Fast 10 Jahre Haft für Teenie-Killer: 17-Jähriger erwürgte Bianca, weil sie beim Sex lachte

Bianca C. (28) hatte ihren Mörder erst am Abend zuvor in einer Bar kennengelernt. Rechts: Der damals 17-jährige Täter im Oktober 2023 bei der Haftvorführung in Frankfurt

Bianca C. (28) hatte ihren Mörder erst am Abend zuvor in einer Bar kennengelernt. Rechts: Der damals 17-jährige Täter im Oktober 2023 bei der Haftvorführung in Frankfurt

Foto: Privat, Reinhard Roskaritz

Frankfurt/Main – Ein 17-jähriger Tunesier tötete Bianca (28), weil sie beim Sex lachte – laut Gericht war die Tat eine regelrechte Hinrichtung.

Mohamed Ali S. stand seit Mai vor dem Landgericht Frankfurt. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil der Killer zur Tatzeit minderjährig war.

Am Mittwoch verlas Richter Christian Annen das Urteil: neun Jahre und acht Monate Haft wegen Mord. Nur vier Monate unter der möglichen Höchststrafe für Jugendliche. Mohamed Ali S. kommt zuerst in eine sozialtherapeutische Einrichtung. Danach droht ihm Sicherungsverwahrung!

Killer filmte Tat und Leiche

Staatsanwältin Constanze Jung: „Das Gericht sprach von einem ,Hinrichtungs-Charakter‘ der Tat und blieb aufgrund des Geständnisses vier Monate unter der von uns geforderten Höchststrafe.“ Die Staatsanwältin weiter: „Wir alle wurden Zeugen dieser brutalen Tat, weil der Täter mehrere kurze Videos machte und die Videos im Gerichtssaal gezeigt wurden.“

Killer Mohamed Ali S. ist in Tunesien geboren und soll zur Tatzeit erst 17 gewesen sein. Deshalb fand der Prozess am Landgericht Frankfurt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt

Killer Mohamed Ali S. ist in Tunesien geboren und soll zur Tatzeit erst 17 gewesen sein. Deshalb fand der Prozess am Landgericht Frankfurt unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt

Foto: Privat

Bianca lernte ihren Mörder in einer Bar kennen

Rückblick 3. Oktober 2023: Bianca und ihr Killer lernten sich abends in einer Bar kennen, sollen Alkohol und Kokain konsumiert haben. Dann gingen sie in ihre Wohnung.

Mohamed Ali S. hatte offenbar beim Rendezvous in der Wohnung keine Erektion. Bianca C. soll ihn ausgelacht und gesagt haben: „Du willst, kannst aber nicht.“ Das war laut Gericht ihr Todesurteil.

Ermittler der Spurensicherung durchsuchten stundenlang den Tatort. In den Tüten sind Beweisstücke aus Biancas Wohnung

Ermittler der Spurensicherung durchsuchten stundenlang den Tatort. In den Tüten sind Beweisstücke aus Biancas Wohnung

Foto: Bernd Kammerer

Der 1,90 Meter große Tunesier würgte sie fast bis zur Bewusstlosigkeit. Um 6.40 Uhr griff er mit der rechten Hand zum Handy und filmte, wie er mit der linken Faust 26-mal auf Biancas Gesicht einschlug. Dabei rief er mehrmals „kleine Schlampe“. Dann erdrosselte er sie mit einem Gürtel.

Um 7.04 Uhr machte er nochmals die Handykamera an, filmte die Leiche und rief: „Ich habe sie umgebracht.“

Staatsanwältin Constanze Jung vor dem Landgericht Frankfurt

Staatsanwältin Constanze Jung vor dem Landgericht Frankfurt

Foto: Reinhard Roskaritz

Der Tunesier ist u. a. wegen sexuellen Missbrauchs vorbestraft und wurde kurze Zeit später festgenommen, weil er seiner Betreuerin am Telefon die Tat gestand. Nach BILD-Informationen lebt er mit seiner Familie erst seit wenigen Jahren in Deutschland.

„Für eine solche Tat gibt es keine angemessene Strafe“

Christian Heinemann, Anwalt von Biancas Mutter Iris C. (59): „Für eine solche Tat gibt es keine angemessene Strafe, schon gar nicht im Jugendstrafrecht.“ So ein Täter sei weder erziehbar noch therapierbar.

Die Mord-Wohnung ist noch immer versiegelt. Mutter Iris hat einen kleinen Altar vor der Tür aufgebaut, mit Fotos ihrer toten Tochter. Jeden Tag zündet sie dort Kerzen an.

Nach dem Urteil gegen Biancas Mörder konnte sie nicht sprechen, verließ mit Tränen in den Augen das Gerichtsgebäude.

Biancas Mutter hat einen kleinen Altar vor der Tür zur Mord-Wohnung aufgebaut, zündet jeden Tag Kerzen für die tote Tochter an

Biancas Mutter hat einen kleinen Altar vor der Tür zur Mord-Wohnung aufgebaut, zündet jeden Tag Kerzen für die tote Tochter an

Foto: Privat
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