Mediensucht: DAK-Gesundheit macht sich für Kinder stark

Foto:Bo Van Wyk /imago

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Auf Bäume klettern, in Pfützen springen, Verstecken spielen – so stellen sich viele eine unbeschwerte Kindheit vor. Die Realität ist heute aber oft eine andere. Kinder und Jugendliche verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit vor einem Bildschirm. Und das wird immer häufiger zu einem handfesten Problem.

Es gibt immer mehr Kinder und Jugendliche, deren Konsum sozialer Medien zumindest riskant ist. Das zeigt die DAK-Gesundheit regelmäßig durch gemeinsame Studien mit den Forscherinnen und Forschern des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). So hat sich die Anzahl der mediensüchtigen Kinder und Jugendlichen im Bereich Social Media in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Sechs Prozent aller jungen Menschen in Deutschland gelten damit als abhängig, das sind hochgerechnet 360.000 Jugendliche. Laut neuester Forschung verbringen Kinder und Jugendliche an einem normalen Wochentag durchschnittlich zweieinhalb Stunden allein in sozialen Netzwerken, am Wochenende sind es sogar dreieinhalb.

Seit neun Jahren untersucht die DAK-Gesundheit gemeinsam mit dem UKE, wie Kinder und Jugendliche digitale Medien nutzen. Lag im Jahr 2015 der Fokus noch auf der Internetnutzung im Allgemeinen, schaute die Kasse im Laufe der Jahre genauer auf die Bereiche, die den Alltag der jungen Menschen am meisten beeinflussen: Gaming, Social Media und zuletzt Streaming. Durch die Corona-Pandemie wurde das Thema Mediensucht noch einmal ganz besonders wichtig. Deshalb führt die DAK-Gesundheit seit 2019 gemeinsam mit den Hamburger Forscherinnen und Forschern eine Längsschnittstudie durch, die die Mediennutzung im zeitlichen Verlauf zeigt.

Damit ist die DAK-Gesundheit Vorreiterin, wenn es um die Erforschung und auch Bekämpfung von Mediensucht geht. Sie macht Hilfsangebote dort, wo sie benötigt werden. Dabei stehen nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst im Mittelpunkt, sondern auch deren Eltern. Denn Medienkompetenz beginnt zuallererst damit, als Elternteil mit gutem Beispiel voranzugehen.

Foto: Charles Deluvio Unsplash

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Das heißt: Handy bestenfalls weg, wenn die Kinder in der Nähe sind, und die eigene Internetzeit, soweit es geht, beschränken. Eltern sollten auch wissen, wofür sich ihr Nachwuchs interessiert: Auch wenn sie neue Hypes nicht verfolgen, sollten sie verstehen, was in den sozialen Medien passiert und wo Gefahren lauern. Unerlässlich sind auch feste Regeln – und zwar von klein auf.

Wertvolle Tipps hat die DAK-Gesundheit auch hier zusammengestellt:

Weitere Angebote für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen der DAK-Gesundheit:

  • smart4me und Nico sind kostenlose Online-Programme zur Stärkung der seelischen Gesundheit. smart4me spricht jüngere Teenager an und bietet ihnen eine Anlaufstelle und anonymen Austausch bei Stress und Ängsten. Nico richtet sich gezielt an 15- bis 20-Jährige und sensibilisiert für Themen wie Mobbing, Bodyshaming und Online-Konsum.
  • Das Programm veo richtet sich an DAK-versicherte Jugendliche ab 12 Jahren, die sich in schwierigen Lebensphasen befinden. Die Jugendlichen werden individuell unterstützt: durch die Vermittlung und Vernetzung von Therapeuten, Psychiatern, Haus- und Fachärzten. Auch Beratungsstellen, Schulpsychologen, Jugendämter und weitere Hilfsmöglichkeiten werden einbezogen. Zusätzlich bietet veo eine telefonische Beratung sowie eine Online-Selbsthilfeplattform, die die Jugendlichen jederzeit nutzen können.
  • In Bremen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bietet die DAK-Gesundheit ergänzend im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen J1 und J2 das bundesweit erste Mediensuchtscreening für 12- bis 17-jährige DAK-Versicherte an. Es soll frühzeitig eine riskante Nutzung digitaler Medien erkennen.