FC-Chaos zurück: Zoff der Köln-Bosse eskaliert!

Köln Präsident Wolf und seine Vize Wettich und Sauren (von links) kriegen mächtig Gegenwind aus dem Klub

Köln Präsident Wolf und seine Vize Wettich und Sauren (von links) kriegen mächtig Gegenwind aus dem Klub

Foto: Andreas Pohl / BILD

Chaos-Klub Köln. Der Bundesliga-Absteiger kommt einfach nicht zur Ruhe.

Sieben Wochen nach dem Abstieg und der wahrscheinlich katastrophalsten Saison in der Klub-Geschichte gehen die Verantwortlichen jetzt sogar öffentlich aufeinander los und treten eine Schlammschlacht vom Zaun.

Der Mitgliederrat fährt Absturz-Präsident Werner Wolf (67) und seinen Vize-Bossen voll in die Parade und sucht den Bruch zum amtierenden Vorstand.

Grund für den FC-Zoff ist ein Mal mehr die Transfersperre der Fifa bis 2025, die sich Köln aufgrund eklatanter Fehler beim Transfer von Slowenen-Talent Jaka Potocnik (19) im Januar 2022 am Ende eingefangen hatte.

Kölns Absturz-Bosse hatten sich im Juni selbst von jeder Schuld freigesprochen, beriefen sich auf ein eigens in Auftrag gegebenes Gutachten zum Transfer-Skandal und schlossen jegliche personelle Konsequenzen damit aus. Für sie war das Thema damit vom Tisch.

Nicht aber für den Mitgliederrat. Denn der kommt inzwischen zu einem eigenen Ergebnis und ließ die Mitglieder nun gegen den Willen des Vorstands darüber informieren. Nicht nur der offene Konflikt zwischen Vorstand und Mitgliederrat ist brisant, sondern auch der Inhalt des Newsletters des FC-Gremiums.

Das sind die Vorwürfe des Mitgliederrats

Denn darin finden sich heftige Vorwürfe. Der Mitgliederrat sei nie ausreichend und schon gar nicht rechtzeitig informiert gewesen. Die gesamte Aufarbeitung des Vorstands sei zudem offensichtlich nicht gut gewesen. Und die internen Vereins-Strukturen müssen im Gegensatz zum Urteil der Klub-Bosse dringend verbessert werden.

Dabei ist die Rede von einer „gravierenden Lücke in den Kontrollmechanismen des FC.“ Außerdem gibt es laut Mitgliederrat „kein umfassendes Risikomanagement“ im Verein. Die internen Schwachstellen seien bekannt und müssten nun behoben werden, schreiben die Mitgliederräte, die selbst ein Gutachten zur Aufarbeitung des Transfer-Skandals in Auftrag gegeben haben.

Der Witz daran: Das Gutachten ist noch nicht mal fertig. Trotzdem informiert das Gremium bereits jetzt die Mitglieder. Warum? Wahrscheinlich auch, weil im Herbst Neuwahlen anstehen. Die Ratsherren kämpfen um Profil und um ihre eigene Macht und Zukunft im Klub.

Allerdings auf Kosten des Klubs!

Merkwürdiges Vorgehen: Die Vorsitzenden im Kölner Mitgliederrat Ho-Yeon Kim und Fabian Schwab (r.)

Merkwürdiges Vorgehen: Die Vorsitzenden im Kölner Mitgliederrat Ho-Yeon Kim und Fabian Schwab (r.)

Foto: Andreas Pohl / BILD

Mitgliederrat droht dem FC-Vorstand

Dazu gibt es eine offene Drohung Richtung Vorstand. So schreiben die Ratsherren, dass man alle Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit dem Vorstand an den im kommenden Herbst neu zu wählenden Mitgliederrat weitergeben werde.

Brisant, den dieser Mitgliederrat muss nur ein Jahr später einen neuen Vorstand zur Wahl vorschlagen. Spätestens jetzt also dürfte auch den letzten Wolf-Sympathisanten klar sein, dass Kölns Präsident und seine Vize-Bosse nur noch bis 2025 an der Macht und danach Geschichte sind.

Dementsprechend bedient ist Wolf vom Vorgehen des Mitgliederrats.

So reagiert Wolf auf den Zoff

Kölns Präsident: „Nach dem guten Austausch mit vielen Mitgliedern des 1. FC Köln beim Stammtisch am 12. Juni, bei dem wir nach langer Aussprache gemeinsam den Blick nach vorn gerichtet haben, tut es uns als Vorstand sehr leid, dass nun rund um die Transfersperre ein inhaltlicher Dissens mit dem Mitgliederrat öffentlich ausgetragen wird.“

Wolf sagt weiter: „Wir haben dem Mitgliederrat in den letzten Tagen mehrfach die Hand gereicht, haben zu Gesprächen eingeladen, um strittige Punkte intern zu klären. Leider hat der Mitgliederrat unsere Angebote ausgeschlagen. Der Vorstand wird weiterhin die Türe offen lassen. Was wir aber nie tun werden: uns auf die Austragung von Differenzen in der Öffentlichkeit einzulassen. Das Wohl des 1. FC Köln steht über allem und darf nicht durch Gremienkonflikte beschädigt werden.“

Zu spät! Denn das ist längst passiert. Und den Schaden hat der FC.

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Quelle: MagentaTV
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