Darmstadt kriegt 5 Tore in 27 Minuten: Trainer-Frau weinte auf der Tribüne

Simone Lieberknecht (Mitte) wischt sich mit einem Taschentuch die Tränen weg. Sie litt auf der Tribüne

Simone Lieberknecht (Mitte) wischt sich mit einem Taschentuch die Tränen weg. Sie litt auf der Tribüne

Foto: Florian Ulrich
Von: Ingrid Geuckler-Palmert, Florian Ulrich und Marc Schmidt

Die Abstiegs-Tränen gibt es eigentlich erst zum Schluss. Aber Simone Lieberknecht weinte schon beim schlimmen 0:6 gegen Augsburg auf der Tribüne.

Die Ehefrau von Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht (50) weiß, wie sehr ihr Mann an den Lilien hängt. Sie sieht natürlich, wie sehr er leidet. Und die sechs Gegentore am Samstag waren nach nunmehr 17 Bundesligaspielen ohne Sieg auch für Lieberknechts Frau brutal schmerzhaft.

Ihr Mann stand nach 5 Gegentoren in nur 27 Minuten gegen Augsburg in der ersten Halbzeit wie versteinert am Spielfeldrand. Wie ein Kapitän, wenn das Schiff sinkt. Bereits nach 61 Sekunden klingelte es das erste Mal im Tor des Aufsteigers.

Für Darmstadt war insbesondere die erste Halbzeit eine Katastrophe. Lieberknecht: „Ich suche die Schuld bei mir, bevor ich die Fehler bei anderen suche. Ich habe in der Halbzeit an die Jungs appelliert, dass wir dieses Spiel mit Anstand beenden sollen.“

Nach der Demütigung ging er in die Kurve zu den enttäuschten Fans. ließ sich wie die gesamte Mannschaft von einem Ultra beschimpfen. Der Trainer: „Ich verkrieche mich nicht, bin danach mit meinen Jungs in die Kurve gegangen. Was gesagt wurde, war emotional und Kritik, aber das Stadion hat uns danach aufgemuntert.“

Die Tränen seiner Frau auf der Tribüne gingen natürlich nicht spurlos am Trainer vorbei. Ans Hinschmeißen denkt Lieberknecht deshalb aber nicht, sagt: „Wir sind eine sehr emotionale Familie, weil wir das Ganze so leben, wie man es nicht gewohnt ist. Wir fiebern als Familie total mit und leiden mit. Das hindert mich jetzt aber nicht daran, weiterzumachen.“

Viel Mut machen aber auch die nächsten beiden Gegner – Leipzig und Bayern – nicht. Lieberknecht: „Wir sind jetzt erst mal alle erschüttert, aber Fakt ist, wir haben viele Einschläge in der Woche hinnehmen müssen. Ich hinterfrage mich auch nach so einem Tag. Den Appell, den die Fans an uns gerichtet haben, war, dass wir uns erhobenen Hauptes wehren sollen. Das haben wir heute nach dem 0:6 nicht getan.“

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Quelle: Bild
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