Nach Kritik an Pentagon-Report: US-Politiker fordern Ufo-Untersuchungsausschuss

Es geht um falsche Fakten und fehlende Fälle - auch aus Deutschland

Auch die spektakulären Ufo-Aufnahmen von US Navy-Piloten finden im Report keine Erwähnung. Obwohl sie vom Pentagon selbst veröffentlicht wurden. Anna Paulina Luna will jetzt wissen warum

Auch die spektakulären Ufo-Aufnahmen von US Navy-Piloten finden im Report keine Erwähnung. Obwohl sie vom Pentagon selbst veröffentlicht wurden. Anna Paulina Luna will jetzt wissen warum

Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com, HANDOUT/AFP
Von: MATTHIAS BIEDER

Sie ist ein ehemaliges Model – und will als US-Abgeordnete endlich die Ufo-Wahrheit ans Licht bringen. Anna Paulina Luna (34) ist republikanische Repräsentantin des Bundesstaates Florida und fordert jetzt mit anderen Kongress-Mitgliedern einen Ufo-Untersuchungsauschuss!

Hintergrund: die massive Kritik an dem in der vergangenen Woche veröffentlichen Bericht über „Historische Aufzeichnungen zur Beteiligung der US-Regierung an Untersuchungen von unidentifizierten anomalen Phänomenen (UAP)“ des Ufo-Untersuchungsbüros des Pentagon, AARO (All-domain Anomaly Resolution Office).

Der Bericht des Ufo-Untersuchungsbüros AARO wird von vielen Insidern kritisiert

Der Bericht des Ufo-Untersuchungsbüros AARO wird von vielen Insidern kritisiert

Foto: AARO

Denn: Nach den Aussagen von US-Militärpiloten über Begegnungen mit Flugobjekten, deren Beschleunigungen und Manöver der bekannten Physik widersprachen und der Sensationsaussage des Ex-Geheimdienstlers David Grusch vor dem US-Kongress, die USA besäßen „nichtmenschliche“ Technologie“ und würden daran forschen, wurde AARO gesetzlich verpflichtet, historische UFO-Akten zu sichten und deren Inhalte offenzulegen.

In dem nun vorgelegten Bericht behauptet AARO jedoch, keine „überprüfbaren Beweise“ dafür gefunden zu haben, dass die UFO-Sichtungen auf „außerirdische Aktivitäten“ zurückzuführen seien. Auch gebe es keine Hinweise darauf, „dass die US-Regierung oder die Privatindustrie jemals Zugang zu außerirdischer Technologie gehabt hätten“.

Falsche Fakten und Daten, Widersprüche zu Geheimbriefings

Der Bericht hat nicht nur in der UFO-Szene, sondern auch in der US-Politik für Empörung gesorgt. Die Politiker um Luna kritisieren vor allem die eklatanten Widersprüche zu den unzähligen Zeugenaussagen und den jahrzehntelangen offiziellen UFO-Untersuchungen der USA sowie zu den Inhalten der geheimen UFO-Briefings, die sie erhalten hatten. Ufo-Insider und Wissenschaftler bemängeln zudem inhaltliche Fehler wie falsche historische oder biografische Daten oder das Weglassen bzw. die falsche Darstellung einiger der bekanntesten UFO-Ereignisse.

► „Wie wir wissen, bleiben Hunderte glaubwürdiger militärischer Berichte ungeklärt, und weitere werden fortwährend gemeldet. Selbst Dr. Kirkpatrick (der ehemalige AARO-Leiter, d.Red.) räumt ein, dass es für den gut dokumentierten Fall Nimitz keine konventionelle Erklärung gibt“, schrieb der ehemalige Ministerialdirektor für Verteidigung und Geheimdienste, Christopher Mellon bei „X“ (ehemals Twitter).

► Und Ryan Graves, der als ehemaliger Navy-Pilot des Nimitz-Flottenverbandes vor dem US-Kongress über seine Begegnung mit einem „Tic-Tac“-förmigen Ufo berichtet hatte, schrieb: „Wieder einmal zeigt das Pentagon, dass es mehr daran interessiert ist, Zeugen und Whistleblower abzutun, als tatsächlich anomale Objekte und Phänomene in unserem Luftraum zu identifizieren.“

► „Ein Teil des Problems ist, dass AARO nicht viele Wissenschaftler hat, daher könnte ihre Bewertung oberflächlich sein. Es ist einfach, Fälle aufgrund mangelnder Daten und wissenschaftlicher Inkompetenz zu lösen“, so der angesehene Harvard-Astronom Avi Loeb.

Auch deutsche Ufo-Fälle nicht erwähnt

► Und: Selbst in deutschen UFO-Akten finden sich Belege für US-Ufo-Forschungsprogramme der Nachkriegszeit, die im AARO-Report nicht auftauchen. In seinem Buch „Deutschlands UFO-Akten“ zeigt der Autor Andreas Müller etwa eine Anweisung der US-Militärregierung für Bayern an ihre Mitarbeiter, UFO-Sichtungen nach Washington zu melden. „Dass dieses Interesse und die Ergebnisse dieser UFO-Suche der US-Regierung im historischen Bericht der AARO nun noch nicht einmal erwähnt werden, offenbart einmal mehr, wie unvollständig dieser Bericht und seine Schlussfolgerungen sind“, so Müller.

Das Dokument der US-Militärregierung für Bayern über „fliegenden Scheiben."

Das Dokument der US-Militärregierung für Bayern über „fliegenden Scheiben."

Foto: US Gov.

Jetzt hat der fehlerhafte und lückenhafte Report also auch politische Folgen: „Die kürzlich veröffentlichten Berichte des DoD Inspector General und des AARO zu historischen UAP-Untersuchungen enthalten beunruhigende Widersprüche“, so die Erklärung einer parteiübergreifenden UAP-Interessengruppe im US-Kongress.

Die Parlamentarier-Gruppe um Anna Paulina Luna will deshalb nun einen Ufo-Untersuchungsausschuss und fordert „Zugang zu sämtlichem Material und Informationen (...), die von der US-Bundesregierung im Zusammenhang mit allem nicht-erdgebundenen oder exotischen UAP-Material besessen werden“.

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