SEK nimmt 32-Jährigen fest: Sohn soll Vater kastriert haben
Penis und Hoden verschwunden
Herne (NRW) – Um 6 Uhr stürmen schwer bewaffnete SEK-Beamte herein, die Maschinenpistolen im Anschlag. Sie nehmen Moritz K. (32) fest, führen ihn ab – er soll seinen eigenen Vater in dessen Haus überfallen, ihm Penis und Hoden abgeschnitten haben!
Das Verbrechen an dem Rechtsanwalt aus Herne (NRW) hatte im Februar für Entsetzen gesorgt. Nachbarn hatten um 2 Uhr den Notruf gewählt, weil Dackel Kalli nicht zu bellen aufhörte. Kurz darauf fanden Polizisten Martin K. (66) in einer riesigen Blutlache im Bett. Eine Not-Operation in der Urologie rettete ihm das Leben.
Penis und Hoden verschwunden, Hund einziger Zeuge
Die Ermittler der Mordkommission sicherten tagelang Spuren, suchten die Umgebung nach dem Geschlechtsteil ab. Sogar der Gartenteich wurde abgepumpt, vergebens. Einziger Zeuge der Bluttat: Rauhaardackel Kalli; die Ehefrau des Opfers war zur Tatzeit in einer Klinik.
DNA führte zum Sohn
Vier Monate später dann der Durchbruch: Eine am Tatort gesicherte DNA-Spur wies auf den Sohn hin – obwohl der seit Langem nicht mehr im Haus der Eltern zu Besuch gewesen war.
Moritz K. gilt an seinem Wohnort als netter, unscheinbarer Nachbar. Er wohnte in Dortmund mit seiner Lebensgefährtin im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses. „Es gab hier nie Ärger mit ihm“, sagt eine Bekannte. „Er ist sehr sportlich, fährt einen Opel und ist oft mit seinem Motorrad unterwegs. Einfach unvorstellbar, dass er so ein schreckliches Verbrechen begangen haben soll.“
Nachdem das SEK den Verdächtigen festgenommen hatte, sperrte die Polizei die halbe Straße. Stundenlang waren Kriminaltechniker in seiner Wohnung, Spürhunde suchten die Räume und die Umgebung ab – offenbar auf der Suche nach dem abgetrennten Penis. „Trotz aller Bemühungen konnte er nicht gefunden werden“, sagt Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann (59).
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten bislang lediglich bestätigt, dass es sich bei dem Verhafteten um einen „nahen Familienangehörigen“ handelt. Ihm werde versuchter Mord und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Seit zwei Wochen sitzt Moritz K. in Untersuchungshaft.
Sein Anwalt wollte sich gegenüber BILD nicht zu den Vorwürfen gegen seinen Mandanten äußern. Im Verhör schwieg der Dortmunder bislang beharrlich.