Zweites Spiel, zweiter Sieg! Nach dem 7:0 am letzten Sonntag bei Brandenburgs Landesligist FSV Bernau gewinnt Hertha BSC diesmal 4:0 bei Regionalligist Rot-Weiß Erfurt.

Die Tore vor 3124 Zuschauernim Steigerwaldstadion erzielten Fabian Reese (3. Min.), Palko Dardai (11.), Haris Tabakovic (37.) und Derry Scherhant (65.)

Höhepunkt im Steigerwaldstadion: Nur wenige Stunden nach seiner offiziellen Verpflichtung von der SSC Neapel feiert Neuzugang Diego Demme (32) am Samstag in der zweiten Hälfte schon seine Blitz-Premiere im Hertha-Trikot mit der Trikot-Nummer 6 – ohne zuvor ein einziges Training mit den neuen Teamkameraden absolviert zu haben.

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Demme soll der Mittelfeld-Boss sein, der Hertha zur Rückkehr in die Bundesliga führt. Schon vor einem Jahr hatten sich Demme und Hertha auf einen Wechsel geeinigt, doch mit Napoli hatte es damals noch keine finanzielle Einigung gegeben. Jetzt kommt Demme ablösefrei nach Berlin.

Zunächst ohne Demme stellte der neue Hertha-Trainer Cristian Fiél (44) sein Team in der ersten Hälfte im 4-1-4-1-System auf.

Mit Torwart Gersbeck, Vierer-Abwehrkette mit Kenny, Gechter, Kempf und Dudziak. Bouchalakis füllte als Sechser den Raum zwischen Abwehr- und offensiver Mittelfeldkette aus, in der Palko Dardai, Cuisance, Maza und Reese wirbelten. Vorn stürmte Torschützenkönig Tabakovic (letzte Saison 22 Zweitliga-Treffer).

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Interessant: Bei Hertha wurde viel auf dem Platz rotiert, Linksverteidiger Dudziak zog oft ins Mittelfeldzentrum, dafür ließ sich Bouchalakis etwas fallen, während die beiden Innenverteidiger sich um eine Position nach links verschoben. Hertha zeigt sich variabel im Spielaufbau.

Nach dem Wechsel kam es dann endlich bei Hertha zur doppelten Diego-Premiere!

Diego Demme nahm im 4-1-4-1-System sofort seine Rolle als Sechser ein. Schön zu sehen, wie schnell er mit dem Ball aufdrehte und sofort präzise Kurzpässe oder auch lange Bälle spielte und das Tempo des Spiels bestimmte. Der Kämpfer nahm auch im Test keine Rücksicht, räumte in der 90. Minute den Gegner beim Stand von 4:0 gnadenlos ab und sah Gelb. Jedes Spiel und jedes Tor ist ihm wichtig.

Trainer Fiél über Demme: „Ich bin froh, dass er da ist. Diego hat viel Erfahrung und viel gesehen. Ihm brauchen wir nicht mehr so viel über Fußball erzählen. Was ich sehen wollte, war, dass er im Zentrum die Bälle fordert und die Schnittstelle von der Defensive zur Offensive ist. Das hat mir schon gut gefallen.“

Diego Demme und „Diego“ Sessa zaubern im Hertha-Zentrum

Neben Diego Demme kam in der 46. Minute auch Kevin „Diego“ Sessa an seinem 24. Geburtstag zu seiner Hertha-Premiere.

Der laufstarke Neuzugang aus Heidenheim hatte letzte Woche noch verletzt in Bernau passen müssen. Seinen Spitznamen „Diego“ (in Anlehnung an Diego Maradona) hatte der Mittelfeldzauberer übrigens erhalten, nachdem er 2018 als vierter „Kevin“ zu den Heidenheimer Profis gestoßen war.

Herthas neues Diego-Duo plus Michael Cuisance (der Neuzugang aus Venedig spielte die ersten 45 Minuten) werden in Zukunft im Mittelfeldzentrum den Takt bei Hertha angeben.

Wie Hertha unter Trainer Fiél dabei spielen will, war teilweise in Erfurt zu sehen. Das schnelle Umschaltspiel mit schnellen Torabschlüssen klappte gut. Ebenso die Standards: Gleich nach zwei Maza-Ecken klingelte es in der ersten Hälfte im gegnerischen Kasten.

Fiél sagt: „Ich hätte mir noch das eine oder andere Tor mehr gewünscht, aber man hat gesehen, dass wir insgesamt auf dem richtigen Weg sind.“

Das nächste Hertha-Testspiel steigt am 10. Juli bei Regionalligist SV Babelsberg.