Leih-Lee in Hannover: Der Kleinste ist die größte 96-Hoffnung

Hannover 96 hat Hyunju Lee (M.) für ein Jahr von den Bayern ausgeliehen

Hannover 96 hat Hyunju Lee (M.) für ein Jahr von den Bayern ausgeliehen

Foto: Darius Simka

Bei Hannover 96 spielten schon zehn Brasilianer, sieben Japaner und sogar ein Australier –insgesamt über 200 Profis aus 57 verschiedenen Ländern.

In diesem Sommer ist Nr. 58 dazugekommen. Hyunju Lee (21) ist der erste Südkoreaner bei 96. Beim Test gegen Drittligist Verl (2:1) spielte der Mittelfeld-Techniker zum ersten Mal.

Nach 45 Minuten in der viel besseren zweiten Halbzeit lobte Trainer Stefan Leitl (46): „Lee ist stark in den Halb-Positionen. Wir hatten dann spielerisch mehr Elemente.“

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Quelle: X (Twitter), X@PolizeiBerlin_E, Spreepicture

Zusammen mit Montell Ndikom (19) sorgte Lee hinter Solo-Stürmer Nicolo Tresoldi (19) wenigstens für ein bisschen Wirbel. Den gab es in der lahmen erste Halbzeit gar nicht.

Der Kleinste ist die größte Hoffnung!

Lee ist nur 1,72 Meter, der kleinste Profi bei 96. Nach den Abgängen von Louis Schaub (Rapid Wien) und Sebastian Ernst (Regensburg) soll er das Offensiv-Spiel unberechenbarer machen. „Gerade im letzten Drittel ist er mit seinem Tempo unangenehm zu spielen“, ist Leitl überzeugt.

Bei seinem Debüt deutete der Südkoreaner an, dass er diese Rolle spielen kann. Sportchef Marcus Mann (40): „Er bringt ein gutes Tempo mit, ist technisch top ausgebildet und hat eine hohe Spielintelligenz. Zudem hat er einen guten Zug nach vorn und kann für zusätzliche Torgefahr aus dem Mittelfeld sorgen.“

Lee ist von Bayern ausgeliehen, Mann hat eine Kauf-Option (750 000 Euro) ausgehandelt. Letzte Saison spielte der kleine Südkoreaner in Wiesbaden, machte in 28 Zweitligaspielen vier Tore.

Lee ist zwar erst seit zwei Wochen in Hannover, hat aber bereits eine Wohnung gefunden – mit Hilfe seiner Berater-Agentur („Apertura Sports GmbH“/Stuttgart). Die managen hauptsächlich Südkoreaner, haben für Lee eine Betreuerin besorgt. Die junge Frau ist ebenfalls Südkoreanerin, lebt in Hannover und hilft Lee bei der Eingewöhnung. Sogar bei der Vertrags-Unterschrift war sie dabei.

Lee hat eine Betreuerin!

Auf dem Platz muss Lee allein klarkommen. Hilfreich dabei, dass er schon zwei Jahre in Deutschland ist, zumindest die Fußballer-Sprache spricht. Und die 2. Liga kennt er aus Wiesbaden. Dort endete das Jahr mit dem Abstieg in der Relegation. Mit 96 will er auch raus aus der Liga, aber nach oben – zur Not auch wieder über die Relegation.

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