Berlin – EM-Viertelfinale zwischen der Türkei und Holland im Berliner Olympiastadion – ein Duell voller Emotionen, zweier euphorischer Fan-Lager. Doch bei der Partie ging es nicht nur um Fußball, sondern auch um Hass und Politik!
Denn inmitten des Wolfsgruß-Skandals um den türkischen Nationalspieler Merih Demiral (26) hatte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) für einen Kurzbesuch in der deutschen Hauptstadt angemeldet.
▶︎ Erdogan traf rund eine Stunde vor dem Anpfiff ein, sollte noch am selben Abend wieder abreisen, so ein Sprecher.
Die Berliner Polizei ist mit mehr als 3000 Beamten im Einsatz. Ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) über die Partie: Es ist ein „Nonplusultra-Hochrisikospiel“.
Live-Ticker
Türken trauern nach EM-Aus
Freud und Leid liegen nur wenige Schritte voneinander entfernt. Während Oranje in Berlin feiert, sind Anhänger der türkischen Fans betrübt. Einige starteten dennoch am Ku‘damm einen Autokorso mit türkischen Flaggen.
Türkischen Fans nach dem EM-Aus ihrer Nationalmannschaft am Brandenburger Tür
Foto: David Heerde
Oranje-Jubel in Berlin
Die Fans der Niederlande freuen sich über den Einzug ins Halbfinale und können sich auch einen Seitenhieb gegen den Gastgeber nicht verkneifen. Immer wieder hört man den Gesang: „Schade Deutschland, alles ist vorbei“.
Für die Fans der Niederlande ist die Europameisterschaft noch nicht vorbei
Foto: David Heerde
Flaschenwürfe? Holland-Fans verletzt!
Am Ausgang der Fanmeile mussten sich Sanitäter um verletzte Holland-Fans kümmern. Vermutlich wurden sie von Flaschen getroffen, die gegen Ende des Spiels vereinzelt von Unbekannten in die Menge geworfen wurden.
Sanitäter kümmern sich um verletzte Fans am Ausgang der Fanmeile
Foto: Spreepicture
Trauernde Türken am Brandenburger Tor
Holland gewinnt 2:1 gegen die Türkei, steht im Halbfinale der Europameisterschaft. Auf der Fanmeile am Brandenburger Tor jubelt Oranje, die türkischen Fans tragen Trauer. Auch am Olympiastadion herrscht Fassungslosigkeit. Ein türkischer Fan, sein Sohn mit Tränen in den Augen: „Schade, schade. Türkei gegen Deutschland im Finale habe ich mir so gewünscht.“
1:0 geführt, gut gespielt, am Ende dennoch verloren. Türkische Fans tragen Trauer nach der Niederlage gegen Holland
Foto: David Heerde
Hitzige Stimmung auf der Fanmeile
Im Olympiastadion steht es jetzt 2:1 für die Niederlande – auf der Fanmeile herrscht hitzige Stimmung. Vereinzelt kam es zu Konflikten zwischen den verschiedenen Fangruppen. Polizisten mit Helmen konnten die Kontrahenten anscheinend beruhigen.
Als die Stimmung auf der Fanmeile überkocht, rücken behelmte Polizisten an
Foto: Isabel Pfannkuche
Trotz Rückstand: Oranje im Feiermodus
Das kann doch einen Holländer nicht erschüttern: Trotz 0:1-Halbzeitrückstand herrscht auf der Fanmeile am Brandenburger Tor ausgelassene Stimmung bei den Oranje-Fans.
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Altintop verteidigt Wolfsgruß
Der Teammanager der türkischen Fußball-Nationalmannschaft, Hamit Altintop (41), hat die Debatte um den Wolfsgruß-Eklat als unfair bezeichnet. Der Ex-Bundesligaprofi (Schalke 04, Bayern München) sprach von „Falschinformationen in der Presse“, Politiker hätten dies „teilweise“ ausgenutzt.
Zwei Hollywood-Stars bei der Euro im Olympiastadion: Ryan Reynolds und Hugh Jackman sind ebenfalls beim Viertelfinale dabei. Die beiden Schauspieler sind gut befreundet, stellen in Berlin gerade ihren ersten gemeinsamen Film „Deadpool & Wolverine“ vor.
Ryan Reynolds und Hugh Jackman (links, mit Handy) auf der Ehrentribüne des Olympiastadions
Foto: Getty Images
Wolfsgruß während der Hymne
Tausende Fans der türkischen Fußball-Nationalmannschaft haben während der Nationalhymne den Wolfsgruß gezeigt. Unmittelbar vor dem EM-Viertelfinale gegen die Niederlande formten die rot-weiß gekleideten Anhänger mit beiden Händen das Symbol der „Grauen Wölfe“. Auch auf der Berliner Fanmeile am Brandenburger Tor zeigten zahlreiche Fans den Wolfsgruß.
Türkische Fans zeigen den umstrittenen Wolfsgruß im Olympiastadion
Foto: RONNY HARTMANN/AFP
Özil ganz nah bei Erdogan
Kurz vor dem Anstoß im Berliner Olympiastadion hat der türkische Staatspräsident im Olympiastadion seinen Sitz eingenommen. Neben ihm seine Frau Emine, eine Reihe dahinter sieht man Mesut Özil.
Mesut Özil (links oben) freut sich auf das Viertelfinale, sitzt ganz nah beim türkischen Staatspräsidenten (unten rechts) in der Ehrenloge