Unzufrieden beim Meister: Drei Nationalspieler verlassen Bayern!

Niklas Wimberg bekam beim FC Bayern im Schnitt nur knapp 13 Minuten Einsatzzeit

Niklas Wimberg bekam beim FC Bayern im Schnitt nur knapp 13 Minuten Einsatzzeit

Foto: picture alliance / HMB Media

Zum 30. Juni sind die letzten Arbeitspapiere in der Easycredit Basketball Bundesliga ausgelaufen. Der Startschuss für die nächste Runde Transfer-News. Im Fokus dabei: der FC Bayern!

Der Double-Sieger sortiert nach dem überraschenden Abgang von Star-Trainer Pablo Laso (56, zurück in seine spanische Heimat) zum 1. Juli zwei Profis aus, ein dritter wird verliehen. Und um einen Weltmeister gezittert.

Niklas Wimberg (28) wechselt mit Vertrag bis 2026 zurück in den Norden zu den Veolia Towers Hamburg. Dort soll der gebürtige Oldenburger Lukas Meisner (28/Vertrag aufgelöst) ersetzen.

In seinen zwei Jahren im Münchner Star-Ensemble kam der 2,06 Meter große Flügelspieler (222 BBL-Spiele) nicht über seinen Status als Rollenspieler hinaus.

„Niklas hat bereits eine bewegte Karriere gespielt“, sagt Towers-Trainer Benka Barloschky (36) über den 16-maligen Nationalspieler. „Dabei ist er nicht den leichten Weg gegangen – er hat es sich hart erarbeitet. Die letzten zwei Jahre hat er auf dem höchsten Niveau trainiert und gespielt. Der Schritt nach Hamburg bedeutet für ihn nun eine größere Rolle und maximale Verantwortung.“

Ulm erlöst Nelson Weidemann

Der zweite Nationalspieler, der München verlässt, ist Nelson Weidemann (25). Der Experte für Dreier und Abwehr-Freak unterschrieb für die nächsten beiden Jahre bei Ratiopharm Ulm.

Genau wie Wimberg hatte Weidemann seinen Durchbruch vor dem Wechsel zu den Bayern bei den Niners Chemnitz geschafft. Und genau wie Wimberg war auch er mit seiner begrenzten Rolle beim Euroleague-Vertreter nicht mehr zufrieden. Folge: Sein Vertrag wurde aufgelöst – und der Weg zum Meister von 2023 frei. Sportdirektor Thorsten Leibenath (49): „Nelson ist ohne Zweifel einer der stärksten deutschen Guards. Sein unbändiger Motor in der Verteidigung ist ansteckend, seine Explosivität und Kaltschnäuzigkeit nur schwer zu stoppen. Trotz seines noch recht niedrigen Alters ist er sehr erfahren und wird damit ein komplettes Paket in die Waagschale werfen können.“

Weidemanns Worte in der offiziellen Vereins-Meldung klingen, wie eine Erlösung: „Ich freue mich riesig. Seit Monaten warte ich darauf, dass dieser Moment endlich kommt.“

Francisco nach Kaunas

Ebenfalls vorzeitig aufgelöst wurde der Vertrag von Spielmacher Sylvain Francisco (26). Der französische Nationalspieler geht zu Euroleague-Konkurrent Zalgiris Kaunas nach Litauen (Vertrag ein Jahr plus Option auf ein weiteres), um dort unter dem ehemaligen Bayern-Coach Andrea Trichieri (55) zu arbeiten.

Francisco in der Klub-Mitteilung: „Ich fühle mich großartig und bin glücklich, hier zu sein. Ich wollte unbedingt in der Mannschaft von Andrea Trinchieri spielen. Ich hatte das Gefühl, dass ich dort sein muss, wo ich mehr Verantwortung übernehmen kann.“

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Braunschweig leiht Top-Talent

Ebenfalls weg aus München geht Martin Kalu (19) – allerdings mit Rückfahrschein. Der U20-Nationalspieler geht per Leihbasis für eine Saison zu den Löwen Braunschweig.

Der Guard (1,98 Meter) gilt als eines der größten Talente seines Jahrgangs und gab schon mit 16 Jahren bei seinem Ex-Klub Rasta Vechta sein BBL-Debüt. In München kam er vor allem in der ProB zum Einsatz und soll nun in der Kader-Schmiede in Braunschweig zum BBL-Spieler reifen. Geschäftsführer Nils Mittmann (45): „Er bringt schon unglaubliche Qualitäten von Athletik über Technik wie auch Mindset mit und wir freuen uns sehr darauf, in der kommenden Saison intensiv mit Martin an seiner weiteren Entwicklung zu arbeiten.“

Weltmeister Bonga nach Belgrad?

Mit Weltmeister Isaac Bonga (24) würden die Bayern dagegen liebend gerne verlängern. Doch der checkt den Markt, nachdem sein Vertrag ausgelaufen ist. Zuletzt gab's immer wieder Gerüchte über Interessenten aus ganz Europa, die den Allrounder gerne verpflichten würden.

Zuletzt führten Spuren zu Anadolu Efes Istanbul und Partizan Belgrad, wobei die Serben aktuell wohl die besten Karten haben...

Vollbart empfiehlt Vechta!

Pünktlich zum 1. Juli hat auch Rasta Vechta seinen ersten Zugang präsentiert. Die Wahl des neuen Trainers Martin Schiller (42) fiel auf Grant Sherfield (24/USA).

Für den Combo Guard aus Texas wird es die zweite Saison in Europa. Die erste begann er beim Pariser Vorort-Klub Metropolitans 92. Doch die Franzosen steckten in der Krise, stiegen am Ende sogar ab. Da war Sherfield längst nicht mehr da. Er war nach nur sieben Partien nach Israel zu Hapoel Be'er Sheva gewechselt – wieder in den Abstiegskampf. Doch dort gelang jedoch die Rettung. Auch dank Sherfield (im Schnitt 14 Punkte, 4,1 Assists, 3,6 Rebounds).

Vor seiner Unterschrift in Vechta erkundigte sich Sherfield (1,88 Meter) bei Vollbart-Center Tanner Groves (25), der in der abgelaufenen Saison Teil der Überraschungs-Truppe war. Beide spielten zusammen auf dem College für die Oklahoma Sooners. Sherfield „Tanner hat mir nur Positives über den Klub, den Coaching Staff und die Stadt berichtet.“

Würzburg gibt Schröder-Kumpel zweite Chance

Würzburgs nächster Neuer ist eigentlich ein Alt-Bekannter: Bazou Koné (30). Wegen mehrerer Knöchel-Verletzungen kam der Aufbauspieler vergangene Saison nur auf zwei Einsätze. Jetzt ist die endlose Reha vorbei – und der Hamburger mit Pass aus der Elfenbeinküste will es noch mal wissen. Koné dankbar: „Ich habe alles gegeben, um wieder fit zu werden. Es ist ein wahrer Segen für mich, dass ich wieder für Würzburg spielen darf.“

Koné ist Jugendfreund von NBA-Star Dennis Schröder (33). Der förderte ihn lange, verschaffte ihm 2019 sogar ein Engagement im Farm-Team von Oklahoma City. Und holte ihn danach auch zu seinen Löwen nach Braunschweig.

Nach Informationen von Basketball-Journalist Robert Heusel („BIG“) sind sich die Würzburger zudem mit Jhivvan Jackson (25/Puerto Rico) einig. Der Ami mit dem arabischen Vornamen war im Dienste von Absteiger Tübingen mit 18,4 Punkten lange sogar BBL-Topscorer!

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