Für 20 Ostmark gibt's ein Bier: Darum führt Dresden für einen Abend die DDR-Mark wieder ein

Zur Premiere vom neuen Film mit Sandra Hüller

In der Komödie horten Maren (Sandra Hüller) und Freunde in einem Stollen entdeckte DDR-Mark

In der Komödie horten Maren (Sandra Hüller) und Freunde in einem Stollen entdeckte DDR-Mark

Foto: X Verleih AG/Peter Hartwig

Dresden – Dieser Abend ist Ostalgie pur! Denn nicht nur der neue Kino-Film mit Schauspielerin Sandra Hüller (46) „Eins zu zwei“ versetzt die Zuschauer zurück in die Wendejahre in der DDR. Auch die Veranstalter der Filmnächte in Dresden führen am Donnerstag die längst ausgemusterte Ostmark wieder ein.

In Dresden feiert am 11. Juli am Elbufer die Komödie unter Regie von Natja Brunckhorst Premiere. Der Film spielt unmittelbar in der Nachwendezeit. Einlass ist ab 20 Uhr, los geht es 21.30 Uhr.

Wechselkurs bei den Filmnächten ist 1:4

Wunderschöne Kulisse an der Elbe: die Filmnächte in Dresden

Wunderschöne Kulisse an der Elbe: die Filmnächte in Dresden

Foto: Jürgen Männel

Die Tickets gibt es zum regulären Eintrittspreis (11/13 Euro). Dafür können aber Bier, Wein und Erfrischungsgetränke mit der seit der Währungsreform 1990 abgelösten DDR-Mark bezahlt werden. Der „Wechselkurs“ ist 1:4. Das heißt konkret: Für 20 Ostmark gibt es ein Getränk, was einem – natürlich fiktivem – Preis von 5 Euro entspricht.

Kleine Erinnerung: So sah der 20-Mark-Schein der DDR mit Dichterfürst Goethe darauf aus

Kleine Erinnerung: So sah der 20-Mark-Schein der DDR mit Dichterfürst Goethe darauf aus

Foto: picture alliance / FotoMedienService

Allerdings: Wechselgeld gibt es nicht, es werden nur Scheine akzeptiert. Die spaßige Umtausch-Aktion ist sogar günstig: In der real existierenden DDR gaben Bürger inoffiziell ihre „Aluchips“ zum Wechselkurs von 7 Ostmark für eine heiß begehrte D-Mark aus der BRD her.

Der Hintergrund für den Werbe-Gag: In dem Film finden die drei Freunde Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) im Sommer 1990 in einem alten Schacht, die nach der Wende eingelagerten DDR-Millionen und tragen die wertlos gewordene Kohle in großen Taschen heraus, um sie doch noch gegen Waren einzutauschen.

Das Ost-Geld sollte geheim verrotten

In einem Interview mit der Schweizer Frauenzeitschrift „Annabelle“ sagte die in Leipzig lebende Sandra Hüller, sie hätte an dem Filmprojekt die „Mischung aus Melancholie und Leichtigkeit“ fasziniert.

Mit der Kohle im Stollen: Maren (Sandra Hüller), Volker (Ronald Zehrfeld) und Robert (Max Riemelt)

Mit der Kohle im Stollen: Maren (Sandra Hüller), Volker (Ronald Zehrfeld) und Robert (Max Riemelt)

Foto: X Verleih AG/Peter Hartwig

Die Geschichte ist fiktional, der historische Rahmen echt: Tatsächlich wurde das alte DDR-Geld damals in einem geheimen Stollen bei Halberstadt eingelagert und sollte verrotten. Erst als 2001 plötzlich druckfrische DDR-Geldscheine auftauchten, wurde der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) das Versteck zu unsicher und das Geld in einer Abfallbeseitigungsanlage verbrannt. Die Diebe wurden nie geschnappt.

Die Aktion ist einmalig und gilt nur am Donnerstag. Übrigens können DDR-Banknoten nicht mehr bei der Bundesbank umgetauscht werden.

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