Freiburg-Trainer mit klarer Haltung: Streich spricht über Coming-out im Fußball!

Sorgt auch abseits des Platzes für klare Worte: Noch-Freiburg-Trainer Christian Streich

Sorgt auch abseits des Platzes für klare Worte: Noch-Freiburg-Trainer Christian Streich

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Er bleibt sich bis zum Ende treu!

Vor seinem letzten Spiel mit Freiburg bei Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr) blickt Christian Streich (58) noch ein letztes Mal als Bundesliga-Trainer über den Tellerrand hinaus und zeigt klare Kante gegen Homophobie.

Im gesellschaftlichen Umgang mit Homosexualität stellt er eine positive Entwicklung fest. Es sei „selbstverständlich, wenn gleichgeschlechtliche Menschen Hand in Hand miteinander rumlaufen“.

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Quelle: DFL

Streich: „Wenn ich darüber nachdenke, wie vor 30, 40 Jahren in der Kabine über Homosexualität gesprochen wurde. Das war mit vielen Vorurteilen verbunden, sehr negativ, sehr abweisend, viel Angst. Wenn du jetzt bei uns in die Kabine gehst, ist das völlig normal.“

Aber: Bislang hatte im deutschen Profifußball noch kein aktiver Spieler den Mut aufgebracht, sich offen zu seiner Homosexualität zu bekennen. Als erster deutscher Fußballer überhaupt outete sich 2014 Thomas Hitzlsperger (42) – allerdings erst nach seiner aktiven Karriere.

Am heutigen Freitag, am internationalen Tag gegen Homophobie, will eine Gruppe von Profisportlern ein gemeinsames Coming-out bekannt geben. Ganz im Sinne von Streich, der das „super“ fände und begrüße, gleichzeitig aber vor einem solchen Schritt warnt. Denn es sei „nicht ganz einfach, sich zu outen, es muss gut überlegt sein“.

Klar ist: Es gibt leider immer noch Gruppen, die Menschen, die nicht heterosexuell sind, ausschließen, missachten und ablehnen.

Streich optimistisch: „Es gibt Bewegungen, die Kraft investieren, um genau dagegen vorgehen. Aber, wenn der Otto-Normal-Bürger, so wie ich, das als vollständige Selbstverständlichkeit ansieht, dann werden die reaktionären Kräfte keine Chance haben.“

Weiter sagt er: „Es geht nur um eins: Dass ein Mensch, der eine gewisse Orientierung in sich fühlt, sein Leben leben kann – ohne ständig Angst vor irgendwas zu haben. Stellen Sie sich vor, sie müssen ständig irgendetwas verstecken. Etwas, was originär zu ihnen gehört. Wenn du da immer Angst haben musst, verfolgt wirst, unter großen Druck bist, es niemand zu zeigen, macht dich das psychisch krank.“

Ein Zustand, der hoffentlich bald endgültig aufhört!

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