Hapag-Lloyd macht mehr Gewinn: Geldregen für Hamburg und HSV-Milliardär Kühne

Die „Iquique Express“, ein 330 Meter langes Containerschiff, gehört zur Flott von Hapag-Lloyd

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Foto: ROPI

Hamburg – Da kündigt sich ein warmer Regen für die Aktionäre an – darunter die Stadt Hamburg und der reichste Deutsche, HSV-Milliardär Klaus Michael Kühne (87): Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd verdient mehr Geld als erwartet und hat deshalb ihre Prognose fürs Geschäftsjahr 2024 kräftig angehoben.

Statt eines Ergebnisses von zwei bis drei Milliarden Euro wird nun eins von bis zu 4,2 Milliarden Euro für das laufende Jahr erwartet.

Der Gewinn vor Steuern (Ebit) wird deshalb bis zu 2,2 Milliarden Euro betragen. Das heißt: Wahrscheinlich gibt es doppelt so viel Geld wie zunächst angenommen.

Kann sich freue: Klaus-Michael Kühne gilt jetzt schon mit 36 Milliarden Euro Vermögen als reichster Deutscher

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Foto: imago/Oliver Ruhnke

Eigentlich verrückt: Ausgerechnet die üblen Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen, die mit Raketen Frachtschiffe angreifen, sorgt geschäftlich für gute Laune. Denn die Frachter fahren jetzt nicht mehr durch den Suezkanal, sondern um Südafrika herum.

Längerer Weg heißt: höhere Frachtraten = mehr Gewinn

Größter Profiteur ist Klaus-Michael Kühne. Dem Logistik-Milliardär (Kühne+Nagel) gehören 30 Prozent von Hapag-Lloyd. Die Stadt Hamburg ist mit 13,9 Prozent im Boot.

Bestätigen sich die positiven Prognosen und am Jahresende stehen tatsächlich 2 Milliarden Euro Gewinn, erhielte Kühne davon rund 400 Millionen Euro. Hamburg würden rund 200 Millionen Euro in die Kassen gespült.

Kritik gibt's übrigens auch: Norbert Hackbusch (69), wirtschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Hamburger Landesparlament sagt: „Wäre Hapag-Lloyd eine Bäckerei, müsste sie auf zwei Milliarden Gewinn etwa 700 Millionen Euro Steuern zahlen – über 450 Millionen davon kämen dem Hamburger Haushalt zugute. Das wird aber nicht passieren, denn statt wie jedes Unternehmen auf den realen Gewinn Steuern zu bezahlen, bemisst sich ihre Steuer nach der transportierten Menge. Und das ist nur ein Bruchteil – wahrscheinlich weniger als 100 Millionen Euro.“

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