern. Aber Verstappen wäre nicht Verstappen, wenn er nicht trotz zerballertem Unterboden das Beste aus dem Wagen rausholen kann. Platz 6. Reicht!

Für wen es nicht reicht … Charles Leclerc im Ferrari. Seit seinem Monaco-Sieg geht wenig bei ihm, jetzt fliegt er in Q2 raus. Nur Platz 11. Katastrophe.

Ganz England jagt Verstappen!

Ob Aston Martin, McLaren, Williams, Mercedes oder auch Lewis Hamilton, George Russell, Lando Norris – überall England. Alle gegen Verstappen.

Beim ersten Durchlauf steht das Briten-Trio ganz vorn: Russell vor Norris und Hamilton. Verstappen erreicht nur Platz 5. Doch das Auto ist bereits am Limit. Am Ende schafft er es immerhin auf Platz 4 – trotz eines Fahrfehlers.

Dr. Helmut Marko sagte nach der Quali: „Das Auto ist giftig. Platz 2 wäre aber drin gewesen.“

Ganz vorn aber machen die Mercedes alles klar – Russell auf 1, Hamilton auf 2.

Teamchef Toto Wolff danach bei Sky: „Doppel-Pole in Silverstone macht Spaß. Uns liegt das Wetter. Ich hoffe auf einen regnerischen und windigen Sommer für Ungarn und Belgien.“ Dennoch bremst er die Erwartungen für den Sonntag, hofft auf ein Podium – und glaubt noch nicht an den Sieg.

Was sonst noch passiert ist

▶︎ Lance Stroll ist anscheinend farbenblind. Als Perez in Q1 ins Kies bretterte, wurde sofort die rote Flagge geschwungen. Damit ist klar: Rausfahren aus der Box ist verboten. Machte der Kanadier aber trotzdem. Absolutes No Go! Dennoch wurde der Aston-Martin-Fahrer nur verwarnt. Schwein gehabt.

▶︎ Hülkenberg ist ein Gigant! Nach einer zwischenzeitlichen Bestzeit in Q2, rast er in Q3 schneller über die Strecke als Carlos Sainz. Platz 6 – vor dem besten Ferrari. Stark!

▶︎ Nach zwei erfolgreichen Rennen muss sich Alpine wieder nach hinten orientieren. Gasly startet durch einen Motortausch von Platz 20 – seine Kollege Esteban Ocon kam über den 18. Platz nicht hinaus. Große Enttäuschung bei den Franzosen.

Startaufstellung Großer Preis von England