Kripo ermittelt im Wattenmeer in der Nordsee: Leiche in Neoprenanzug auf einsamer Insel gefunden
Süderoogsand (Nordsee) – Normalerweise besuchen die entlegene Nordseeinsel Süderoogsand nur Vögel und Seehunde. Doch als jetzt Naturschützer zu einer Vogelbeobachtungsstation durch das Watt wanderten, machten sie eine grausige Entdeckung!
Mitarbeiter der „Schutzstation Wattenmeer“ entdeckten gegen 14.45 Uhr an der südlichen Spitze der Hallig Süderoogsand (Schleswig-Holstein) eine Wasserleiche. Die geschockten Zeugen näherten sich daraufhin der Sandbank und sahen, dass der Tote – ein Mann – mit einem schwarzen Neoprenanzug bekleidet war.
Die Mitarbeiter der Schutzstation (18 bis 22 Jahre alt) verständigten dann mit einem Ranger die Polizei, die daraufhin mit dem Wasserschutzboot „Helgoland“ zum Fundort eilte. Als die Beamten den Leichnam geborgen hatten, brachten sie ihn zuerst in den Hafen von Büsum und später in die Kieler Rechtsmedizin. Dort wird nun versucht, den bislang unbekannten Mann zu identifizieren.
Polizeisprecher Dennis Bremer: „Die Leiche dürfte bereits seit längerer Zeit im Wasser gelegen haben.“ Ob der Mann Opfer eines Verbrechens wurde, er verunglückte oder vermisst wurde, ist bislang unklar.
Wie lange lag die Leiche auf der Insel?
Laut Christof Goetze von der „Schutzstation Wattenmeer“ besuchen lediglich einmal im Monat Kollegen von ihm die entlegene Insel, um dort Vögel zu zählen – und gehen zu Fuß auf das Eiland. Er zu BILD: „Die gesamte Laufstrecke nach Süderoogsand und zurück beträgt circa 35 Kilometer. Für die lange Strecke von der Nachbarinsel Pellworm nach Süderoogsand und zurück benötigt man 14 Stunden.“
Nach dem Leichenfund sei das Team vom Boot des Seenotrettungskreuzers „Eiswette“ abgeholt worden.
Zwei ungeklärte Vermisstenfälle
In der Nordsee verschwanden Anfang Mai zwei Männer, die bis heute verschwunden sind.
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) suchten Anfang Mai nach gleich zwei vermissten Skippern in der Deutschen Bucht.
Der Hamburger Unternehmer Frank Procopius (60) war mit einem Speedboot verschollen, der zweite Vermisste, ein Segler, wollte mit seiner Yacht von Helgoland nach Hörnum Sylt.
Immer wieder Leichenfunde in der Nordsee
Ein Fall, der Kripo-Ermittler aus Wilhelmshaven (Niedersachsen) bis heute nicht loslässt, ist der eines bislang unbekannten Geschäftsmannes, der in einem edlen Anzug und schicken Schuhe aus dem Wasser der Nordsee vor Helgoland geborgen wurde.
Am 11. Juli 1994 wurde westlich vor Helgoland eine männliche Wasserleiche aus der Nordsee gezogen. Der 1,97-Meter-große Mann wies Verletzungen an Kopf und Oberkörper auf. Zudem war die Leiche mit Gewichten beschwert, sodass von einem Tötungsdelikt ausgegangen wird.
Die Umstände, wie der Leichnam in die Nordsee kam, konnten bis heute nicht geklärt werden. Mittlerweile wissen die Ermittler, dass der Mann vermutlich lange in Australien lebte und seine Kleidung in Großbritannien kaufte.