Choreo und Pyros: So feierten Hertha & der KSC die Fan-Freundschaft

Und Boss Bernstein verkündet Hochzeit der Klubs

Herthas Ostkurve sorgte für viel Feuer und Rauch – der Verein muss dafür wieder mal eine fünfstellige Summe blechen.

Herthas Ostkurve sorgte für viel Feuer und Rauch – der Verein muss dafür wieder mal eine fünfstellige Summe blechen

Foto: Getty Images
Von: Roberto Lamprecht und Paul Gorgas

Seit 47 Jahren hegen und pflegen Hertha BSC und der KSC eine dicke Fan-Freundschaft!

Auch vor und während des Spiels der beiden Zweitligisten (2:2) vor 58851 Zuschauern im Olympiastadion war das überall zu sehen, zu hören und zu riechen.

Dem gemeinsamen Fan-Fest nahe der Messe Berlin folgte ein gemeinsamer Fan-Marsch von etwa 15000 Fans in Blau-Weiß zum Olympiastadion. Dort ging die Party munter weiter.

Beide Fanlager rollten erst ihre riesigen Plakate aus – auf dem größten stand: „Vereint in den Farben – vereint gegen alle!“ Darunter wurden beide riesigen Klub-Logos ausgerollt.

Lage der Liga vom 12.11.2023Hamann & Dardai über die Krisen der Bundesliga-Klubs

Quelle: 'BILD

Auf dem Rasen waren überall KSC-Flaggen zu sehen, sogar die Eckfahnen waren diesmal mit beiden Klub-Logos verziert. Der Stadionsprecher des KSC durfte sogar die Aufstellung der Gäste vorlesen, dabei lagen sich beide Maskottchen in den Armen.

Ein ganzes Stadion in Blau-Weiß: Hertha und der KSC feierten sich gemeinsam die Fan-Freundschaft.

Ein ganzes Stadion in Blau-Weiß: Hertha und der KSC feierten sich gemeinsam die Fan-Freundschaft.

Foto: City-Press GmbH Bildagentur

Hertha-Präsident Kay Bernstein (43) verkündete am Stadion-Mikro sogar die „Hochzeit“ beider Klubs – dabei geht es um eine neue Kooperation beider Nachwuchszentren.

Auch die Schlachtenbummler des KSC zündeten sehr viel Pyrotechnik während des Spiels.

Auch die Schlachtenbummler des KSC zündeten sehr viel Pyrotechnik während des Spiels.

Foto: City-Press GmbH Bildagentur

Bernstein: „Wir haben festgestellt, dass die Kollegen aus Karlsruhe in der Jugendarbeit eine ähnliche, fantastische Arbeit machen. Wir brauchen Synergien, wir brauchen Bündnispartner, um eine noch bessere Arbeit im Jugendfußball zu machen. Wir waren vor drei Wochen zu Gast in Karlsruhe, haben über Ziele und Philosophien gesprochen. Das war ein ganz fantastischer Austausch. Jetzt der Gegenbesuch in Berlin. Und jetzt sind wir soweit, dass uns da auch verheiraten können. Und sagen: Komm, die Akademien gehen diesen Weg zusammen.“

Auf beide Klubs warten Strafen im fünfstelligen Bereich

Auf den Rängen feuerten sich beide Fanlager dann zunächst verbal gegenseitig an. Seltene Szenen im Profi-Fußball.

Viel Rauch aus der Ostkurve, das Stadion war teilweise fast völlig vernebelt.

Viel Rauch aus der Ostkurve, das Stadion war teilweise fast völlig vernebelt.

Foto: City-Press GmbH Bildagentur

Hertha-Torschütze Florian Niederlechner (33) dazu: „Ich habe selten so eine geile Stimmung erlebt. Die Fan-Freundschaft war über 90 Minuten zu spüren. Mit einem Dreier wäre es ein perfekter Abend gewesen.“

Schade: Dann ließen es beide Seiten auch noch ordentlich krachen. Immer wieder zündete der Gäste-Block bengalische Feuer, bevor dann schließlich auch die Ostkurve in der untersten Reihe mitmachte. Gleichzeitig sorgten sie für ein großes Feuerwerk, durch das riesige Rauchwolken im Stadion entstanden. Gesundheitsschädlich für die Atemwege.

Auf beide Klubs warten nun Strafen des DFB im fünfstelligen Bereich. Für Hertha leider zum wiederholten Male.

Für Pyros ihrer Anhänger in Düsseldorf (7800 Euro) und Magdeburg (21 150 Euro) wurden die Berliner bereits gerade vor wenigen Tagen zu knapp 30 000 Euro verdonnert. Die Rechnung für Rostock, wo die Ultras viele Böller warfen, muss der Verein bald auch noch blechen.

Hat der Artikel nicht gehalten, was er versprochen hat? Haben Sie Fehler gefunden? Jetzt melden.