Alle Bundesländer im Vergleich: Wo Hundesteuer am billigsten ist, welche Hunde Rabatt bekommen
Wer sich für einen Fiffi entscheidet, muss das Tier für die Hundesteuer anmelden
Hunde zählen zu den beliebtesten Haustieren Deutschlands. Doch wer sich für einen Fiffi entscheidet, muss für die Hundesteuer oft tief in die Tasche greifen.
Schon im Mittelalter wurde die Hundesteuer in Form eines „Hundekorns“ erhoben. Bis heute hat sich daran nicht viel geändert. Anders als in den meisten Ländern Europas zahlen Hundebesitzer in Deutschland eine jährliche, halbjährliche oder vierteljährliche Abgabe für ihren Vierbeiner. Diese wird von den Kommunen und Gemeinden erhoben.
In Mainz (Rheinland-Pfalz) ist der Steuersatz für einen Hund mit bis zu 186 Euro deutschlandweit am Höchsten. In Brandenburg und im Saarland geht es hingegen schon ab 72 Euro los. Hier finden Sie die ganze Liste.
So hoch ist die Hundesteuer
- Baden-Württemberg: 108 bis 120 Euro
- Bayern: 84 bis 132 Euro
- Berlin: 120 Euro
- Brandenburg: 72 bis 108 Euro
- Bremen: 150 Euro
- Hamburg: 90 Euro
- Hessen: 90 bis 180 Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: 96 bis 108 Euro
- Niedersachsen: 120 bis 132 Euro
- Nordrhein-Westfalen: 96 bis 156 Euro
- Rheinland-Pfalz: 114 bis 186 Euro
- Saarland: 72 bis 120 Euro
- Sachsen: 96 bis 108 Euro
- Sachsen-Anhalt: 90 bis 100 Euro
- Schleswig-Holstein: 126 bis 144 Euro
- Thüringen: 84 bis 108 Euro
Wer legt die Hundesteuer fest?
Die Hundesteuer ist eine Gemeindesteuer. Das heißt, weder Staat noch Bundesland legen die Höhe der Steuer fest. Die Gemeinden entscheiden selbst über die Höhe der Abgabe.
Entscheidend für die Höhe der Hundesteuer sind:
► Hunderasse
► Wohnort
► Anzahl der Hunde
Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, geht der Steuersatz in der Regel in die Höhe.
In Nordrhein-Westfalen liegen die Steuerkosten bei mehreren Hunden zum Beispiel bei 150 bis 228 Euro. In Rheinland-Pfalz zwischen 132 und 198 Euro. Mecklenburg-Vorpommern kassiert zwischen 144 und 350 Euro von Mehrhundehaltern.
Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, steigt der Steuersatz in der Regel (Symbolbild)
Listenhunde deutlich teurer
Zusätzlich zur Hundesteuer führt jedes Bundesland eine Rasse-Liste für Vierbeiner. Sie listet Hunderassen auf, die als gefährlich eingestuft werden. Für diese Tiere muss deutlich mehr gezahlt werden.
Auf der Liste stehen unter anderem American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier und Rottweiler.
„Gefährliche“ Hunderassen, wie dieser American Staffordshire Terrier, kosten mehr
Hundehalter in Hamburg müssen für so einen „gefährlichen Hund“ im Jahr 600 Euro zahlen. In Schwerin 700 Euro und in München sogar 800 Euro.
Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, geht der Steuersatz in die Höhe
In diesen Fällen gibt es Steuerbefreiungen
In mehreren Bundesländern fällt die Steuer jedoch nicht für jeden Hund an. Viele Kommunen gewähren eine zeitlich begrenzte Steuererleichterung für einen aus dem Tierheim übernommenen Hund. Weil viele Tierheime von den Städten mitfinanziert werden, entlastet ein Vierbeiner weniger auch die Stadtkasse.
Bei diesen Hunden gibt’s Rabatt
► Diensthunde wie Polizei- und Therapiehunde
► Gebäude-Überwachungshunde im Außenbereich
► Fund- und Tierheim-Hunde
► Hunde von Bundessozialhilfeleistungs-Empfängern
Polizeihunde bekommen Ermäßigungen bei der Hundesteuer
Diese Tiere profitieren von Steuerbefreiung
► Assistenztiere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie Gehörlosen- und Blindenhunde
► Rettungshunde wie Lawinen- oder Wasserrettungshunde
► Herdenschutz- sowie Hirten- und Hütehunde
► Feld-, Forst- und Jagdschutzhunde
Für Lawinenrettungshunde werden keine Steuern erhoben
So melden Sie ihren Hund an
In der Regel sind Hunde beim zuständigen Amt der Gemeinde anzumelden, in der der Hundebesitzer wohnt. Dies sollte innerhalb von zwei bis vier Wochen nach Anschaffung des Haustiers geschehen.
Je nach Wohnort erfolgt die Anmeldung online, per Post, telefonisch oder persönlich. Nach der Anmeldung erhält der Hundebesitzer einen Bescheid über die Höhe der Hundesteuer sowie die Steuermarke in Form einer Hundemarke oder einer digitalen Marke.
Was passiert, wenn Fiffi nicht angemeldet ist?
In Deutschland sind alle Hundehalter zur steuerlichen Anmeldung Ihres Hundes verpflichtet. Die Gemeinden führen regelmäßig Kontrollen durch.
Ein Verstoß gegen das Hundesteuergesetz gilt als Ordnungswidrigkeit. Für jeden nicht angemeldeten Hund erheben die Kommunen ein Bußgeld von bis zu mehreren tausend Euro.