Sowas gibt's nur ganz selten: Bundesliga-Trainer nimmt KOMPLETTE Schuld auf sich

Bochums Erhan Masovic (l.) im Zweikampf mit Augsburgs Pep Biel

Bochums Erhan Masovic (l.) im Zweikampf mit Augsburgs Pep Biel

Foto: kolbert-press
Von: Max Backhaus

„Ich ärgere mich extrem über mich!”

So offen geäußerte Selbstkritik hört man von einem Bundesliga-Trainer ziemlich selten…

Bochum-Coach Thomas Letsch (55) erklärte sich nach dem 1:1 gegen Augsburg für den ausgelassenen Sieg komplett verantwortlich. Lange führte der VfL, doch kurz vor Schluss glich der FCA noch durch Demirovics Elfmeter aus (90.+2).

Letsch: „Ich muss sagen, dass ich einfach sehr schlechte Entscheidungen getroffen habe. Deshalb nehme ich diese nicht gewonnenen drei Punkte komplett auf meine Kappe. Die Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren zu defensiv. Wir haben dem Gegner dadurch Räume geboten. Habe ich verbockt – weiter geht's!”

Vercoacht! Bochum-Trainer Thomas Letsch gab's nach dem Spiel offen zu

Vercoacht! Bochum-Trainer Thomas Letsch gab's nach dem Spiel offen zu

Foto: SVEN SIMON

In der Tat: Bochum hatte das Spiel lange im Griff, versteifte sich dann aber zunehmend aufs Verteidigen – eine Taktik, die schon gegen Bremen (1:1) und Mainz (2:2) nach hinten los ging, weil die Gegner jeweils in der Nachspielzeit noch ausgleichen konnten.

Jetzt die mutigen Worte von Letsch, der zuvor schon von vielen VfL-Fans für genau diese Fehler im Internet kritisiert wurde – seine Spieler werden es ihm danken…

Letsch, der derzeit mehr als fest im Trainer-Sattel sitzt, verspricht: „Ich werde aus dem Spiel viel lernen! Wir als Mannschaft werden es dem nächsten Gegner wieder schwer machen – auch wenn es der FC Bayern München ist.“

Bochum-Trainer Letsch erklärt konkret seinen Fehler

Was er konkret ändern möchte? Letsch auf BILD-Nachfrage: „Wir haben uns sehr früh entschieden, einen Block zu machen und unser eigenes Tor zu verteidigen – dadurch haben wir es gar nicht mehr geschafft, vorne Druck aufzubauzen. Das würde ich sicherlich jetzt nicht mehr so machen. Rückblickend wäre es besser gewesen, an unserer Struktur festzuhalten, und den Gegner weiter vorne unter Druck zu setzen.”

Ein Trostpflaster: Trotz des ausgelassenen Sieges hat der Pott-Klub weiter ein dickes Polster von aktuell zehn Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz und sechs auf den Relegationsrang.

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