Pyro-Wahnsinn in Braunschweig: Ordner von 96-Rakete getroffen

Zu Beginn der 2. Halbzeit musste das Derby für knapp vier Minuten unterbrochen werden

Zu Beginn der 2. Halbzeit musste das Derby für knapp vier Minuten unterbrochen werden

Foto: Swen Pförtner/dpa

Gehört das wirklich dazu?

Beim Derby Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96 wurden Raketen aufs Spielfeld und in Zuschauerbereiche geschossen. Es gab Verletzte.

Ein Ordner wurde von einer Rakete getroffen, die aus dem Block der 96-Fans abgefeuert worden war. Auch die zahlreichen Kanonenschläge aus dem Braunschweig-Block forderten ein Opfer. Ein Ordner erlitt ein Knalltrauma.

Raketen und PyroFan-Chaoten überschatten Niedersachsen-Derby

Quelle: Bild

„Raketen gehören nicht auf den Fußball-Platz“, sagte Braunschweigs Trainer Daniel Scherning (40).

Pyro-Wahnsinn bei Braunschweig gegen Hannover 96!

96-Kapitän Ron-Robert Zieler (35): „Das Stadion ist sehr offen, sehr windig. Die Dinger fliegen kreuz und quer über den Platz. So was will man eigentlich nicht sehen. Aber es gehört wohl irgendwie zu diesem Derby dazu. Ich habe noch keins ohne erlebt.“

Zu Beginn der 2. Halbzeit musste die Partie sogar für knapp vier Minuten unterbrochen werden, weil aus beiden Fankurven Raketen aufs Spielfeld und in andere Blöcke abgeschossen wurden.

„Im Stadion sind noch Kinder. Ihr gefährdet damit Kinder. Hört damit auf“, rief Tobias Schelm, der den erkrankten Stadionsprecher Stefan Lindstedt vertrat.

Das sagt Innenministerin Daniela Behrens!

Im Stadion dabei war Innenministerin Daniela Behrens (55/ SPD), die vor dem Derby mit leeren Fan-Blöcken gedroht hatte, wenn es wieder zu Vorfällen kommt.

Müssen Fans zukünftig draußen bleiben? „Die Fan-Trennung hat gut funktioniert“, lobte Behrens, kritisierte aber das Verhalten im Fan-Block: „Was wieder nicht gut funktioniert hat, ist der Pyro-Einsatz. Wir haben massiven Pyro-Beschuss aus der Fankurve. Das ist nicht gut.“

Wieder gab es Vandalismus – allerdings nicht in dem Ausmaß wie zuletzt. Vor dem Anpfiff rissen 96-Chaoten Sitzschalen und Trenngitter heraus, schmissen sie auf die Laufbahn.

Vor dem Anpfiff zünden Hannoveraner Rauchtöpfe, eine schwarz-grüne Wolke zog durchs Stadion. Auch aus der Braunschweiger Kurve flogen danach ständig Raketen, Bengalos und Kanonenschläge.

Ministerin Behrens kündigte wie nach dem Hinspiel ein Treffen mit Vertretern von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig an: „Wir haben uns zur Nachlese verabredet, in meinem Haus, an meinem Tisch. Meine Erwartungshaltung an die Vereine ist sehr klar: Ich möchte, dass die Sicherheit im Stadion verbessert wird. Da sind erste Schritte gemacht worden, aber mir reicht es noch nicht aus.“

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