Rache-Mord an Asylbewerber: Im Knast soll Afghane mit Tat geprahlt haben
Braunschweig – Von nervöser Anspannung war bei ihm am Donnerstag nichts zu sehen. Im Gegenteil: Als Ehsanullah N. (25) von Justizwachtmeistern in den Saal des Landgerichts Braunschweig geführt wird, wirkt der junge Deutsch-Afghane äußerst selbstzufrieden. Im Knast soll er mit seiner Tat sogar geprahlt haben!
Mit der Schwester auf der Suche nach einem Killer
In einem Akt von Selbstjustiz soll der frühere Kaufhaus-Wachmann aus Braunschweig (Niedersachsen) im Sommer 2023 in der Schweiz einen afghanischen Asylbewerber (24) getötet haben. Motiv: Rache. Der Mann brachte angeblich ein Jahr zuvor seinen Vater in der alten Heimat um. Die Staatsanwaltschaft wirft Ehsanullah N. heimtückischen Mord vor.
Beim mutmaßlichen Mord-Komplott mit von der Partie: Nazifa, die in Pakistan lebende Schwester des Angeklagten. Gemeinsam sollen die Geschwister in sozialen Netzwerken monatelang nach dem Killer ihres Vaters gefahndet und in einer Flüchtlingsunterkunft im Kanton Wallis gefunden haben.
Mithäftling packte aus
Während die Schwester laut Anklage unter falscher Identität dem Gesuchten Interesse an einer Beziehung vortäuschte, soll sich der Bruder von Braunschweig aus auf den Weg gemacht haben, um den 24-Jährigen zu töten. Bei einem eingefädelten Treffen in Haute-Nendaz soll Ehsanullah N. das Opfer mit einem Armee-Messer erstochen haben. Gut für die Schweizer Kripo: Am Tatort ließ er sein Handy und Kleidung zurück. Im Januar 2024 wurde N. in Braunschweig festgenommen.
Zum Prozessauftakt schwieg der 25-Jährige zum Vorwurf. In der U-Haft soll er allerdings redseliger gewesen sein. Nach BILD-Informationen verriet er einem Mithäftling Details des Rache-Mords – der Gefangene steckte sein Wissen den Ermittlern.
Das Verfahren wird am 31. Juli fortgesetzt.