Alle Bundesländer im Vergleich: Wo Hundesteuer am billigsten ist, welche Hunde Rabatt bekommen

Wer sich für einen Fiffi entscheidet, muss das Tier für die Hundesteuer anmelden

Wer sich für einen Fiffi entscheidet, muss das Tier für die Hundesteuer anmelden

Foto: picture alliance / imageBROKER

Hunde zählen zu den beliebtesten Haustieren Deutschlands. Doch wer sich für einen Fiffi entscheidet, muss für die Hundesteuer oft tief in die Tasche greifen.

Schon im Mittelalter wurde die Hundesteuer in Form eines „Hundekorns“ erhoben. Bis heute hat sich daran nicht viel geändert. Anders als in den meisten Ländern Europas zahlen Hundebesitzer in Deutschland eine jährliche, halbjährliche oder vierteljährliche Abgabe für ihren Vierbeiner. Diese wird von den Kommunen und Gemeinden erhoben.

In Mainz (Rheinland-Pfalz) ist der Steuersatz für einen Hund mit bis zu 186 Euro deutschlandweit am Höchsten. In Brandenburg und im Saarland geht es hingegen schon ab 72 Euro los. Hier finden Sie die ganze Liste.

So hoch ist die Hundesteuer

Wer legt die Hundesteuer fest?

Die Hundesteuer ist eine Gemeindesteuer. Das heißt, weder Staat noch Bundesland legen die Höhe der Steuer fest. Die Gemeinden entscheiden selbst über die Höhe der Abgabe.

Entscheidend für die Höhe der Hundesteuer sind:

► Hunderasse

► Wohnort

► Anzahl der Hunde

Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, geht der Steuersatz in der Regel in die Höhe.

In Nordrhein-Westfalen liegen die Steuerkosten bei mehreren Hunden zum Beispiel bei 150 bis 228 Euro. In Rheinland-Pfalz zwischen 132 und 198 Euro. Mecklenburg-Vorpommern kassiert zwischen 144 und 350 Euro von Mehrhundehaltern.

Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, steigt der Steuersatz in der Regel (Symbolbild)

Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, steigt der Steuersatz in der Regel (Symbolbild)

Foto: Getty Images

Listenhunde deutlich teurer

Zusätzlich zur Hundesteuer führt jedes Bundesland eine Rasse-Liste für Vierbeiner. Sie listet Hunderassen auf, die als gefährlich eingestuft werden. Für diese Tiere muss deutlich mehr gezahlt werden.

Auf der Liste stehen unter anderem American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier und Rottweiler.

„Gefährliche“ Hunderassen, wie dieser American Staffordshire Terrier, kosten mehr

„Gefährliche“ Hunderassen, wie dieser American Staffordshire Terrier, kosten mehr

Foto: Andreas Arnold/dpa

Hundehalter in Hamburg müssen für so einen „gefährlichen Hund“ im Jahr 600 Euro zahlen. In Schwerin 700 Euro und in München sogar 800 Euro.

Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, geht der Steuersatz in die Höhe

Bei mehreren Hunden, die in einem Haushalt gehalten werden, geht der Steuersatz in die Höhe

Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie

In diesen Fällen gibt es Steuerbefreiungen

In mehreren Bundesländern fällt die Steuer jedoch nicht für jeden Hund an. Viele Kommunen gewähren eine zeitlich begrenzte Steuererleichterung für einen aus dem Tierheim übernommenen Hund. Weil viele Tierheime von den Städten mitfinanziert werden, entlastet ein Vierbeiner weniger auch die Stadtkasse.

Bei diesen Hunden gibt’s Rabatt

► Diensthunde wie Polizei- und Therapie­hunde

► Gebäude-Überwachungs­hunde im Außenbereich

► Fund- und Tierheim­-Hunde

► Hunde von Bundessozial­hilfeleistungs-Empfängern

Polizeihunde bekommen Ermäßigungen bei der Hundesteuer

Polizeihunde bekommen Ermäßigungen bei der Hundesteuer

Foto: Polizei Essen

Diese Tiere profitieren von Steuerbefreiung

► Assistenz­tiere für Menschen mit ein­geschränkter Mobilität sowie Gehörlosen- und Blinden­hunde

► Rettungs­hunde wie Lawinen- oder Wasser­rettungs­hunde

► Herdenschutz- sowie Hirten- und Hütehunde

► Feld-, Forst- und Jagdschutz­hunde

Für Lawinenrettungshunde werden keine Steuern erhoben

Für Lawinenrettungshunde werden keine Steuern erhoben

Foto: picture-alliance / dpa

So melden Sie ihren Hund an

In der Regel sind Hunde beim zuständigen Amt der Gemeinde anzumelden, in der der Hundebesitzer wohnt. Dies sollte innerhalb von zwei bis vier Wochen nach Anschaffung des Haustiers geschehen.

Je nach Wohnort erfolgt die Anmeldung online, per Post, telefonisch oder persönlich. Nach der Anmeldung erhält der Hundebesitzer einen Bescheid über die Höhe der Hundesteuer sowie die Steuermarke in Form einer Hundemarke oder einer digitalen Marke.

Was passiert, wenn Fiffi nicht angemeldet ist?

In Deutschland sind alle Hundehalter zur steuerlichen Anmeldung Ihres Hundes verpflichtet. Die Gemeinden führen regelmäßig Kontrollen durch.

Ein Verstoß gegen das Hundesteuergesetz gilt als Ordnungswidrigkeit. Für jeden nicht angemeldeten Hund erheben die Kommunen ein Bußgeld von bis zu mehreren tausend Euro.

Hat der Artikel nicht gehalten, was er versprochen hat? Haben Sie Fehler gefunden? Jetzt melden.